LonesomeCoder hat geschrieben: ↑16 Nov 2017 17:34
Fred91 hat geschrieben: ↑16 Nov 2017 15:10
Inwiefern ist das eine Verknüpfung, wenn die Singlerate von Frauen mit höherer Bildung nicht in Betracht gezogen wird?
Inwiefern ist das eine Verknüpfung, wenn nicht mal ersichtlich ist, wie die Präferenzen der Paare ist?
Sorry, aber du versuchst gerade krampfhaft einen Punkt zu bekräftigen, der einfach nur so vor Fehlern hagelt.
Ich bitte dich, wenn du schon diskutierst, dann auch wenigstens das in Betracht zu ziehen, was andere hier ebenfalls auf den Tisch legen und nicht einfach alles zu ignorieren und deine Ansicht als gesetzt zu sehen und genau da dann auch weiterzumachen.
Ok, die Single-Quote unter gebildeten Frauen ist höher. Ka, um wieviel. Aber selbst verschuldet, wenn sie unbedingt einen Mann wollen, der noch gebildeter ist. Oder zur 80h-Woche auf der Arbeit noch einen Körper verlangen, der 20h Sport pro Woche erfordert.
Die Präferenzen der Paare sind nicht ersichtlich, aber sofern keiner der beiden unfruchtbar ist, ist Kinder haben möglich. Nur ob einem Paar das in Kombination mit Karriere den Stress und vllt. auch ein paar Jahre nicht weiter aufsteigen wert ist, ist das andere. Trotzdem würde ich aber bei einem Paar, das lieber Karriere als Kinder hat, von einem freiwilligen Verzicht von Kindern reden. Unfruchtbarkeit wäre für mich ein UNfreiwilliger Verzicht.
Somit bleibt "je gebildeter eine Frau, desto weniger Kinder" + "je gebildeter ein Mann, desto vergleichsweise gebildeter ist seine Frau" = "je gebildeter ein Mann, desto weniger Kinder" unter Abzug der Ungenauigkeit der gebildeten Frauen, die mangels Partner unfreiwillig kinderlos bleiben und dass ich jeden Verzicht auf Kinder, der nicht durch Partnermangel oder Unfruchtbarkeit verursacht wird, als (mehr oder weniger) freiwillig einstufe, doch noch logisch.
Fred91, ich bin ganz deiner Meinung
Lonesome Coder, ich finde deine Argumentation, warum Männer mit höherem Bildungsabschluss/ Karriere/Einkommen eher auf Kinder verzichten wollen könnten, nicht schlüssig. Bei vielen Akademikerpaaren ist es tatsächlich so dass eben erst mal die Promotion geschafft sein will, dann muss man gucken wo man landet, und dann muss man sich an der jeweiligen Stelle erst mal beweisen bis alles so einigermaßen in trockenen Tüchern ist (wenn man auf eine Professur hinarbeitet ist es das sowieso meist jenseits der 40). Wenn man dann erst bereit ist sich in die Familienplanung zu stürzen ist es oftmals eben biologisch zu spät. Das würde ich nicht als freisillige Kinderlosigkeit bezeichnen, sondern eine Verschätzung der eigenen Fruchtbarkeit darin sehen. Viele denken halt: Pille weglassen, schwupps, schwanger. Dass es da durchaus Jahre dauern kann bis eine Schwangerschaft eintritt überrascht dann oft. Bei den meisten kinderlosen Akademikerinnen Ende 30/Anfang 40, die ich so kennengelernt habe, war tatsächlich wohl irgendwie eine verzerrte Wahrnehmung des eigenen Alters vorhanden bzw. es waren einfach immer so viele spannende Projekte zu bearbeiten, Dienstreisen standen an, wichtige Studien mussten veröffentlicht werden etc., so dass man den Eindruck hatte die Damen haben darüber hinaus kaum Blick für die eigene Situation. Ist ja auch verlockend,ständig neue Aufgaben, neue Menschen, Möglichkeiten irgendwo hin zu kommen und Bestätigung zu kriegen - das bekommt man als Mutter nicht mehr so einfach. Ich würde aber wetten die meisten bereuen es später irgendwann da doch nicht eher in die Pötte gekommen zu sein.
Trotzdem sehe ich noch immer nicht wirklich belegt warum bei Männern mit höherem Bildungsstand eher freiwillige Kinderlosigkeit herrschen sollte, insbesondere wenn man die positive Korrelation zwischen Einkommen und Anzahl der Kinder berücksichtigt
Letztendlich würde ich mal vermuten dass man nicht wirklich einen direkten Zusammenhang zwischen
freiwilliger Kinderlosigkeit und Einkommen/Bildung oder sonstwas finden wird. Ich denke eher dass die Gründe hierfür sehr individuell sind, wie etwa
- lieblose Kindheit ohne wirkliche Nähe der Eltern
- körperliche Krankheiten oder Behinderungen
- Depressionen oder andere psychische Probleme
- daraus resultierend: Unsicherheit, geringes Selbstbewusstsein, Probleme beim anderen Geschlecht gut anzukommen.
Letztendlich sind das übrigens auch die Faktoren, die einem eine berufliche Karriere erschweren, insofern würde ich die Korrelation (wenn es denn überhaupt eine geben sollte) eher so sehen, dass Leute die freiwillig keine Kinder wollen auch nicht unbedingt die steilsten Karrierewege einschlagen. Ist aber nur eine Vermutung, andere Tendenzen wie individuelle Selbstverwirklichung (Nonkomformist) können ja auch eine Rolle spielen. Für Frauen des letzten Jahrtausend gab es ja auch keine Möglichkeit Familie und erfüllendes Arbeitsleben zu vereinbaren, sie mussten sich zwischen den beiden Möglichkeiten entscheiden, wenn sie überhaupt Aussicht auf letzteres hatten aufgrund fehlendem Zugang zu Bildung etc..