Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

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Wann sollte man seine großen Negativa erwähnen?

So früh wie möglich
9
28%
So lange wie möglich nicht erzählen
2
6%
Auf einem ersten Date
0
Keine Stimmen
Auf einem zweiten Date
1
3%
Erst wenn man sich schon näher gekommen ist
8
25%
Solche Eigenschaften gibt es gar nicht
4
13%
Man kann es gleich vergessen
1
3%
Man sollte lügen, wenn es möglich ist
2
6%
Es zählen andere Dinge, also ist es egal
3
9%
Was anderes (siehe Text)
2
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 32

Knallgrau

Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Knallgrau »

TheRealDeal hat geschrieben: 19 Okt 2017 07:50
Knallgrau hat geschrieben: 17 Okt 2017 19:19 Ich schließe mich Brax an.
Ich würde auf nichts spezifisch hinweisen, aber auch nicht lügen, wenns zu den Themen kommt. Außerdem kann man nie wissen, was vom Gegenüber als negativ bewertet wird bzw. ob es eine Rolle spielt. Ich würd mich nicht von Haus aus mit übereilten Geständnissen aus dem Rennen kicken.
Mir kannst du es doch sagen. Ich habe Verständnis... ;) Ich handle nach dem Grundsatz: Das, was ich sage, ist wahr, aber ich sage nicht alles, was wahr ist... Ansonsten: Einfach fragen.
Du weißt doch bereits alles wichtige und noch mehr. ;) :mrgreen:
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Le Chiffre Zéro
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Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Es hängt ein bißchen davon ab, was und wieviel davon es ist, und davon, ob und wie gut man es wieder ausgleichen kann.

Ein einzelnes kleines Guilty Pleasure kann bei sympathischen Menschen mit vielen positiven Seiten irgendwann zum Vorschein kommen. So etwas hat jeder™, und man kichert kurz darüber, und dann spielt es keine Rolle mehr.

Wenn man aber ein Übernerd (noch weit jenseits dessen, was den meisten von euch jetzt an Assoziationen zum Wort "Nerd" in den Kopf kommt) ist oder anderweitig stark ausgeprägte Spleens oder extrem ungewöhnliche Interessen hat, an denen sich der Gegenüber durchaus mit sehr großer Wahrscheinlichkeit stören könnte, dann sollte man nicht versuchen, das bis nach dem Zustandekommen einer Beziehung zu verschweigen. Die Beziehung wäre mit Sicherheit sehr kurzlebig.

Man muß auch nicht im Gespräch gleich mit der Tür ins Haus fallen. Es ist wesentlich eleganter, das Gespräch erst in die richtige Richtung zu lenken und die eigene Position dazu erst dann zu nennen, wenn das Thema bereits im Raum steht.
Hathor hat geschrieben: 17 Okt 2017 22:11 Vor allem weiß man doch gar nicht, was das Gegenüber als "negative Eigenschaft" ansehen würde - vielleicht kommt er/sie mit verschiedenen Punkten, die mir hochnotpeinlich sind, problemlos klar und findet dafür andere No-gos, die man selbst gar nicht so verkehrt an sich findet. Kurz: jeder hat irgendwelche Eigenschaften, die irgendjemanden extrem stören könnten. Das müssen aber nicht für jede Person dieselben Eigenschaften sein und schon gar nicht die, die man selbst an sich als negativ wahrnimmt.
Da muß man eben versuchen, anhand des Gegenübers einzuschätzen, was dem Gegenüber wahrscheinlich zuwider ist. Doch, das geht und sogar sehr zuverlässig. Und es gibt viele Dinge, die sowieso die allermeisten Menschen stören würden – häufig allenfalls diejenigen nicht, die selbst damit zu tun haben.
LonesomeCoder hat geschrieben: 19 Okt 2017 10:38
Wenona hat geschrieben: 17 Okt 2017 19:01 Ich denke, man sollte es so früh wie möglich erwähnen.
Finde ich auch. Im Falle einer Ablehnung der Eigenschaften spart man sich und dem Gegenüber so viel falsche Hoffnung und Aufwand. Und im Falle einer Akzeptanz kann man beruhigt sein, dass diese Eigenschaften keine Probleme darstellen und man keine Angst mehr haben muss oder versuchen, sie zu verheimlichen.
Dem kann ich nur zustimmen.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Morningstar

Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Morningstar »

Ich finde man sollte diese gar nicht erwähnen und wenn danach gefragt wird eben lügen. Machen viele andere Menschen ja auch sehr erfolgreich so.

Jaja, lügen gilt in unserer Gesellschaft als unmoralisch. Aber ich finde man sollte es mit der Wahrheit nicht allzu genau nehmen und zwar in allen Lebenssituationen. Ich sage meinem Vorgesetzten ja auch nicht das ich das eine oder andere an seinem Verhalten scheiße finde (will ja meinen Job behalten). Arbeitskollegen die ich nicht so mag sage ich das ja auch nicht direkt, das würde ja nur die Stimmung verderben und davon hätte niemand etwas. Es ist also manchmal für alle beteiligten prinzipiell besser nicht die Wahrheit zu sagen. Somit sehe ich es nicht als per se als unmoralisch an wenn dem Interesse aller beteiligten damit gedient ist zu lügen.
Wenn ich jemanden kennen lerne und immer nur die Wahrheit sage, dann gibt es eben keine Beziehung weil man abgelehnt wird. Davon hat weder man selbst noch die andere Person welche ja ebenfalls von einer liebevollen Beziehung profitieren würde etwas.

Ich will ja das die Frau die ich Date sich in meiner Gegenwart wohl fühlt, mit Bierernster moralistischer Wahrhaftigkeit werde ich das sicher nicht erreichen. Kaum ein Mann der bei Frauen erfolgreich ist wird beim Flirten immer mit 100% rational logischer Wahrheit punkten, sicher nicht.
Automobilist

Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Automobilist »

Klare Schilderungen ohne Umschweife halte ich für sinnvoll - Theater spielen dagegen nicht. Findet ein rdv deshalb gar nicht erst statt, so ersparte man sich Zeit und einen dabei überreichten Korb ! Was gewänne man, wenn die Dame beim rdv, bei welchem doch einiges zu Tage träte, mit verkniffener Miene schnellstmöglich das Weite zu suchen heischt ? Diese Erfahrungen mußte ich vor etwa 20 Jahren machen - und es wird mir garantiert niemals von Neuem widerfahren, dafür trage ich Sorge.
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LonesomeCoder
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Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von LonesomeCoder »

Morningstar hat geschrieben: 19 Nov 2017 17:02 Ich sage meinem Vorgesetzten ja auch nicht das ich das eine oder andere an seinem Verhalten scheiße finde (will ja meinen Job behalten).
Das findet er nie raus, wenn du es nicht direkt oder jemandem sagst, der es weitererzählen könnte.
Aber wenn man einen Partner besser kennenlernt, kommt es irgendwann raus. Vllt. weil sie beim ersten Besuch daheim dann die Sammlung von X (z.B. Comics, Modelleisenbahn, Videospiele, Britney Spears-Postern, usw., sind nur Beispiele für Themen, die nicht jeder toll findet) sieht oder sie ein Verhalten bemerkt oder man mal wegen was keine Zeit für sie hat. Von daher würde ich schon ehrlich sein.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34
Movement

Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Movement »

Ich finde wie immer im Leben ist hier der "goldene Mittelweg" gut. Kommt natürlich auch immer darauf an was es ist und wie stark ausgeprägt. Es wirkt nun mal ziemlich unattraktiv, wenn jemand gleich von Anfang viel von seinen Problemen/ "negativen Seiten" erzählt.
Manche Dinge kann man sicherlich auch witzig verpacken und mit einem Augenzwinkern/ Selbstironie andeuten. Letztlich muss man natürlich zusammenpassen und bei manchen Dingen, die einen wesentlich Einfluss auf eine Beziehung haben, bringt es wenig das zu verschweigen. Ich denke wenn jemand z.B. generell keinen Sex will, dann sollte man das nicht lange verschweigen, sondern ziemlich früh auf den Tisch bringen. Weil das für viele ein klares Beziehungs-NoGo ist und Abwarten an der Situation nichts ändert.

Wenn aber der Makel ist, dass man z.B. keine Freunde hat oder oder AB ist, dann braucht man das dem anderen nicht gleich so erzählen. Solche Dinge bringen dich bei den meisten Menschen direkt in eine Schublade, die abschreckend wirken kann, aber es sagt wenig aus über Beziehungspotential. Solange man bereit ist an diesen Dingen zu arbeiten, finde ich es völlig ok nicht direkt mit den "vollen Wahrheit" rauszurücken. Ich glaube auch, dass das die meisten potentiellen Partner gar nicht wollen. In einer Beziehung sollte es Selbstverständlich sein den Partner bei seinen Problemen zu unterstützen, das ist den meisten klar, aber die wenigsten wollen davon direkt am Anfang wissen. Dates sind ja eher sowas wie ein "Bewerbungsgespräch" wo man seine Stärken und "guten Seiten" vorstellt. Man sollte natürlich nicht total lügen, sowas fliegt eh schnell auf. Aber bei vielen Dingen kann man auch erstmal abwarten und es später dann nett verpacken.
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Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Elli »

Morningstar hat geschrieben: 19 Nov 2017 17:02Jaja, lügen gilt in unserer Gesellschaft als unmoralisch. Aber ich finde man sollte es mit der Wahrheit nicht allzu genau nehmen und zwar in allen Lebenssituationen. Ich sage meinem Vorgesetzten ja auch nicht das ich das eine oder andere an seinem Verhalten scheiße finde (will ja meinen Job behalten). Arbeitskollegen die ich nicht so mag sage ich das ja auch nicht direkt, das würde ja nur die Stimmung verderben und davon hätte niemand etwas. Es ist also manchmal für alle beteiligten prinzipiell besser nicht die Wahrheit zu sagen. Somit sehe ich es nicht als per se als unmoralisch an wenn dem Interesse aller beteiligten damit gedient ist zu lügen.
Moralische Aspekte sehe ich zwar auch als zweitrangig, aber: Es geht bei einer Beziehung doch um den Aufbau von Intimität und Verbundenheit - das kann man jetzt nicht wirklich mit sozialadäquatem Verhalten in beruflichen Kontexten gleichsetzen. Für mich z.B. würde es Intimität ganz verunmöglichen, wenn der andere dauernd vortäuschen würde, irgendeinem komischen gesellschaftlichen Normalbild zu entsprechen.
Morningstar

Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Morningstar »

Elli hat geschrieben: 19 Nov 2017 19:14
Morningstar hat geschrieben: 19 Nov 2017 17:02Jaja, lügen gilt in unserer Gesellschaft als unmoralisch. Aber ich finde man sollte es mit der Wahrheit nicht allzu genau nehmen und zwar in allen Lebenssituationen. Ich sage meinem Vorgesetzten ja auch nicht das ich das eine oder andere an seinem Verhalten scheiße finde (will ja meinen Job behalten). Arbeitskollegen die ich nicht so mag sage ich das ja auch nicht direkt, das würde ja nur die Stimmung verderben und davon hätte niemand etwas. Es ist also manchmal für alle beteiligten prinzipiell besser nicht die Wahrheit zu sagen. Somit sehe ich es nicht als per se als unmoralisch an wenn dem Interesse aller beteiligten damit gedient ist zu lügen.
Moralische Aspekte sehe ich zwar auch als zweitrangig, aber: Es geht bei einer Beziehung doch um den Aufbau von Intimität und Verbundenheit - das kann man jetzt nicht wirklich mit sozialadäquatem Verhalten in beruflichen Kontexten gleichsetzen. Für mich z.B. würde es Intimität ganz verunmöglichen, wenn der andere dauernd vortäuschen würde, irgendeinem komischen gesellschaftlichen Normalbild zu entsprechen.
Ja sicher. Nur wenn ich auf einem Date nach vorherigen Beziehungen gefragt werde dann sage ich nicht das ich AB bin, dann ist das Date nämlich sofort vorbei. Da lüge ich dann lieber als mit der Wahrheit die gute Stimmung zu verderben. Und wenn es mir die Dame nachher übel nimmt, tja dann ist das halt so. Habe bisher die Erfahrung gemacht das Ehrlichkeit da absolut nicht gut ankommt ;)
Finkk

Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Finkk »

Morningstar hat geschrieben: 19 Nov 2017 19:33 Ja sicher. Nur wenn ich auf einem Date nach vorherigen Beziehungen gefragt werde dann sage ich nicht das ich AB bin, dann ist das Date nämlich sofort vorbei. Da lüge ich dann lieber als mit der Wahrheit die gute Stimmung zu verderben. Und wenn es mir die Dame nachher übel nimmt, tja dann ist das halt so. Habe bisher die Erfahrung gemacht das Ehrlichkeit da absolut nicht gut ankommt ;)
Also ich stimme dir zu, dass man über das ABsein eventuell lügen könnte oder sollte, außer man hat die Einschätzung, dass die andere Person es akzeptieren würde. Aber man sollte wohl nicht lügen über so Sachen wie Lebenslauf, soziales Umfeld oder Krankheiten oder wie gebildet man ist, das wäre ja schon Hochstaplertum.
Hasenvieh

Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Hasenvieh »

Morningstar hat geschrieben: 19 Nov 2017 19:33
Elli hat geschrieben: 19 Nov 2017 19:14
Morningstar hat geschrieben: 19 Nov 2017 17:02Jaja, lügen gilt in unserer Gesellschaft als unmoralisch. Aber ich finde man sollte es mit der Wahrheit nicht allzu genau nehmen und zwar in allen Lebenssituationen. Ich sage meinem Vorgesetzten ja auch nicht das ich das eine oder andere an seinem Verhalten scheiße finde (will ja meinen Job behalten). Arbeitskollegen die ich nicht so mag sage ich das ja auch nicht direkt, das würde ja nur die Stimmung verderben und davon hätte niemand etwas. Es ist also manchmal für alle beteiligten prinzipiell besser nicht die Wahrheit zu sagen. Somit sehe ich es nicht als per se als unmoralisch an wenn dem Interesse aller beteiligten damit gedient ist zu lügen.
Moralische Aspekte sehe ich zwar auch als zweitrangig, aber: Es geht bei einer Beziehung doch um den Aufbau von Intimität und Verbundenheit - das kann man jetzt nicht wirklich mit sozialadäquatem Verhalten in beruflichen Kontexten gleichsetzen. Für mich z.B. würde es Intimität ganz verunmöglichen, wenn der andere dauernd vortäuschen würde, irgendeinem komischen gesellschaftlichen Normalbild zu entsprechen.
Ja sicher. Nur wenn ich auf einem Date nach vorherigen Beziehungen gefragt werde dann sage ich nicht das ich AB bin, dann ist das Date nämlich sofort vorbei. Da lüge ich dann lieber als mit der Wahrheit die gute Stimmung zu verderben. Und wenn es mir die Dame nachher übel nimmt, tja dann ist das halt so. Habe bisher die Erfahrung gemacht das Ehrlichkeit da absolut nicht gut ankommt ;)
Hmm, die Frage nach der Länge der vorherigen Beziehung und/oder der Zeit die seitdem vergangen ist, das sind doch sowieso Fragen aus der Kategorie "tödlich"? Ich meine, wie willst du die vernünftig beantworten, ohne weder lügen zu müssen noch es dir zu deinem Nachteil ausgelegt werden wird - ganz egal ob nach X Beziehungen oder noch ohne eine einzige gewesen zu sein. Habe das immer als Aufforderung gesehen :boxing: zu geben, oder halt als indirekte Ansage verstanden bitte zahlen zu gehen, falls mir das Date sowieso nicht so wirklich gefallen hat! :pfeif: :pfeif:
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Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von NBUC »

Hm, die Frage ist nicht gaaanz so schwierig wie bei den persönlichen Vorteilen, aber abgesehen von den eh direkt erkennbaren Merkmalen: Wenn das gegenüber nicht gerade nachfragt und so sein/ihr Interesse an der Sache kundtut - was sind denn dann solche "meldepflichtigen" Defizite?
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Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Morningstar hat geschrieben: 19 Nov 2017 17:02 Ich finde man sollte diese gar nicht erwähnen und wenn danach gefragt wird eben lügen. Machen viele andere Menschen ja auch sehr erfolgreich so.
Hast du eine vage Vorstellung davon, was diese "negativen/andersartigen Eigenschaften" so sein könnten, und davon, wie man entsprechende denkbare Eigenschaften auf ewig absolut sicher hinter Lügen verbergen kann?

Wenn du häßlich wie die Nacht bist, willst du dann bis in alle Ewigkeit ein von einer Modelagentur angeheuertes Body-Double zu ihr schicken, das dann auch mit ihr schläft, was du eigentlich tun wolltest, nur damit sie nie erfährt, wie du wirklich aussiehst?

Wenn du nur 1,65 m bist, wie willst du ihr überhaupt vorgaukeln, du seiest 1,85 m, wenn sie Männer unter 1,83 m kategorisch ablehnt?

Wenn du ein Otaku bist, willst du jahrelang deine Sammlung an Manga, Anime und entsprechenden Devotionalien vor ihren Besuchen zu deinem Selfstorage-Fach tragen und hinterher wieder zurück? Oder umgekehrt, wenn dich Gleichgesinnte besuchen kommen? Den Schlüssel zum Selfstorage-Fach in einem Bankschließfach aufbewahren, wo sie ihn nicht findet, und dich bei ihrer Frage auf den Inhalt deines Bankschließfachs aufs Bankgeheimnis berufen? Wenn du dich mit Gleichgesinnten triffst oder gar übers Wochenende zur DoKoMi fährst, was willst du ihr erzählen, was du angeblich tust? Wenn du von der DoKoMi nach Hause kommst, wie willst du den dort gekauften Fanmerch ins Haus schmuggeln – wohlgemerkt am Sonntag, wenn sie zu Hause ist? Wenn dich deine Otaku-Kumpels zu Hause besuchen wollen, was willst du ihr erzählen, was das entweder für Leute sind oder warum sie für den Nachmittag die Wohnung verlassen soll?

Wenn du, wie LonesomeCoder schon sagte, Modelleisenbahner bist und in deinem Hobbykeller einen ganzen Raum mit einer Großanlage irgendwo zwischen John Allen, Rolf Ertmer und Bernhard Stein gefüllt hast, was willst du ihr erzählen, warum sie deinen Hobbykeller nicht betreten darf? (Eine Zungenanlage von 6×8 Metern mit mehreren Ebenen baut man nicht einfach kurzfristig ab und lagert sie andernorts ein, um sie später einfach wieder aufzubauen.) Wie willst du die monatlichen Fachzeitschriften ins Haus schmuggeln, geschweige denn Neuanschaffungen für die Sammlung/die Anlage? Willst du dich der Anlage nur noch widmen, wenn sie nicht zu Hause ist?

Wenn du eine nicht unerhebliche Ansammlung an Altautos hast, die noch dazu in der deutschen Oldtimerszene ziemlich wertlos sind (siehe Automobilist), wo willst du die vor ihr verstecken? Wie willst du verhindern, daß sie es jemals bemerkt, daß du dich zu deiner Sammlung begibst? Wie willst du ihr Schmutz- und Altölreste an den Händen erklären, die mit den in der Werkstatt zur Verfügung stehenden Mitteln nicht vollständig zu entfernen gehen? Willst du dir bis in alle Ewigkeit Ersatzteile, die per Post kommen, auf die Arbeit schicken lassen und von da direkt in die Werkstatt bringen, damit deine Partnerin diese nicht zu Gesicht bekommt? Wie willst du außerdem auf ewig vor ihr verbergen, wieviele und was für Autos auf dich zugelassen sind? Und wie willst du absolut wasserdicht verhindern, daß sie es jemals zufällig sieht, wie du mit einem deiner zugelassenen Altautos herumfährst?

Wenn du selbständiger Bestattungsunternehmer bist, wie willst du vor ihr jahre-, jahrzehntelang deinen Beruf verbergen? Da reicht es nicht, den Leichenwagen nicht als Privat-Pkw zu verwenden. Du darfst keine Werbung schalten, weil sie sie vielleicht irgendwo lesen könnte. Du darfst an deinem Firmensitz nirgendwo deinen Namen stehen haben, weil sie womöglich zufällig genau daran vorbeifahren könnte. Und was willst du ihr über Jahre, Jahrzehnte erzählen, wohin du fährst, wenn du morgens zur Arbeit fährst, was sie auf gar keinen Fall verifizieren kann, um dann herauszufinden, daß du da in Wirklichkeit gar nicht arbeitest?

Wenn du im Rollstuhl sitzt, wie willst du das vor ihr verheimlichen?
NBUC hat geschrieben: 19 Nov 2017 20:40 Hm, die Frage ist nicht gaaanz so schwierig wie bei den persönlichen Vorteilen, aber abgesehen von den eh direkt erkennbaren Merkmalen: Wenn das gegenüber nicht gerade nachfragt und so sein/ihr Interesse an der Sache kundtut - was sind denn dann solche "meldepflichtigen" Defizite?
Alles, was einem irgendwie die Attraktivität reduziert. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
  • physische Defizite (Häßlichkeit, mangelde Körpergröße, Über-/Untergewicht, Entstellungen, Mißbildungen, fehlende oder nicht mehr funktionierende Gliedmaßen, anderweitige körperliche Behinderungen, chronische Krankheiten)
  • psychische Defizite
  • Beruf bzw. Mangel daran
  • religiöse Ausrichtung
  • politische Ausrichtung
  • bisheriges Liebesleben, also auch AB-Status
  • Hobbys
  • Interessen
  • mediale Vorlieben und Abneigungen
  • Meinung zu gewissen Reizthemen
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Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Automobilist »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 20 Nov 2017 12:17 Du hast das Problem gut dargelegt; ich erlaube mir, darauf einzugehen, auf mich persönlich gemünzt.

Wenn du eine nicht unerhebliche Ansammlung an Altautos hast, die noch dazu in der deutschen Oldtimerszene ziemlich wertlos sind (siehe Automobilist), wo willst du die vor ihr verstecken?

Völlig unmöglich. Wie willst du verhindern, daß sie es jemals bemerkt, daß du dich zu deiner Sammlung begibst? Insbesondere dann, wenn Werkstatt und Wohnung nur durch eine Stahltüre getrennt sind... Wie willst du ihr Schmutz- und Altölreste an den Händen erklären, die mit den in der Werkstatt zur Verfügung stehenden Mitteln nicht vollständig zu entfernen gehen? Das ginge notfalls noch.. Willst du dir bis in alle Ewigkeit Ersatzteile, die per Post kommen, auf die Arbeit schicken lassen und von da direkt in die Werkstatt bringen, damit deine Partnerin diese nicht zu Gesicht bekommt? Wie willst du außerdem auf ewig vor ihr verbergen, wieviele und was für Autos auf dich zugelassen sind? Das wäre nicht so das Problem, denn " Zulassungen " wie in D gibt es hier ja nicht; ein Wagen behält sein Kennzeichen auf Lebenszeit. Und wie willst du absolut wasserdicht verhindern, daß sie es jemals zufällig sieht, wie du mit einem deiner zugelassenen Altautos herumfährst?Ja, wie ? Meine Alltagswagen sind niemals jünger als 30 Jahre.


Alles, was einem irgendwie die Attraktivität reduziert. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
  • physische Defizite (Häßlichkeit, mangelde Körpergröße, Über-/Untergewicht, Entstellungen, Mißbildungen, fehlende oder nicht mehr funktionierende Gliedmaßen, anderweitige körperliche Behinderungen, chronische Krankheiten)Gibt es auch, ja...
  • psychische DefiziteStreng rational, wenig emotional. Könnte von Damen als Solches betrachtet werden !
  • Beruf bzw. Mangel daranVöllige Unmöglichkeit der Terminplanung; Wochenenden und Feiertage incl. !
  • religiöse AusrichtungIn dieser Beziehung schließe ich mich ohnehin dem Nonkonformisten an.
  • politische AusrichtungOh jeh...kurzum : vor 1914 !
  • bisheriges Liebesleben, also auch AB-Status Handküsse bei Aphrodite, ansonsten : nicht vorhanden.
  • Hobbys
  • InteressenAntike - aber nichts, was mit gemeinhin bevorzugten Dingen zu schaffen hätte ! Kein " Wandern ", kein " Tanzen ", kein " Urlaub ", keine " Feste ", kein " Schwimmen "..lässt sich ad infinitum fortsetzen.
  • mediale Vorlieben und AbneigungenFilme fast ausschließlich ohne Ton - die wenigen Ausnahmen stammen aus den frühen 30er Jahren...andere Dinge`? Kategorische Ablehnung !
  • Meinung zu gewissen Reizthemen
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Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von NBUC »

Automobilist hat geschrieben: 20 Nov 2017 13:34 aber nichts, was mit gemeinhin bevorzugten Dingen zu schaffen hätte ! ...kein " Schwimmen "..[*]
Wie kommst du auf den Trichter, Schwimmen könnte "bevorzugt" sein? :surprise: :ohnmacht: :traurig2:
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Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Strange Lady »

Ich würde einige Dinge schon erzählen (z.B. dass ich es gern langsam angehe und Wert auf Ehrlichkeit lege etc), andere Dinge eher nicht (z.B. meine Neigung zu Depressionen etc) ...
So pauschal könnte ich gar nicht sagen, was. Hinge dann auch vom Gegenüber ab.
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Automobilist »

NBUC hat geschrieben: 20 Nov 2017 15:35

Wie kommst du auf den Trichter, Schwimmen könnte "bevorzugt" sein? :surprise: :ohnmacht: :traurig2:
Nun, der Gedanken kam mir im Zusammenhange mit " Urlaub am Meer " und ähnlichen Schreckgespenstern...
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Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von NBUC »

Automobilist hat geschrieben: 20 Nov 2017 17:05
NBUC hat geschrieben: 20 Nov 2017 15:35

Wie kommst du auf den Trichter, Schwimmen könnte "bevorzugt" sein? :surprise: :ohnmacht: :traurig2:
Nun, der Gedanken kam mir im Zusammenhange mit " Urlaub am Meer " und ähnlichen Schreckgespenstern...
Aber ohne Kacheln kann man doch gar nicht schwimmen ... :shock:
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Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von orpheus »

Ich war noch nicht in der Situation, aber ich würde nichts verschweigen, aber auch nichts schön reden. Aber wie ich darauf zu sprechen komme, hängt wohl vom Gegenüber ab. Wenn man nach relativ wenigen Treffen schon ein sehr vertrautes Verhältnis zueinander hat und es sich ergibt, würde ich schon ehrlich sein. Aber ich würde nicht bewusst darauf hinweisen. Und mein Gegenüber hätte ja vielleicht auch ein paar Sachen, die negativ / andersartig anmuten :)
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Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Montecristo »

Finkk hat geschrieben: 17 Okt 2017 18:43 Sollte man dann möglichst früh so etwas erwähnen, um schnell vorzusortieren?
So schnell wie möglich. Dann sind alle wech und man hat endlich wieder seine Ruhe. Andere Menschen nerven sowieso.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Wann und wie sollte man seine negativen/andersartigen Eigenschaften erwähnen?

Beitrag von Seb-X »

"So früh wie möglich"? Dann sollte man es gleich lassen. Es macht nicht gerade attraktiver, wenn man sehr früh von seinen "negativen" Eigenschaften erzählt. Außerdem gibt man quasi auch sein Selbstbild frei. Und das ist nicht sexy, wenn einem diese Eigenschaften so früh so wichtig sind. Daten nach dem Motto "So, wäre das auch geklärt, Haken dahinter" wird nicht funktionieren. Spaß machen schon gar nicht.