Goldstück hat geschrieben: ↑28 Dez 2017 16:52
Pierre hat geschrieben: ↑28 Dez 2017 16:35
Na, Du lehnst Dich nicht weit aus dem Fenster. Ich glaub ich werd mal ein bischen Kaffeesatz lesen.
Ich bin mehr als gespannt auf deine Ausführungen
Na dann, lassen wir's mal ein bischen konkreter werden...
Das erste, was mir bei dem Themenkomplex Erfahrung/Anlernen in den Sinn kommt, ist etwas, was mich anfangs erstaunt hat. Ich hab ein Beispiel: mein erster Beziehungsversuch ist immer gleich total abgegangen, wenn ich ihr am Ohrläppchen geknabbert hab. Bei einer anderen Frau hat das überhaupt gar nix bewirkt.
Es scheint also so zu sein, dass erotisch nicht nur das funktioniert, was man im Sexualkunde-Unterricht lernt, sondern es dazuhin ganz individuelle Sachen gibt, die für diesen bestimmten Menschen bedeutsam sind, und anderen vielleicht gar nicht.
Und das kann man ja rausfinden/erforschen. Dafür ist es bestimmt hilfreich wenn man ausgiebig zärtlich genussvoll miteinander spielt. Alternativ kann man einem Partner sowas auch zeigen - das ist nicht ganz so easy, aber allemal besser als vergeblich drauf zu warten dass ers von selber entdeckt.
Für mich war das, nachdem ichs erstmal erkannt hab, eine ganz naheliegende Sache: man muss sich eben auf den jeweiligen Menschen einlassen. In Pornos allerdings sieht man solche sachen kaum bis gar nicht. Und deswegen weiss ich nicht so genau, ob darauf überhaupt allgemein wert gelegt wird (oder ob eher der Porno-Stil erwünscht ist), und ob Männer im allgemeinen eine solche Neugier aufbringen.
Zweierlei ist allerdings klar: "Erfahrung" nutzt dabei überhaupt nix, weil das offenbar bei jedem Menschen anders ist. Und mit "Dominanz" und "Passivität" hat es auch nix zu tun, sondern es ist gegenseitiges Erkunden auf gleichem Level.
Führt uns also hier leider nicht wirklich weiter.
(Aber vielleicht ist es für den einen oder anderen Mitleser interessant.)
Und wenn ich schon dabei bin, hab ich noch eine Idee für den anspruchsvolleren Level. Die hab ich aber nie erforscht, es ist einfach mal so ein Gedanke - ich bin nur mal in den Genuß einer TCM-Massage gekommen, die etwas, hm, grenzwertig war
- und da sind mir ein paar Sachen aufgefallen. Es gibt da diese Wissenschaft der traditionellen chinesischen Medizin, und da kennt man "Meridiane", die den Körper durchziehen, und bestimmte Knotenpunkte auf diesen Meridianen. Sicher ist soviel, dass man über diese Punkte u.a. einen sehr intimen Zugang zur Gefühlswelt eines Menschen bekommen kann. Ob sich das auch irgendwie ins Liebesspiel einbauen läßt, wäre zu erkunden. (Allerdings sollte man da schon Ahnung von der Thematik haben, denn das sind Sachen, wo man auch einiges falsch machen kann.)