Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass die Welt ungerecht ist. Sie ist es. Auch die Natur oder die Evolution sind nicht nach menschlichen Maßstäben "gerecht".
Abgesehen von deinem auf außergewöhnliche Weise vom "Pech" durchsetzen Leben ("[...] Die falsche Veranlagung und der falsche Körper und Pech halt.[...]") haben die allermeisten Menschen aber sehr wohl in der Hand, was sie aus ihren Begebenheiten machen.
LonesomeCoder hat geschrieben: ↑12 Feb 2020 12:15
Erfolgreiche Menschen sind nur wenig für ihren Erfolg verantwortlich (sie nutzen nur aus, was ihnen an Möglichkeiten und Fähigkeiten gegeben worden ist), nicht erfolgreiche haben nur wenig selber schuld dran.
Hiermit verbreitest du das fatalistische Gedankengut, wonach sich am besten jeder seinem aktuellen Status Quo ergeben sollte, weil ändern kann man ja eh nichts. Mir begegnen so viele Menschen im Leben, die dauernd nur jammern oder sich über irgendwas beschweren, gerne alles noch gepaart mit Neid auf das, was andere Menschen haben oder machen. Eigenverantwortung für den Lebensweg? Null.
Aber ist ja echt gemütlich alles auf Glück oder Pech zu schieben und keine Verantwortung bei den eigenen Lebensentscheidungen zu sehen, die man immer wieder zahlreich getroffen hat.
Mal ganz abseits vom Partnersuch-Kontext könnte ich dir Unmengen an Momenten im Leben benennen, wo jeder vor der Wahl stand in die eine oder die andere Richtung zu gehen, sich für etwas zu engagieren oder es zu lassen, sich für etwas anzustrengen oder eben nicht, sich auf etwas einzulassen oder den Schwanz einzuziehen, sich für etwas zu öffnen oder eben nicht, mal die Extra-Meile für irgendwas zu gehen oder nicht, für etwas zu kämpfen oder es sein zu lassen, sich Hilfe für etwas zu suchen oder nicht, sich Wissen zu etwas zu beschaffen oder nicht.
Ein Sachbearbeiter in meiner Abteilung jammert regelmäßig, dass er ja keine Aufstiegsmöglichkeiten hat und er sich total unterbezahlt fühlt. Seit Jahren.
Seine Kollegin hat über 3 Jahre lang nebenberuflich ein hartes Abendstudium absolviert, zusätzlich sich freiwillig für Extra-Aufgaben gemeldet und verdient nun locker das doppelte von ihm, weil sie nun als Ergebnis einen anderen Job intern bekommen hat. Wann ist also "Erfolg" einfach so "da"? Kann sich ein selbstbestimmter erwachsener Mensch zurücklehnen und allen anderen (Merkel, den Flüchtlingen, den bösen Firmen, den gierigen Managern, dem System, den oberflächlichen Frauen, whatever) die "Schuld" für den eigenen Zustand geben, wenn dieser Mensch doch hunderte Male in seinem Leben Entscheidungen so getroffen hat, dass sie ihn dahin geführt haben wo er/sie ist?
"Geht nicht" / "Mag ich nicht" / "Trau ich mich nicht" / "hab ich keine Lust drauf" / "Interessiert mich nicht" / "ist mir zu anstrengend". Alles legitim wenn jemand erklärt, warum etwas für ihn persönlich so ist, wie es ist. Das ist bei einem selbstbestimmten Individuum aber kein gottgegebener und unveränderlicher Endzustand, sondern ein bewusste tägliche Entscheidung verschiedene Dinge so zu lassen wie sie sind.
LonesomeCoder hat geschrieben: ↑12 Feb 2020 12:15
Leider haben alle Mobber ein besseres Leben als ich (sowohl beruflich als auch privat), einer, wo sich das Verhalten oder der nicht vorhandene/schlechte Schulabschluss rächte, ist nicht dabei.
Das ist bitter, aber ich kenne auch genug Gegenbeispiele aus meiner Schulzeit. Da fallen mir so einige der "Obercoolen Checker" ein, die gerne mal die "Streber" gemobbt haben, aber heute einen sehr einfachen und mies bezahlten Job haben und auch körperlich mit 35 schon wie 50 aussehen (weil war ja so cool damals mit 14 schon jeden Tag zu kiffen und zu saufen).
Die beschweren sich jetzt wahrscheinlich auch beim Schicksal für ihr "Pech"? Weil sie hatten es ja garnicht in der Hand, was mal aus ihnen wird? Sind immer die anderen Umstände schuld? Und der Nachbar, der aufgrund von Fleiß einen besseren Job hat und körperlich besser dasteht, weil er nicht jeden Abend auf dem Sofa chillt, sondern regelmäßig Sport treibt, hat auch einfach nur Glück gehabt, ist klar.
Hör bitte auf zu jammern dass es gottgegeben ist, dass du wegen Autismus und anderen Eigenschaften kein gutbezahlter IT-Berater oder Projektmanager werden kannst! In meinem Konzern verdienen mehr als genug Klischee-Nerd-IT`ler zusammen mit dem Jahresbonus über 100k Euro pro Jahr (als Entwickler), das
könntest du auch. Du
willst aber nicht in eine Metropolregion ziehen, sondern abgeschieden auf dem Dorf leben.
Deine Entscheidung.
LonesomeCoder hat geschrieben: ↑12 Feb 2020 12:15
inVinoVeritas hat geschrieben: ↑12 Feb 2020 08:31
Ich kann nur immer wieder mit dem Kopf schütteln, wenn wieder mal jemand die Wichtigkeit der "richtigen" Hobbys/Interessen postuliert und dass diese im Rahmen eines Gesprächs so einen Einfluss auf den Erfolg bei Frauen haben sollen.
Das sind nur oberflächliche Smalltalk-Themen, damit entzündet man nicht den geringsten Interessens-Funken bei einer Frau, man ist bis dahin nur ein absolut austauschbarer Mensch, der wie alle anderen Menschen Hobbies A,B,C und Interessen D,E,F hat.
Menschen mit denen man sich über kaum etwas unterhalten kann (weil sie keine Allgemeinbildung haben und rein garnichts wissen, sich für nichts interessieren, keine Fantasie haben), sind spätestens nach einer halben Stunde absolut uninteressant, das ist dann aber ein gänzlich anderes und weitaus elementareres Defizit als „Ich bekomme keine Antwort auf meine Nachrichten im Onlinedating“.
Hast du im anderen Thread von Anouk-M nicht gesehen, wie schlecht Jan mit Warhammer spielen ankam?
Jan kam schlecht an, weil er außer Saufen und Warhammer nichts in die Begegnung mit eingebracht hat und ist somit ein gutes Negativbeispiel für das, was ich oben gesagt habe. Was erwartest du denn hier? Er hat sich doch offensichtlich null für Anouk interessiert? Wer sich so im Umgang mit Frauen anstellt (auch ich als Mann hätte nichts mit ihm anfangen können) darf sich doch nicht wundern?
Ich hätte Anouk ein Kompliment zu ihrem schönen Kleid gemacht, neugierig gefragt wie sie damals eigentlich Lisa kennengelernt hat und daraus hätten sich dann genug weitere Anknüpfungspunkte für den weiteren Dialog ergeben.
Menschen wie du wollen etwas haben ("Extros" die dich zum Partymachen mitnehmen, sexuelles Begehren von Frauen, neue Freunde die nicht nur Zuhause hocken, einen besser bezahlten Job), aber können nicht darlegen, was sie eigentlich dafür
geben (in Form von angenehmer Gesellschaft, Gesprächsthemen, Interesse an diesen Personen, Lifestyle, whatever) können. Man hat kein Interesse an Anderen, will alles mögliche nur ungern machen, aber die Anderen sollen doch bitte aus reinem Altruismus ihre begrenzte Zeit und Energie an einen schenken? Warum soll ich meine Zeit mit dem saufenden Warhammer-Jan verbringen, der sich null für mich (hier natürlich respektive Anouk) interessiert? Da gehe ich lieber einen Tisch weiter und fange ein unverfängliches Gespräch mit jemandem an, der eventuell besser zu mir passt, so einfach ist das. Niemand schuldet dir oder Jan etwas, man muss immer selbst erstmal etwas geben, damit man etwas bekommt ("sozialer Tauschhandel").
LonesomeCoder hat geschrieben: ↑12 Feb 2020 12:15
Reinhard hat geschrieben: ↑12 Feb 2020 11:22
Es ist aber schlechterdings
unmöglich, seine Gesprächsführung bei Dates zu verbessern, solange man keine hat, weil man nicht mal Antworten im Onlinedating bekommt ...
+1
Und wieder ein "+1" für eine dermaßen verengte Sichtweise, dass es nur weh tut. (Was bin ich froh, dass Leute wie du @LSC mir zu 99% bei allem widersprechen anstatt mir ein "+1" zu geben. Das bedeutet nämlich, dass sich meine Realität und meine Beobachtungen maximal entgegengesetzt von dieser traurigen Welt voll unveränderlicher "geht nicht"- und "klappt nicht"- Fakten abspielt und ich mir mein Leben nicht nur wie in der Matrix einbilde.)
Allen anderen hätte ich ja geraten, dass man "interessante Gesprächsführung" nicht nur ausschließlich mit hübschen potentiellen Partnerinnen beim ersten (Online)Date üben kann, sondern es vielleicht auch möglich ist, diese Kompetenz im generellen Menschen-Umgang zu entwickeln.