Es gibt schlichtweg nichts positives zu berichten. Ich bin zutiefst unpassend für diese Welt. Leistungsdruck und Verpflichtungen sind mir zuwider, selbst die wenigen, die ich als einfacher Programmierer habe, sind mir zu viel. Aber ohne Arbeit geht es halt nicht. In den Ferien lernte ich: so 2x die Woche so bis 2 bis 3 h unter Leute sein tut mir gut. Mehr nicht. Aber schon durch den Beruf habe ich 8 h pro Tag unter Leuten sein. Ein Leben wie es mich glücklich machen würde, ist nicht möglich.Xiangni hat geschrieben: ↑10 Feb 2020 22:31 Ich finde es sehr schade, so was zu lesen. Das sind ja alles nur negative Punkte. (Dass diese wahr und begründet sind bezweifle ich nicht.) Ich persönlich könnte mir nur ein solches Leben auf Dauer nicht vorstellen. Da würde ich zu Grunde gehen. Klar, in meinem Lebens ist längst auch nicht alles positiv, aber dennoch überwiegt das Positive das Negative. Kann es sein, dass es bei dir andersrum ist? Vielleicht ne doofe Frage, aber wie geht es dir mental? Ist die Gefahr bei solchen Bedingungen nicht, dass man in eine Depression stürzt?
Weisst du, ich gehe nach Feierabend auch sehr gerne aufs Sofa und chille. Nur ist es mir persönlich viel wichtiger soziale Kontakte zu haben und zu pflegen. Da ich weiss, dass fast alle meiner Freunde am Wochenende keine Zeit haben, bleibt mir folglich - sofern ich denn Kontakt haben will - nichts anderes übrig als meine Freunde unter der Woche nach der Arbeit zu treffen. Das ist für mich persönlich die bessere Lösung als meine Freunde nicht zu sehen. Meist habe ich dann das Wochenende für mich selbst und kann alles nachholen,wozu ich unter der Woche nicht kam.
Ich persönlich will einfach später auf meinem Sterbebett nicht auf mein Leben zurückblicken und nur Arbeit sehen, sondern will viele schöne Erinnerungen haben. Und da nehme ich Müdigkeit etc in Kauf. Manchmal treffe ich mich auch nur kurz (1-2h) mit Freunden wenn wir beide müde sind von der Arbeit. Essen muss ja jeder. Man darf einfach zwischen Arbeit und Freunde treffen nicht nach Hause...
Wahrscheinlich würde das Backpacken effektiv nicht zu dir passen, LSC, aber vielleicht zu anderen? Es gibt auch viele Leute, die sich auf Reisen auf einen ONS einlassen.
Mir persönlich ist aufgefallen, dass ich beim Reisen etwa jeden 3. Typen anziehend finde, während es zu Hause vielleicht jeder 100. Typ ist. Der Gründ hierfür sehe ich darin, dass auf Reisen jeder sehr glücklich ist, Zeit hat und diese Freunde ausstrahlt. Jeder ist offener, lacht viel, man erlebt viel etc. Und diese Ausstrahlung (wie iVV im Ausgang mit seinen Freunden nur zum Spass) bewirkt, dass ich die Typen spannender finde als ich sie zu Hause finden würde. Unabhängig des Aussehens und teils auch ihren Ansichten.
Als Extro hast du noch die Kraft, nach Feierabend was zu machen. Ich nicht, ich bin fix und fertig. Es ginge wirklich nichts mehr. Leider. Und ich bin zwischen zwei Arbeitstagen auch nur 9 h daheim. Und alle meine Kontakte wohnen hunderte KM weit weg (zurück aufm Dorf blieben sonst nur geistig nicht so fähige Leute). Meine Arbeitskollegen sind alles ältere Männer mit Familie, die auch nur heim wollen. Aber als Intro habe ich kein Problem damit, nein, ich bin sogar froh, dass ich heim und alleine sein kann. Das ist mir aber noch alles lieber als eine Großstadt. Mein Kontaktbedarf ist sehr gering, eine Person nur 1x oder 2x im Jahr zu sehen macht mir nichts aus. Wir reden eh nur über Sachthemen und das geht mit WhatsApp oder E-Mail genau so gut. Ich hätte auch gerne mehr Zeit, aber alleine daheim für mich. Scheiß Introvertiertheit. So extrem noch dazu. Sorgt dafür, dass mich Menschen anstrengen anstatt mir Kraft zu geben.
Richtig, Backpacken würde nicht zu mir passen. Ich mag Struktur, Komfort und Luxus. Also Gepäckservice anstatt einem Rucksack, der mir 20 cm über den Kopf ragt. Min. 4*-Hotel statt Hostel. Taxitransfer statt Fußmarsch. Reiseleiter anstatt Karten-App. Anderen mag es besser gefallen. Aber als Übung für Kaltansprachen sehe ich wegen den nicht vergleichbaren Situationen zu daheim als ungeeignet an. Das wäre unabhängig davon, ob einem diese Reiseform taugt oder nicht.
Könnte es aber nicht sein, dass du auf einfach mehr auf den Typ Mann stehst, der auch Backpacken macht und dass dir deswegen dort mehr Männer gefallen? D.h. du stehst mehr auf sportliche Naturburschen, die Abenteuer mögen und nicht auf glatte Anzugträger, die sich zu fein dafür wären oder einen übergewichtigen Antisportler wie mir, der die Fußmärsche nicht packen würde? Dort wird einfach ein anderer Typ Mensch dominieren als etwa in einer Disco oder im Luxus-Resort oder Wellnesstempel.
Ich habe nicht mehr die Kraft und Lust, nochmal was zu studieren. Ich wollte gern Sozial- oder Medienwissenschaftler werden. Mir fehlt auch die Zeit, wo ich die Nerven dafür hätte. Zumindest so lange ich so leide wie jetzt ist an so ein Projekt, was so viele Ressourcen kostet, nicht zu denken. Die Vergangenheit hat immer noch Auswirkungen auf das Jetzt. Nicht nur, in welche Branche ich kam. Sondern auch in vielen anderen Bereichen. Ich wurde nie als Jugendlicher sozialisiert. Mir fehlen so viele Erfahrungen, die ich nicht nachholen kann. Ich kann keine 16 mehr werden. Bin in einem Alter, wo ich niemanden mehr kenne, der ausgeht. Haben mit Partner, Kind, Haus und Beruf ja wichtigeres zu tun. Andere lernten Freundschaften und Beziehungen anbahnen und halten damals, ich nie. Außer Nerds, die es auch nicht können und wo die Kontakte fast nur durch Sachthemen zusammengehalten werden, habe ich keine Kontakte. Und wenn jemand etwa wegen dem Berufseinstieg oder dem ersten Kind das Zocken aufhört, ist dann auch der Kontakt weg.Xiangni hat geschrieben: ↑10 Feb 2020 22:40 Kann es sein, dass du immer noch stark in der Vergangenheit lebst? Ich weiss, diese hat dich stark geprägt, aber vielleicht müsstest du damit abschliessen, um weiterzukommen? So im Sinne von: Es ist echt scheisse, was dir widerfahren ist, aber das Ganze ist zum Glück vorbei, du hast einen tollen Job und viel erreicht. Macht das Sinn?
Und wie wäre es beispielsweise mit einer Weiterbildung in deinen Wunschstudiengängen von damals? Es gibt ja viele private Schulen, die einem erlauben nebenbei einen bestimmten Abschluss "nachzuholen". Sagen wir, du interessiert dich für Eventmanager (ich weiss, wohl nicht passend), dann könntest du einen Zusatzausbildung hierfür machen. Dann allenfalls ein Praktikum in diesem Bereicht und schliesslich einen Job. Oder ist das gar nicht mehr aktuell?
Manchmal ist es ja so, dass aufgrund etwas Schlechtem ein Türchen zu etwas Gutem aufgeht. Ich beispielsweise war sehr unglücklich in/mit meinem Studium. Dieses erlaubte mir aber etwas, was mich langfristig geprägt und wofür ich heute unendlich dankbar bin. Klar, das Studium löst nachwievor keine schönen Gedanken aus, aber wenn mir das andere in den Sinn kommt, bin ich froh, es doch getan zu haben.
Weisst du wie ich meine?
Mein Studium hat mir gezeigt, zu welchen Leistungen ich fähig bin, wenn ich nicht gemobbt werde und wenn mir niemand aufgrund meiner Außenwirkung erst gar keine Chance gibt, zu zeigen, was ich kann. Leider macht mich das nicht glücklich, sondern traurig. Wäre ich nicht gemobbt geworden, hätte ich ein Einser-Abi schreiben können und freie Studienwahl gehabt. Würde ich besser aussehen und nicht so geistig behindert wirken, hätte ich viel mehr Chancen und es viel einfacher im Leben. Ich kenne mein wahres Potential. Nur leider kann ich es nur nutzen, wenn ich wo nicht gesehen werde bzw. Bewertungen anonym passieren oder ich wie mit meinen Studienzeugnissen handfeste Beweise habe, dass die subjektiven Eindrücke falsch sind.