Smartphone-Autovervollständigung, Autokorrektur, oder glaubst du tatsächlich, daß das so geschrieben wird?
Falls ja, sage es, dann werde ich erklären, woher der Begriff kommt und warum er exakt so geschrieben wird, wie ich ihn schreibe.
Pierre hat geschrieben: ↑15 Dez 2017 17:02
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑15 Dez 2017 12:05
Es ist überhaupt nicht sexuell!
Jawoll. Füchse im Bikini
sind überhaupt nicht sexuell!
[Sarkasmus]Wie schön, daß du meinen ganzen Post gelesen hast.[/Sarkasmus]
Ich dachte, ich hätte lang und breit erklärt, daß Furry eben nicht nur
Pierre hat geschrieben: ↑15 Dez 2017 17:02Füchse im Bikini
ist.
Bitte lies dir noch einmal meinen Absatz darüber durch, was alles Furry ist.
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: ↑15 Dez 2017 12:05
Ich glaube, viele haben ganz einfach keine Vorstellung davon, was alles Furry ist. Furry ist mehr als Herumlaufen in Comictierkostümen und sexy oder pornographische Zeichnungen von Füchsen oder Wölfen. Furry ist
alles, ausnahmslos alles mit anthropomorphen Tieren. Alles.
Kennt jemand den Film
Zootopia (hierzulande
Zoomania)? Das ist Furry in Reinkultur. Disneys
Robin Hood? Furry. Disneys
Dschungelbuch? Furry. (Im Grunde ist Rudyard Kiplings Romanvorlage schon Furry.) Disneys
Aristocats? Furry. Disneys
König der Löwen? Furry. Wenn man das so will, ist Micky Maus auch Furry. Es gibt sehr viele Furry-Serien, Furry-Filme – auch wenn die nicht ausdrücklich als solche gekennzeichnet werden –, Furry-Romane und -Romanserien (z. B.
Watership Down,
Redwall,
Warrior Cats) oder auch Furry-Webcomics (z. B.
Kevin & Kell,
Ozy & Millie,
Lackadaisy oder dank Florence Ambrose auch
Freefall). Kann sich noch jemand an die Fabuland-Reihe von Lego aus den 80er Jahren erinnern? Das war
dermaßen Furry. (Jetzt wird es hier sicherlich wieder dutzendweise User geben, die von all dem außer Micky Maus von absolut nichts je gehört haben.)
Es gibt auch Diskussionen darüber, ob
My Little Pony: Friendship is Magic Furry ist – die allerdings dadurch ausgebremst werden, daß zum einen viele Bronies nichts mit dem Furry Fandom zu tun haben wollen (weil sie das für pervers halten) und zum anderen viele Furries die Bronies nicht im Furry Fandom haben wollen (weil sie die für pervers halten).
Soll ich noch mehr Titel auflisten, oder ist einigermaßen klar, was ich meine?
Teetrinker hat geschrieben: ↑15 Dez 2017 20:14
Gewisse Funktionsweisen/Zusammenhänge von (sozial)plsychologie und Popkultur sollte man nicht ignorieren oder vernachlässigen (auch wenn sie evtl der Intuition widersprechen). Das gilt gerade dafür, daß es weder einer Mega-Reichweite noch eines "anerkannten" erwachsenen-Status bedarf, daß ein Phänomen dennoch eine besondere Wirkungsmacht erhält, zB was einen positiven Status wie "cool", "hip", "in", "angesagt" angeht (Ich weiß nicht, ob mein Vokabular da noch aktuell ist, hoffe aber, ihr versteht, was ich meine).
Und das ist bei MLP halt sowas von definitiv der Fall.
Überlasse bitte die Expertise darüber, ob
My Little Pony: Friendship is Magic "in" ist, jemandem, der das Bronytum seit sechs Jahren von innen kennt.
Daß du ganz offensichtlich – durch die Äußerung von
–
My Little Pony als Ganzes über einen Kamm scherst, statt die zwingend notwendige Unterscheidung zwischen der vierten Generation
Friendship is Magic – und ausschließlich um diese dreht sich das Bronytum – und den Altgenerationen zu machen, zeigt schon, wie wenig du vom Brony-Phänomen tatsächlich weißt.
Jegliches (pseudo-)wissenschaftliche Theorieren muß hier zwingenderweise gegen konkrete Erfahrungen aus und mit dem Fandom aus erster Hand verlieren.
Teetrinker hat geschrieben: ↑15 Dez 2017 20:14
Es ist vor allem ein Beispiel für den Mechanismus, daß _trotz_ scheinbarer Negativeigenschaften das ganze um so angesagter wird. Dabei können solche Negativmerkmale tatsächlich da sein, müssen es aber nicht. Man kann ironische Brechungen loben (oder leben) oder kokettieren oder wenn man von der Güte überzeugt ist und andere das für Kinderkram halten vom überlegenen Gefühl profitieren, einer der
wenigen zu sein, welche einen Sinn für die wahre Genialität haben... und so weiter und so fort.
Oder viel einfacher: etwas aus dem nicht-mainstream zu kennen (idealerweise zu mögen) und zu wissen, daß es leben kein Kinderkram ist obwohl es so aussieht ist aus der Perspektive Populärkultur&Gesellschaft regelmäßig eher eine Überlegenheit. Natürlich haben solche Bewertungen einen hohen "Standardfehler", weil es oft in Abhängigkeit zu eigenen Bezugsgruppen ist (sprich: es braucht halbwegs Menschen, die halbwegs einen ähnlichen Interessenskosmos haben, ohne Berührungspunkte ist es dann eher egal oder negativ)
Das wird LeChiffreZero meiner Meinung nach selbst viel besser wissen oder beschreiben können, als ich (Stichwort: Mainstream) oder er bewertet es einfach anders, indem er dem Mainstream immer noch eine Art überlegene Akzeptanz bescheinigt (was auf der Oberfläche auch nicht von der Hand zu weisen ist, aber ebenso stimmen auch fast alle Menschen dieses Kulturkreises überein, daß etwa Cheeseburger nicht der letzte kulinarische Schluß sind...) und einfach mittels cherry-picking Negativbeispiele für Ablehnung heranzieht.
Im übrigen, so scheint mir, überschätzt du die Bronies extrem. Das sind nicht überwiegend intellektuelle, gezielt antimainstreamige Hipster. Die meisten Angehörigen des deutschen Bronytums wurden aus der Online-Gaming-Szene rekrutiert. Zumindest eine ganze Zeitlang lag das Durchschnittsalter des deutschen Brony unter 18 Jahren – weltweit lag es in demselben Zeitraum bei gut 20 Jahren.
Ja, es gab einen Hype, aber einen, der weder die breite Mainstream-Masse noch irgendeine dediziert mainstreamverachtende Hipster-Gegenkultur jemals erfaßte, sondern statt dessen diejenigen Jugendlichen und sehr jungen Erwachsenen, die empfänglich sind für Internetmeme, denn
My Little Pony: Friendship is Magic entwickelte sich binnen kürzester Zeit auch zu einem solchen, und die Serie und das Fandom brachten zahllose Untermeme hervor. Einige kamen tatsächlich wegen des memetischen Charakters. Und wenn jemand ins Bronytum kam, weil etwas "cool" war, dann war das "Coole" Rainbow Dash, die burschikos ist, draufgängerisch, eine große Klappe und ein gigantisches Ego hat und vor allem mit Überschallgeschwindigkeit fliegen kann.
Viele andere Bronies, vor allem diejenigen über ca. 21, sind nicht wegen irgendeines Hype oder irgendeiner Mode oder irgendeines Trends da, auch nicht, um gezielt unmainstreamig zu sein, sondern einfach, weil sie eine schöne Serie mit einem schönen Fandom mit schöner Fan-Kreativität gefunden haben. So einfach kann es manchmal sein.
Man sollte wirklich aufhören, die Gründe der Bronies fürs Bronysein in den Bronies selbst zu suchen. Sie liegen in Wahrheit da, wo niemand außerhalb des Fandoms sie jemals vermuten würde: in
My Little Pony: Friendship is Magic selbst. Und in dem, was sein Fandom hervorbringt. Genau deshalb gibt es Bronies aus allen erdenklichen Walks of Life, die eigentlich nur eines gemeinsam haben. Und das ist das Fandom.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs