NBUC hat geschrieben:Aus #Aufschrei selber
Typ der am Morgen plötzlich neben mir auf der Matratze lag
(aka, wenn 2 saufen ist er schuld)
kann ich nichts mit anfangen. "Aufschrei" wegen der Tatsache DASS ein Typ am Morgen mit auf der Matratze lag? Oder WAS für ein Typ am Morgen mit auf der Matratze lag? Versteh ich nicht. Deswegen hatte ich Dich ja auch um das konkrete Gesamtszenario gebeten.
Die Fahrradfahrer, die mich grinsend auf die Straße gedrängt haben.
(Klar, Meinungsverschiedenheiten (z.B. im Verkehr) sind Sexismus).
Jemanden auf die Fahrbahn abzudrängen hat nichts mit Meinungsverschiedenheiten zu tun.
Typ im Unterwäschegeschäft, der hinter seiner Frau herlief und noch schnell einen Blick auf mich in halb geöffneter Kabine warf.
(Nicht zuziehen und andere für eigene Schusseligkeit verantwortlich machen, ist ja nicht so, dass er sich davor gestelt hätte.)
Fällt unter "schmierig", nur halt nicht mit verbalen, sondern nonverbalen Mitteln. Wenn in einem Unterwäschegewschäft (offenbar für Damen) ne halb geöffnete Kabine da ist, dann guckt man da nicht rein.
Die Jungs, die uns in Gedanken auszogen, als wir vorm Mädels-Klo in der Schlange standen
(Denkverbrechen ...)
Gleiche Geschichte wie eben. "In Gedanken ausziehen" steht hier nicht für "Denkverbrechen", sondern für diese "gewisse" Art zu schauen, diese nonverbale Anzüglichkeit. Du scheinst wirklich absolut keinerlei Gefühl dafür zu haben, NBUC.
All die Typen, die mich auf der Straße anquatschen. Ungefragt.
(Ansprechen)
Ansprechen ist nicht "anquatschen". Anquatschen steht für blöde Sprüche machen, blöd anlabern. Keine(!!!) Frau wird sich irgendwie aufregen, wenn sie
NETT UND HÖFLICH angesprochen wird.
Die Jungs, die mir so eindeutige Blicke zuwarfen, dass ich doch lieber nicht in den Bus stieg
(Blickkontakt aufnehmen)
"so eindeutige Blicke" bedeutet wieder dieses "mit Blicken ausziehen". Siehe oben.
Fragen ob man sich irgendwo dazusetzen darf
Fragen ob man jemanden nach einem ersten Date oder nach ähnlich kurzer Bekanntschaft nach Hause bringen darf - oder auch es nicht tun.
Ansprechen an Orten, wo Frau "für sich sein will" - was dann wiederum eigentlich alles sein kann.
Hier wird lediglich das WAS benannt, entscheidend ist aber das WIE. Deswegen hatte ich Dich gebeten, das konkrete Gesamtszenario gut vorstellbar dargestellt zu beschreiben.
Und auch die Brüderlegeschichte zeigt ja den Doppelstandard. Sie hat ihn vorher abschätzig über sein Alter angemacht, aber alle reagieren nur auf seine Antwort.
Das ist lediglich Deine Interpretation NBUC. Fakt ist, dass sie von ihm wisen wollte, wie er es findet, im fortgeschrittenen Alter zum Hoffnungsträger aufzusteigen. Daran ist nichts abschätzig und nur Menschen, die alles mögliche negativ sehen (wie Du anscheinend) interpretieren das natürlich negativ.
"Es ist wundervoll. Wissen Sie, man hat einfach einen anderen Überblick über das Leben und die Welt. Vieles rückt sich zurecht, man erkennt, was wirklich wichtig ist und worauf es ankommt. Im fortgeschrittenen Alter zum Hoffnungsträger aufzusteigen ist Gewinn. Für alle.", wäre meine Antwort gewesen. Weil ich (im Unterschied zu Dir) nichts Negatives darin sehe.
Bei Brüderle gings um das Maschinengewehrfeuer an schmierigen und chauvinistischen Sprüchen, die dem guten Ton zuwiderlaufen (dass Du NBUC dafür kein Empfinden hast, konnte man ja sehen). Konkret:
- er thematisiert das Alter der Journalistin. -> Zur Frage, inwiefern das dem guten Ton widerspricht, siehe bitte die bereits erwähnte Umgangsformen-Literatur
- "Mit Frauen in dem Alter kenne ich mich aus."
- auf ihren Busen blickend: "Sie können ein Dirndl auch ausfüllen." ->
ach, ich könnte das jetzt weiterführen, mag aber nicht mehr. Es ist mir widerlich. Mein Thema ist, wie zwischenmenschliches Miteinander gelingt. Nicht Leute, die offenbar keinerlei Fingerspitzengefühl besitzen, darüber aufzuklären, mittels welcher verbalsprachlichen und nonverbalen Nuancen der Kommunikation man in einer gegebenen Situation das Gebiet des guten Tons verlassen hat.
NBUC, ChiffreZero und all die anderen dieses Schlages: Ihr müsst selber wissen, ob ihr gern ein Gefühl dafür entwickeln wollt, was sich gehört - oder ob ihr euch weiter über die Reaktionen wundern wollt, die halt eintreten wenn man sich wie ein Elefant im Porzellanladen benimmt. Letztlich muss jeder sein Leben leben, so wie er als erfüllend und als Gewinn empfindet.