Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen! Der Thread wird sonst kommentarlos geschlossen!!]

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fidelchen
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von fidelchen »

Vidar hat geschrieben: 06 Apr 2020 12:45
Tania hat geschrieben: 06 Apr 2020 01:03 Die heilige Wirtschaft wird eine 36% Schrumpfung überleben.
"Die Wirtschaft" ja, Menschen werden/würden aber auch deswegen sterben. Bei der Great Depression betrug der wirtschaftliche Einbruch nur die Hälfte von den hier erwähnten 36%. "Die Wirtschaft" ist ja nicht losgelöst von den Menschen. Ich halte es deswegen für naiv, einen Einbruch von >10% als vernachlässigbar abzutun.
Nur ein Beispiel: Wirtschaftliche Krisen haben in vielen Ländern Massenproteste zu Folge, und für gewöhnlich sterben da auch Menschen.
Oder auch: https://www.spiegel.de/gesundheit/diagn ... 94316.html Bei der Finanzkrise betrug der Einbruch ca. 6%.
Also ich halte 36% für extremst unrealistisch ;)... Aber wenn das doch auftritt, ja dann hast du recht, dann Gnade uns ALLEN Gott...

Viele denken das 36% nicht viel ist, aber die Implikationen die es bedeuten wären fatal und würden vermutlich ein vielfaches von dem Leid verursachen den wir durch diesen Virus nur Ansatzweise zu erwarten haben. Um nur ein viel schlimmeres Beispiel zu nennen: Ohne die große Depression früher wäre Hitler vermutlich niemals an die Macht gekommen.

Oder ein viel näheres Beispiel. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Selbstmordquote durch die Finanzkrise 2008/2009 um 50% zugenommen hat. Wie sieht es dann wohl erst bei einer Krise aus die viel Fataler ist und dessen Lösung die teilweise Entkapselung der wichtigsten Säule für ein glückliches Leben bedeutet, nämlich das soziale Miteinander?

Ich glaube wir können uns noch nichtmal Ansatzweise vorstellen welchen Schaden die Maßnahmen haben werden... Da ist es sogar noch einfacher die Folgen von dem Virus einzuschätzen wenn wir nichts machen, was wohl aktuell auch immernoch Glaskugel-Wissenschaft ist.
AWG = Alles wird gut :-)

Nach ganz strenger Definition bin ich ein "Normalo"
Nach geschwächter Definition bin ich ein "SC-AB"
Und fühlen tu ich mich wie ein "XX-AB"
Was bin ich nun?
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

fidelchen hat geschrieben: 06 Apr 2020 13:34
Vidar hat geschrieben: 06 Apr 2020 12:45
Tania hat geschrieben: 06 Apr 2020 01:03 Die heilige Wirtschaft wird eine 36% Schrumpfung überleben.
"Die Wirtschaft" ja, Menschen werden/würden aber auch deswegen sterben. Bei der Great Depression betrug der wirtschaftliche Einbruch nur die Hälfte von den hier erwähnten 36%. "Die Wirtschaft" ist ja nicht losgelöst von den Menschen. Ich halte es deswegen für naiv, einen Einbruch von >10% als vernachlässigbar abzutun.
Nur ein Beispiel: Wirtschaftliche Krisen haben in vielen Ländern Massenproteste zu Folge, und für gewöhnlich sterben da auch Menschen.
Oder auch: https://www.spiegel.de/gesundheit/diagn ... 94316.html Bei der Finanzkrise betrug der Einbruch ca. 6%.
Also ich halte 36% für extremst unrealistisch ;)... Aber wenn das doch auftritt, ja dann hast du recht, dann Gnade uns ALLEN Gott...
Nur kurz ergänzend: Die erwähnten 36% sind auch nicht meine Einschätzung, ich habe diese Zahl nur mal aus dem vorherigen Posting aufgegriffen. Die mir bekannten Prognosen liegen aktuell bei -4% bis -30% (Deutsche Bank, "Worst Case"). Aber jep, auch -10% wären bereits brutal und dürften in vielen Ländern zum Chaos führen.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Zwerg »

Die SZ meldete vor ein paar Tagen, dass sich hier im Land inzwischen mehr als 2300 Leute des medizinischen Personals der Krankenhäuser selbst infiziert haben. Arztpraxen, Labore und Heime sind da nicht eingerechnet.

https://www.sueddeutsche.de/politik/cor ... -1.4865774

Als Zyniker würde ich sagen, dass wir wieder loslegen können, wenn unsere Ärzte und Pfleger gesund (oder verstorben) sind.
Zuletzt geändert von Zwerg am 06 Apr 2020 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

Vogel hat geschrieben: 06 Apr 2020 10:52
Schlomo hat geschrieben: 06 Apr 2020 10:45
Ich hoffe, es gibt wirklich ein Land, das die Sache so durchzieht. Schweden wurde hier erwähnt, ich weiß, dass GB es kurz versucht hatte, und eingeknickt ist (vermutlich zu Recht UND zu spät). Ein Land, das keinerlei Maßnahmen trifft, und tatsächlich die Leute richtig wegsterben lässt. Am Ende der ganzen Geschichte hätte man dann vielleicht ein Fallbeispiel, was besser funktioniert hat.
Schweden bricht das Experiment langsam ab und erhöht die Restriktionen.
Jo, selbst ihr oberster Epidemologe musste inzwischen zugeben, dass er die Situation "teilweise falsch" eingeschätzt habe, seitdem bekannt wurde, dass Corona in quasi jedem Alters- und Pflegeheim Zuflucht gefunden hat und da in den nächsten Tagen die Todeszahlen noch kräftig ansteigen werden. Heute wurden in Schweden allein weitere 77 Todesfälle gemeldet, das ist mehr als wir im Nachbarland Norwegen insgesamt zu beklagen haben (aktuell 73).

Auch von heute aus Schweden: https://www.nrk.no/urix/spedbarn-smitte ... 1.14975239
Baby hängt mit Corona nun an der Beatmungsmaschine.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von The Poet »

Schlomo hat geschrieben: 06 Apr 2020 13:00 Für mich besteht durchaus ein Unterschied ob du einer Firma erlaubst, dich zu tracken, um die Vorteile der Services zu haben, oder ob du einer Regierung erlaubst, dich zu tracken, um aus dem Haus gehen zu dürfen.
Warum vertraust du einer profitorientierten und damit ihren Aktionären und Gewinn verpflichteten Firma, die zumindest im Fall der großen Player durchaus als genauso großer, bürokratischer, institutionell hierarchisch organisierter Moloch durchgeht, wie ein Staat, mehr als dem Staat, der (hierzulande) immerhin noch an unser Grundgesetz gebunden ist und ein paar checks & balances hat, anders als oligopole Firmen, die sich über alle möglichen Regeln einfach hinwegsetzen (Steueroasen, anyone?)? :gruebel:

Also ich trau beidem nicht.

Aber für die Pandemie-Einhegung werden wir wohl in den sauren Apfel beißen müssen und die App-Überwachungs-Lösung für eine ganze Weile brauchen, wenn wir nicht 1.5 Jahre eingesperrt leben wollen. "Zum Glück" (zynisch, eh?) haben eh genug Leute mittlerweile ihre Datenschutz-Mentalität geändert zu "Ah, was soll's, die wissen eh schon alles über mich, dann kann ich auch hier mitmachen, hier ist's wenigstens für ne gute Sache", d.h. man käme sogar mit einer freiwilligen Lösung weiter (weil man nicht 100% App-Abdeckung bräuchte).
Daher allerdings auch hier, wie bei der Demokratie-Frage: Exit-Strategie wäre wichtig zu wissen. Was ist das Kriterium, dass der App-Update-Mechanismus der App am Ende sagt: Ok, Selbstzerstörung in 3... 2... 1... (Selbstzerstörung der App, nicht des Handys :mrgreen: ). -

a) Impfstoff existent und 66% durchgeimpft?
b) Erfolgreiches Treatment-Medikament existent UND ein Impfstoff?
c) Pandemie vorbei?
d) Wollen Sie jemanden anrufen?

- oder vielleicht "e) Das war alles nur ein böser Traum und da drüben liegen die Überreste vom Pilz, an dem Sie geleckt haben."
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Schlomo »

The Poet hat geschrieben: 06 Apr 2020 14:08 Warum vertraust du einer profitorientierten und damit ihren Aktionären und Gewinn verpflichteten Firma, die zumindest im Fall der großen Player durchaus als genauso großer, bürokratischer, institutionell hierarchisch organisierter Moloch durchgeht, wie ein Staat, mehr als dem Staat, der (hierzulande) immerhin noch an unser Grundgesetz gebunden ist und ein paar checks & balances hat, anders als oligopole Firmen, die sich über alle möglichen Regeln einfach hinwegsetzen (Steueroasen, anyone?)? :gruebel:
Wo habe ich gesagt, dass ich irgendwem vertraue? Ich toleriere, wenn überhaupt.

Ansonsten stimme ich dir größtenteils zu. Meine Hauptsorge ist auch die Exit-Strategie.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von The Poet »

Schlomo hat geschrieben: 06 Apr 2020 14:15
The Poet hat geschrieben: 06 Apr 2020 14:08 Warum vertraust du einer profitorientierten und damit ihren Aktionären und Gewinn verpflichteten Firma, die zumindest im Fall der großen Player durchaus als genauso großer, bürokratischer, institutionell hierarchisch organisierter Moloch durchgeht, wie ein Staat, mehr als dem Staat, der (hierzulande) immerhin noch an unser Grundgesetz gebunden ist und ein paar checks & balances hat, anders als oligopole Firmen, die sich über alle möglichen Regeln einfach hinwegsetzen (Steueroasen, anyone?)? :gruebel:
Wo habe ich gesagt, dass ich irgendwem vertraue? Ich toleriere, wenn überhaupt.
Geht mir ähnlich.
Schlomo hat geschrieben: 06 Apr 2020 14:15 Ansonsten stimme ich dir größtenteils zu. Meine Hauptsorge ist auch die Exit-Strategie.
:daumen:

tenorita hat geschrieben: 05 Apr 2020 21:21
Der Asiate hat geschrieben: 05 Apr 2020 21:16
tenorita hat geschrieben: 05 Apr 2020 21:08 Richtig! Es war schon zu spät- sollen wir denselben Fehler wiederholen?
Naja, vor einigen Seiten hatten wir hier im Forum ja schon mal die Diskussion, ob die Maßnahmen in DE nicht hätten früher kommen müssen (zum Zeitpunkt der Schulschließungen waren es schon 6.000+ Infizierte). Aber lassen wir das.
Also was denn jetzt- Diskussion, ob es schon zu spät war, als wir "erst" 6000 Fälle hatten... aber bei 100.000 Fällen sollen wir wieder lockern? Und zwar zügig, weil es aufs Gemüt schlägt? Und beide Male machen die Entscheidungsträger " alles falsch"? :gruebel:
Hab eure Diskussion jetzt nicht im Detail verfolgt, aber ich glaube, da stimmt was nicht. Die 6000 Fälle hatten wir IIRC, als Rₒ (je nachdem wen du fragst - ) noch hoch ( - oder als Konzept schlichtweg noch völlig unbekannt ^^) war, weil wir "no mitigation / business as usual" gemacht hatten, die 100000 Fälle hingegn haben wir jetzt, wo Rₒ gesenkt ist, weil alles still steht, (und das "Konzept (Basis)reproduktionsrate Rₒ" bekannt ist).
Außerdem ist die bisherige Gesamtfallzahl [6000 vs. 100000] relativ egal... relevant ist erstens die aktuelle (nichtausgeheilte, streng genommen sogar nur die: nichtausgeheilte und noch infizierende) Fallzahl [mir unbekannt], und damit die Neuansteckungsrate, und damit die Neufallzahlen [derzeit glaub ich 6000 pro Tag oder so - also zumindest der Anteil, den wir messen, ohne Berücksichtigung von Testkapazitätüberlastung, Dunkelziffer und Meldeverzug].

Weiß jetzt nur nicht, ob euch das hilft :gruebel:

Vidar hat geschrieben: 06 Apr 2020 12:45 "Die Wirtschaft" ja, Menschen werden/würden aber auch deswegen sterben. Bei der Great Depression betrug der wirtschaftliche Einbruch nur die Hälfte von den hier erwähnten 36%. "Die Wirtschaft" ist ja nicht losgelöst von den Menschen. Ich halte es deswegen für naiv, einen Einbruch von >10% als vernachlässigbar abzutun.
Die Great Depression ist aber auch nicht so wirklich vergleichbar, oder? In Amerika weiß ich es nicht en détail, was sich da heute im Vergleich zu früher getan hat, aber in Europa, und v.a. hierzulande haben wir heute deutlich mehr soziale Sicherungssysteme als früher.*⁾

Der Fall für die Menschen, die arbeitslos werden, ist also zwar immer noch tief, aber nicht so tief wie damals (Grundsicherung, to sum it up).

Psychologisch gesehen wäre das ganze noch interessant... welche mentalen/psychischen Dynamiken setzen bei den ach so tollen Leistungsträgern ein, die sich bislang nur oder primär über ihre Tätigkeit & Leistung definiert haben, und die plötzlich nicht mehr "wer sind", sobald arbeitslos.**⁾
(Von denjenigen, die bisher schon nicht [gut] über die Runden gekommen sind, obwohl sie sich halb totgearbeitet haben, rede ich hier jetzt mal noch nicht.)
Und: Wieviel Prozent bleiben liegen, wieviele Prozent stehen sofort wieder auf, wieviel Prozent stehen nach einer längeren Down-Phase wieder auf.


____
*⁾ Was nichts gegen den letzten Satz dort oben sagen soll... "vernachlässigbar" ist es natürlich auf keinen Fall.
**⁾ Ja, ich weiß, das ist ein karikaturistisch überzeichnetes Zerrbild, das ich hier zeichne.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Der Asiate »

Schlomo hat geschrieben: 06 Apr 2020 14:15 Meine Hauptsorge ist auch die Exit-Strategie.
Österreich hat doch eine gute Exit-Strategie. Daran können wir uns doch sicher orientieren.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

Faszinierend, wie viele Leute den sprunghaften Abfall von 5.936 gestern gemeldeten Neuinfektionen auf heute nur noch 3.677 als Erfolg bejubeln. Und nicht bemerken, dass so ein medizinisches Wunder auch um die letzten 2 Wochenenden herum stattfand. Und dass eventuell ein Zusammenhang mit der Tatsache existieren könnte, dass viele Testcenter und Labore am Wochenende nicht arbeiten ...
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von NBUC »

kreisel hat geschrieben: 06 Apr 2020 07:13 noch eine Katze infiziert (Wildkatze)
https://www.nytimes.com/aponline/2020/0 ... tiger.html

Katzen scheinen also genetisch "gut" zu dem Virus zu passen.
https://www.scinexx.de/news/medizin/cor ... ch-katzen/

Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass bzgl. des Infektionsweges der Pfleger des Tigers
mindestens 15 Minuten lang nur einen Abstand von 1,50 m oder kürzer hatte.
Ich frage mich, ob wenn der Tiger ihn gefressen hätte, das als Infiziertverstorbener dann auch als Coronatoter gezählt worden wäre ... :zaehneputzen:
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Moon hat geschrieben: 05 Apr 2020 22:06
Reinhard hat geschrieben: 05 Apr 2020 20:51
Hat eigentlich jemand eine Idee, warum Johns Hopkins University heute für Frankreich 25000 mehr Fälle anzeigt? Ich habe nur gesehen, dass es berichtet wird, aber keinen Grund angegeben gesehen.
Es handelt sich wahrscheinlich um die Nachmeldung von Zahlen aus Alten- und Pflegeheimen:

"France: on April 3 the French Government reported 17,827 additional cases and 532 additional deaths from nursing homes that had not been reported previously. On April 2, it had reported 884 additional deaths."

https://www.worldometers.info/coronavir ... ry/france/
Danke für die Information. :hut:

Moon hat geschrieben: 05 Apr 2020 22:06 Diese Nachmeldung auch von den Todesfällen zeigt, dass es nicht nur bei den Infektionen, sondern auch bei den Todesfällen eine Dunkelziffer gibt. Bisher hatte Frankreich nur Todesfälle aus Krankenhäusern erfasst. Wer zuhause stirbt, wird womöglich immer noch nicht erfasst. Auch wird sicher nicht jeder Corona-bedingte Todesfall auch als solcher erkannt.
Ja. :sadman:
Andererseits ist auch nicht jeder Covid-19-Todesfall eine Übersterblichkeit für die Mortalitätsstatistik.

Moon hat geschrieben: 05 Apr 2020 22:06 Dass die Gefährlichkeit des Virus eher unterschätzt wird, zeigen auch die Daten aus Südkorea. Dort gab es anfänglich eine Todesrate von 0,7%. Inzwischen ist sie auf 1,8% angestiegen und steigt immer noch an, da es nur noch wenige Neuinfektionen, aber immer noch jeden Tag Todesfälle gibt:

https://www.worldometers.info/coronavir ... uth-korea/

Da dort sehr viel getestet wurde, kann man davon ausgehen, dass die Dunkelziffer bei der Infektionen relativ gering ist. Und das ist die Todesrate ohne Überlastung des Gesundheitssystems.
Auch im Wesentlichen Zustimmung. Allerdings würde ich nicht ausschließen, dass es trotzdem eine größere Dunkelziffer in Korea gibt, die auch erstmal noch im Dunkeln bleiben wird, solange man nicht nach Antikörpern sucht.

Wenn man beispielsweise bei einem Infizierten im Haushalt alle darin lebenden Personen in Isolation geschickt werden, dann braucht man da keinen extra Test für jeden machen. Und wenn während der Isolation jemand Symptome bekommt und wieder verliert, dann muss es auch nicht sein, dass derjenige dann als bestätigter Corona-Fall zählt. Wahrscheinlich war es dann einer, aber musste ja keiner testen, solange er eh nicht rausdarf. Ich weiß natürlich nicht, wie Südkorea das zählen würde.


Übrigens sind auch die Todesfälle der Diamond Princess auf mittlerweile 11 gestiegen (-> 1,5%), und ich habe zuletzt auch die Todesfälle in Hubei beobachtet, vor ein paar Tagen waren es noch 3186. Die Sterbefallverteilung über der Zeit hat wohl einen langen Schwanz. :fessel:
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

knopper hat geschrieben: 05 Apr 2020 23:59
tenorita hat geschrieben: 05 Apr 2020 20:00 Die Verdopplungszeit vor den Schließungen lag bei noch nicht mal 3 Tagen, sondern wenn ich mich recht erinnere bei 2,3- exponentielles Wachstum in Reinkultur! Momentan steigt die Kurve einigermaßen linear- Gott sei Dank! Trotzdem sind die Zahlen besorgniserregend und könnten das Gesundheitssystem in ca. 2 Wochen schon zum Kollaps bringen...es ist, wenn man mit klarem Verstand auf die Sache blickt, VÖLLIG ILLUSORISCH, auch nur EINE Maßnahme zurück zu nehmen- im Gegenteil, es geht darum, ob sie überhaupt ausreichen oder ob nicht doch noch die Ausgangssperre kommen muss :crybaby: Ich habe das ehrlich gesagt schon letztes Wochenende befürchtet... Es ist schrecklich, die Leute sind gestresst, das Risiko für Depressionen steigt, Existenzen sind bedroht, die Wirtschaft leidet, ein Teil arbeitet bis zum Limit, den anderen fällt die Decke auf den Kopf.... alles richtig! ABER WIR HABEN GAR KEINE ANDERE WAHL!
und Italien...
denke ich nicht, dass es illusorisch ist.
Immerhin gibt es 1. mit Schweden ein Land was einen anderen Weg geht, Bars, Läden usw… sind halt weiterhin geöffnet
Naja, in Schweden ging es ja auch erst relativ spät los. Der hundertste Fall war vor einem Monat, am 6. März. Das war drei Tage bevor Italien zugemacht hat.

knopper hat geschrieben: 05 Apr 2020 23:59
tenorita hat geschrieben: 05 Apr 2020 20:20 Reinhard hat es letztens hier ausgerechnet und mit einer Durchseuchungsrate von NUR 50% ( 70% ist wesentlich realistischer als Annahme, wann die Epidemie stoppt). Da ging es um 2!!! Millionen Tote im deutschsprachigen Raum...2 Millionen schwer erkrankte gegen mit viel Willen 40.000 Beatmungsplätze bei uns und damit sind wir noch sehr gut aufgestellt...Und du entscheidest dann, wer leben darf und wer zu den 1.960.000 gehört, die ersticken müssen, oder was?( Und ja, bei dieser Rechnung ist nicht berücksichtigt, dass ein paar mehr überleben werden, weil sie ja nicht alle gleichzeitig krank werden)
Deine Aussage zeugt nur von einem- Verdrängung der Tatsachen in Reinkultur!
wie gesagt ich lehne mich so weit aus dem Fenster zu sagen dass diese Zahl etwas übertrieben ist...das sind eben theoretische Rechnereinen die man anstellen kann, mehr auch nicht.
Immer diese Missachtung von Theorien. :hammer:

Eine Theorie ist die sicherste Denkstruktur, die die Wissenschaft so entwickelt. Dafür braucht es einiges an damit erklärbarer Evidenz.
Darunter gibt es -- in absteigender Reihenfolge:
Hypothesen
Meinungen
Vermutungen

Aber natürlich ist es so, dass man in der Abwesenheit von sicherem Wissen von hypothetischen Modellrechnungen ausgehen muss. Aber da nimmt man dann nicht grundlos eine hohe Dunkelziffer un-entdeckter Fälle an, die die Bevölkerung schon durchimmunisiert haben werden. Und auch nicht aus dem Grund, dass man sich eine hohe Dunkelziffer wünscht; oder weil Coronaviren so lieb zu uns sind. (Sind sie nicht.)

Vorsichtsprinzip heißt eben, man geht von eher schlechten Annahmen aus. Vielleicht nicht von den pessimistischsten, die man finden kann, aber das kommt dann alles auf die Begründung an.

Wenn du das Ergebnis nicht magst, ist das immer noch keine Widerlegung. Ach übrigens, ich mag das Ergebnis auch nicht. :fessel:

knopper hat geschrieben: 05 Apr 2020 23:59 Die Praxis zeigt doch schon jetzt dass die Fälle regional sehr unterschiedlich verteilt sind. Das ist alles nicht mit einbezogen.
Ja, genau.
Schon komisch, dass sich die Viren in der Darstellung immer an Länder- und Bundeslandgrenzen halten. :hammer: :hammer: :hammer:

knopper hat geschrieben: 05 Apr 2020 23:59 Ich weiß dass es das alles gibt, habe die Bilder gesehen, aber du musst mir doch auch zugestehen dass damit auch bewusst Angsteinflößerei und Panikmache betrieben wird.
Weiß nicht. Die Bilder machen doch eher betroffen anstatt panisch. Wer denkt denn schon wegen der Bilder von Lastwagen mit Leichen aus Bergamo, dass Bergamo demnächst überall sein könnte?

Viren sind irgendwie ungeeignet für Panikverbreitung. Den langbärtigen Turbanträger sieht man wenigstens, der einen angeblich mit seinem Bombengürtel ins Jenseits befördern will. (Was für ein Unfug. :no: )

Wenn die Leute im Großen und Ganzen schon eine adäquate Einschätzung der Gefährlicheit hätten, dann bräuchte es die ganzen Verbote nicht. Die Leute würden freiwillig zwei Meter Abstand halten und nicht mehr ins Restaurant gehen und so weiter.

knopper hat geschrieben: 05 Apr 2020 23:59 Echt man traut sich schon gar nicht mehr die Sache optimistisch zusehen, ohne gleich niedergeredet zu werden…. nachdenken Leute! und vor allem etwas besonnen. 8-)
Ich bitte doch gerade um Nachdenken.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von NBUC »

Reinhard hat geschrieben: 06 Apr 2020 18:26 Aber natürlich ist es so, dass man in der Abwesenheit von sicherem Wissen von hypothetischen Modellrechnungen ausgehen muss. Aber da nimmt man dann nicht grundlos eine hohe Dunkelziffer un-entdeckter Fälle an, die die Bevölkerung schon durchimmunisiert haben werden. Und auch nicht aus dem Grund, dass man sich eine hohe Dunkelziffer wünscht; oder weil Coronaviren so lieb zu uns sind. (Sind sie nicht.)

Vorsichtsprinzip heißt eben, man geht von eher schlechten Annahmen aus. Vielleicht nicht von den pessimistischsten, die man finden kann, aber das kommt dann alles auf die Begründung an.

Wenn du das Ergebnis nicht magst, ist das immer noch keine Widerlegung. Ach übrigens, ich mag das Ergebnis auch nicht. :fessel:
Leider gehört heutzutage zu dieser auf vorbildlicher Vorgehensweise beruhendenTheorie noch dazu: Wer bezahlt die Studie?
Reinhard hat geschrieben: 06 Apr 2020 18:26Viren sind irgendwie ungeeignet für Panikverbreitung. Den langbärtigen Turbanträger sieht man wenigstens, der einen angeblich mit seinem Bombengürtel ins Jenseits befördern will. (Was für ein Unfug. :no: )
Sag das den Leuten in Romans-sur-Isère, sag das den Leuten in Syrien und all den anderen Plätzen, wo das dann doch Realität wurde.

Dazu kommt denke ich, das Krankheit und allgemeine Unfälle etwas sind, was letztlich irgendwo unvermeidbar ist im Leben. Panik kommt dann auf, wenn es neu und unbekannt ist. Und Vorsatz ist da noch einmal etwas ganz anderes.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Der Asiate hat geschrieben: 06 Apr 2020 06:11
Tania hat geschrieben: 06 Apr 2020 01:03
Wie gesagt das Gesundheitssystem in GB / USA / Italien / Spanien ist eben ein anderes.
Dennoch sind das alles keine medizinischen Entwicklungsländer. Also durchaus mit Deutschland vergleichbar.
Anzahl der Intensivbetten zum Anfang der Krise im Vergleich:
  • Deutschland: 28.000
  • Italien: 5.000
  • GB: 4.000
Wie hat eigentlich das chinesische Gesundheitssystem die Pandemie überstanden?
China hat aus dem ganzen Land medizinisches Personal zusammengezogen und nach Hubei geschickt und China ist bekanntermaßen groß. Oder vielleicht auch nicht so bekanntermaßen? :gruebel:

Zur Einordnung: Hubei ist bevölkerungsmäßig durchaus vergleichbar mit Italien und Wuhan nicht ganz mit der Lombardei. Die Sperrung Wuhans erfolgte bei weniger als 1000 bestätigten Fällen (wobei das vielleicht nicht vergleichbar ist mit heutigen bestätigten Fällen, aber es geht mir nur um die Größenordnung). Und dann wurden extra Krankenhäuser aus dem Boden gestampft.

Wenn Europa genauso reagiert hätte wie China, wäre die Lombardei noch im Februar gesperrt geworden und es wären LKW-Schlangen und Flugzeuge mit medizinischem Material aus ganz Europa dorthin geschickt worden. Mitte März wären neue Krankenhäuser in Betrieb gegangen. Wobei, wenn wir in Bevölkerung rechnen, reicht ganz Europa nicht. In der Hinsicht ist China etwa doppelt so groß.

Italien verordnete die Ausgangssperre erst bei etwa der achtfachen Anzahl an Fällen. Über den ganz groben Daumen gepeilt kann man dann auch insgesamt mit der achtfachen Anzahl Opfer im Vergleich zu Hubei rechnen. :sadman:
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Lazarus Long »

Lazarus Long hat geschrieben: 27 Mär 2020 12:03... Boris Johnson positiv getestet.
Es ist jetzt auf der Intensivstation, sagt BBC.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Für diejenigen, die mit den wirtschaftlichen Folgen argumentieren: im dritten Abschnitt des weiter oben schon verlinkten Artikels von Tomas Pueyo geht es gerade um die wirtschaftlichen Folgen von strikten oder weniger strikten Distancing-Maßnahmen und wie sich das auf die Wirtschaft während der Spanischen Grippe von 1918-1920 ausgewirkt hat:

Coronavirus: Out of Many, One
deutsche Übersetzung

Sollten sich diejenigen durchlesen, die gern mit "der Wirtschaft" argumentieren, die Maßnahmen aufzuweichen. :hierlang:


Wobei mir schon klar ist, dass man aus dem Abstand von hundert Jahren es anders sehen wird, als wenn man mitten drin steckt. :sadman:

------

Vielleicht mal folgende Überlegung:
Wollt ihr lieber ab Juli wieder einigermaßen sicher sein, dass ihr Covid-19 nicht kriegt und wieder euren normalen Geschäften nachgehen könnt? Außer wenn die Veranstaltungen mit über 50 Personen erfordern. Und ihr Mund-Nasen-Schutz tragen müsst, wenn ihr wo seid, wo andere Leute sind ...

Oder wollt ihr von Mai dieses Jahres bis Mai nächsten Jahres zwar alles tun dürfen, aber dabei immer mit der Gefahr leben, dass ihr es euch doch einfangt? Und wenn ihr krank werdet -- mit irgendwas(!) -- ihr dann Glück haben müsst, ob ihr gerade in einem Hotspot seid?
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

Reinhard hat geschrieben: 06 Apr 2020 19:19 [...]
Sollten sich diejenigen durchlesen, die gern mit "der Wirtschaft" argumentieren, die Maßnahmen aufzuweichen. :hierlang:
[...]
Vielleicht mal folgende Überlegung:
Wollt ihr lieber ab Juli wieder einigermaßen sicher sein, dass ihr Covid-19 nicht kriegt und wieder euren normalen Geschäften nachgehen könnt? Außer wenn die Veranstaltungen mit über 50 Personen erfordern. Und ihr Mund-Nasen-Schutz tragen müsst, wenn ihr wo seid, wo andere Leute sind ...

Oder wollt ihr von Mai dieses Jahres bis Mai nächsten Jahres zwar alles tun dürfen, aber dabei immer mit der Gefahr leben, dass ihr es euch doch einfangt? Und wenn ihr krank werdet -- mit irgendwas(!) -- ihr dann Glück haben müsst, ob ihr gerade in einem Hotspot seid?
Wieso nur dieses schwarz/weiß, entweder/oder Denken? Ich finde es vollkommen legitim, auch die wirtschaftlichen Folgen im Auge zu behalten, während man selbstverständlich Maßnahmen gegen das Virus ergreift. Lediglich die Verhältnismäßigkeit sollte bei jeder Maßnahme nach der akuten Initialphase evaluiert werden. Angenommen, als Extrembeispiel: Man würde die Wirtschaft 1 Jahr in Winterschlaf schicken, um damit insgesamt 10 Leute ü90 zu retten, kommt dabei unter dem Strich ein Gewinn an Lebensjahren in der Gesellschaft raus? Wirtschatskrisen haben die Tendenz, die Lebenserwartung der Bevölkerung nicht gerade exorbitant zu verlängern. Im zuvor von mir verlinkten Artikel: https://www.spiegel.de/gesundheit/diagn ... 94316.html wird z.B. von 500.000 zusätzlichen Krebstoten durch die Finanzkrise 2008 gesprochen.
Es geht bei "der Wirtschaft" auch nicht "nur ums Geld", sondern vielmehr darum, was mit diesem finanziert wird, z.B. ein Gesundheitssystem. Ich weiß, hier gibt es viele Sympathien für Musterstaaten des real existierenden Sozialismus a la Kuba, Venezuela, Nordkorea und Co., aber auch dort ist nicht alles Gold was glänzt.
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fidelchen
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von fidelchen »

Echt... das ist ein zich Seiten Beitrag der auch auf zich Annahmen aufbaut und sehr dramatische und vereinfachte Sicht für die USA wiedergibt (Zumindestens das bisschen was ich davon gelesen habe)... to much und alles andere als gut...

Aber um die Frage an sich zu beantworten: Ich hätte für meine eigene Gesundheit (und ich rede auch nur auf mich selbst bezogen) keine Angst. Dafür ist es unter meinen Bedingungen zu ungefährlich und das trotzdem ich als Mann eher betroffen bin. Da hätte ich eher Sorgen um die WIRKLICH relevanten älteren (Ü70 und Vorerkrankung) Menschen in meinem Umfeld, die aber in letzter Zeit sogar eher mehr versuchen in Kontakt zu kommen. Ich habe echt das Gefühl, dass insbesondere die Menschen für die wir das machen, sich am meisten deswegen gestört und isoliert fühlen.

Aber um die Ausgangsfrage zu beantworten. Es ist eine Frage zwischen Pest und Cholera... aber genauso wie man die Pandemie nicht total verharmlosen sollte, sollte man auch nicht versuchen totale Hysterie zu betreiben und die Auswirkungen der weltweiten Maßnahmen zu ignorieren... Der Weg muss ein Kompromiss zwischen ökologischen, soziologischen, grundrechtlichen und medizinischen Punkten sein... Jedenfalls bin ich dieser Tage froh kein Politiker zu sein, weil dann müsste ich solche harten Entscheidungen treffen...
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Cascade »

Lazarus Long hat geschrieben: 06 Apr 2020 19:18
Lazarus Long hat geschrieben: 27 Mär 2020 12:03... Boris Johnson positiv getestet.
Es ist jetzt auf der Intensivstation, sagt BBC.
Da könnte man fast das Wort "Karma" benutzen. Oder ist das zu gemein?
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Hoppala
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 06 Apr 2020 18:47
Reinhard hat geschrieben: 06 Apr 2020 18:26Viren sind irgendwie ungeeignet für Panikverbreitung. Den langbärtigen Turbanträger sieht man wenigstens, der einen angeblich mit seinem Bombengürtel ins Jenseits befördern will. (Was für ein Unfug. :no: )
Sag das den Leuten in Romans-sur-Isère, sag das den Leuten in Syrien und all den anderen Plätzen, wo das dann doch Realität wurde.

Dazu kommt denke ich, das Krankheit und allgemeine Unfälle etwas sind, was letztlich irgendwo unvermeidbar ist im Leben. Panik kommt dann auf, wenn es neu und unbekannt ist. Und Vorsatz ist da noch einmal etwas ganz anderes.
Bekloppte sind auch letztlich irgendwie unvermeidbar im Leben. Mit und ohne Vorsatz.

Das größte Risiko, durch Fremdeinwirkung ums Leben zu kommen, hat man in unserer Weltregion - mit Ausnahmen der Kriegs- und kriegsähnlichen Landstriche - wohl durch Teilnahme am Straßenverkehr. Und da will fast jeder unbedingt dabei sein. Jede Menge Bekloppter inklusive.
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