Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Pferdefreundin

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Pferdefreundin »

BartS hat geschrieben: 25 Mär 2018 20:54
Talbot hat geschrieben: 25 Mär 2018 20:32
BartS hat geschrieben: 25 Mär 2018 19:10
Naja, das erinnert mich an Politik-Foren, wo User mit verschieden Weltanschauungen sich gegenseitig vorwerfen, dass sie abwertende Worte verwenden. Allerdings mal ehrlich, fallen hier im Forum nicht auch Wörter wie "verklemmt", "lustfeindlich", "krankhaft", "eingebildet", "unnormal" in die Gegenrichtung? Allein das einige User hier so tun, dass "erst Sex, dann Beziehung" die Normalos machen und "erst Beziehung und dann Sex" was für Teenies und Unerfahrene sei, steckt auch eine Menge Wertung dahinter. Und ich glaube das ist was die Leute auf die Palme bringt. Nicht so sehr dieses "ich mache das so und bleibe auch dabei", sondern das man das zum 90%-Normalfall deklariert.
Genauso ist es. Zumal habe ich damit gemeint, dass dieses Konzept für mich persönlich unvorstellbar ist, nicht , dass diejenigen, die so leben (möchten) schlecht oder abartig sind. Vielleicht war abstoßend auch das falsche Wort dafür, hätte lieber unvorstellbar schreiben sollen, dann wäre das auch nicht so abfällig aufgefasst worden. Wenn ich jemanden damit verletzt habe, dann entschuldige ich mich dafür.

Nur weil irgendwas von einer Mehrheit praktiziert wird, heißt das nicht, dass diejenigen, die das nicht machen, unnormal oder verklemmt sind.
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von BartS »

Wuchtbrumme hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:04Welche Antwort wird da wohl die richtige sein?
Es gibt kein richtig oder falsch, was die eigene Einstellung zum Thema Sex und Beziehung angeht. Jeder hat da seine eigene Vorstellung und man kann da nicht erwarten, dass man in dem Punkt eine 180°-Wende vollziehen kann.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Kief

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Kief »

Rob_HBS hat geschrieben: 25 Mär 2018 19:33
Wuchtbrumme hat geschrieben: 25 Mär 2018 04:04 Wenn zwischen zwei Leuten der Sex nicht stimmt dann läuft es nicht optimal, denn dann fehlt ein entscheidender Teil. Die passen dann nicht als Liebespaar zueinander, vielleicht noch als Freunde.
speziell deinen ersten satz halte ich für völlig daneben - der impliziert, dass zwei menschen einander also nicht mehr lieben, wenn sie keinen sex haben.
Wer behauptet denn sowas?
Ich finde Wuchtbrummes Zusammenfassung hervorragend und treffend - und ich kenne ein Paar, bei dem genau dieser Ablauf zur Krise gefuehrt hat.

Seit Beginn der Beziehung waren unterschiedliche Sexualbeduerfnisse ein Reibungspunkt.
Die Kommunikation darueber war holprig, sie haben keine Loesung gefunden - trotz der Liebe zwischen beiden. Als offene Beziehung oder exclusive Beziehung, fuer einen der beiden Partner funktionierte es immer nicht. Obwohl sie sich fernab vom Sex weiterhin liebten. Fuer lange Zeit.
Als die beiden sich letztes Jahr vorlaeufig trennten, haben sie sich immer noch geliebt.
Haben einander zur Seite gestanden bei alltaeglichen Problemen, waren fuereinander da.

Zwischenzeitlich war die Zuneigung auf der einen Seite am Kippen, aber jetzt sind sie wieder zusammen - allerdings in getrennten Wohnungen.
Sie schauen gerade, ob sie wieder zusammenziehen, ob die emotionale Bindung wieder herstellbar ist - aber zum Sex haben sie keine Loesung, wissen nicht, ob sie dennoch die Beziehung hinbekommen.


K
Kief

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Kief »

BartS hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:20
Wuchtbrumme hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:04Welche Antwort wird da wohl die richtige sein?
Es gibt kein richtig oder falsch, was die eigene Einstellung zum Thema Sex und Beziehung angeht.
Man kann aber illusorische Erwartungen vermeiden, wenn man bedenkt, wer welchen Erwartungen gerecht wird.


K
Rob_HBS

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Rob_HBS »

Kief hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:25
Rob_HBS hat geschrieben: 25 Mär 2018 19:33
Wuchtbrumme hat geschrieben: 25 Mär 2018 04:04 Wenn zwischen zwei Leuten der Sex nicht stimmt dann läuft es nicht optimal, denn dann fehlt ein entscheidender Teil. Die passen dann nicht als Liebespaar zueinander, vielleicht noch als Freunde.
speziell deinen ersten satz halte ich für völlig daneben - der impliziert, dass zwei menschen einander also nicht mehr lieben, wenn sie keinen sex haben.
Wer behauptet denn sowas?
Ich finde Wuchtbrummes Zusammenfassung hervorragend und treffend - und ich kenne ein Paar, bei dem genau dieser Ablauf zur Krise gefuehrt hat.

Seit Beginn der Beziehung waren unterschiedliche Sexualbeduerfnisse ein Reibungspunkt.
Die Kommunikation darueber war holprig, sie haben keine Loesung gefunden - trotz der Liebe zwischen beiden. Als offene Beziehung oder exclusive Beziehung, fuer einen der beiden Partner funktionierte es immer nicht. Obwohl sie sich fernab vom Sex weiterhin liebten. Fuer lange Zeit.
Als die beiden sich letztes Jahr vorlaeufig trennten, haben sie sich immer noch geliebt.
Haben einander zur Seite gestanden bei alltaeglichen Problemen, waren fuereinander da.

Zwischenzeitlich war die Zuneigung auf der einen Seite am Kippen, aber jetzt sind sie wieder zusammen - allerdings in getrennten Wohnungen.
Sie schauen gerade, ob sie wieder zusammenziehen, ob die emotionale Bindung wieder herstellbar ist - aber zum Sex haben sie keine Loesung, wissen nicht, ob sie dennoch die Beziehung hinbekommen.


K
mir kommen die tränen... :roll:
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von BartS »

@Kief, was meinst Du mit illusorische Erwartungen? :gruebel:
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Kief

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Kief »

Rob_HBS hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:31 mir kommen die tränen... :roll:
Ich freue mich ueber diese wertschaetzende und tiefgreifende Argumentation.


K
Rob_HBS

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Rob_HBS »

Kief hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:35
Rob_HBS hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:31 mir kommen die tränen... :roll:
Ich freue mich ueber diese wertschaetzende und tiefgreifende Argumentation.


K
über die phase normalos für ihre beziehungsprobleme zu bemitleiden bin ich seit jahren hinaus.
Kief

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Kief »

BartS hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:34 @Kief, was meinst Du mit illusorische Erwartungen? :gruebel:
Naja, was Wuchtbrumme da angeschnitten hat.
Ein paar Zitate frueher.
Fand ich nen plakativen Hinweis zu den Erwartungen:
Wuchtbrumme hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:04Es gibt ja für viele ABs nicht genug Auswahl unter den gleich oder ähnlich Denkenden oder sie verlieben sich in jemanden mit einem ganz anderen Lebensstil. Sie fragen sich nun, wie sie sich einer so anderen Person nähern können, was diese von ihnen erwartet.

Welche Antwort wird da wohl die richtige sein?
In diesem Kontext ist es hiflreich, sich dessen bewusst zu sein, auf wen man welche Erwartungen projezieren kann. Andernfalls landet man bei illusorischen Erwartungen.


K
Kief

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Kief »

Rob_HBS hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:38
Kief hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:35
Rob_HBS hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:31 mir kommen die tränen... :roll:
Ich freue mich ueber diese wertschaetzende und tiefgreifende Argumentation.
über die phase normalos für ihre beziehungsprobleme zu bemitleiden bin ich seit jahren hinaus.
Na, dann ist es ja gut, dass dieser Thread von Mitleid handelt.
Oder ging es hier etwa um etwas anderes?

Wir werden hier doch wohl nicht offtopic mit Mitleid, weil die Argumentation eine voellig andere war?


K
Schneeleopard

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Schneeleopard »

BartS hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:20
Wuchtbrumme hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:04Welche Antwort wird da wohl die richtige sein?
Es gibt kein richtig oder falsch, was die eigene Einstellung zum Thema Sex und Beziehung angeht.
Jeder hat da seine eigene Vorstellung und man kann da nicht erwarten, dass man in dem Punkt eine 180°-Wende vollziehen kann.
Oh je .. so eine Beliebigkeit kenne ich nur aus der evangelischen Kirche.

Es gibt jenseits aller Einstellungen und Illusionen noch die Wissenschaft.
Und die hat zu diesem Thema eine Menge gesicherte Erkenntnisse über
Hormonausschüttungen, Bindungshormone usw. zu bieten.
Und man lebt langfristig erfolgreicher wenn man Einstellungen hat, die
dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen.

Und der sagt kurz zusammengefasst: Man braucht die Endofine, die bei
sexueller Befriedigung ausgeschüttet werden, um eine Art Reset im Hirn
auszulösen und sich aneinander zu binden. Also ohne Sex keine Liebe
sondern höchstens eine WG! Das mag manchem hier ausreichen .. aber
das dann Liebe zu nennen ist Selbsttäuschung.
Rob_HBS

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Rob_HBS »

Schneeleopard hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:49
BartS hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:20
Wuchtbrumme hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:04Welche Antwort wird da wohl die richtige sein?
Es gibt kein richtig oder falsch, was die eigene Einstellung zum Thema Sex und Beziehung angeht.
Jeder hat da seine eigene Vorstellung und man kann da nicht erwarten, dass man in dem Punkt eine 180°-Wende vollziehen kann.
Oh je .. so eine Beliebigkeit kenne ich nur aus der evangelischen Kirche.

Es gibt jenseits aller Einstellungen und Illusionen noch die Wissenschaft.
Und die hat zu diesem Thema eine Menge gesicherte Erkenntnisse über
Hormonausschüttungen, Bindungshormone usw. zu bieten.
Und man lebt langfristig erfolgreicher wenn man Einstellungen hat, die
dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen.

Und der sagt kurz zusammengefasst: Man braucht die Endofine, die bei
sexueller Befriedigung ausgeschüttet werden, um eine Art Reset im Hirn
auszulösen und sich aneinander zu binden. Also ohne Sex keine Liebe
sondern höchstens eine WG! Das mag manchem hier ausreichen .. aber
das dann Liebe zu nennen ist Selbsttäuschung.
bullshit - wenn jemand nur auf ONS steht "bindet" er sich ja auch nicht ständig an den aktuellen mit dem er gerade das bett teilt.
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von BartS »

Lieber Schneeleopard, also wenn Du schon die Wissenschaft und Biologie herbeirufst, dann sollte auch klar sein, dass gerade die Weibchen darauf angewiesen sind, die Anforderungen an den Sexualpartner sehr hoch zu setzen. Weil sie haben mit einer möglichen Schwangerschaft das größere Risiko zu tragen. Von daher werden sie eher widerwillig Sex ohne Bindungsabsicht zustimmen.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von BartS »

Es tut mir leid Kief, ich bin jetzt nicht wesentlich schlauer geworden, welche Erwartung nun die illusorische ist. Kann aber auch sein, dass ich zu müde bin und dank Zeitumstellung mal ins Bett müsste.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Talbot
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1258
Registriert: 08 Okt 2015 00:43
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: NRW

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Talbot »

BartS hat geschrieben: 25 Mär 2018 20:54 Das ist ja in vielen Bereichen so. Dann heißt es, "wenn der Chef nochmal was von mir will, dann kündige ich" oder "wenn es wieder so laut hier ist, dann ziehe ich um" usw. Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass man bei Fragen der Sexhäufigkeit tatsächlich eine mehrjährige Beziehung so einfach aufgibt (besonders wenn noch Kinder dranhängen).
Niemand hat was von einfach so gesagt.
Aber es ist oftmals durchaus ein verstärkender Faktor, wenn es darum geht, dass jemand mit der Beziehung unzufrieden ist und sich dann ggfalls irgendwann trennt.
Die wenigsten Leute sind so impulsiv, dass sie sich Hals über Kopf trennen (besonders in langjährigen Beziehungen und erst Recht mit Kindern), sodass es eher ein schleichender Prozess ist.
Manche werden sicherlich auch unzufrieden in einer Beziehung bleiben, weil sie Angst vorm Alleine sein haben oder denken, dass es in einer anderen Beziehung auch nicht besser wird und daher lieber unzufrieden in ihrer jetzigen Beziehung bleiben.
Manche werden sich Affären/Seitensprünge suchen, um ihre Wünsche zu erfüllen.
Und ja, die wenigsten Leute werden sich in einer langjährigen Beziehung nur deshalb trennen, weil sie mit der Sexfrequenz unzufrieden sind (Extremfälle sowohl was die Personen als auch die Frequenz angeht mal ausgeschlossen).
Es kann aber durchaus ein Katalysator sein, der dafür sorgt, dass man andere Probleme als problematischer ansieht oder einfach schneller andere Dinge als problematisch ansieht, weil man halt unzufrieden ist mit dem Sexleben.
BartS hat geschrieben: 25 Mär 2018 20:54 Wenn es für Dich okay ist...... letztlich muss die Frau damit einverstanden sein und wenn das angeblich immer bei Dir geklappt hat, who cares.
Oh danke für deine Erlaubnis.
Und natürlich muss die Frau damit einverstanden sein, aber meiner Erfahrung nach gibt es da draußen im echten Leben mehr als genug Frauen, die ähnlich denken. In meinem Umfeld bzw. unter den Frauen, die ich so kennenlerne sind mir jedenfalls mehr Frauen begegnet, die meine Ansichten teilen als solche, die deutlich andere Meinung sind.
Irgendwelche Kommentare darüber inwieweit mein Bekanntenkreis repräsentativ ist kannst du dir jedenfalls auch sparen, das hatten wir schonmal.
Und btw: Wozu eigentlich wieder dieser Seitenhieb mit "angeblich". Wenn ich schreibe, dass es bei mir so war kannst du durchaus davon ausgehen, dass es sich dabei um meine Erfahrungen handelt und ich da nichts hinzugedeutet oder erlogen habe.
Nur weil es nicht deiner Meinung/deinen Erfahrungen entspricht muss es deswegen noch lange keine Fiktion sein.
BartS hat geschrieben: 25 Mär 2018 20:54 Naja, das erinnert mich an Politik-Foren, wo User mit verschieden Weltanschauungen sich gegenseitig vorwerfen, dass sie abwertende Worte verwenden. Allerdings mal ehrlich, fallen hier im Forum nicht auch Wörter wie "verklemmt", "lustfeindlich", "krankhaft", "eingebildet", "unnormal" in die Gegenrichtung? Allein das einige User hier so tun, dass "erst Sex, dann Beziehung" die Normalos machen und "erst Beziehung und dann Sex" was für Teenies und Unerfahrene sei, steckt auch eine Menge Wertung dahinter. Und ich glaube das ist was die Leute auf die Palme bringt. Nicht so sehr dieses "ich mache das so und bleibe auch dabei", sondern das man das zum 90%-Normalfall deklariert.
Ich habe doch bereits gesagt, dass beide Seiten sich nicht umbedingt mit Ruhm bekleckern.
Ich könnte dir genauso auch Beiträge raussuchen in welchen Leute sich entsprechend gegenüber der "Casualsex"-Seite äußern und da auch nicht gerade zimperlich sind mit ihren Worten und Unterstellungen.
Und wenn Leute hier beschreiben, dass "erst Sex,dann Beziehung" die Variante ist, die sie überwiegend im richtigen Leben bei anderen Leuten beobachten, dann dies auch zu schreiben.
Selbst wenn es nicht repräsentativ für die allgemeine Bevölkerung ist, so entspricht es nun mal den Wahrnehmungen dieser Leute und wird daher von ihnen als normal angesehen.
Und das ist zunächst einmal völlig wertfrei.
Du maßt dir doch auch an deine eigenen Beobachtungen über die Wahrnehmungen und Beobachtungen andere Leute zu stellen und hälst deine Ansicht für die "realistischere/repräsentativere" Ansicht, obwohl es dafür keinerlei Belege gibt.
Benutzeravatar
BartS
Meisterschreiberling
Beiträge: 6588
Registriert: 10 Jun 2008 18:17
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Stuttgarter Raum

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von BartS »

Mein letztes Posting heute...
Talbot hat geschrieben: 25 Mär 2018 22:02 Aber es ist oftmals durchaus ein verstärkender Faktor, wenn es darum geht, dass jemand mit der Beziehung unzufrieden ist und sich dann ggfalls irgendwann trennt.
Nun, "ggf." klingt ja schon anders als "führt fast immer zur Trennung".
Talbot hat geschrieben: 25 Mär 2018 22:02 Nur weil es nicht deiner Meinung/deinen Erfahrungen entspricht muss es deswegen noch lange keine Fiktion sein.
Habe ich auch nicht behauptet. Für den Einzelnen sind die gemachten Erfahrungen real.
Talbot hat geschrieben: 25 Mär 2018 22:02 Selbst wenn es nicht repräsentativ für die allgemeine Bevölkerung ist, so entspricht es nun mal den Wahrnehmungen dieser Leute und wird daher von ihnen als normal angesehen.
Und das ist zunächst einmal völlig wertfrei.
Du maßt dir doch auch an deine eigenen Beobachtungen über die Wahrnehmungen und Beobachtungen andere Leute zu stellen und hälst deine Ansicht für die "realistischere/repräsentativere" Ansicht, obwohl es dafür keinerlei Belege gibt.
Es ist menschlich, aber ich würde mich trotzdem hüten, die eigene Erfahrungswelt als "normal" anzusehen. Der Unterschied ist der, dass Du nur eine Form für normal hältst, ich sehe aber in meinem Umfeld (und ich schaue über viele Gartenmauern :hallo:), dass es beide Ausprägungen zahlenmäßig häufig gibt. Und ich wundere mich ehrlich gesagt, warum einige Anhänger der "erst Sex, dann Beziehung"-These versuchen, die andere Gruppe zu maginalisieren.
"Liebe ist, dass man sich so lange gehen lässt, bis man nicht mehr gehen kann."
(Hazel Brugger)
Schneeleopard

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Schneeleopard »

Rob_HBS hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:50
Schneeleopard hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:49
Und der sagt kurz zusammengefasst: Man braucht die Endofine, die bei
sexueller Befriedigung ausgeschüttet werden, um eine Art Reset im Hirn
auszulösen und sich aneinander zu binden. Also ohne Sex keine Liebe
sondern höchstens eine WG! Das mag manchem hier ausreichen .. aber
das dann Liebe zu nennen ist Selbsttäuschung.
bullshit - wenn jemand nur auf ONS steht "bindet" er sich ja auch nicht ständig
an den aktuellen mit dem er gerade das bett teilt.
Danke für die 'bullenscheisse' - für solche Ausdrücke werden andere zurecht verwarnt ;-)

Zu deinem Argument: Die Dosis an Bindungshormonen ist bei einem ONS zu
gering um eine stabile Bindung zu bewirken. Bei ein oder zwei Nümmerchen und
Sex der, da man sich nicht kennt und sich kaum aufeinander einstellen kann, im
Normalfall nicht so befriedigend ist, werden zu wenig Endofine frei.

Wenn sich die ONS, ihrem Wortsinn entgegen, mit einem Partner häufen, hört
man dagegen immer wieder dass ungewollte Gefühle aufkommen ... da sind dann
die Hormone am wirken ;-)
Schneeleopard

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Schneeleopard »

BartS hat geschrieben: 25 Mär 2018 21:59 Lieber Schneeleopard, also wenn Du schon die Wissenschaft und Biologie herbeirufst, dann sollte auch
klar sein, dass gerade die Weibchen darauf angewiesen sind, die Anforderungen an den Sexualpartner
sehr hoch zu setzen. Weil sie haben mit einer möglichen Schwangerschaft das größere Risiko zu tragen.
Von daher werden sie eher widerwillig Sex ohne Bindungsabsicht zustimmen.
Lieber BartS, gerade in der Wissenschaft sollte man die Argumente auch beurteilen.

Dein Argument betrifft die Frage, welche Anforderungen 'das Weibchen' stellt damit es der Paarung
zustimmt. Ich hatte aber darüber geschrieben welche hormonellen Prozesse in Mann und Frau bei
der 'Paarung' ablaufen um die zur Brutpflege (bzw zum Zusammenleben ohne Kinder) notwendige
Bindung zu erzeugen. Dies sind zwei unabhängige Fragestellungen aus dem gleichen Kontext.

'Von Sex ohne Bindungsabsicht' ist zwar in der Diskussion hier die Rede, aber darauf bezog sich mein
Argument nicht, sondern auf die Frage ob die hormonelle Bindung, die zur 'Liebe' (ein entsetzlich un-
wissenschaftler Begriff ;-) ) führt, auch ohne die Hormonfreisetzung durch heftige Orgasmen entstehen
kann.

Und wenn du auf der Ebene der Verhaltensbiologie die Probleme der Risiken und Kosten von möglichen
Schwangerschaften anführst, so solltest du auch den Gegenmechanismus von Paarungslust der Frauen
beim Eisprung berücksichtigen, die sie diese Gefahren vergessen läßt.
Benutzeravatar
inVinoVeritas
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1308
Registriert: 19 Mai 2008 08:58
Geschlecht: männlich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von inVinoVeritas »

Wenona hat geschrieben: 24 Mär 2018 08:12 Natürlich sollte man nicht "einfach Schluss machen", sondern erst mal gründlich an auftretenden Problemen arbeiten (was viele heutzutage gar nicht mehr in Betracht ziehen, ich aber schon), aber wenn es ein nicht änderbarer Dauerzustand ist, dann hat man keine Freude mehr an der Beziehung, und ich finde schon, dass eine dauerhafte Beziehung Freude machen sollte, und nicht nur ein "bestehender Fakt ist, zu dem man sich einmal bekannt hat".
Wenona ich stimme dir bei deinem grün markiertem zu, wenn wir von einer bereits gefestigten und bestehenden Beziehung sprechen.
Hier geht es bei der Threadfrage aber doch eher um die ganz frühe Anfangszeit, nicht wahr? Ich denke dass da ein inkompatibles bzw. unharmonisches Intimleben schon sehr starken Einfluss darauf hat, ob sich überhaupt eine richtige Beziehung bildet – und das wollen halt all jene, für die erst der Sex und dann die Beziehung kommt, ausprobiert haben.
Was ich damit meine:
Wenn es mit meiner Partnerin im zweiten Beziehungsjahr aufeinmal richtig schlecht im Bett läuft, werde ich bestimmt (weil ich sie ja liebe) versuchen mit ihr daran zu arbeiten, dass es für uns beide wieder schön und befriedigend wird.
Wenn es aber schon in der 5. Woche seit Date Nr. 1 nicht harmoniert, stelle ich mir doch die Frage ob das alles überhaupt Sinn macht…


Schneeleopard hat das gut zusammengefasst:
Schneeleopard hat geschrieben: 25 Mär 2018 09:23 Sie übersieht, dass Menschen in der Phase der Beziehungsentstehung, also wenn man anfängt sich
näher zu kommen und Sex geniesst, relativ flexibel sind und daher schon der Ausgangspunkt das
eine Beziehung so toll ist und der Sex ihnen nicht gefällt ziemlich am Leben vorbei geht.
Nach allem was ich je gehört oder erlebt habe geht es bei der Frage, ob Sex gut oder schlecht ist,
überhaupt nicht um die Erbringung eines bestimmten 'Leistungslevels', bei dem man versagen kann
wenn alles andere in der Beziehung klappt, sondern um ein 'Harmonielevel' bei dem sich das Glück
im Bett und im Rest des Lebens gegenseitig bedingen.
Wenn diese Harmonie beim Sex nicht da ist, führt das zu reichlich Frustration und die strahlt auf alles
Andere aus und über kurz oder lang ist da bestimmt nicht mehr 'alles großartig'.
Es geht mitnichten um die „Performance“ auf einer Porno-Skala von 1-10, sondern wie es sich anfühlt mit diesem Menschen intim zu sein. Ist es befriedigend? Will ich danach immer wieder? Fühlt es sich „richtig“ bzw. „besonders“ an?
Ich hatte in meinem Leben schon Frauen im Bett mit denen es absolut nicht harmoniert hat. Die waren nicht nur objektiv für mich „schlecht“ im Bett (lagen da nur unbeweglich rum, kaum Aktivität ihrerseits, keine Leidenschaft), sondern es hat sich einfach nicht harmonisch angefühlt. Wenn man das erst nach Monaten herausfindet weil man so lange gewartet hat, ist Frust definitiv vorprogrammiert.

Ein Freund von mir „quält“ sich jetzt schon seit Jahren mit einer Partnerin rum, die er echt liebt, die aber fast schon als „asexuell“ durchgeht. Er hat erst in der Beziehung festgestellt, dass sie eigentlich garkeine Lust auf Sex hat und wenn sie welchen haben (nach aktueller Vereinbarung um den Ehefrieden zu erhalten an einem einzigen festen Tage die Woche), dann stellt sie sich quasi nur „zur Verfügung“, da ist kein richtiges Miteinander.
Ich habe ihn oft gefragt warum er das mitmacht und ob er nicht mehr vom Leben will als das, aber er liebt sie halt und hat das erst spät gemerkt, weil sie zu der „erst Sex wenn wir uns ein paar Monate kennen“ – Gruppe gehörte.
Jetzt kann man sagen: „aber da ist doch Liebe! Das ist doch viel wertvoller!“. Ja, nur sehe ich auch wie gefrustet er ist, wie das auf alles abstrahlt, wie sehr dieses Thema seine Lebensqualität insgesamt runterzieht.
Schneeleopard

Re: Erst Sex, dann Beziehung - die vorherrschende Meinung?

Beitrag von Schneeleopard »

inVinoVeritas hat geschrieben: 26 Mär 2018 08:04 Ich habe ihn oft gefragt warum er das mitmacht und ob er nicht mehr vom Leben will als
das, aber er liebt sie halt und hat das erst spät gemerkt, weil sie zu der „erst Sex wenn wir
uns ein paar Monate kennen“ – Gruppe gehörte.
Ein Grund mehr um diese Gruppe einen Bogen zu machen ;-)

Meiner Erfahrung nach hat eine Beziehungsentstehung soviel Dynamik, dass nur ganz extreme
Gründe dazu führen können, dass eine Frau dieses monatelange Warten von sich aus aushält.
Ansonsten wird sie, ebenso wie der Mann, von ihren Trieben quasi ins Bett gespült.

Wenn man diese extremen Gründe kennt, kann man sich überlegen ob man für diese Frau
soviel Zeit seines Lebens investieren will oder eben nicht. Wenn sie etwa starke religiöse Motive
hat oder gar traumatisiert ist (Missbrauchsopfer) oder sie ein bestimmtes Ereignis (Geburtstag,
Prüfung) abwarten will , finde ich es berechtigt zu warten. Die entscheidenden Fragen wären
bei mir immer, ob sie in der Wartezeit Sex vermisst oder nicht und ob sie körperliche Nähe in
der Wartezeit zuläßt und geniesst. Wenn das beides nicht der Fall ist, wäre ich weg denn dann
ginge ich davon aus, dass sie asexuell ist und auch nach 100 Jahren warten bestenfalls freud-
loses Hinhalten von ihr zu erwarten ist. Wenn aber beides der Fall ist, vergehen auch Monate
wie im Flug ;-)