Reborn hat geschrieben: ↑01 Mai 2018 21:38
Elli hat geschrieben: ↑01 Mai 2018 11:36
"Durchschnitt" ist hier nur bezogen aufs Aussehen gemeint, oder?
Reborn, ich erinnere mich an einen anderen Thread von Dir, in dem es darum ging, dass ne Bekannte an Dir Interesse gezeigt hat und Du Dich nicht trautest, darauf einzugehen, da Du selbst Dich für zu unattraktiv hältst. Auch sonst hattest Du doch schon erwähnt, dass es Frauen gab, die auf Dich standen, oder nicht?
Ich kann zwar sehr gut nachvollziehen, dass man nicht darauf eingehen kann - hatte selbst lange genug Schiss in solchen Situationen und bin dem ausgewichen, aus Angst oder weil ich mich bedrängt fühlte. Aber ich finde es doch ziemlich widersprüchlich, dann mit sowas zu kommen wie den vermeintlich übersteigerten Ansprüchen der bösen Frauen, die Dir alle keine Chance geben würden ...
Ich kann das einfach nicht. Eine Beziehung führen meine ich. Ich arbeite ja schon jeden Tag die ganze Zeit. Und wenn ich dann Abends total geschafft heim komme oder nur mal den Sonntag habe da brauche ich Ruhe. Da ist kein Platz mehr für jemand anderen. Dann habe ich manchmal so komische Launen die würde sich sowieso keine Frau auf Dauer geben. Da ist es einfach nur am besten man macht einen großen Bogen um mich. Vor allem kapiert das keiner. Ich habe es auch schon Freunden versucht zu erklären. Ich sage ihnen z.B. heute ist ein Tag an dem du mich garantiert nicht erleben willst. Lass mich in Ruhe. Ich will schlafen und morgen ist dann wieder ein anderer Tag. Aber sie sehen es nicht ein. Sie nerven trotzdem und wollen was machen. Sie verstehen nicht wie es an solchen Tagen in mir aussieht. Manchmal treffe ich mich dann sogar, könnte innerlich Feuer spucken aber die merken es nichtmal weil sich das bei mir nach außen nicht zeigt. Ich bin dann einfach sehr ruhig und da ich allgemein ruhig bin unterscheide ich mich wohl nicht groß davon wie ich normalerweise bin. Jedenfalls nach außen hin nicht. Aber ich reiße mich dann auch sehr zusammen.
Dann ist es so, dass die ganze Ablehnung die ich erfahren habe sei es von Frauen oder auch sonst mich massiv geprägt hat. Es ist so wie wenn dich jemand schwer beleidigt hat. Wenn der dann später kommt und sagt: "Hey, eigentlich finde ich dich doch ganz ok" dann bringt das nichts mehr. Du hast dann kein Bock mehr auf ihn. Ich habe keinen Bock mehr auf Frauen. Ja tief innen drin gibt es einen Wunsch nach Nähe, aber dann ist da noch die andere Seite in mir die mir sagt: "Scheiß drauf! Wenn du wirklich unten bist sind sie doch eh alle weg. Du bist doch eh allein. Es gibt doch eh keine echte Nähe. Ist doch eh alles nur Theater solange sie dich benutzen können und lieferst du nicht mehr ab dann scheißen sie alle auf dich." So kann ich mich auf nichts einlassen. Und nein ich brauche keine Therapie, denn das ist nicht irgend ein negativer Gedankenkreislauf. Im Endeffekt ist es schlicht und ergreifend die Realität.
Trotz allem glaube ich fest daran, dass alles hätte anders laufen können wenn mir mal eine Frau eine Chance gegeben hätte. Mich einfach so akzeptiert und genommen hätte wie ich wirklich bin. Aber das ist nicht geschehen weil es immer andere Jungs gab die halt irgendwie besser rüber kamen. Wenn ich auf mich vor 20 Jahren schaue als 16 jähriger....da hatte ich immer das Gefühl ich bin nicht gut genug. Warum hat niemand mein Potential gesehen? Eigentlich war ich völlig in Ordnung. Nur eben etwas ruhig und unsicher. Jetzt ist es zu spät dafür. Ich habe das Thema Frauen innerlich abgeschlossen auch wenn ich mir das manchmal selber nicht eingestehen will.
Ich muss versuchen es los zu lassen und das beste aus meinem Leben zu machen. Das Leben hat ja auch seine guten Seiten auch wenn bestimmte Teile davon mir nicht zugänglich sind.
Ich wollte mal noch auf Dein Posting eingehen ...
Also, ein bisschen liest sich das für mich, wie wenn einer sagt: "Ich wurde in der Schule gemobbt, seither will ich nichts mehr mit Menschen zu tun haben." Einerseits nachvollziehbar, man kennt das ja selbst, aber andererseits auch hängengeblieben und unreif, derjenige hat sich dafür entschieden, ewig in der Position des gekränkten Teenagers zu verharren.
Und man schadet sich selbst am meisten damit (den anderen ist es egal, oder sie merken es nicht mal).
Wie Lilia (ich glaube, es war Lilia) geschrieben hat, was man mit 16 getan und erlebt hat, ist lange her und irgendwie ne andere Kategorie. Ich hatte damals eine Meute Jungs am Hals, die mich beschimpften (wie hässlich ich sei etc.) und bei passender Gelegenheit auch begrapschten. Meine Freundinnen hatten einstweilen ihre romantischen Liebschaften. Wenn ich aber zulassen würde, dass solche Erfahrungen weiter mein Leben bestimmen, dann gute Nacht. Die Männer, die ich später kennengelernt habe, hatten damit ja auch überhaupt nichts zu tun. (Auch die nicht, die mich abblitzen ließen.)
Natürlich musst Du keine "Beziehung" nach Deutscher Industrienorm oder was eingehen, ist ja auch nicht jeder der Typ für. Aber es gibt andere Arten, Nähe zu erleben (zum einen), zum anderen kann man sich auch tatsächlich reinen Herzens fürs Alleinsein entscheiden, ich kenne Leute, die das getan haben. So lesen sich Deine Beiträge aber nicht. Du sagst, es sei kein negativer Gedankenkreislauf - mag sein, aber ein Feststecken scheint es momentan doch zu sein.