BartS hat geschrieben: ↑05 Aug 2018 21:29
Wesentlich mehr über die Persönlichkeit erfährt man, wenn man fragt, aus welchem Elternhaus kommst Du und wie verstehst Du Dich mit Deinen Eltern.
Und wenn man mit seinen Eltern Probleme hat, ist man laut Christian Thiel ein schlechter Mensch? Oder sollte man das "verschönern"?
Natürlich kann man das auch anders machen und es kommt trotzdem eine Beziehung heraus. Aber die Chancen sind dann groß, dass diese 1,5-2 Jahre halten.
Dieses Vorgehen - also Date(s), Sex, (eventuell) Verlieben - dürfte eher "Standart" für Leute in ihren 20ern sein... Am lustigsten ist es, wenn man selbst in dieser Altersgruppe ist und man vom lustigen Dating-Spiel bisher komplett ausgeschlossen ist...
Wenn ich nun manche Thesen hier im Forum, aber auch in Beziehungsforen lese, dann scheint man gerne mal zwei Elemente bei der Reihenfolge zu tauschen. In einem Fall ist es, dass die Erwartung besteht, beim 1. (oder 2.) Date müsste es knistern. Also sich schon verlieben, bevor man mit dem Kennenlernen angefangen hat. Und der zweite häufige Fall ist der Ratschlag, schon mal vorher in die Kiste zu steigen, um zu schauen, ob es sich lohnt sich zu verlieben und eine Beziehung anzufangen. Mir hat beides vom Bauch und vom Kopf her nicht gefallen. Und so langsam kommt heraus, dass das zwar häufig in Vorabendserien oder Hollywood-Streifen zu sehen ist, aber nicht das ist, wodurch langfristige Beziehungen entstehen.
Wie gesagt, vielleicht nicht langfristige Beziehungen in dem Sinne "Bis dass der Tod euch scheidet" oder man hat den Partner gefunden, mit dem man eventuellen Nachwuchs zeugt... Aber zumindestens für Leute in meinem Alter bis so Anfang 30, geht es darum gerade erstmal NICHT. So scheint es mir. Sondern eher darum, das Leben in vollen Zügen zu genießen, mit allen Knistereien und Aufregungen, welche beim "Dating-Spiel" eben so dazu gehören. Locker-flockig begleitet von Artikeln in diversen Magazinen und Online-Portalen für eine meist jüngere Zielgruppe:
https://www.jolie.de/sex/dating-trend-fishing
https://ze.tt/20-dinge-die-ich-in-20-ja ... ernt-habe/
Man hat 1 - 2 Jahre Spaß miteinander und wenn man - wie die meisten Normalos das eben sind - zumindestens etwas im "Dating-Game" Fuß gefasst hat, lebt man immerhin mit der Wahrscheinlichkeit, dass sich selbst bei Ende der Beziehung demnächst was Neues ergeben wird.
Der Punkt mit dem Sex ist auch für mich als Hardcore-AB der unangenehmste: Ich persönlich würde zumindestens mein "erstes Mal" in einer Atmosphäre und mit einer Partnerin erleben wollen, in der bei diesem Thema "nicht so viel Druck herrscht". Denn wer noch nie hatte, für den könnte das Ausleben von Sexualität zunächst eine Umstellung sein, an die ich mich vielleicht erst gewöhnen müsste, besonders wenn man noch andere "Baustellen" im Leben hat. So stell ich mir das zumindestens bei mir vor. (Und ja, vor dem ersten Mal habe ich als Unberührter einfach gewissen Respekt. Und die Frage, ob man als Unerfahrener das Ganze einfach "faken" kann... Puh, die Threads hier, welche ich mir dazu durchgelesen habe... Dort war der Tenor eher negativ diesbezüglich.
)
Problem: Genau so funktioniert die Welt ab 20 (und gerade in diesem Alter!) nicht. Da ist die Reihenfolge, gerade in Groß - und Unistädten oftmals: Date, unverbindlicher Sex, vielleicht passt's. Wenn nicht immerhin Spaß gehabt.
Und selbst wenn es immer auch Ausnahmen von der Regel gibt, muss man leider davon ausgehen, das für das "Dating"-Erfahrene gegenüber genau diese Reihenfolge Standard ist. Unverbindlicher Sex wird scheinbar oftmals einfach erwartet, weil es - womit wir wieder bei einem hier häufiger genannten Thema wären - einfach so ist, das bestimmt 9 von 10 Leuten Mitte 20 sexuelle Erfahrungen haben. Und genau das ist immer der springende Punkt: Nicht jeder Einzelfall ist relevant, sondern sich aus einfachen Häufigkeiten ergebende Erwartungen:
- Viele Leute über 20 werden sich auf unverbindlichen Sex einlassen.
- man kann davon ausgehen, dass Leute über 20 nicht mehr unberührt sind.
Für Hardcore-AB's ist diese Reihenfolge - Kennenlernen, Sex, evtl. Verlieben - richtig problematisch, da ja gerade bei Punkt 2 der "Knackpunkt" ist, wo es für uns unter Umständen neu, mühsam oder etwas "awkward" werden dürfte, aber genau diese Reihenfolge je moderner die Zeiten werden, immer stärker dominieren zu scheint.
Auch wenn es Christian Thiel vielleicht anders empfiehlt.