Auch wann die frage nicht an mir gericht war, versuche ich es aus meinen sicht zu erklaeren, was an reden so wichtig ist.Reinhard hat geschrieben: ↑04 Sep 2018 20:47 Erzähl mal, wie das so ist. Geht es darum, die Gedanken zu reproduzieren, und würde es zu dem Zweck ein Tagebuch auch tun? Oder braucht es Feedback von wem anders? (Und wenn es nur ein "Hmm" ist.) Oder willst du eigentlich anderen Leuten zuhören und gehst dazu in rednerische Vorleistung? Oder denkst du, du hast etwas nicht richtig verstanden, wenn du dir nur selber darüber Gedanken machst? Oder hörst du gerne deine äußere Stimme statt nur immer die innere? Würde es dann ein Selbstgespräch auch tun?
Es gibt reden und reden.
Manchmal ist es nur austausch von information.
Ist nicht sehr erfuellend, zu sachlich.
Wirkliche kommunikation ist austausch der emotionen, es ist gelebte empathie.
Es ist eine emotionale verbundenheit mit der andere person, mitfiebern, emotional teilnehmen an das leben der anderen.
Ich brauche das fuer wirkliche freundschafte, und ohne das geht verlieben bei mir gar nicht.
Ich brauche das auch um mich sex mit jemanden zu wuenschen, der koerperlichkeit unterstuetzt dabei fuer mich der emotionale naehe, koerperliche naehe kann fuer mich nicht separat von emotionale naehe existieren, zumindestens nicht auf eine ebene die fuehr mich komfortabel anfuehlt.
Ich kann eine analogie geben der mit meinen beruf zusammen haengt: trickfilm zeichnen.
Fuer mich gibt es da drei stufen: Motion, Emotion, Motivation.
Motion, bewegung, ist das endergebnis, man bewegt diese figur. Mal schnell, mal langsam, in einen gewissen "rhythmus'.
Wie bewegt sich diese figur? das haengt damit zusammen wie diese figur sich fuehlt. Wer veraergert ist lauft auf eine andere art und weise als jemanden der sehr froehlich ist. Man muess wissen wie diese figur sch fuehlt, bevor man diese animiert. Was diese figur fuehlt, bestimmt, wie er sich bewegt.
Aber warum fuehlt diese person sich so? Was bewegt ihm? Das ist die wichtigste ebene.
Das haengt zusammen mit seine motivation, mit seinen traume, ziele, hoffnungen, aengsten und blockaden, seine backstory. Erst wann man seine erfundene imaginaire figur auf diese stufe 'kennt" kann man eine glaubwuerdige schauspiellerische leistung geben. Man muess seine viruelle figur eine seele verleihen. Um eine animierte figur gut zu bewegen muess man wissen, was diesen person bewegt.
Auch passiv, bei filme schauen, geht es mir so. Eine figur den ich kaum kenne, kann in der handlung grausam sterben, und es wird mich kalt lassen: ich muess die figur kennen bevor ich mitfiebern kann.
Verlieben ist fuer mich auch damit verbunden.
Ich muess die person zumindestens zum teil auf motivationsebene kennen lernen.
Wie tickt sie, warum macht sie was sie macht, was will sie, was ist ihren antrieb?
Erst das bewirkt fuer mich eine emotionale bindung. (Abhaengig von der person kann sie mich aber auch kalt lassen oder abstossen, nachdem ich sie besser kennen lerne.)
Desto mehr ich darin weiter dringe, desto mehr gefuehle fuer diesen person ich entwickele, wann sie charakterlich zu mir passt.
So funktioniert es bei mir bei freundschaften, und noch viel mehr beim verlieben.
Jemanden oberflauchlich ueber zwei dates miterleben, wo sie mir zudem meist nur die schokoladeseite und eine maske zeigt, sich versucht zu verkaufen, reicht dafuer nicht aus. Dating ist eigentlich gar nicht so mein ding, fuer mich ist eine unnatuerliche, forcierte, art sich kennen zu lernen.
Und reden dient diesen zweck, die frau auf diese ebene gegenseitig kennen lernen, und eine emotionale bindung erstellen.