Ich war oefters in Weiterbildungen fuer Behinderte.
Abrechnung, Steuern, juristische Grundlagen und so waren die Inhalte.
Viele Teilnehmer dort sind durch Krebs oder Krankheits-Spaetfolgen zu ihrem GdB gekommen.
Manchmal Rolli-Fahrer.
Ein paar haben aber Einschraenkungen, auf die die Dozenten eingehen, darunter Blindheit.
Ein Blinder war drei mal mit mir in Kursen, und beim dritten mal habe ich ihn nach dem Kurs begleitet, in den Bus. Beim Aussteigen haben sich dann unsere Wege getrennt.
Ebenso war eine blinde Dame (irgendwas unter 30) zwei oder dreimal dabei.
Alle beide hatten jeweils ihre Computer mit, und nutzen diese ueber Kopfhoerer.
Umstaendlich wurde es, wenn wir Handouts erhielten, die nicht per Stick oder so den Blinden bereits vorher verfuegbar waren.
Ebenso stelle ich es mir schwer vor, wie das Verstaendnis ankommt, wenn graphische Dinge erlaeutert werden, bei denen man den Blinden nicht die Luecken im Text, die Stellen im Formular oder die Aussage von Diagrammen zeigen kann.
Ansonsten ist der meiste Vortragsablauf kaum anders.
Entsprechend nehme ich an gibt es viele Informationsportale mit Akustik-Ausgabe: Bahn, Aemter undundund.
Zur Mobilitaet und Alltag findest Du viele Beispiele in der Anwaltsserie "Die Heiland - Wir sind Anwalt" mit der juengst gestorbenen Lisa Martinek.
Ich habe dem Kollegen damals den Ellenbogen gereicht, und er hat an meinem Tempo und Schrittlaenge ne ganze Menge mitbekommen, brauchte aber eben Hinweise ueber Hindernisse und Bordsteine, damit er sich seinen Falt-Stock sparen kann.
Beeindruckend fand ich, dass er bei Treppen keine Tipps braucht, weil er die mitsamt Zwischenebenen an meiner Ellenbogenberuehrung mitbekommen hat, und deshalb ich ihm anfangs zu langsam war ...
K