Was du erklärst, ist was ganz anders, als was Seb-X beschreibt. Das, was du beschreibst, da würde man Seb-X ja gern sehen, zu seinem eigene Besten.The Poet hat geschrieben: ↑15 Sep 2019 09:05 Alter, soooo schwer ist es doch jetzt echt nicht zu kapieren, Hoppala!
Motivation = im allgemeinen positiv assoziiert, Antrieb, mit Freude etwas zu tun, Drive, einen Sinn in seinem Tun empfinden, usw.
Zwingen = im allgemeinen negativ assoziiert, Pflicht, man macht etwas, was man eigentlich hasst, aber man weiß, dass es halt sein muss, oder man tut etwas, von dem man das Gefühl hat, dass es Null Sinn hat, aber man muss halt Geld verdienen, deswegen quält man sich weiter
(Im besten Fall sieht man zwar schon einen Sinn in seiner Tätigkeit - etwa "ich will nicht, dass meine Wohnung vermüllt" - aber gerne tut man es halt auch nicht, also Putzen / Aufräumen, als (vielleicht nicht auf jeden zutreffendes) Beispiel.)
Meine Fresse... manchmal frag ich mich, wieso es eigentlich für manche so schwer ist, sich in die Gedanken- und Gefühlswelt des Gegenübers reinzuversetzen - und das sag ich, als auch nicht gerade sozialintuitiver MINTler.
Mir geht's in Bezug auf meinen ursprünglich angedachten Broterwerb (Informatik) genauso wie Seb-X/LonesomeCoder: Ich muss mich auch dazu zwingen - auch wenn ich natürlich nicht weiß, ob die Gründe identisch sind.
So wie wahrscheinlich ein Großteil der Bevölkerung, der seinen Job eigentlich hasst und innerlich längst gekündigt hat, oder sogar aktiv gegen die Interessen seiner scheißkapitalistischen Drecksfirma arbeitet, wie mir mal ein bekannter DAX-Firmenberater eine Umfrage/Studie dazu zusammengefasst hat.
Kurz: Ich will am liebsten echt nichts mehr damit zu tun haben - und das, wo ich früher total begeistert von Computern, Informatik & Logik war. Von dieser Begeisterung ist mir allerdings mittlerweile nichts mehr geblieben.
Derzeit ist es aber leider die einzige Option, Geld zu verdienen, weil ich nix anderes kann - bzw. das, was ich möglicherweise noch anderes machen könnte, wurde mir durch Gesetze verbaut.
Insofern verstehe ich die beiden sehr gut, bin bzgl. Job in vergleichbarer Lage.
Bei allem bisherigen Nachfragen hat Seb-X bisher nichts in dieser Richtung geäußert. Das wäre ja der Ansatzpunkt - so wie es ein Baustein für dich ist, mit Mist umzugehen.The Poet hat geschrieben: ↑15 Sep 2019 09:40Es gibt Dinge, die tu ich gern (Freizeitaktivitäten wie RPG, Zeichnen, Schreiben und so weiter), da fällt das eh weg. Sport/Fahrradfahren/Rausgehen sind so mixed pickles, die sind sehr stimmungsabhängig, da versuche ich folglich, im Wochenmittel jeden Tag eine halbe Stunde von hinzukriegen, was auch in 50% der Zeit klappt. Hab einen Extra-Kalender dafür, wo ich die Stunden eintrage.
Ich hab auch (zu)viel Mist im Leben.
Ich mach mir das Leben aber doch nicht zusätzlich zur Hölle, indem ich mich darüber defniere. An irgendeiner Stelle entscheidet man sich doch auch, wie man nun damit umgehen will.
Im übrigen gibt es sehr viele Menschen, die sich von den Anforderungen überwältigt fühlen. Das könnte zu der Frage fürhen, wie das nur möglich ist, bei all dem steten technischen und organisatorischen Fortschritt unsere Gesellschaft; wo angeblich ständig alles einfacher, leichter, komfortabler wird ... wer sich diesem Rätsel nähert, kann meiner Meinung nach auch zu einer "Lösung" für sein eigenes Leben kommen - es geht aber auch auf anderen Wegen; ohne dass sich der Mist von gleich auf jetzt in Luft auflösen muss. (Aber je mehr Menschen die/eine Lösung finden, um eher wird dem Mist generell entgegengewirkt; meiner Meinung und Erfahrung nach).
Interessant finde ich, dass gerad in kurzer Zeit neue Forschungsergebnisse erschienen sind, die zunehmende Aggressivität und Stress ganz praktisch mit der ganz materiellen Verdreckung unserer Welt mit Konsumabfällen in Verbindung bringen, die sich im Körper wiederfinden: von Mikroplastik über Schädlingsbekämpfungsmittel und was nicht alles. Die zunehmende Substitution von Real Life durch Bildschirme und andere "Tele-Technik" ist in ihren Konsequenzen so halt nicht nachweisbar; ob die negativen Konsequenzen den angeblich positiven Nutzen wirklich nicht überwiegen, bleibt daher Glaubenssache. Der Mensch erkennt sein Maß oft erst, wenn er es überschritten hat. Denn bei etwas Nachdenken wäre ja jedem klar, dass der ganze produzierte Kram sich hinter dem Mülleimerdeckel nicht auf Nimmerwiedersehen verabschiedet, sondern ab einer gewissen Menge erkennbar, wenn auch vielleicht in anderer, meist unerwünschter Form, wieder auftaucht. Aber okay, das ist gerad ein thematischer Exkurs ...