Gatem hat geschrieben: ↑01 Okt 2019 17:37 Ich bin davon überzeugt, dass das persönliche Maß an Selbstvertrauen ebenso eine natürliche Charaktereigenschaft ist, wie jede andere auch. Klar prägen die Erziehung und die gemachten Erfahrungen dieses… genauso wie auch alle anderen Charaktereigenschaften dadurch geprägt werden.
Du schreibst, das persönliche Maß an Selbstvertrauen sei eine natürliche Charaktereigenschaft, aber gleichzeitig veränderbar. Damit wird nicht klar, ob Du sagen möchtest, sie sei von der Natur vorgegeben (und festgelegt) oder nicht. Oder willst Du sagen, sie sei zwar im ersten Moment vorgegeben, aber später beliebig veränderbar?Gatem hat geschrieben: ↑02 Okt 2019 08:27 Jede Charaktereigenschaft kann sich verändern und stärker oder weniger stark werden. (In den durch die Genetik vorgegebenen Grenzen) Darin unterscheidet sich das Selbstvertrauen nicht von anderen Eigenschaften.
Kein Mensch ist heute noch genau der gleiche wie vor 10 Jahren.
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Wieso sollte er keine „Hoffnung auf Veränderung“ haben? Letztlich sind alle Charaktereigenschaften variabel und Ändern sich permanent, solange wir neue Erfahrungen machen. Außerdem muss die Person ja nicht zwangsläufig unglücklich sein. Jemand der mit seinem niedrigen Selbstbewusstsein zufrieden ist, hat ja gar keine Notwendigkeit irgendetwas ändern zu wollen.
Ich kann dem nicht zustimmen, denn das würde bedeuten, egal mit welchen Voraussetzungen (genetisch, Charakter, Umfeld) wir unser Leben beginnen, wir könnnen später werden wer und wie wir wollen. Das finde ich eine unrealistisch idealisierte Vorstellung. Menschen entwickeln sich, ja und Menschen verändern sich. Meinen Beobachtungen nach sind das aber schleichende Prozesse, meistens ohne Absicht und das Ergebnis von sich ändernden Lebensumständen. Mir fällt gerade niemand ein, der gezielt eine andere Person geworden ist, weil er oder sie unzufrieden war, mit wem er oder sie vorher war. Mit eine andere Person meine ich hier insbesondere eine Veränderung der Gefühle, Denkmuster und Kernglaubenssätze.
Wenn ich mich recht erinnere, sagte Strange Lady hier mal, (bitte korrigier mich, falls ich da Mist erzähle), dass sie in Selbsthilfegruppen tätig sei, wo Menschen versuchen Selbstliebe zu entwickeln und dabei sieht, wie es Menschen gibt, die jahrelang engagiert Energie investieren und dieses Ziel ihr Leben lang nicht erreichen.
Dass jemand mit einem geringen Selbstbewusstsein mit sich selbst zufrieden ist, finde ich widersprüchlich, denn Selbstbewustsein impliziert einen gewissen Grad an Zufriedenheit mit sich selbst. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich die Worte Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, die oft gleichbedeutend mit Selbstwert gemeint sind, irreführend finde. Jemandem kann bewusst sein, etwas nicht zu können und auch darauf vertrauen, bei einer bestimmten Sache zu versagen und beides muss nicht wertvoll sein. Außerdem bringt geringer Selbstwert oft eine ganze Lavine von Problemen mit sich, weswegen ich kaum an Zufriedenheit dabei glauben kann.