Ich lerne in meinem Alltag sowieso kaum neue Leute kennen (von Schülern und Eltern meiner Schüler mal abgesehen ). Entsprechend selten mal einen männlichen Single im passenden Alter. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal auf ganz normalem Wege einen interessanten männlichen Single kennengelernt habe - das ist vermutlich schon Jahre her!?
Insofern muss ich irgendwie nachhelfen oder mich in meinem Alleinsein bequem einrichten.
Online-Dating ist halt sehr frustrierend: Zum einen ödet mich dieser Small-Talk zu Beginn des schriftlichen Kennenlernens, der sich mit 80 bis 90% der Kandidaten wiederholt, an. Mit Glück kommt dann eine Phase, in der sich der Kontakt vom Small-Talk weg entwickelt und die Unterhaltung Spaß macht. Vor dem sich anschließenden Treffen habe ich dann immer große Scheu, weil ich einfach schüchtern bin und mich Treffen mit Fremden riesige Überwindung kosten.
Das erste Date ist dann oftmals eher eine Enttäuschung, was natürlich einen gewissen Frust verursacht. Irgendwie hofft man im Vorfeld ja doch, dass es was werden könnte und wenn man vorm ersten Treffen regelmäßig schreibt, ist es natürlich auch schade, wenn das wegfällt. Wobei ich zugeben muss, dass die Männer mit mir in den allermeisten Fällen noch ein zweites oder drittes Date wollen und ich diejenige bin, die den Korb gibt. Frustrierend ist es trotzdem.
Wenn die ersten ein, zwei, drei Dates sind doch schön sind (was ja leider ohnehin schon sehr selten der Fall ist), ich allmählich Gefühle entwickle und in mir allmählich die Hoffnung wächst, dass das vielleicht was Festes werden könnte.... Kommt irgendwann der Punkt (und sei es erst nach zwei oder gar sechs Monaten), dass der Mann feststellt, dass sich bei ihm doch keine dauerhaft großen Gefühle einstellen.
Insofern geht es mir aktuell (wobei ich gerade trotz Parship-Premium-Mitgliedschaft nicht wirklich suche) auch etwa so:
Online-Dating ermöglicht meinem Leben ein Auf und Ab: Wenn ich mir die letzten Jahre so anschaue, gab es immer wieder mal einen Mann, damit verbundene Hochgefühle, Hoffnungsschimmer, richtig gute Zeiten, .... und dann falle ich irgendwann auf den Boden der Tatsachen zurück... Das Alleinsein tut einfach weh, wenn man zuvor zu zweit war... Dann gewöhne ich mich wieder ans Alleinsein, arrangiere mich damit, packe mein Leben voll mit Hobby-Terminen (z. B. hatte ich mich zu Beginn September für vier VHS-Kurse angemeldet, um der Einsamkeit zu entkommen; klar habe ich dann Ende August den tollen Mann kennengelernt und war entsprechend im Stress, sodass ich zwei von vieren auch nicht fortgesetzt habe), lerne einen Mann kennen, mache ihm dann zögerlich Platz in meinem Leben und dann ist er wieder weg.... Ich wieder allein und einsam.yes_or_no hat geschrieben: ↑04 Dez 2019 16:52 es bestärkt die hoffnungslosigkeit irgendwie schon etwas, niemals anzukommen und immer diese gewissheit zu haben, dass man hinterher wieder allein ist, teilweise dieselben fehler sich wiederholen und ich mich frag, wie ich aufhören könnt, diese fehler zu machen oder diese unwohlheit zu spüren in manchen situationen.
Das Alleinsein akzeptieren und mich damit arrangieren wäre vielleicht sinnvoll. Andererseits möchte ich natürlich auf die Hochphasen zwischendrin auch nicht verzichten. Und irgendwie ist ja auch noch Hoffnung vorhanden...