Hanuta hat geschrieben: ↑04 Jan 2020 01:00
Reinhard hat geschrieben: ↑03 Jan 2020 22:58
Sagen wir, im Onlinedating hat man es nie über ein paar Zeilen Chat oder ein erstes Telefonat hinausgeschafft. Dann hat man entweder ein Defizit, das die Frau schon erkannt hat und keinen Grund sieht, dass das Defizit überbrückbar wäre; oder es besteht einfach kein Bedürfnis bei dieser Frau, eventuelles defizit-überbrückendes herauszufinden. Im zweiteren Fall kann man sich theoretisch noch daraus herausreden, dass man doch ausreichend was hätte ... aber es hilft einem dann ja nichts, wenn man nur hinreichend selten auf Frauen trifft, die sich weit genug mit einem unterhalten wollen. Sie werden es ja nie herausfinden, bzw. selber kann man es nie zeigen.
Ich frage mich warum immer Online-Dating als Beispiel genommen wird,
Naja, "Beispiel" beinhaltet schon auch einen Anspruch, dass es woanders auch gilt. In gewissen Grenzen, allerdings, wo halt jeweils Vergleichbarkeit gilt.
Ich kann auch nur sagen, warum ich das als Beispiel genommen habe:
a) beim Onlinedating wäre ja auch die Hemmschwelle eher gering, die Defizite des anderen herauszufinden, bzw. etwas, das die Defizite ausgleicht. Immerhin betreibt man das ja, weil man wen kennenlernen will.
b) Es ist sehr selten, dass ich Frauen aufgrund gemeinsamer Interessen treffe. Dazu kann ich eigentlich nichts sagen. Ich weiß nicht mal, ob meine Behauptung da noch zutreffen würde. Auf der anderen Seite: wenige Interessensüberschneidungen mit Frauen zu haben, ist wohl schon für sich genommen eines der unüberbrückbaren Defizite.
c) dass ich mit Frauen regelmäßige Begegnungen hatte, so dass man mich ohne Extra-dazu-Anstalten hätte kennenlernen können, sind mindestens 15 Jahre her. (Außer man will AB-Treffen dazuzählen, was ich eher nicht so sehen würde.) Insofern kann ich das schlecht als Hauptbeispiel nehmen, wenn ich nicht weiß, wie das aktuell wäre.
Aber von den damaligen Erfahrungen her, ich habe nie von jemand bemerkt, dass irgendwie Interesse an meiner Person oder Persönlichkeit bestanden hätte.
Falls jetzt das Argument kommt, dass ich es nur nicht bemerkt hätte, aber Interesse an mir schon bestanden hätte: ja, ich kann das nicht ausschließen; aber nein, ich sehe keinen Grund, warum ich mir das auch noch herbeiphantasieren sollte, dass jemand an mir Interesse gehabt hätte.
Zusätzlich noch zur Phantasie, dass ich doch defizitüberbrückende Eigenschaften hätte. Reicht ja das schon.
(Und wenn jemand Vorinteresse gehabt hätte UND ich nach Prüfung ausreichend getaugt hätte, dann wurde mir das auch als Interesse nicht deutlich gemacht!)
Hanuta hat geschrieben: ↑04 Jan 2020 01:00
wo doch jeder weiß, dass man beim Online-Dating auf verlorenem Posten sitzt, wenn man nicht die richtige Optik hat und vielleicht auch nur langweilige Bilder.
Welche Qualitäten kannst du deinem Gegenüber denn im Online-Dating offenbaren? Sie sieht nichts von deiner Mimik, Gestik und weiß auch allgemein nicht wie du drauf bist.
Es ist meiner Meinung nach also deutlich schwerer sich übers Online-Dating zu profilieren als im realen Leben.
"Jaaaa, aber Online-Dating ist eben bequemer und einfacher, um Kontakte zu Frauen aufzubauen..."
Ja, ist es. Dementsprechend ist es auch ein härteres Pflaster und anonym ist es dazu auch noch. Wie will man da eine Verbindung zu einem Menschen aufbauen?
Davon habe ich noch nichts gemerkt, dass ich mit Mimik und Gestik besser ankommen würde. Ich scheitere ja schon regelmäßig dabei, Blickkontakt zu Frauen aufzubauen, und ich weiß nicht, woran es liegt. Vielleicht bin ich es, der immer noch zu schüchtern ist
, obwohl das besser geworden ist, aber ehrlich gesagt, ich befürchte, meine Mimik und Gestik wirken eher abschreckend.
Oder der Eindruck, den ich mache, ist zu langweilig, vermute ich mal.
Und was so behauptet wird, dass man mit Ausstrahlung irgendwie vermitteln kann, "wie man so drauf ist", dafür habe ich noch keine Belege gesehen. Die Behauptung bringen anscheinend Frauen gerne (Brax schon mal, oder zuletzt LaraMarie fällt mir ein), aber das ist wohl eher nur so eine Worthülse, wenn eine Frau nicht begründen kann, warum ihr manche Menschen zusagen und andere nicht. Ein Aussage mit einem Informationsgehalt vergleichbar mit "nett".
Also wenn ich meine Ausstrahlung beurteilen müsste
(obwohl ich wie gesagt nicht davon überzeugt bin, dass es sowas gibt, also in dem Sinn, dass man es dem Ausstrahlenden zuordnen kann, und nicht eigentlich am Empfänger liegt), dann müsste ich nach meinem Erfolg zu urteilen sagen, dass sie einfach nur schlecht sein muss. Oder sogar
Teil der Defizite, die nicht zu überbrücken sind.
Hanuta hat geschrieben: ↑04 Jan 2020 01:00
Reinhard hat geschrieben: ↑03 Jan 2020 22:58
Es würde vielleicht schon helfen, wenn man bei einer Ablehnung wenigstens wüsste, dass man nicht negativ aufgefallen ist. Also nur ein "du bist mir egal" ... damit man nicht auf die Idee kommt, man selbst wäre scheiße.
Dafür müsste man aber erstmal den Mut aufbringen sein Interesse überhaupt zu äußern.
Und nein, ich meine damit sicher NICHT Online-Dating, sondern ein reales Treffen.
Jetzt wo ich genau darüber nachdenke...wenn man auch die Ablehnungen via Online-Dating hinzuzieht, dann haut die 1000 schon gar nicht schlecht hin.
Wenn du mir jetzt verrätst, wie ich ein reales Treffen einfach so aus dem Hut zaubern soll ...?
Online-Dating sollte ja übrigens auch zu Treffen führen, so in der Theorie. Was sagst du denn zu den Leuten, die zu einem ersten Date gelangen aber nicht darüber hinaus? (Worunter ich nicht falle, aber geben tut es die wohl im Forum.)
Hanuta hat geschrieben: ↑04 Jan 2020 01:00
Reinhard hat geschrieben: ↑03 Jan 2020 22:58
Eben. Jetzt sagst du selbst, dass so jemand Defizite hat.
Wer hat keine Defizite? Es ging darum unüberbrückbare Defizite zu haben, die pauschal gesehen für alle Frauen zu einem No-Go-Kriterium führen und nicht um Defizite per se.
Naja, EINES für ALLE Frauen ist wohl ein bisschen viel verlangt. Aber Mengen an Defiziten, die zusammen hinreichend Abdeckung erreichen, um unüberbrückbar zu sein, reicht ja schon. Was auch reicht ist, wenn ein defizitüberbrückendes Gegenargument zu versteckt ist, dann hilft die theoretische Überbrückbarkeit des Defizits auch nicht.