Ok. Du schreibst oben (ich paraphrasiere, um mein Verständnis deines Satzes deutlicher zu machen):Gatem hat geschrieben: ↑13 Feb 2020 13:37Mir ist nicht ganz klar, inwiefern du mein Szenario und meine Einteilung in „Phasen“ als unpassend bewertest.Hoppala hat geschrieben:Dieses "Phasendenken" bringt nix. Entweder du willst kommunikativ angenehme und auch tiefere Beziehungen mit Menschen aufbauen, oder nicht.
Man will das nicht immer, richtig.
Man spart das aber auch nicht auf, bis man den einen und einigen "richtigen" Menschen gefunden hat. Weil man ihn so nie finden wird.
Und wenn man es will, dann tut man es auch immer wieder. Und lernt daran.
Wie gesagt: dein Szenario passt schon nicht.
Niemand findet sich urplötzlich bei einem Date mit einer fremden Person wieder. Das ist eine Situation, bis in die man erst einmal kommen muss. Auf dem Weg zu dieser Situation muss man zahlreiche andere Schritte bewältigen. Wenn man mit einem dieser Schritte Probleme hat, dann muss man an diesen Problemen arbeiten. Ob bei späteren Schritten/Phasen Probleme auftreten oder nicht kann man ja nicht wissen und daher ist es sinnlos versuchen zu wollen daran zu arbeiten.
Mir ist nicht klar, wieso man die zwingend notwendige zeitliche Abfolge mit einem „bringt nix“ ignorieren sollte.
"Erst wenn man in "dieser Phase" (= konkrete Flirtchance mit ernsten Absichten) ist, macht es Sinn, sich Gedanken über ein Verbessern der Gesprächsführung zu machen."
Ich sage: mit diesem Szenario ist man fast schon am Ende der Sackgasse. Denn dann ("in dieser Phase") ist es zu spät, sich über Gesprächsführung Gedanken zu machen. Dann hat man das hinreichend drauf, oder eben nicht.
Wer zweifelt, dass er das dann hinreichend kann, muss vorher daran was schrauben - bevor er "in dieser Phase" ist.
Das Schräge am "Phasendenken" ist, dass man meint, bestimmte Qualitäten/Kompetenzen (oder wie immer man das nun nennen will: "Gespür") für passendes Vorgehen "wenn es ernst wird" sei erst und nur dann erforderlich oder sinnvoll, wenn es ernst wird. Tatsächlich wird es kaum bis gar nicht zu diesen "ernsten" Situationen kommen, wenn dieses "Gespür" nicht schon vorher da ist. Denn "ernste Situationen" entwickeln sich aus anfänglich unverfänglichen jeglicher Couleur. Unter Einfluss dieses "Gespürs".
Das ist ja auch einer der Irrtümer von NBUC: dass er immer nach dem Anfang sucht, und dabei vom Ende her denkt. Das Ende kommt aber erst. Ist jetzt noch eine pure Vorstellung. Nichts Genaues weiß man nicht. Damit lässt sich nix anfangen (sic!).
Aber nur der Anfang wird je ein konkretes Ende erzielen können.
Der Anfang ist, selbst bereit zu sein fürs "Ende", und das in passender Situaion (was passt? "Gespür") passend offenzulegen. Es geht IMMER los. Meistens versandet es nach einem unmerklichen tausendstel Millimeter. Zu recht, weil klar ist: passt eh nicht. Aber die Annäherung findet bereits statt.
Im Grunde muss man wollen (und auch können), damit überhaupt was entstehen kann. Sobald einer meint, "ach nee" (warum auch immer), ist zumindest diese Gelegenheit schon beendet.
Wenn das so ist, ist das einzige Gegenrezept: so oft wie möglich "vielleicht könnte das was werden" zu sagen und so tun, als würde es ernst werden.
Bis dann der eine oder die andere feststellt: ach nee, besser doch nicht.
Da ist keine "Phase". Da gibt es nur "Einschalten" oder "Ausschalten". Nach dem Einschalten wird man sehen, wie weit der Weg geht. Und das hängt dann auch vom eigenen "Gespür" ab.
Wer das erst später einschaltet, hat bereits "ach nee" gesagt.
Und falls ich das nun wieder viel zu kompliziert gesagt habe, in meinem Versuch, ausführlich möglichst jedes Missverständnis abzudecken, möchte ich auf beinchens Beitrag verweisen, der meines Erachtens mit anderen Worten und kürzer genau aufs Gleiche abzielt.
Kann sein.LonesomeCoder hat geschrieben: ↑13 Feb 2020 17:27 Und wenn die Traumfrau vor einem steht kriegt man trotzdem kein Wort raus weil man diese Anpassung bei beliebigen Fremden einfach nicht hatte...
Aber die Chance für sowas sinkt deutlich. Denn bis dahin hat man schon viel trainiert, wie und was man sagen kann, um ein Gespräch in Gang/im Laufen zu halten; kann sich auf diese erlernten Standards verlassen und derweil die Situation erfasssen.
Wo andere sich schon mit dem ersten Wort, der ersten Geste schwer tun.
Ist wie Sport treiben, Fußball oder sonstwas. Wer schon 1000 mal ne Flanke geschossen hat und weiß: das klappt, kann sich darauf konzentrieren, günstige Mitspieler und Momente dafür zu identifizieren, damit der es leicht hat, ein Tor draus zu machen.
Wer erst dann zum ersten Mal gegen den Ball tritt, wenn die Torchance da ist - der tritt nie, weil er diese Chance schon nicht treffgenau genug erkennen oder gar mit herstellen kann.