Milkman hat geschrieben: ↑27 Feb 2020 16:44
Hanuta hat geschrieben: ↑27 Feb 2020 13:53
Milkman hat geschrieben: ↑27 Feb 2020 09:22
Dann gibt es immer noch die große Wahrscheinlichkeit, dass die Frau, wenn sie die Wahl hat zwischen Kontakt mit mir und weiterem Alleinebleiben, sich für letzteres entscheidet. Da bleibe ich lieber unsichtbar, werde allenfalls desinteressiert-neutral wahrgenommen und störe die bestehende Weltordnung nicht.
Doch immer wieder ein wenig paradox, dass man gerne etwas haben möchte, aber sich die beste Mühe dafür gibt es nicht zu erreichen.
Hmmmm. Meine Entscheidung in dem Fall beruht ja auf Erfahrungswerten und wird nicht aus einem masochistischen Impuls heraus getroffen. Oder wie siehst du das?
Hab bisher noch nicht so viel von dir gelesen, deswegen muss ich nochmal kurz nachhaken. Deine Entscheidung beruht auf Erfahrungswerten. Das heißt du weißt ganz genau, dass eine Frau sich immer für das Alleinbleiben entscheidet, anstatt mit dir eine Beziehung einzugehen? Das heißt du hast diverse Frauen kennengelernt, wo du in der Beziehungsanbahnung gewesen bist, wo sie dann explizit die Wahl hatte auf eine Beziehung mit dir oder dem Allein sein und sie hat sich für letzteres entschieden? Das würde ich jetzt als Erfahrungswerte bezeichnen. Nicht aber, dass du dich in eine Vorstellung hinein träumst, denkst du wärst es nicht wert und das dann als Realität annimmst. Ich kann leider auch deinen AB-Status nicht sehen, aber wie kommst du an diese Erfahrungswerte, wenn ich annehme, dass du AB bist? Wenn es anders ist, dann hab ich nix gesagt. Ich glaube nur, dass ABs an sich sehr sehr schnell einfach eine Realität annehmen, die das Selbstbewusstsein liebend gern komplett zerstört und dann in ein Loch fallen á la "Mich will ja eh niemand haben, also warum noch Mühe geben..."
Dresdener hat geschrieben: ↑28 Feb 2020 01:03
Ich bin für bindungsfähige Frauen unsichtbar bzw. werde unbewusst aus dem Beuteschema rausgefiltert durch meine Ausstrahlung. Da ich selber unter Bindungsängsten leide, ziehe ich eben jene Frauen mit ähnlich gelagerten Problemen an. Da gibt es ganz interessante Literatur zu dem Thema bspw. von Stefanie Stahl (das ist eine Psychologin). Von daher kann da auch nichts bei zustande kommen. Da ich weiß: "Hey, wenn sich eine Frau für mich interessiert, stimmt was nicht". Deshalb lasse ich auch von Frauen die Finger die Interesse an mir zeigen. Da bin ich schon zu oft derbe auf die Fresse gefallen.
hierzu noch etwas von mir. Ich kenne das Buch / die Bücher von Stefanie Stahl auch und ja sie sind sehr gut geschrieben. Das Problem an der SAche ist... ich hab das durchgearbeitet und für mich viele Dinge aufgeschrieben. Ich war dem Buch nach dann hochgradig bindungsgestört und habe das irgendwann auch geglaubt, weil es war alles schlüssig. Das Einzige, was ich jetzt behaupten kann, was ich von solchen Büchern gut mitnehmen konnte, war dass ich selbstreflektiert über meine Vergangenheit nachgedacht und Notizen dazu aufgeschrieben habe. Ich hab nämlich viele der Übungen mitgemacht. Ich habe mit meiner Therapeutin darüber gesprochen, dass ich zu dem Zeitpunkt den Verdacht hatte Bindungsgestört zu sein und eine Bindungsangst zu haben, die ich laut dem Buch ganz klar hatte. Sie hat mir dann ziemlich schnell gesagt, dass das eben ganz und gar nicht der Fall ist. Mit Hilfe des Buches habe ich mir also eingeredet, dass all meine Probleme darauf beruhen, dass ich bindungsgestört sei. Bin ich aber absolut gar nicht! Es ist wichtig solche Bücher und Internetbeiträge mit Vorsicht zu genießen und nicht in Selbsttherapie eine eigene Diagnose festzulegen.
Und ich habe im Vorfeld immer ab spätestens dem 2. Date abgebrochen, weil ich Angst hatte, dass ich das eh nicht kann, ich hab angst gehabt wieder enttäuscht zu werden, Angst dass man mich auslacht, habe mich auf mein Mobbing und narzistischen mentalen Missbrauch den ich erfahren habe durch eine Freundin. Ich hab die Beziehung zu meinen Eltern durchleuchtet und hab völlig außer Acht gelassen, dass ich Freunde habe, viele Freunde, dass ich eine tolle Beziehung zu meinen Eltern habe und dass ich mit anderen Menschen eigentlich kein Problem habe obwohl ich das geglaubt habe. Sie haben mich sogar immer sehr gemocht von Anfang an und ich hab immer gedacht, die Leute mögen mich eh nicht sofort, weil ich so ruhig bin. So und all das hat in dem Buch seinen Platz gefunden und schwupps war ich Bindungsgestört und hatte noch mehr Angst vor Beziehungen.... ich bin jetzt in einer Beziehung, noch nicht ganz ein halbes Jahr und ich freue mich auf jeden weiteren Schritt. Eine Beziehung zu führen ist alles aber nicht das, was mir zuvor Angst gemacht hat. Es engt mich nichts ein, es ist gar nicht so schwer und bisher konnte jede Meinungsverschiedenheit leicht ausgebügelt werden. Ich gehe vollkommen in dieser Beziehung auf und wie meine Therapeutin sagte ist hier von einer Bindungsphobie absolut keine Spur zu sehen.
Deswegen: Bitte, bitte leg dir nicht selbst Steine in den Weg, indem du eine Diagnose annimmst, die ein Buch dir vermittelt hat, Bücher und auch Internetbeiträge werden so geschrieben, dass möglichst ein breites Spektrum an Menschen angesprochen wird und viele Leute den Text lesen oder das Buch kaufen. Das heißt nicht, dass es Falsch ist, was drin steht. Aber es trifft eben auch nur auf einen kleinen Teil seiner Leser zu, genauso wie jemand mit Halsschmerzen nicht gleich Speiseröhrenkrebs hat, aber auf einen kleinen Teil kann es dennoch zutreffen. Wenn du dich wirklich dafür interessierst und dem auf den Grund gehen willst und du arbeitest ja scheinbar auch an dir selbst, sonst hättest du das Buch nicht geholt, um dem auf den Grund zu gehen, dann mach eine Therapie bei einem Psychotherapeuten. Aber verlass dich nicht zu sehr aufs Buch.
Ich muss das unbedingt immer wieder erwähnen, weil es mir, hätte ich nur das Buch gehabt aber keine Therapie, meine Zukunft vermutlich verhagelt hätte, weil ich das alles wunderbar auf mich beziehen konnte und in dieses Bild überhaupt gar nicht passte.