Einsamkeit im Corona-Frühling
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Ehrlich gesagt wundere ich mich wie sich hier alle so hängen lassen.
Habt ihr wirklich alle so gar nichts zu tun? Ich komme gar nicht nach mit der Arbeit.
Ob Brennholz im Wald schlagen, fällige Autoreparatur, Keller verfliesen, Ausmisten, Werkstatt aufräumen, neu Ausmalen, und und und. Da kommt man gar nicht dazu sich einsam zu fühlen. Mir wird nie langweilig.
Manch einer hier scheint extrem abhängig von anderen zu sein. Klingt etwas ungesund meiner Meinung nach.
Vorallem muss man folgendes bedenken: Was macht ihr sollte diese kleine Minikrise zu einer richtigen Krise werden? Das jetzt verblasst doch bei der ersten Probe. Wer ehrlich sein will muss zugeben, es war noch fast nichts bei uns.
Wir als Gesellschaft sind einfach recht verweichlicht geworden. Wir haben noch alles an Lebenswichtigen. Keinen Hunger, kein Krieg, man kann sogar noch gefahrlos nach draußen ins Grüne.
Habt ihr wirklich alle so gar nichts zu tun? Ich komme gar nicht nach mit der Arbeit.
Ob Brennholz im Wald schlagen, fällige Autoreparatur, Keller verfliesen, Ausmisten, Werkstatt aufräumen, neu Ausmalen, und und und. Da kommt man gar nicht dazu sich einsam zu fühlen. Mir wird nie langweilig.
Manch einer hier scheint extrem abhängig von anderen zu sein. Klingt etwas ungesund meiner Meinung nach.
Vorallem muss man folgendes bedenken: Was macht ihr sollte diese kleine Minikrise zu einer richtigen Krise werden? Das jetzt verblasst doch bei der ersten Probe. Wer ehrlich sein will muss zugeben, es war noch fast nichts bei uns.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Klar kann man immer was zu tun finden.
Aber auch als einzelgänger habe ich jetzt wesentlich weniger direkte intermenschliche kontakte (sprich null, bis auf jede woche zweimal bei der kasse in der supermarkt, und jede drei wochen einen arztbesuch) als üblich. Meine therapiegruppe ist auf eis, sowie mein einzeltherapie, sowie einige aktivitäten wie eine kochgruppe woran ich teilgenommen habe. Es gibt tage am stück das ich gar nicht rede.
Momentan überstehe ich es noch gut, aber wann das über monate so weiter geht wird das auch auf mich sein effekt haben.
Aber auch als einzelgänger habe ich jetzt wesentlich weniger direkte intermenschliche kontakte (sprich null, bis auf jede woche zweimal bei der kasse in der supermarkt, und jede drei wochen einen arztbesuch) als üblich. Meine therapiegruppe ist auf eis, sowie mein einzeltherapie, sowie einige aktivitäten wie eine kochgruppe woran ich teilgenommen habe. Es gibt tage am stück das ich gar nicht rede.
Momentan überstehe ich es noch gut, aber wann das über monate so weiter geht wird das auch auf mich sein effekt haben.
Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Du wohnst im eigenen Haus mit Garten, nehme ich an - aufgrund deiner Aufzählung? Insbesondere jetzt keine schlechte Sache, verglichen mit kleinen Stadtwohnungen. In den kleinen Dörfern hier gibt es auch keinen großen Unterschied zu sonst, aber in den Städten fällt halt quasi alles weg, was das Stadtleben ausgemacht hat (Kulturelles Angebot etc.). Aus deinen oben genannten Aufzählungen könnte ich höchstens das Auto herausgreifen, aber das braucht aktull keine Reparatur.Agnar hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 09:20 Ehrlich gesagt wundere ich mich wie sich hier alle so hängen lassen.
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In meinem Fall sind es - neben dem Job - 3-4 Abende pro Woche mit sozialen Aktivitäten, die jetzt eben weggefallen sind.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Hier würde ich etwas Empathie empfehlen. Ich und du wohl auch können uns problemlos mal 2,3 und auch 4 Wochen von allen fernhalten. Andere haben täglich 10 Stunden oder mehr mit anderen Menschen zu tun gehabt. Manche brauchen den täglichen sozialen Kontakt. Da hilft auch sich beschäftigt halten nichts. Daran ist auch nichts extrem.Agnar hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 09:20 Ehrlich gesagt wundere ich mich wie sich hier alle so hängen lassen.
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Ob Brennholz im Wald schlagen, fällige Autoreparatur, Keller verfliesen, Ausmisten, Werkstatt aufräumen, neu Ausmalen, und und und. Da kommt man gar nicht dazu sich einsam zu fühlen. Mir wird nie langweilig.
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Vorallem muss man folgendes bedenken: Was macht ihr sollte diese kleine Minikrise zu einer richtigen Krise werden? Das jetzt verblasst doch bei der ersten Probe. Wer ehrlich sein will muss zugeben, es war noch fast nichts bei uns.
Wir als Gesellschaft sind einfach recht verweichlicht geworden. Wir haben noch alles an Lebenswichtigen. Keinen Hunger, kein Krieg, man kann sogar noch gefahrlos nach draußen ins Grüne.
Es ändert auch nichts an der Tatsache, das den sowieso schon verzweifelt suchenden jetzt vermutlich Monate "gestohlen" werden, in denen sie sich nicht vernünftig auf Partnersuche begeben können.
Die Wahrheit ist: Leute die sich problemlos einen Monat ins Hermitenleben begeben können, wir sind eher die Extremen. Der Durchschnittsmensch kann das nicht so einfach.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Ja ich wohne im Eigenheim. Und auch ländlich.Vidar hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 09:44Du wohnst im eigenen Haus mit Garten, nehme ich an - aufgrund deiner Aufzählung? Insbesondere jetzt keine schlechte Sache, verglichen mit kleinen Stadtwohnungen. In den kleinen Dörfern hier gibt es auch keinen großen Unterschied zu sonst, aber in den Städten fällt halt quasi alles weg, was das Stadtleben ausgemacht hat (Kulturelles Angebot etc.). Aus deinen oben genannten Aufzählungen könnte ich höchstens das Auto herausgreifen, aber das braucht aktull keine Reparatur.Agnar hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 09:20 Ehrlich gesagt wundere ich mich wie sich hier alle so hängen lassen.
Habt ihr wirklich alle so gar nichts zu tun? Ich komme gar nicht nach mit der Arbeit.
Ob Brennholz im Wald schlagen, fällige Autoreparatur, Keller verfliesen, Ausmisten, Werkstatt aufräumen, neu Ausmalen, und und und. Da kommt man gar nicht dazu sich einsam zu fühlen. Mir wird nie langweilig.
Manch einer hier scheint extrem abhängig von anderen zu sein. Klingt etwas ungesund meiner Meinung nach.
Vorallem muss man folgendes bedenken: Was macht ihr sollte diese kleine Minikrise zu einer richtigen Krise werden? Das jetzt verblasst doch bei der ersten Probe. Wer ehrlich sein will muss zugeben, es war noch fast nichts bei uns.
Wir als Gesellschaft sind einfach recht verweichlicht geworden. Wir haben noch alles an Lebenswichtigen. Keinen Hunger, kein Krieg, man kann sogar noch gefahrlos nach draußen ins Grüne.
In meinem Fall sind es - neben dem Job - 3-4 Abende pro Woche mit sozialen Aktivitäten, die jetzt eben weggefallen sind.
Aber darum gehts doch nicht primär. Auch in Wohnungen kann man sich beschäftigen. Und wenn es Steuer und Papierkram ist. Oder mal ordentlich ausmisten die Bude. Die 100 ungelesen Bücher endlich mal lesen. Was ordentliches kochen statt liefern lassen. Es gibt immer was zu tun. Und mal rausgehen die Beine vertreten ist auch erlaubt. Man könnte sich sogar um andere Menschen kümmern wenn man das will.
Jeder muss schauen, auch allein klar zu kommen. Dauerhaft, sonst bleibt wohl nur mehr ein tragfähiger Balken...keine Alternative wenn ihr mich fragt. Und manch einer klingt auch schon so. Tut mir leid aber so ist mein Eindruck.
Dieses s.g. Stadtleben entpuppt sich jetzt als Luftschloß. Es ist kein tragfähiges Fundament. Und in Krisenzeiten schon gar nicht. Auch die ganzen sozialen Kontakte. 3-4 Abende pro Woche? Soviel Zeit hätte ich vielleicht als Jugendlicher zu letzt.
Corona wird das Leben verändern, hab ich schon mal gesagt und dabei bleib ich. Egal wie sehr man mich auslacht dafür.
Für mich war die erste Woche auch ungewohnt. Mittlerweile finde ich es aber gut (persönliche Meinung). Könnte ruhig ewig so bleiben. Nur im Beruf merk ich noch keinen Rückgang. Arbeite immer noch bis nach 19 Uhr. Dafür draußen endlich Ruhe. Kaum Verkehr. Meisten Läden und Gastro zu. Keine Kondensstreifen. Der Fußballplatz mit den Besoffenen Zuschauern in weiterer Entfernung von mir lärmt nicht mehr herum. Keine Tourist im kleinen Städtchen.
Leben reduziert aufs wesentliche sozusagen. Auch wenn ich nun wieder Schellen bekomme. Aber was macht ihr wenn es richtig hart auf hart kommt?
Seid froh, dass ihr nicht vor 100 Jahren gelebt habt. Da wäre es aber anders umgegangen.
Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Mein persönlicher psychischer Zusammenbruch fand unmittelbar vor der Corona-Krise statt.
Jetzt mache ich Psychotherapie, nehme begleitend Mirtazapin und fühle mich aktuell wieder halbwegs stabil, kann sogar wieder arbeiten.
Die Corona-Krise lässt mich schwanken zwischen
Verzweiflung, weil ich mein Alleinesein nun absehbar nicht ändern kann und Sozialkontakte nur noch über das Handy stattfinden, und zwischen
Froh sein, dass ich mich jetzt in der Psychotherapie ganz auf mich konzentrieren kann ohne Stress zu haben, gleich aktiv werden zu müssen was die Partnerfindung angeht.
Aber die freien Tage alleine in meiner 40qm-Stadtwohnung verbringen zu müssen macht nicht gerade froh. Freunde hätte ich durchaus und eigentlich bin ich gerne aktiv draußen, aber das wird völlig ausgebremst. Dank Mirtazapin kann ich nun wieder arbeiten (Pflege), das macht es natürlich besser, denn zumindest da ist wieder so etwas wie Alltag eingekehrt. Und der Kontakt mit den KollegInnen ist hilfreich.
Dating findet wohl in den nächsten Monaten kaum noch statt, aber ich habe die leise Hoffnung, dass nach der Krise das Dating vielleicht sogar leichter sein könnte, schließlich fühlen sich gerade alle einsam und wünschen sich mehr Kontakte. Da bleibt dann vielleicht sogar etwas für so einen Typen wie mich übrig... (leider hat die Inaktivität auch dazu geführt, dass ich Gewicht zugenommen habe).
Bleibt gesund (und esst nicht so viel wie ich)
Gruß nurso
Jetzt mache ich Psychotherapie, nehme begleitend Mirtazapin und fühle mich aktuell wieder halbwegs stabil, kann sogar wieder arbeiten.
Die Corona-Krise lässt mich schwanken zwischen
Verzweiflung, weil ich mein Alleinesein nun absehbar nicht ändern kann und Sozialkontakte nur noch über das Handy stattfinden, und zwischen
Froh sein, dass ich mich jetzt in der Psychotherapie ganz auf mich konzentrieren kann ohne Stress zu haben, gleich aktiv werden zu müssen was die Partnerfindung angeht.
Aber die freien Tage alleine in meiner 40qm-Stadtwohnung verbringen zu müssen macht nicht gerade froh. Freunde hätte ich durchaus und eigentlich bin ich gerne aktiv draußen, aber das wird völlig ausgebremst. Dank Mirtazapin kann ich nun wieder arbeiten (Pflege), das macht es natürlich besser, denn zumindest da ist wieder so etwas wie Alltag eingekehrt. Und der Kontakt mit den KollegInnen ist hilfreich.
Dating findet wohl in den nächsten Monaten kaum noch statt, aber ich habe die leise Hoffnung, dass nach der Krise das Dating vielleicht sogar leichter sein könnte, schließlich fühlen sich gerade alle einsam und wünschen sich mehr Kontakte. Da bleibt dann vielleicht sogar etwas für so einen Typen wie mich übrig... (leider hat die Inaktivität auch dazu geführt, dass ich Gewicht zugenommen habe).
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Es geht hier aber nicht um brauchen, können oder wollen. Sondern um sich an die jeweilige Situation bestmöglich anzupassen. Das versuche ich z. B. immer.Schlomo hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 10:16Hier würde ich etwas Empathie empfehlen. Ich und du wohl auch können uns problemlos mal 2,3 und auch 4 Wochen von allen fernhalten. Andere haben täglich 10 Stunden oder mehr mit anderen Menschen zu tun gehabt. Manche brauchen den täglichen sozialen Kontakt. Da hilft auch sich beschäftigt halten nichts. Daran ist auch nichts extrem.Agnar hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 09:20 Ehrlich gesagt wundere ich mich wie sich hier alle so hängen lassen.
Habt ihr wirklich alle so gar nichts zu tun? Ich komme gar nicht nach mit der Arbeit.
Ob Brennholz im Wald schlagen, fällige Autoreparatur, Keller verfliesen, Ausmisten, Werkstatt aufräumen, neu Ausmalen, und und und. Da kommt man gar nicht dazu sich einsam zu fühlen. Mir wird nie langweilig.
Manch einer hier scheint extrem abhängig von anderen zu sein. Klingt etwas ungesund meiner Meinung nach.
Vorallem muss man folgendes bedenken: Was macht ihr sollte diese kleine Minikrise zu einer richtigen Krise werden? Das jetzt verblasst doch bei der ersten Probe. Wer ehrlich sein will muss zugeben, es war noch fast nichts bei uns.
Wir als Gesellschaft sind einfach recht verweichlicht geworden. Wir haben noch alles an Lebenswichtigen. Keinen Hunger, kein Krieg, man kann sogar noch gefahrlos nach draußen ins Grüne.
Es ändert auch nichts an der Tatsache, das den sowieso schon verzweifelt suchenden jetzt vermutlich Monate "gestohlen" werden, in denen sie sich nicht vernünftig auf Partnersuche begeben können.
Die Wahrheit ist: Leute die sich problemlos einen Monat ins Hermitenleben begeben können, wir sind eher die Extremen. Der Durchschnittsmensch kann das nicht so einfach.
Mit Einsamkeit muss jeder versuchen fertig zu werden. Eine andere Wahl hat man halt nicht und das muss man anerkennen.
Ich hätte auch lieber Familie, speziell in solchen Zeiten. Aber ist mir nicht gegeben. Und trotzdem muss das Leben weitergehen.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Sollen deswegen jetzt hier alle schweigen? Du bist ja wegen deines Leidens und des Austausches darüber hier im Forum.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Nein ich will sicher niemanden den Mund verbieten. Warum auch? Nur anregen zum Nachdenken.
Man kann die Situation nicht immer verändern. Aber seine Einstellung dazu kann man vielleicht ändern oder verbessern.
Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Sehe ich in vielen Punkten anders, aber wäre jetzt auch zuviel Aufwand, dies spezifisch afzubröseln. Bloß soviel: Es ist nicht gesagt, dass jemand, der hier moniert, dass er sich in Coronazeiten einsam fühlt, nicht in der Lage ist, ein Buch zu lesen oder zu kochen. Menschen haben individuell unterschiedlich gelagerte Bedüfnisse und Ausprägung derselbigen nach sozialen Kontakten.Agnar hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 10:30 Ja ich wohne im Eigenheim. Und auch ländlich.
Aber darum gehts doch nicht primär. Auch in Wohnungen kann man sich beschäftigen. Und wenn es Steuer und Papierkram ist. Oder mal ordentlich ausmisten die Bude. Die 100 ungelesen Bücher endlich mal lesen. Was ordentliches kochen statt liefern lassen. Es gibt immer was zu tun. Und mal rausgehen die Beine vertreten ist auch erlaubt. Man könnte sich sogar um andere Menschen kümmern wenn man das will.
Jeder muss schauen, auch allein klar zu kommen. Dauerhaft, sonst bleibt wohl nur mehr ein tragfähiger Balken...keine Alternative wenn ihr mich fragt. Und manch einer klingt auch schon so. Tut mir leid aber so ist mein Eindruck.
Dieses s.g. Stadtleben entpuppt sich jetzt als Luftschloß. Es ist kein tragfähiges Fundament. Und in Krisenzeiten schon gar nicht. Auch die ganzen sozialen Kontakte. 3-4 Abende pro Woche? Soviel Zeit hätte ich vielleicht als Jugendlicher zu letzt.
Corona wird das Leben verändern, hab ich schon mal gesagt und dabei bleib ich. Egal wie sehr man mich auslacht dafür.
Für mich war die erste Woche auch ungewohnt. Mittlerweile finde ich es aber gut (persönliche Meinung). Könnte ruhig ewig so bleiben. Nur im Beruf merk ich noch keinen Rückgang. Arbeite immer noch bis nach 19 Uhr. Dafür draußen endlich Ruhe. Kaum Verkehr. Meisten Läden und Gastro zu. Keine Kondensstreifen. Der Fußballplatz mit den Besoffenen Zuschauern in weiterer Entfernung von mir lärmt nicht mehr herum. Keine Tourist im kleinen Städtchen.
Leben reduziert aufs wesentliche sozusagen. Auch wenn ich nun wieder Schellen bekomme. Aber was macht ihr wenn es richtig hart auf hart kommt?
Seid froh, dass ihr nicht vor 100 Jahren gelebt habt. Da wäre es aber anders umgegangen.
Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
+1Vidar hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 10:54 Sehe ich in vielen Punkten anders, aber wäre jetzt auch zuviel Aufwand, dies spezifisch afzubröseln. Bloß soviel: Es ist nicht gesagt, dass jemand, der hier moniert, dass er sich in Coronazeiten einsam fühlt, nicht in der Lage ist, ein Buch zu lesen oder zu kochen. Menschen haben individuell unterschiedlich gelagerte Bedüfnisse und Ausprägung derselbigen nach sozialen Kontakten.
Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Das sieht nur so aus
Das war schon mein Lieblingsfach in der Schule: Stille Beschäftigung
Das meiste davon kann ich nicht. Aber ich habe schon Bäume und Sträucher mit der Axt gefällt Und auch Brennholz mit dem Beil zerkleinert. Ich hätte Waldschrat werden sollen Das ist meine dunkle, destruktive Seite
Kommt drauf an, ich habe es schon fertiggebracht, mich schlecht zu fühlen, und von sog. Ablenkung nur noch genervter zu sein.
Die meisten haben den Ernst der Lage nicht begriffen. Ist ja auch neu für die. Es wird immer noch als Hysterie hinfort erklärt, oder man sucht nach Analogien (was sage ich immer ), und natürlich halten sich viele nicht an die auferlegten Maßnahmen, schließlich sehen sie das nicht ein.
Eher infantil. So in der Art einer Trotzphase. Soll doch "Mutti" sagen was sie will. Die Einschläge kommen immer näher, aber die Kleinen bestehen darauf, draußen zu "spielen". Nochmals nein, es ist kein Spiel, sondern blutiger Ernst.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Ist da für dich kein Unterschied? Langweilig wird mir auch nicht. Aber obwohl ich relativ wenig Action brauche, fange ich langsam an zu merken, dass mir die Interaktion mit anderen Menschen fehlt. Es fühlt sich nicht gut an. Für mich ist da ein Unterschied zwischen Einsamkeit und Arbeitspensum und ich kann mich trotz Beschäftigung einsam fühlen.
Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
In meinen wenigst einsamen momenten (meine trickfilm-periode) habe ich stunden wo ich konzentriert und abgekapselt gezeichnet habe, abgewechselt mit pausen wo ich mich mit kollegen heiter unterhalten habe. Alberne unsinn, tiefgründige gespräche, sehr persönliche gespräche, lachen bis manchmal weinen, flirten, necken. Und nach der arbeit viele afterwork-aktivitäten.
(Und ich habe mehr und schönere erinnerungen an den unterhaltungen und den afterwork als an das zeichnen, auch wann ich mein hobby zum beruf gemacht habe, und ich sehr gerne animiert habe.)
In meinen 36 m2 wohnung gibt es jetzt auch nicht so viel zu tun, bis auf stinklangweiligen haushaltsarbeiten die ich noch nie gemocht habe; ein bastler oder heimwerker bin schon gar nicht (zwei linke hände und null geschick), und der gegend ist zum spazieren recht häßlich und langweilg...
Wald, auto, werkstatt...? Nichts von den allem vor handen. Sogar planlos cartoonfiguren doodeln wird für mich nache eine weile stinklangweilig, da bräuchte ich eher ein projekt, ein team und das benötigte budget...
Ich hatte in letzter zeit nur wenig sozialkontakte, und komme damit auch gut zurecht, aber gar keine ist schon ganz wenig.....
(Und ich habe mehr und schönere erinnerungen an den unterhaltungen und den afterwork als an das zeichnen, auch wann ich mein hobby zum beruf gemacht habe, und ich sehr gerne animiert habe.)
In meinen 36 m2 wohnung gibt es jetzt auch nicht so viel zu tun, bis auf stinklangweiligen haushaltsarbeiten die ich noch nie gemocht habe; ein bastler oder heimwerker bin schon gar nicht (zwei linke hände und null geschick), und der gegend ist zum spazieren recht häßlich und langweilg...
Wald, auto, werkstatt...? Nichts von den allem vor handen. Sogar planlos cartoonfiguren doodeln wird für mich nache eine weile stinklangweilig, da bräuchte ich eher ein projekt, ein team und das benötigte budget...
Ich hatte in letzter zeit nur wenig sozialkontakte, und komme damit auch gut zurecht, aber gar keine ist schon ganz wenig.....
Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Ha, da sagst du was.
Gestern Abend, als ich zum Dienst bin, fragten mich meine Kolleginnen, wie mein Urlaub war. Meine Antwort:" 10 Kilo mehr!"
Nein, so viel ist es nicht, aber weitaus weniger Aktivitäten machen sich bemerkbar
Ich bin ja schon immer eine Einzelgängerin gewesen, Sozialphobie sei Dank, und gehe fremden Menschen ganz gerne aus dem Weg. Nur heute habe ich gemerkt, dass ich wieder explizit alles vermeide, wo ein paar fremde Menschen sein könnte. Was definitiv nichts mit Corona zu tun hat.
Und das ist für mich ein Rückschritt.
@nurso,
Gute Besserung.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Auch wenn manche hier, die mit dieser Situation ach so gut zurecht kommen, es nicht verstehen wollen: Ich komme mit der Situation nicht klar. Ich habe heute von frühstücken abgesehen noch nichts gemacht. Ich lag nur im Bett, auf dem Sofa und wieder im Bett. Ich habe keine Lust auf nichts, nicht mal lesen. Und da dachte ich mir, dass ich auch einfach nichts tun kann. Klar könnte ich die Steuer machen oder Fenster putzen. Aber warum? Das mache ich sonst auch nur, weil ich muss, z. B. Besuch, Abgabetermin.
Wenn ich an Wochenenden oder in den Sommerferien nichts vorhabe versinke ich auch oft in so einem Loch. Da versuche ich mit Verabredungen entgegen zu wirken. Jetzt ist es halt ganz lange Wochenende ohne jegliche Termine.
Wenn ich an Wochenenden oder in den Sommerferien nichts vorhabe versinke ich auch oft in so einem Loch. Da versuche ich mit Verabredungen entgegen zu wirken. Jetzt ist es halt ganz lange Wochenende ohne jegliche Termine.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Jetzt haben wir wohl die ungewohnte Sitiuation, dass die Intros in der Position sind sich mit "beschäftige dich doch einfach selber" kein Verständnis für die Extrovertierten zu zeigen.
Wenn ich ein Becken im Haus hätte und die Versorgung (inkl. Internet) gesichert wäre, könnte ich Corona Monate schadlos überstehen.
Mich ärgert der Ausfall einer Kontaktsache, die ich im Visier hatte, aber spätestens wenn das nicht geklappt hätte, wäre erst einmal auch kein weiterer Bedarf akut gewesen.
Wenn ich ein Becken im Haus hätte und die Versorgung (inkl. Internet) gesichert wäre, könnte ich Corona Monate schadlos überstehen.
Mich ärgert der Ausfall einer Kontaktsache, die ich im Visier hatte, aber spätestens wenn das nicht geklappt hätte, wäre erst einmal auch kein weiterer Bedarf akut gewesen.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Geht mir mittlerweile auch so. Und das selbst ohne Becken im Haus.
Ich bin immer erstaunt, wie viel man in den Medien von den starken psychischen Schäden aufgrund von Einsamkeit lesen kann, die eine monatelange Kontaktsperre nach sich zöge. Von Leuten, die wollen, dass es endlich vorbei ist, damit sie wieder was unternehmen können. Wie schwer das für viele auszuhalten ist. (Natürlich gibt es Leute in gewalttätigen Familienkonstellationen und Leute mit psychischen Erkrankungen, für die das alles wirklich sehr schlimm sein muss, das will ich nicht verharmlosen.) Mir geht's mittlerweile echt gut ohne direkte Sozialkontakte. Die eine Trennung am Anfang war krass und erstmal ne Umgewöhnung. Aber sonst.... Ich könnte ohne sehr große Schwierigkeiten noch ein paar Monate so weiterleben. Das einzige, was nervt, ist die latente Angst, sich irgendwo anzustecken. Natürlich weiß ich aber auch, dass das wirtschaftlich mit der ewigen Kontaktsperre nicht geht, und nehme diese Problematik ernst.
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Nö, das kenne ich zu gut. Ich kann zwar gut alleine leben - aber ich brauche Struktur. Normalerweise gibt die mir mein Alltag: Arbeit/ S-Bahn/ Busdesigual hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 12:53 Auch wenn manche hier, die mit dieser Situation ach so gut zurecht kommen, es nicht verstehen wollen: Ich komme mit der Situation nicht klar. Ich habe heute von frühstücken abgesehen noch nichts gemacht. Ich lag nur im Bett, auf dem Sofa und wieder im Bett. Ich habe keine Lust auf nichts, nicht mal lesen. Und da dachte ich mir, dass ich auch einfach nichts tun kann. Klar könnte ich die Steuer machen oder Fenster putzen. Aber warum? Das mache ich sonst auch nur, weil ich muss, z. B. Besuch, Abgabetermin.
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Aber wenn die fehlt....
Aber gibt es nicht für Dich die Möglichkeit mit einzelen Personen sich zu verabreden? Um irgendwie das Loch zu durchbrechen? Klar, vieles geht nicht aktuell - aber spazieren gehen, reden, schauen, ...
Oder der Dir von außen "Druck" macht, Dich anruft und vielleicht an Tätigkeiten erinnert?
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Re: Einsamkeit im Corona-Frühling
Siri?
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