LaraMarie hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 16:10
Agnar hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 16:02
desigual hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 12:53
Auch wenn manche hier, die mit dieser Situation ach so gut zurecht kommen, es nicht verstehen wollen: Ich komme mit der Situation nicht klar. Ich habe heute von frühstücken abgesehen noch nichts gemacht. Ich lag nur im Bett, auf dem Sofa und wieder im Bett. Ich habe keine Lust auf nichts, nicht mal lesen. Und da dachte ich mir, dass ich auch einfach nichts tun kann. Klar könnte ich die Steuer machen oder Fenster putzen. Aber warum? Das mache ich sonst auch nur, weil ich muss, z. B. Besuch, Abgabetermin.
Wenn ich an Wochenenden oder in den Sommerferien nichts vorhabe versinke ich auch oft in so einem Loch. Da versuche ich mit Verabredungen entgegen zu wirken. Jetzt ist es halt ganz lange Wochenende ohne jegliche Termine.
Das hat aber jetzt nichts direkt mit Corona oder Einsamkeit zu tun.
Weder Coronavirus noch Einsamkeit hindern dich daran Alternativen zu "Verabredungen" die jetzt eben nicht möglich sind zu finden um Struktur in den Tag zu bekommen.
Es kann sich nur jeder selber aus dem "Loch" ziehen.
(Und nein, ich mein das nicht böse.)
Doch, das hat sehr viel mit Corona zu tun.
Denn ich kann selbst die Tätigkeiten nicht mehr ausführen, die ich sonst alleine gemacht habe. Ich kann nicht ins Gym, ich kann nicht auf den Sportplatz und ich kann auch nicht alleine einen Kaffee trinken gehen oder in die Bib.
Ich treffe mich ja nicht mal mit Freunden. Meinen Freund treffe ich aktuell auch nicht, weil bei ihm Corona festgestellt wurde. Daher haben wir nur noch via Facetime Kontakt.
Ich empfinde die Situation als sehr schlimm, weil ich zum Nichtstun verdammt bin. Ich gehe einmal am Tag laufen und das wars.
Bei mir hat es auch ganz klar mit Corona zu tun.
Ich bin auch im normalen Leben viel allein. Zum einen kann und mag ich eigentlich gern allein sein. Außerdem habe ich in meiner Stadt nicht viele Freunde, die wohnen leider alle weiter weg. Dadurch sind einsame Wochenenden nicht unbedingt selten. Ich weiß aus Erfahrung, dass mir dieses unstrukturierte Herumhängen (Langeweile habe ich seltenst, weil ich als Lehrerin eigentlich immer noch was arbeiten müsste/könnte und die Arbeit in der Wohnung verfügbar ist) nicht gut tut. Wenn ich also weiß, dass ich gar nichts vor habe am Wochenende mache ich meine eigenen Pläne, z. B. für Samstagabend eine Theaterkarte kaufen, mir vornehmen schwimmen zu gehen, mir ein Ziel für einen Tagesausflug aussuchen.
Das sind alles Dinge, die ich auch gerne alleine mache. Aber das geht alles nicht.
Klar kann ich mir vornehmen täglich Klavier zu spielen (mache ich sowieso), mir was zu kochen (ist auch selbstverständlich) und Yoga oder Pilates zu machen (ist aber was anderes als in einer netten Gruppe mit professioneller Motivation, habe ich aber auch schon mehrfach gemacht). Klar kann ich auch jetzt, wo Ferien sind, arbeiten. Korrekturen sind auch noch da. Für nach den Ferien zu planen macht wohl keinen Sinn, wenn ich nicht weiß, in welcher Form Unterricht stattfinden wird. Von Dingen wie putzen, Steuererklärung,... ganz abgesehen. Aber das macht halt nicht glücklich.
Wohnung ein bisschen renovieren, umdekorieren, evtl. neues Bücherregal, Blumen umtopfen wäre ganz cool... Nur leider sind die Baumärkte geschlossen (2 Stunden ins andere Bundesland fahren finde ich auch nicht so schön...), alles andere eh auch.