selina hat geschrieben: ↑28 Apr 2020 06:55
Humor und natürlich hier all den Kinderlosen, Leuten im Homeoffice, Arbeitslosen usw. gleich nochmal unter die Nase zu reiben wie großartig du doch selbst bist.
Lese ich auch nicht heraus. Auch eher Angst, Anspannung und Überforderung.
Ich habe den Eindruck, dass die Gesellschaft da gerade in verschiedene Teile gespalten ist, und die Belastung ungleichmäßig verteilt ist. Da sind zum einen die, die gerade alles am Laufen halten- und sich totschuften- sei es für sich um zu überleben (z.B. Restaurants die auf Lieferservice umgestellt haben) oder für andere wie Familienpflege, Kranken-und Altenpflege, Lebensmittelbranche - ja aber auch Lehrer etc..., und nebenbei noch Kinder und Familie am wuppen sind....
Und die, die gerade nicht viel zu tun haben, aber trotzdem ein gutes Auskommen haben und sich jetzt langweilen.
Und natürlich dann die, die arbeitslos oder obdachlos sind und die ganzen "Stay-at-Home"-Rufe aufgrund ihrer Situation zynisch finden.
In den Medien aber auch auf den Datingplattformen scheinen mir die zweite Gruppe zu überwiegen. Man bekommt verwunderte Blicke, wenn man erzählt, das einem gerade eben nicht langweilig ist, und man eher zuviel zu tun hat.
Privat bin ich aufgrund meiner eigenene persönlichen Situation mehr und mehr mit der Gruppe "Eltern" im - hmm... wie soll ich es sagen - unzufrieden?
(Sorry, liebe Mütter und Väter hier) und komme immer weniger mit zurecht.
Als kinder- und Partnerinloser Mann wurde von mir schon vorher auf der Arbeit immer erwartet auf die Gruppe "Eltern bzw. "Partner" Rücksicht zu nehmen. Sei es bei der Urlaubsplanung, Dienste- und Arbeitsverteilung. Unterschwellig wurde erwartet, das Singels den arbeitenden Eltern den Rücken freihalten. Jetzt, wo die Kitas und die Schulen zu haben, hat das noch zugenommen- Arbeitsmeetings; anstehende Aufgaben, etc... richten sich jetzt noch mehr nach ihnen.
Hätte ich nicht vorher schon soviel Rücksicht genommen, hätte es mich jetzt nicht gestört- im Gegenteil: ich sehe ja durchaus die Belastung- die Kinder wollen versorgt werden, brauchen und möchten auch ihre Aufmerksamkeit. Jetzt den Eltern den Rücken freihalten ist eigentlich nur richtig. Aber wenn man das schon zu normalen Zeiten gemacht hatte, und nie ein Danke etc... bekommen hatte- dann empfinde ich es gerade jetzt als zusätzliche Belastung. Und ich habe mir meine eigene Situation nicht ausgesucht- eigentlich hätte ich mir ja immer selber gerne eine Familie vorgestellt.