Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen! Der Thread wird sonst kommentarlos geschlossen!!]

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kreisel
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von kreisel »

Ich denke gerade - oder schon länger, aber jetzt kann ich es ausformulieren, dass das Virus
traumaähnliche Auswirkungen hat.

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. (und ohne Brot gar nicht).
Ich denke an die Maslowsche Pyramide und die verschiedenen Bedürfnisse.
https://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsch ... hierarchie

Wenn man die untere Stufe erfüllt hat, das ist wichtig und gut, wenn man die weitere
Stufe auch leben kann, noch besser, wenn die folgende auch möglich ist, usw.
(im Sinne von - ein ganzer Mensch sein und nicht nur ein vegetierendes Etwas).
Ein erwachsener Mensch wird so eingebunden sein, dass er sich in allen Ebenen
entwickelt, wenn er nicht vorher schon durch massives Trauma ausgebremst ist.

Fehlende Erfüllung von physiologischen Bedürfnissen ist tötlich, fehlende Sicherheit
und Leben im Stress auf Raten aber auch, ebenso wie fehlende Zugehörigkeit
und soziale Einbindung.
Ob fehlende Individualbedürfnisse verzichtbar sind, darüber lässt sich streiten.
Ob eine fehlende Wirkskamkeit einen irgendwann auch erstickt, das ebenso.
Dass daraus suizidale Tendenzen aus dem Fehlen der letzten beiden entstehen,
würde mich nicht wundern.

Ist eine der unteren Ebenen angegriffen, fehlt wohl die Energie für die oberen
Ebenen. Dann ist man eher im Überlebens- Vegetiermodus.

Überleben ist das erst wichtige, das weiß jedes Kind, das aus einer emotional kalten
oder missbräuchlichen oder vernachlässigenden Familie rauskommt.
Es hat überlebt, es hatte Obdach, Essen und Trinken.
Aber psychisch kaum Entwicklungsspielraum, keine gute Beziehung, kein gutes Selbstbild
und meist lauter dysfunktionale Verhaltensweisen, die im Survivor-Modus gut waren, aber im
"normalen Leben" schädlich, sodass das Kind auf andere Art in gefährlicher Situation ist.
Es braucht jahrelange Arbeit, das aufzuarbeiten, wenn überhaupt und nur begrenzt
möglich.

Die Leute / Großeltern oder teilweise noch Elterngeneration, die Krieg erlebt haben,
hatten nach einigen Unruhen und Mühen, wenn sie überlebt haben, auch wieder
die untere Stufe gesichert, Essen / Obdach.
Doch emotional/ individuell?
Viele davon sind verhärtet, viele davon haben schädliche emotionsgestörte
kalte Sachen weitergegeben. Es wird von Generationentrauma gesprochen.

Dieser Virus und die Folgen sind ein Schlag auf mehreren Ebenen in meinen Augen.
Für mich ist das ernst und mir tut das leid auch für andere, selbst wenn das Brot
noch da ist.

Aber A) Wenn man in einer Katastrophe ist, was hat man für eine Wahl?
Sagen ich will dich nicht, ich will alles wie vorher, geht dann nicht.

B) Es besteht die Chance auf Neuorganisation.
Das kostet Energie, Zeit, Ressourcen, Fähigkeiten, Mut.


Bzgl. dem Stand der Bedürfnispyramide aus meiner Sicht für Zeiten heute:

Die allererste Stufe lt. Pyramide wird behelfsweise gesichert. (Wohnen, Gesundheit).
Wer seine Existenz weggerissen bekommt, bekommt 6 Monate Hilfe, wo erstmal nicht das Haus verkauft werden muss,
und er bekommt einen Kredit, wo nicht klar ist, ob der bezahlbar ist. Kleinere Selbständige auch einen
Zuschuss.
Doch das physiologische alleine ist ja auch bedroht. Die Gesundheit / Leben ist bedroht
durch das Virus, und durch die Gefährdung des Gesundheitssystems oder dass manche
nun auch Angst haben, es in Anspruch zu nehmen oder sich zu sehr und lange zurückstellen.

Bei der zweiten Stufe - Sicherheit - sehe ich ebenso eine Bedrohung.
Nun hat man gemerkt, dass der Lebensmittelzulauf bestehen bleibt, das ist ja schonmal gut.
Und dass auch die Strom- und Gasversorger nicht reihenweise ausfallen und wegsterben.
Die Infrastruktur bleibt weitestgehend, aber von Anfang an klar war es nicht.

Auch die Telekommunikation schlägt sich wacker. Denn ohne die, würde man auch
Stufe 3- eine abgespeckte Behelfs- Zugehörigkeit nun kaum noch leben können, solange man nicht
in einem Mehrpersonenhaushalt lebt.
Trotzdem leben andere wichtige Menschen auch getrennt(z B Pflegeheim, Besuchsverbot).
Man macht sich Sorgen, wird bedroht von Strafen, wenn man dahin reisen würde.

Die letzten zwei Stufen der Pyramide: Individual-bedürfnisse, Verwirklichung war für viele vielleicht
auch ein Ventil. In meinem Menschenbild wichtig und nicht schämenswert.
Wenn man das mal kennengelernt hatte, dann ist das vielleicht wie eine Katze, die einmal
Wildkatze war und nun Hauskatze sein soll, weil der Besitzer Angst hat, was ihr draußen
alles passiert. Die Katze dreht durch, sie wird "das da draußen" nie vergessen.
Aber gut, da muss man sich umstellen. Wenn man Künstler ist, macht man eben
Kunst über den Lockdown ect.

Normalerweise gibts ja auch noch eine weitere Stufe in der Maslow. Pyramide- Transzendenz,
Spiritualität, Religion. Krisenzeiten und Trauma sind die Blütezeiten für sowas.
Wenn man überall gebremst ist, ist Flucht in geistige grenzenlose Welten unter
anderen Bedingungen dann manchmal auch ein gutes Ventil.

Dennoch sehe ich die jetzige Situation- Virus und das schlimmste eindämmen- als Schlag auf mehreren
Ebenen und auf der Psyche mit einer Wirkung wie ein Trauma. Selbst wenn es noch nicht voll zugeschlagen
hat, ist die Wirkung auf allen Ebenen im Raum.
Allein schon, dass der Mensch ein Vorstellungsvermögen hat und weiß, wie etwas
wirken kann, das macht schon einiges und wirkt.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Swenja »

NBUC hat geschrieben: 30 Apr 2020 06:39
Vogel hat geschrieben: 30 Apr 2020 06:36 @NBUC https://correctiv.org/faktencheck/2020/ ... ren-regeln

Dies wegen Berlin- was wirklich vorgefallen ist. Und wenn man sein Hirn einschaltet, kommt man auch selber drauf, dass da Fake News herumgeistern.
Und da steht es doch selbst: Keine Bußgelder.
Da steht auch eine Begründung, die Du, warum auch immer, mal so einfach "unter den Tisch fallen" läßt.

...und persönlich - ich bin erstaunt, aus welchen Quellen Du so Dein "Wissen" beziehst oder welche Quellen Du sinngemäß zitierst..hätte ich echt nicht gedacht und bin eigentlich ziemlich enttäuscht...
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Montecristo
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

t385 hat geschrieben: 29 Apr 2020 20:19 https://www.mpg.de/14759871/corona-stellungnahme
Angesichts der großen öffentlichen Bedeutung einer objektiven Faktenlage zum Infektionsgeschehen haben sich unsere Forschungsorganisationen - Fraunhofer- Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft und Max-Planck- Gesellschaft - entschlossen, gemeinsam zur Datenlage Stellung zu nehmen.
Man wollte sich halt nicht gegeneinander ausspielen lassen. Das finde ich sehr gut.

An der Stelle sind die Unis (Ländersache) nicht dabei. (Personalunionen mal außen vor.) Muss jetzt aber auch nicht.
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
schmog

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von schmog »

Greta Thunberg besorgt: Ist Corona erst der Anfang? Folgen noch tödlichere Seuchen?
https://www.tag24.de/unterhaltung/promi ... ht-1499459
https://www.androidkosmos.de/greta-thun ... e-seuchen/

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Vercingetorix

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vercingetorix »

Deutschlands Unternehmen haben in der Corona-Krise bis zum 26. April für 10,1 Millionen Menschen Kurzarbeit angemeldet. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mit. Damit wurden alle Prognosen von Volkswirten bei weitem übertroffen. Die Schätzungen der Experten hatten zwischen drei und sieben Millionen Menschen gelegen. Der bisherige Rekordwert der Bundesagentur für Arbeit für dieses arbeitsmarktpolitische Instrument stammt aus dem Mai 2009. Damals waren 1,44 Millionen Menschen in Kurzarbeit.
20 Millionen gehen auch noch, Erwerbsarbeit wird eh überbewertet.

Mhm, der Wieler vom RKI hat heute gemeint: "Erst wenn die sogenannte Durchseuchung der Bevölkerung bei 60 bis 70 Prozent liege, sei die Pandemie unter Kontrolle. [...] Das Virus aus der menschlichen Population auszurotten, werde nicht gelingen."
Gleichzeitig sieht das RKI die kritische Grenze bei 1000 Fällen/Tag, die sich nachverfolgen lassen. Naja, da dauert es bei aktuell 160.000 bestätigten Fällen (0.2% der Bevölkerung) ja nur noch 54.000 Tage oder 148 Jahre, bis diese Durchseuchung erreicht wurde (65% von 83 Millionen -> 54 Mio/1000). Geht man von einem Faktor 10 der Dunkelziffer aus, immerhin noch 5.400 Tage oder knapp 15 Jahre.
Sieht mir nach einer guten Strategie aus.
eiertanz

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von eiertanz »

Tania hat geschrieben: 29 Apr 2020 16:27 Gleiches gilt für das Zimmermädchen, das seinen Job verliert, weil das Hotel, in dem es arbeitet, schließen muss
Wobei sich für das Zimmermädchen finanziell nichts ändert. Das Hartz IV was es bekommt unterscheidet sich nicht großartig vom Gehalt als Zimmermädchen. Der einzige Unterschied ist, dass sie halt nicht mehr hart arbeiten muss, sondern eben 24/7 Freizeit hat und sich erholen kann.

https://www.zeit.de/karriere/beruf/2017 ... lohnsektor
Nur setzen viele Menschen eben "Existenz" mit "dasselbe Wohlstandslevel wie vorher" gleich.
Darunter verstehe ich eher sowas, dass man vorher einen Fuhrpark mit 100 Ferraris und 100 Privatjets hat und eine Villa mit 100 Schlafzimmern und temporär halt nur noch einen Fuhrpark mit 50 Ferraris, 50 Privatjets und eine Villa mit nur 50 Schlafzimmern. Wenn es sich auf DAS beschränken wäre, das fände ich nicht schlimm. Aber es ist halt dummerweise weit mehr.
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Hoppala
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

kreisel hat geschrieben: 30 Apr 2020 06:55Dennoch sehe ich die jetzige Situation- Virus und das schlimmste eindämmen- als Schlag auf mehreren
Ebenen und auf der Psyche mit einer Wirkung wie ein Trauma. Selbst wenn es noch nicht voll zugeschlagen
hat, ist die Wirkung auf allen Ebenen im Raum.
Allein schon, dass der Mensch ein Vorstellungsvermögen hat und weiß, wie etwas
wirken kann, das macht schon einiges und wirkt.
Richtig.
Das ist - mit einem anderen Ansatz - die Richtung, die ich schon vor einigen Tagen hier einbringen wollte. Mit den akuten Maßnahmen müssen und können wir leben. Da gibt es m. E. nich tso viel zu diskutieren. Klar, ob dies oder jenes sinnvoll und im Rahmen der gesetzlichen Odnung ist. Das ist wichtig, aber auch vorübergehend.
Die Frage ist: wann geht es wie weiter?
Veränderungen gab und gibt es immer. Aber nicht in dieser Geschwindigkeit, so umfassend, mit so unklarer Perspektive.
Der Mensch hat Pläne und Vorhaben, der will nicht nur gerad mal eben durchkommen. Schon mal gar nicht in unserer Gesellschaft, die per Wirtschaftssystem iimmer dem Morgen hinterherhechelt (erwartete Profite, die Macht der Invenstoren und des Börsengeschehens, die Ausgabe von Geld - alles in der Erwartung auf ein bestimmtes Morgen).
Bestimmte Bereiche sind jetzt vielleicht, vielleicht nicht auf längere Zeit beeinträchtigt. Welche neuen Breiche tun sich auf? Das macht Planung fast unmöglich. Die logische Konsequenz wäre, bevorzugt auf "Sicheres" zu setzen. Aber was ist das - wo wir gerade erfahren wie schnell in Teilbereichen die Grundlage unter den Füßen weggezogen werden kann?

Ich bin kein Freund der Bedürfnispyramide. Aber zum Abarbeiten des Impacts ist die Aufgliederung hilfreich.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 30 Apr 2020 06:26 Sonderbehandlung: "Deeskalierender" Umgang bei den Vörfällen in Berlin.
Beihilfen: Die Rede des Zentralratsvorsitzenden, wo er beklagt hat, dass dies nur ein paar Bundesländer gemacht haben.
Auf sowas - selbst falls es stimmt - pauschale "Tatsachen"-Aussagen über strukturelle Tendenzen zu machen, ist Fake News pur.
Aber es erklärt ein bisschen deine "Me too"-Manie.
Vielleicht findest du - als in Eigenwahrnehmung rationaler Mensch - mal Zeit, dich mit Wissenschaftsphilosphie zu befassen, und da insbesondere mit dem Wahrheitsbegriff. Hier ein möglicher erster Einstieg: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wahrheit
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Hoppala »

eiertanz hat geschrieben: 30 Apr 2020 09:52Der einzige Unterschied ist, dass sie halt nicht mehr hart arbeiten muss, sondern eben 24/7 Freizeit hat und sich erholen kann.
Das erscheint mir doch arg naiv gedacht ...
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

knopper hat geschrieben: 29 Apr 2020 12:04
Montecristo hat geschrieben: 29 Apr 2020 11:50 Vielleihct werrden manche ihr Corona so wenig wieder los wie ihren Herpes?
Sars-Cov2 aber zählt zu den Coronaviridae, wenn es hier auch eine Persistenz geben würde, hätte sich diese nicht auch schon bei den anderen Vertretern gezeigt?
Coronavirus may lurk deep in lungs after patients recover, study suggests
Postmortem of woman finds she had undetected traces in lungs after testing negative three times and being discharged from hospital
As WHO investigates why some recovered patients test positive again, the medical community works to assess any lasting effect on the body
Im Leben geht es zu 10% um das, was passiert und zu 90% wie wir darauf reagieren.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

Die Bild berichtet gerade über die Sorgen einer Kinderfriseurin (Was ist das?) in Mannheim. Die kann die "Corona-Regeln" vermutlich nicht einhalten. Will Ausnahmegenehmigungen... (In BaWü ist Waschen der Haare anscheinend doch wieder Pflicht?) Ist natürlich nicht so dolle für die Frau. Allerdings wird sich in der jetzigen Situation immer eine Nische finden, in der es Probleme gibt.
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Tania
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

eiertanz hat geschrieben: 30 Apr 2020 09:52 Wobei sich für das Zimmermädchen finanziell nichts ändert. Das Hartz IV was es bekommt unterscheidet sich nicht großartig vom Gehalt als Zimmermädchen. ....

Darunter verstehe ich eher sowas, dass man vorher einen Fuhrpark mit 100 Ferraris und 100 Privatjets hat und eine Villa mit 100 Schlafzimmern und temporär halt nur noch einen Fuhrpark mit 50 Ferraris, 50 Privatjets und eine Villa mit nur 50 Schlafzimmern. Wenn es sich auf DAS beschränken wäre, das fände ich nicht schlimm. Aber es ist halt dummerweise weit mehr.
Okay. Für den Niedriglohnsektor ändert sich nach Deinen Aussagen wenig, und die Einschränkungen, die die Superreichen hinnehmen müssen, sind nicht so schlimm. Wo genau versteckt sich denn das erwähnte "weit mehr"? Mal abgesehen von den Dingen, die ich schon genannt habe (wegbrechende Hilfsorganisationen etc.) - wer ist durch die Anti-Corona-Maßnahmen wirklich in seiner Existenz (Leben, Nahrung, Dach über dem Kopf) gefährdet?

Mir ist klar, dass es nicht in der Natur des Menschen liegt, große persönliche Einschränkungen hinzunehmen, um das Leben Unbekannter zu retten. Ich selbst überweise auch nicht jeden Monat den den Kaufpreis von Reis und Bohnen übersteigenden Teil meines Einkommens an ein afrikanisches Waisenhaus. Aber momentan muss wohl jeder hier ein paar größere oder kleinere Einschränkungen ertragen. Und irgendwie höre ich in den letzten Wochen sehr viel Jammern über unerträgliche Langeweile, oder über Wartezeiten vorm Baumarkt, weil man doch gerade so gern das Wohnzimmer renovieren möchte .... und sehr wenig Klagen von dreifachbelasteten Lehrern oder von Verkäufern, die sich für einen scheiss Lohn täglich hinter Plexiglasscheiben vor dem Virus zu schützen versuchen.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von knopper »

schmog hat geschrieben: 30 Apr 2020 09:18 Greta Thunberg besorgt: Ist Corona erst der Anfang? Folgen noch tödlichere Seuchen?
https://www.tag24.de/unterhaltung/promi ... ht-1499459
https://www.androidkosmos.de/greta-thun ... e-seuchen/

Das sind wahrlich alptraumhafte Aussichten! :shock:

Der moderne Mensch muss sich entscheiden wie es weitergehen soll ....
naja 1. ist Greta keine Virologin oder Medizinerin und 2. sehe ich hier einen eher billigen Versuch das Ganze für ihre Klimakampagne zu nutzen, also als eine Art Drohkulisse. Ja klar Fakt ist, es gibt noch diese weitere "Baustelle" Klimawandel, und hier sollte nach oder noch während der jetzigen Baustelle dringend was getan werden. Ja evt. ist die jetzige Situation sogar förderlich.

Ein direkter Zusammenhang zum Klimawandel erscheint mir dennoch unplausibel, denn 1. Seuchen und Epidemien gab es schon immer und 2. es ist ja noch nicht geklärt woher das Virus genau kam.
Wenn man das mal festgestellt hat kann man einen evt. Zusammenhang feststellen, oder auch nicht.

Ich plädiere ja immer noch dafür den Ball mal ganz ruhig und flach zu halten. Weltuntergangsszenarien und Panik würde ich bei einem bevorstehenden Asteroideneinschlag eher verstehen…oder halt bei einem Virus was wirklich schlimm ist, so dass einem jeden Tag Angst und bange ist, dass man es bekommt.
Tania hat geschrieben: 30 Apr 2020 11:19
Okay. Für den Niedriglohnsektor ändert sich nach Deinen Aussagen wenig, und die Einschränkungen, die die Superreichen hinnehmen müssen, sind nicht so schlimm. Wo genau versteckt sich denn das erwähnte "weit mehr"? Mal abgesehen von den Dingen, die ich schon genannt habe (wegbrechende Hilfsorganisationen etc.) - wer ist durch die Anti-Corona-Maßnahmen wirklich in seiner Existenz (Leben, Nahrung, Dach über dem Kopf) gefährdet?
...das wird sich doch alles noch zeigen.
Dann sieh doch mal auf die Zeit der großen Depression der 30er Jahre. Viele Menschen konnten sich kaum mehr über Wasser halten, die Löhne fielen und hungern mussten auch einige. Das ist ja in den USA jetzt schon teilweise der Fall, es werden Lebensmittel verteilt da die Menschen von heute auf morgen kein Einkommen mehr haben, aber trotzdem weiter laufende Kosten.

Selbstverständlich wird da auch bei vielen das Dach über dem Kopf gefährdet sein, wenn die Mietzahlungen länger nicht geleistet werden könne. Hierzulande natürlich weniger gravierend als in den USA, das ist schon klar.
Tania hat geschrieben: 30 Apr 2020 11:19 Und irgendwie höre ich in den letzten Wochen sehr viel Jammern über unerträgliche Langeweile, oder über Wartezeiten vorm Baumarkt, weil man doch gerade so gern das Wohnzimmer renovieren möchte .... und sehr wenig Klagen von dreifachbelasteten Lehrern oder von Verkäufern, die sich für einen scheiss Lohn täglich hinter Plexiglasscheiben vor dem Virus zu schützen versuchen.
also die Verkäufer die ich in meinen Supermärkten hier erlebe, wirken auf mich eigentlich so wie immer und nicht besonders gestresst und angespannt.
Ja es gibt die Plexiglasscheibe an der Kasse, aber sonst läuft doch alles völlig normal weiter ab. Kann natürlich in den Großstädten etwas dramatischer sein, also punktuell.

Bei den Lehrern wird es auch Unterschiede geben, je nach Schulform und Altersstruktur der Schüler. Der Idealzustand ist natürlich eine evt. verkürzte Unterrichtsstunde über eine Onlineplattform, wo dann der Unterrichtstag ganz normal abläuft...wird aber bei den wenigstens der Fall sein. Ich will mich da aber nicht weiter reinhängen, da Lehrer eben...Lehrer sind. :D
Zuletzt geändert von knopper am 30 Apr 2020 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

knopper hat geschrieben: 30 Apr 2020 11:23 ...das wird sich doch alles noch zeigen.
Dann sieh doch mal auf die Zeit der großen Depression der 30er Jahre. Viele Menschen konnten sich kaum mehr über Wasser halten, die Löhne fielen und hungern mussten auch einige. Das ist ja in den USA jetzt schon teilweise der Fall, es werden Lebensmittel verteilt da die Menschen von heute auf morgen kein Einkommen mehr haben, aber trotzdem weiter laufende Kosten.

Selbstverständlich wird da auch bei vielen das Dach über dem Kopf gefährdet sein, wenn die Mietzahlungen länger nicht geleistet werden könne. Hierzulande natürlich weniger gravierend als in den USA, das ist schon klar.
Oh, Du bist auch unter die Propheten gegangen?
Ich habe nicht nach Theorie und Prognosen aus den USA gefragt, sondern danach, wer von denen, die die Maßnahmen gerade als so unerträglich empfinden, wirklich in seiner Existenz bedroht ist. Also ungefähr so bedroht wie die über 6000 Leute in Deutschland, deren Existenz durch das Virus komplett beendet wurde.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von knopper »

Tania hat geschrieben: 30 Apr 2020 12:18 Also ungefähr so bedroht wie die über 6000 Leute in Deutschland, deren Existenz durch das Virus komplett beendet wurde.
ja ist tragisch aber hier auch noch mal das Stichwort "vorgezogener Tod" bei einem sehr großen %-Satz.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

knopper hat geschrieben: 30 Apr 2020 12:30
ja ist tragisch aber hier auch noch mal das Stichwort "vorgezogener Tod" bei einem sehr großen %-Satz.
Also eigentlich bei 100%. Denn irgendwann sterben wir alle - jeder Covid-Tod ist also nur ein Vorziehen. Die Frage ist nur: anhand welcher Kriterien entscheiden wir, welches Leben rettenswert ist und welches wir zum Wohl der Allgemeinheit vorfristig enden lassen können?

Irgendwann gab es schon mal Richtlinien, in denen festgelegt wurde, was "lebensunwertes" Leben ist.... Der Weg zu Richtlinien für "rettenswertes" Leben ist bedenklich kurz.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Montecristo »

knopper hat geschrieben: 30 Apr 2020 12:30
Tania hat geschrieben: 30 Apr 2020 12:18 Also ungefähr so bedroht wie die über 6000 Leute in Deutschland, deren Existenz durch das Virus komplett beendet wurde.
ja ist tragisch aber hier auch noch mal das Stichwort "vorgezogener Tod" bei einem sehr großen %-Satz.
Es möchte doch niemand nach einem schweren Unfall Sorge haben müssen, im Krankenhaus dann spätestens durch Komplikationen an Covid zu sterben.... Das kann ich mir auch bei den ganzen Supereugenikern wie dem Tübinger nicht vorstellen...
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Captain Unsichtbar »

knopper hat geschrieben: 30 Apr 2020 11:23
schmog hat geschrieben: 30 Apr 2020 09:18 Greta Thunberg besorgt: Ist Corona erst der Anfang? Folgen noch tödlichere Seuchen?
https://www.tag24.de/unterhaltung/promi ... ht-1499459
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Der moderne Mensch muss sich entscheiden wie es weitergehen soll ....
naja 1. ist Greta keine Virologin oder Medizinerin und 2. sehe ich hier einen eher billigen Versuch das Ganze für ihre Klimakampagne zu nutzen, also als eine Art Drohkulisse.
Na du ja auch nicht, was unterscheidet also deine Kompetenz von ihrer? Selbst der Zweck ist der selbe, bloss der Inhalt eurer Agenda ist nicht ganz der selbe.
"And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes, clear your heart
Cut the cord"
– The Killers
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Ferienhaus hat geschrieben: 29 Apr 2020 21:45
Reinhard hat geschrieben: 29 Apr 2020 20:51 (...) geänderte Kaufverhalten (...)
Das ist Erbsenzählerei und bringt dem Unternehmer, dessen Lebenswerk (+Arbeitsplätze) jetzt den Bach runter geht, wenig. :no:

Edit: Nix gegen dich persönlich Reinhard, nur festgestellt. ;)
Ja, aber was willste machen? Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen. :sadman: Die Viren sind halt jetzt da.

Man kann den Unternehmern ja schlecht garantieren, dass ihre Produkte immer Absatz finden. Gerade sowas wie Touristik, Events oder Gaststätten sind doch wohl Beispiele für Bereiche, bei denen als erstes gekürzt wird, wenn man mal an sein eigenes Ausgabeverhalten denkt. Man kann ja jetzt nicht bei den Verordnungen genau den umgekehrten Weg gehen und anstatt diese Dinge zu verbieten, jetzt die Leute dazu zwingen, diese Dinge zu kaufen. Also sowas wie: Ansteckungsgefahr hin oder her, ihr müsst jetzt sofort alle in Italien oder Spanien Urlaub machen. Damit die ihre Staatsschulden abbezahlen können!

Sorry, das funktioniert doch nicht. Oder um einen alten Ökonomenspruch zu zitieren, man kann die Pferde zur Tränke führen, aber saufen müssen sie selber. (So eine Argumentation hätte im Übrigen auch in Vor-Pandemie-Zeiten nicht funktioniert.)

Auch in beispielsweise Schweden ist es nicht so simpel mit der Wirtschaftsentwicklung. Da bleiben die Leute mehr zu Hause, obwohl sie ausgehen dürften. Ist ja nicht so, als ob sie jetzt freudestrahlend von einem Ansteckungsort zum anderen laufen, nur weil sie es dürfen. (Und teilweise dürfen sie es auch nicht, manche Sachen sind auch in Schweden untersagt.)


----

Was wirklich einigermaßen hilft, wenn man verhindert, dass das Virus eine nennenswerte Gefahr darstellt. Beispiele wären Taiwan, Südkorea, Australien oder Neuseeland. Was (wahrscheinlich nicht zufälligerweise) Inseln sind, oder im Fall Südkoreas So-Gut-Wie-Insel. Auf den Stand müssten wir halt (meiner Meinung nach) in Sachen Virus auch kommen, damit die wirtschaftliche Krise abgefedert werden kann. Da sehe ich uns (d.h. Deutschland) noch ein Stückchen weg, auch wenn es wohl momentan ein guter Weg dahin zu sein scheint. Mal schauen, wie sich die Zahlen entwickeln.
Make love not war!
Reinhard
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Montecristo hat geschrieben: 30 Apr 2020 10:50 Die Bild berichtet gerade über die Sorgen einer Kinderfriseurin (Was ist das?) in Mannheim. Die kann die "Corona-Regeln" vermutlich nicht einhalten. Will Ausnahmegenehmigungen... (In BaWü ist Waschen der Haare anscheinend doch wieder Pflicht?) Ist natürlich nicht so dolle für die Frau. Allerdings wird sich in der jetzigen Situation immer eine Nische finden, in der es Probleme gibt.
Ich verstehe das eh nicht, warum gerade über Friseure so viel berichtet wird. :gruebel: Es ist nicht an der Zeit für Eitelkeiten.
Make love not war!