Cavia hat geschrieben: ↑10 Mai 2020 21:18
Reinhard hat geschrieben: ↑10 Mai 2020 21:05
Rein wissenschaftlich betrachtet finde ich es übrigens gut, dass wir nach den Lockerungen einen Anstieg der Reproduktionzahl beobachten. Das bedeutet, dass wir im Komplex Ausbreitungsmodell-Maßnahmen-Messmethoden keinem Trugbild nachlaufen.
(Außer es sind gleich mehrere Fehler drin, die so wirken, dass sie sich nach außen hin aufheben, aber das ist dann doch unwahrscheinlich.)
Dass das dir gute Laune verursacht, finde ich schräg.
Nerds haben halt eine andere Herangehensweise. Sie betrachten das halt aus wissenschaftlicher Sicht.
Was den Anstieg von R auf über 1 nach den Lockerungen betrifft ist, so mutmaße ich, ein temporärer doppelter Übergangseffekt:
1. Vorher waren relativ wenige infiziert. Jetzt durch die Lockerungen logischerweise ein bisschen mehr. Wegen des Wechsels von sehr wenig auf ein bisschen mehr steigt zwangsläufig die R-Zahl auf über 1. Das legt sich aber, wenn später, wenn die Zahl der Neuinfektionen wieder konstant bleibt (eben halt auf dem "ein bisschen mehr Niveau". Extrembeispiel: Wechsel 0 Neu-Infizierte auf 1 Neu-Infizierte bedeutet temporär einen Wert von R = unendlich.
2. Am ersten Tag der Lockerungen kam es temporär zu einem Massenansturm auf die Geschäfte, weil man ja "endlich wieder einkaufen" kann. Dadurch infizieren sich an diesem Tag zwangsläufig ganz viele Menschen. Ab dem zweiten Tag lässt das dann wieder nach, weil ja dann jeder einkaufen war. Es ist so ein bisschen, wie dass an einem Brückentag Riesen-Ansturm auf die Geschäfte ist, aber am Samstag nach dem Brückentag ist relativ wenig los in den Geschäften.