„Jetzt steigt die Attraktivität der ‚Nerds‘ und ‚Zurückgezogenen‘“

[DaRealOnionhead]

...was wäre, wenn man jetzt im Krieg die Situation nutzt, dem ObB aus Friedenszeiten mal seine Zuneigung zu gestehen?
Nur mal so als Gedanlenmodell

Finde ich - auch aus eigener Erfahrung - eine Schnapsidee. Sowohl in "Friedens-" als auch "Kriegszeiten"

[The Poet]

...Ihr seid alle so komisch

Komisch ist doch das neue sexy.

Forschungsprojekt "hot or not" liefert Ergebnisse.

In 70 Interviews, die die Forscherinnen führten wurde außerdem deutlich, dass Tinder den Alltag und Gemütszustand der Nutzer teils maßgeblich beeinflusst. Einige würden sich fast schon abarbeiten für die App – Tinder sei der ständige Alltagsbegleiter. Das Spannungsverhältnis aus Stress, Frust bei ausbleibendem Erfolg und des fast „heilenden Charakters“ von Tinder bei einer guten Quote, sei es, was viele Nutzer so an die Dating-App binde.

https://www.mopo.de/im-norden/schleswig ... --36321308

Klingt extrem nach Glücksspielsucht.

Läuft ja auch nach genau dem Anreizschema bei vielen Apps (bzw. früher: Browsergames)... da werden extra jede Menge Gamification-Psychologen für bezahlt, damit die die Apps usw. genau so designen, dass man psychisch abhängig davon wird.

[+] Was wäre wenn-Rant

Hach ja, wie schön wäre die Welt, wenn diese hochausgebildeten, hochbezahlten Leute (wobei das letztere wahrscheinlich noch nicht mal mehr zutrifft im Zeitalter "willkommen in unserer Firma - und denk dran, wenn du nicht spurst, ersetzen wir dich mit einem Inder, der ist nur halb so teuer, denn wir sind hier ja in einer wörldwaid didschidäll ieconnommy, wo alle 500 Millionen potenzielle Digitaljobber gemeinsam um die wenige Arbeit auf dem Jobmarkt konkurrieren - und jetzt: huschhusch, ins Körbchen, damit du morgen gut ausgeruht bist, wenn du dich wieder selbst ausbeuten darfst, und du willst doch diesbezüglich deinem letzten ausgebrannten Kollegen in nichts nachstehen, oder?" ) was sinnvolles mit ihrem Wissen und ihrer Arbeitskraft anfangen würden.

[Le Chiffre Zéro]

Es heißt schon seit Jahren, dass Nerds jetzt super beliebt auf dem Dating-Markt sind.

Gemeint sind damit allerdings Nerds a la Henry Cavill, der derzeit seine Warhammer-Figuren im Keller bemalt.

… die gleichzeitig so „süß“ aussehen wie Dr. Sheldon Cooper.

Aber warum sollte jetzt meine Attraktivität als Nerd steigen? Weil die anderen jetzt genauso langweilig sind wie ich?

Vielleicht wird impliziert, daß Nerds in der aktuellen Krisensituation noch am ehesten einen kühlen Kopf bewahren, weil sich für sie sowieso kaum etwas geändert hat.

Viele extravertierte Nichtnerds, die bis Anfang des Jahres einfach zuviele Gründe hatten, das traute Heim zu verlassen, bekamen doch einen Lagerkoller, wenn sie zwei Tage nicht nach draußen gingen, weil entweder auf einmal die Gründe dafür wegbrachen oder es sogar ganz einfach nicht mehr erlaubt war. Von Nerds hingegen wird kolportiert, daß sie das Zuhausebleiben, das zurückgezogene Leben und die (@Tania, bitte kurz überlesen, danke) Beschäftigung mit sich selbst (@Tania, du darfst jetzt weiterlesen) so gewohnt sind, daß ein Lockdown sie kaum bis gar nicht betrifft oder sich für sie sogar positiv auswirkt (sie müssen jetzt auch zum Arbeiten die Wohnung nicht mehr verlassen). Dahinter dürfte wohl sogar noch mehr als ein Körnchen Wahrheit stecken.

Daraus resultiert noch ein weiterer angenommener Vorteil von Nerds, nämlich mehr Erfahrung und Routine in verschiedenen Formen der Online-Kommunikation.

Ich glaube aber, wenn ein Kontakt tatsächlich zustandekommen sollte, treten die üblichen Probleme auf. Der Nerd erweist sich als genau das, ein Nerd mit Nerd-Hobbys, Nerd-Interessen, einer Nerd-Denke und einer Nerd-Lebensweise. Und der Zurückgezogene erweist sich bestenfalls als menschenscheu und introvertiert und kommuniziert online, weil er es offline nicht gut kann, und schlimmstenfalls hat er die COVID-19-Krise zum Anlaß genommen, endgültig den letzten Schritt in der Entwicklung zum Hikikomori zu tun, und will jetzt überhaupt nicht mehr nach draußen und Real-Life-Kontakte knüpfen.

[Clochard]

nicht jeder Nerd und Zurückgezogene hockt nur zuhause

gibt Menschen wie mich die setzen sich bei schönem Wetter am Liebsten in den Zug, fahren in die Eifel und laufen da stundenlang alleine rum

2 Stunden im Zug sitzen mit Maske auf ist aber ziemlich ätzend

attraktiver und "in meinem Lebensstil bestätigt" fühle ich mich durch Corona jedenfalls nicht

[Le Chiffre Zéro]

nicht jeder Nerd und Zurückgezogene hockt nur zuhause

Nein, aber das ist eben das Klischee zumindest über Nerds.

Zum Glück scheinen viele das komplette Klischee nicht zu kennen: „Nerds sind übergewichtig, ungepflegt und verpickelt, kleiden sich unvorteilhaft (wenn überhaupt), wohnen bei ihren Eltern im Keller in einem Zimmer, das randvoll ist mit SciFi- und Manga/Anime-Merch sowie leeren Pizzakartons, leeren Colaflaschen und leeren Chipstüten und das sie auch selten verlassen (jedenfalls nicht bei Tageslicht), haben kein Leben und hatten nie eine Freundin.“ Dann wären sie nämlich nicht angeblich auf einmal so attraktiv.

[StaplerGiraffe]

Nerd im 21. Jhrd. = Großer, gutaussehender Mann mit Brille.

[NBUC]

Nerd im 21. Jhrd. = Großer, gutaussehender Mann mit Brille.

Will ich jetzt wirklich wissen wie die ehemaligen Nerds jetzt modern korrekt heißen?

Vermutlich werden sie einfach direkt den Incels zugeschlagen, selbst wenn sie seit Jahrzehnten kein Wort/Zeile zu irgendeinem allgemeinen oder sozialen Thema haben verlauten lassen.

[StaplerGiraffe]

Wenn du kein naturwissenschaftliches Fach im Leistungskurs hattest oder das Hypervolumen 4-dimensionaler Körper durch Integration berechnen konntest zähltest du ohnehin nie zu der Fraktion der Geeks oder Nerds. Diese waren auch notorisch bekannt dafür, eine tadellose Ordnung zu haben und Muttis Lieblinge zu sein. Die sich heute ihrer hemmungslosen Konsumsucht hingegeben habenden Männer, die Le Chiffre Zero beschreibt, werden hingegen nicht umsonst im Internet gemeinhin als "Soyboys" verschrien. Es sind eher schwache Männer, mit generell keinen ausgeprägten Stärken. Nicht wirklich viel intelligenter als der Durchschnittsmann, aber dafür nichtmal attraktiv oder physisch leistungsfähig.

[The Poet]

Wenn du kein naturwissenschaftliches Fach im Leistungskurs hattest oder das Hypervolumen 4-dimensionaler Körper durch Integration berechnen konntest zähltest du ohnehin nie zu der Fraktion der Geeks oder Nerds. Diese waren auch notorisch bekannt dafür, eine tadellose Ordnung zu haben und Muttis Lieblinge zu sein. Die sich heute ihrer hemmungslosen Konsumsucht hingegeben habenden Männer, die Le Chiffre Zero beschreibt, werden hingegen nicht umsonst im Internet gemeinhin als "Soyboys" verschrien. Es sind eher schwache Männer, mit generell keinen ausgeprägten Stärken. Nicht wirklich viel intelligenter als der Durchschnittsmann, aber dafür nichtmal attraktiv oder physisch leistungsfähig.

Soy(boy)... igitt... ich hasse diese Sojakotze. Wenn, dann muss es ein echter Kakao sein, mit echter Kuhmilch. ^^

Aber kuh-l, äh, cool, nach der Definition oben gehöre ich sogar (fast) zu den "echten" Nerds... 3-dimensionale Integration konnte ich damals so halbwegs (halbwegs, weil... nun ja, die eleganten, wohlgeformten Kurvenintegrale fand ich eigentlich immer interessanter... als Möchtegern-Künstler gehört es ja quasi schon mit zur Berufsbeschreibung, dass man auf "Kurven" stehen muss, die sind mindestens genauso wichtig wie die nackten Brüste, die man dauernd malt, zeichnet, in Gips modelliert, oder was man(n) sonst noch so damit machen kann)... mit ein bisschen Übung kann ich das sicher refreshen, und die 4. Dimension überspringe ich einfach und nehm stattdessen die 5., die ist bestimmt einfacher .

Das hätte ich gar nicht gedacht, ich dachte immer, ich sei selbst unter den Nerds ein Nerd (nicht wegen übertriebener Nerdigkeit, dann würde ich ja wahrscheinlich sogar dazugehören [mehr noch als andere], sondern wegen... äh... "wrong planet syndrom", würde eine ehemalige Bekannte wohl dazu sagen) und damit in gewissem Sinne schon wieder "draußen" aus jeder Kategorisierung.

[Captain Unsichtbar]

Das hätte ich gar nicht gedacht, ich dachte immer, ich sei selbst unter den Nerds ein Nerd (nicht wegen übertriebener Nerdigkeit, dann würde ich ja wahrscheinlich sogar dazugehören [mehr noch als andere], sondern wegen... äh... "wrong planet syndrom", würde eine ehemalige Bekannte wohl dazu sagen) und damit in gewissem Sinne schon wieder "draußen" aus jeder Kategorisierung.

Kommt mir bekannt vor. Und da ich böser Schlingel und absolut verkommenes Kommerzopfer, kein Linux benutze, haben mich die Gatekeeper-Nerds nie in ihren exklusiven Club gelassen. Dem "Mainstream" bin ich allerdings zu nerdig. Gut, ist mir mittlerweile eh wurst, elitäre Strukturen sind eh nicht so meins. Ich bin da selbst viel zu sehr Nonkonformist, als dass ich mich einer Subkultur anpassen könnte.

[Hoppala]

Zum Glück scheinen viele das komplette Klischee nicht zu kennen:

ch dachte immer, ein Klischee sei eine weit verbreitete Pauschalvorstellung.
Aber LCZ argumentiert mit Klischees, die bestenfalls in einer Nische vorkommen.
Bleibt die Frage, inwiefern sowas dann für irgendwas relevant ist - außer, man will sich unbedingt mit diesen wenigen Nischenmenschen und ihren Klischees befassen. Dann aber redet man schon im Ansatz nicht von irgendwie allgemein relevanten Ideen.

Kann eigentlich auch jemand eine Klischeevorstellung von sich selbst haben, die aber nur er und sonst keiner hat?

[Obelix]

Kann eigentlich auch jemand eine Klischeevorstellung von sich selbst haben, die aber nur er und sonst keiner hat?

Klar. Was ich denke, was andere von mir denken, muss weder mit der Realität noch mit den wirklichen Gedanken der "anderen" etwas zu tun haben.

[Hoppala]

Kann eigentlich auch jemand eine Klischeevorstellung von sich selbst haben, die aber nur er und sonst keiner hat?

Klar. Was ich denke, was andere von mir denken, muss weder mit der Realität noch mit den wirklichen Gedanken der "anderen" etwas zu tun haben.

Aber fällt das dann in die Kategorie "Klischee"?

Oder nicht doch eher "spinnerte Idee", vielleicht noch Selbsttäuschung?

"„[Klischees sind] vorgeprägte Wendungen, abgegriffene und durch allzu häufigen Gebrauch verschlissene Bilder, Ausdrucksweisen, Rede- und Denkschemata, die ohne individuelle Überzeugung einfach unbedacht übernommen werden.“
behauptet Wikipedia als Zitat aus dem Sachwörterbuch der Literatur.

Das "unbedacht übernommen" verweist darauf, dass es sich eher nicht um Ideen aus eigener Erfahrung handelt.

Für LCZ wäre eventuell interessant, dass Menschen mit Klischeevorstellungen diese "ohne individuelle Überzeugung" vertreten. Da also im Kontakt nix in Stein gemauert ist und eher einfach korrigierbar wäre. Wenn man sich nicht dem vermuteten Klischee entsprechend verhält.

[Giebenrath]

Die Pro7-Trash-Kuppelshow "Beauty and the Nerd" zeigt ja, wie attraktiv Nerds sind.
Also sind Nerds jetzt schon so eine "attraktive" Gruppe wie Bauern oder dicke Männer, da sie eine eigene Kuppelshow haben.

[Two-Tone]

Die Pro7-Trash-Kuppelshow "Beauty and the Nerd" zeigt ja, wie attraktiv Nerds sind.
Also sind Nerds jetzt schon so eine "attraktive" Gruppe wie Bauern oder dicke Männer, da sie eine eigene Kuppelshow haben.

Eher sind sie eine Gruppe, die ausgelacht werden sollen. Weil das Konzept von Trash-TV ist: Der Zuschauer soll sich erhaben fühlen. Damit er weiter lüstern die Sendung schauen und die Quoten nach oben treiben soll.

[Hathor]

Die Pro7-Trash-Kuppelshow "Beauty and the Nerd" zeigt ja, wie attraktiv Nerds sind.
Also sind Nerds jetzt schon so eine "attraktive" Gruppe wie Bauern oder dicke Männer, da sie eine eigene Kuppelshow haben.

Eher sind sie eine Gruppe, die ausgelacht werden sollen. Weil das Konzept von Trash-TV ist: Der Zuschauer soll sich erhaben fühlen. Damit er weiter lüstern die Sendung schauen und die Quoten nach oben treiben soll.

Ich hab' das gestern Abend zum ersten Mal gesehen und weiß ja nicht, wie der Einstieg war, und wie die Nerds vorgestellt wurden, so dass ich nicht beurteilen kann, wieweit sie da vielleicht als schräge Käuze dargestellt und vorgeführt wurden.

Aber mir zumindest war jeder einzelne Nerd sympathischer als die aufgebrezelten, zickigen, hysterischen und mehr oder weniger unterbelichtet wirkenden "Beauties". Das Gekreische, Gezeter und gegenseitige Angepampe der teilweise völlig hysterisch agierenden Tussies war phasenweise echt nicht zum Aushalten.
Die Jungs versuchten teilweise - ohne Erfolg - zwischen den ausrastenden Ladies zu vermitteln, standen den Ausbrüchen aber letztlich rat- und machtlos gegenüber. Sie hatten mein vollstes Mitgefühl, mir wäre dazu auch nichts eingefallen.

[eiertanz]

Die Pro7-Trash-Kuppelshow "Beauty and the Nerd" zeigt ja, wie attraktiv Nerds sind.
Also sind Nerds jetzt schon so eine "attraktive" Gruppe wie Bauern oder dicke Männer, da sie eine eigene Kuppelshow haben.

Eher sind sie eine Gruppe, die ausgelacht werden sollen. Weil das Konzept von Trash-TV ist: Der Zuschauer soll sich erhaben fühlen. Damit er weiter lüstern die Sendung schauen und die Quoten nach oben treiben soll.

Ich hab' das gestern Abend zum ersten Mal gesehen und weiß ja nicht, wie der Einstieg war, und wie die Nerds vorgestellt wurden, so dass ich nicht beurteilen kann, wieweit sie da vielleicht als schräge Käuze dargestellt und vorgeführt wurden.

Aber mir zumindest war jeder einzelne Nerd sympathischer als die aufgebrezelten, zickigen, hysterischen und mehr oder weniger unterbelichtet wirkenden "Beauties". Das Gekreische, Gezeter und gegenseitige Angepampe der teilweise völlig hysterisch agierenden Tussies war phasenweise echt nicht zum Aushalten.
Die Jungs versuchten teilweise - ohne Erfolg - zwischen den ausrastenden Ladies zu vermitteln, standen den Ausbrüchen aber letztlich rat- und machtlos gegenüber. Sie hatten mein vollstes Mitgefühl, mir wäre dazu auch nichts eingefallen.

Dann geht es also nicht darum, dass der Zuschauer sich über Nerds erhaben fühlt, sondern sich über zickige Weiber erhaben fühlt.

[Giebenrath]

Dann geht es also nicht darum, dass der Zuschauer sich über Nerds erhaben fühlt, sondern sich über zickige Weiber erhaben fühlt.

Ich gehe davon aus, dass beide Lesarten erwünscht sind. Ebenso gut kann sich der Zuschauer auch über beide Gruppen gleichzeitig oder die ganze Inszenierung fremdschämen - ganz egal Hauptsache die Einschaltungsquote stimmt.