Hoppala hat geschrieben: ↑06 Jul 2020 22:02
Reinhard hat geschrieben: ↑06 Jul 2020 18:42
Hoppala hat geschrieben: ↑06 Jul 2020 18:05
Ich denke, dass Überzeugen ist hier eh weniger das Thema, als dass du am Thema konsequent vorbei guckst.
Ja, "damit ist zu rechnen". Wurde aber halt nicht erkennbar getan.
Aus meiner Sicht ist es gar nicht möglich, das nicht mit zu berücksichtigen.
Dein Vertrauen in die Menschheit möcht ich haben ...
Im übrigen sprechen die beim konkreten Thema die Tatsachen leider dagegen.
Dann bist du unter die Gedankenleser gegangen. Wo lernt man das?
Ich weiß nicht, worüber sich im Vorfeld alles an Gedanken gemacht wurde. Woher willst
du das wissen?
Aber wenn selbst ich als Nicht-experte mir Gedanken gemacht habe, ob Krankenhäuser vielleicht zu Ansteckungszentren werden könnten, dann liegt es allzunahe, den Gedanken auch den Experten zu unterstellen. Jedenfalls kann ich nicht
guten Gewissens einfach das Gegenteil annehmen. Das fühlt sich für mich an wie Vorwürfe an den Haaren herbeiziehen.
Aber
wissen tue ich natürlich auch nicht, was jemand sich dabei gedacht hat.
Hoppala hat geschrieben: ↑06 Jul 2020 22:02
Reinhard hat geschrieben: ↑06 Jul 2020 18:42
Mir war die ganze Zeit klar, dass wir die ganzen Eindämmungsmaßnahmen vor allem deshalb machen, damit die Leute mit ALLEN Krankheiten zum Arzt gehen können. Ich würde das als die
_H_A_U_P_T_Motivation schlechthin bezeichnen.
Soll ich da jetzt noch den Nachweis führen, dass irgendwelche anderen Leute das nicht so verstanden haben? Willst du das jetzt zu meinem Problem machen, dass irgendwelche Leute gedacht haben, es ginge darum, ihnen beispielweise ihre Geburtspartys wegzunehmen oder was weiß ich???
Sorry, ich verstehe dich nicht, was du überhaupt von mir willst.
Ich habe ein Thema eingebracht. Du meinst, es sei keines. Ich lege nach. Du legst nach, meines Erachtens am Thema vorbei. Ich weise darauf hin. Du fragst mich, was ich von dir wolle (was ich eneut als "am Thema vorbei" werte.
Du hast einen Artikel hier reingestellt. Ich habe angemerkt, dass ich wichtige Teile
(andererseits trotzdem: nur Teile) des Artikels anders sehe. Du hast dann meine Einwände angegriffen, was ja schön ist, allerdings nicht auf eine Weise, die sich meines Erachtens tatsächlich zu einer Entkräftung meines Anderssehens beitragen ...
Hoppala hat geschrieben: ↑06 Jul 2020 22:02
Den Hinweis habe übrigens ich gebracht. Du musst nicht beweisen, dass viele Leute es anders verstanden haben als du - das habe nämlich ich bereits als Faktum erwähnt.
Was ist hier das Faktum? Die Beobachtung ist, dass weniger Menschen als erwartbar zum Zahnarzt oder Kardiologen gegangen sind. Aus Angst vermutlich, aber schon da fängt Interpretation an. Und gar nicht mehr zu den Fakten zählt, ob die Angst der Pandemie oder dem Lockdown zuzurechnen ist.
Es wäre leichter für dich zu argumentieren mit den verschobenen Operationen, die sind tatsächlich den Maßnahmen zuzuordnen.
Da sind wir uns eher einig. Da hätte man durchaus regionalisieren können und wo man nicht so betroffen war relativ bald wieder auf normales Niveau kommen können.
Hoppala hat geschrieben: ↑06 Jul 2020 22:02
Was dir klar war, war (und ist) sehr vielen Leuten nicht klar. Und das wäre - so wie das "Krisenmanagement" ablief - absehbar gewesen, hätte man sich darüber Gedanken gemacht. Und es ist nur ein Beispiel für meinen Hinweis, dass bei der Krisenbewältigung relevante Aspekte außer Acht gelassen wurden, die uns nun und noch ziemlich langfristig auf die Füße fallen.
Du meinst, man könne diese Aspekte gar nicht weglassen bei der Krisenbewältigung. Dass aber viele Leute den Arzt vermeiden und verrmeiden, weil die Maßnahmen ihnen das Beabsichtigte eben nich tklar genug gemacht haben, räumst du ein. Damit haben wir ja zumindest in diesem Teiilbereich schon mal Einigkeit.
Dass die Maßnahmen nicht vollständig und überall greifen, damit ist tatsächlich zu rechnen. Das Virus war auch nicht nach 3 Wochen komplett weg, schon richtig. Insofern muss ich auch einräumen, dass damit zu rechnen war, dass Leute den Arztbesuch vermeiden. Aber gerade weil das so ist, dass selten mal was vollständig wirkt, insbesondere bei sowas im zwischenmenschlichen Bereich, komme ich eben darauf, dass man sich davon nicht abzuhalten lassen braucht.
Und ich weiß auch nicht ... wenn jetzt die Regierung hätte verkünden lassen, dass wir und so gut gehalten haben, dass mitten in der Krise eine gute Zeit gewesen wäre, um zum Arzt zu gehen, dann wäre jetzt das Hauptargument gegen die Maßnahmen genau diese Aussage. Und dass sich die Regierung ihre Arroganz sonstwohin stecken könnte.
Hoppala hat geschrieben: ↑06 Jul 2020 22:02
Was aber auch bedeutet, dass dein "kann man gar nicht nicht berücksichtigen" zumidnest in diesem Teilaspekt zweifelhaft ist - denn im Endeffekt wurde es offensichtlich nicht hinreichend berücksichtigt.
Sagen wir, es ginge stattdessen um Unkrätjäten im Garten. Würdest du dich davon abhalten lassen, dass du nur 70 oder 80% des Unkrauts findest?
Hoppala hat geschrieben: ↑06 Jul 2020 22:02
Reinhard hat geschrieben: ↑06 Jul 2020 18:42
Konkrete Gegenfrage: was hätte man denn anders machen sollen, damit es nicht zu einem Einbruch der Zahnarztpraxisbesuche gekommen wäre?
Chef: bin ich Bunderegierung, Ärzteschaft, RKI und Krisenstab in einem? Wenn Ronaldo 5 Elfmeter neben das Tor setzt und bei 5 weiteren den Ball nicht mal trifft, dann kann ich mit Sicherheit sagen, dass er geschlampt hat. Ich kann ihm nicht sagen, wie genau er anders den Ball hätte treten müssen oder trainieren sollen.
Es geht eher um den Nachweis der Machbarkeit. Als Fußballmetapher formuliert: du kritisierst, warum Ronaldo nicht jeden Eckstoß so ausführt, dass der Ball um den kurzen Pfosten herum direkt ins Tor geht. Und ich frage nach, wie du dir das physikalisch vorstellst und was eigentlich der Vorteil gegen Anspiel eines Mitspielers im Strafraum sein soll.
Hoppala hat geschrieben: ↑06 Jul 2020 22:02
Reinhard hat geschrieben: ↑06 Jul 2020 18:42
Das ganze Berücksichtigenwollen ist doch müßig, wenn es keinen Unterschied ausmacht.
Allein die Annahme, es hätte keinen Unterschied gemacht, hätte man es berücksichtigt, finde ich arg absurd. Die Welt besteht nicht nur aus Gesundheit, Pandemie und Wirtschaft.
Man kann darüber reden, ob mehr berücksichtigt wurde. Ob das rechtzeitig kommuniziert und angemessen umgesetzt wurde. Die Behauptung, es sei berücksichtigt, weil du dir das gar nicht anders denken kannst, finde ich angesichts der erkennbaren und erkennbar werdenden Auswirkungen nicht diskutabel.
Dafür, dass du das nicht diskutabel findest, diskutierst das aber ziemlich ausgiebig.
