Mit müden Augen hat geschrieben: ↑16 Jul 2020 13:03
Danke euch...

Ich bin glaube ich gegen 2 oder halb 3 eingeschlafen und dann irgendwann wachgeworden, aber konnte/wollte nicht aufstehen (warum auch??). Lag dann stundenlang halbwach im Bett, begleitet vom Gepolter meiner Nachbarn und bin aus Vernunft gegen 14h20

aus dem Bett gekrochen.
Ja ich weiß, zu lange schlafen ist gar nicht gut, aber ich schaffe es einfach nicht aufzustehen, mit Wecker (der wird einfach ausgemacht) oder ohne. Ich habe ja auch keinen Grund aufzustehen.
Lesen tue ich nicht und wenn nur Fachliteratur.
Ich wüsste auch nicht was ich sonst lesen soll.
Kann ich verstehen...
Und: Weiß ich mittlerweile auch nicht mehr. Ich hab noch Dutzende Bücher bei mir aus der Prä-<Wie-soll-ichs-nennen?-Nennen-wir-es-mal-"Last-Burnout">-Zeit bei mir rumstehen, also da wo ich alle möglichen Coaches und psychologischen Helferguides durchgeackert hab, und dachte, darin läge irgendein "Sinn", oder das würde mir Antworten/Lösungen für mein erfolgloses, beschissenes Leben bringen. Und einige hatten (sinngemäß) gesagt: "Ja, lesen Sie, lesen Sie was das Zeug hält... also iiiich lese mindestens ein Buch pro Woche! Von großen Persönlichkeiten... Biographien... gute Romane... Sachbücher... das bringt einen weiter!". Zeigt ganz eindeutig in was für einem kranken Universum die (und unsere Gesellschaft im Allgemeinen) unterwegs sind: Immer nur höher schneller, weiter, noch mehr, noch besser, noch mehr schwachsinnige Skils anhäufen, nur um weiter produktiv sein zu können, ohne Unterlass, ohne Ende, denn man darf keine Minute ausharren und
mit dem zufrieden sein, was man hat, oder mal den status quo betrachten. Da ist es kein Wunder wenn man ausbrennt, sondern eher, wenn man
nicht ausbrennt.
Seitdem ich das durchblickt hab, hab ich die ganzen Dinger einfach auf einen Stapel gelegt und da liegen sie jetzt... seit wahrscheinlich 5 Jahren. Ab und zu will mal wieder jemand gutmeinendes mir helfen und schenkt mir wieder nen Schinken, und der landet... ihr ratet es: Genau
da. Ich
schaffe das einfach nicht mehr. Ich schaffe das nicht mehr, mich mit all diesem Psycho-Zeug zu beschäftigen, es zieht mich nur runter. Das wär ja auch egal, weil: Muss ich ja nicht. Aber ich schaffe es mittlerweile
nicht mal mehr, mich mit dem zu beschäftigen, was mich
interessiert, oder zumindest früher mal interessiert hat. Null Motivation.
Ich hab noch ein paar Romane von Pratchett bei mir rumstehen, die so zur Hälfte durch sind,
die würde ich wirklich gerne mal zu Ende lesen, aber sogar dazu fehlt mir seit x Monaten die Lust (dabei hab ich die früher
geliebt).
Ich lese derzeit, was notwendig ist, um zu überleben, also neue Gesetze, News (soweit sie mich betreffen) und Fachgedöns. Alles weitere ist einfach nur
zuviel. Und mir ist völlig unklar, wie andere so was [s.o.: mehrere Bücher pro Monat oder Woche] schaffen.

(Wohlgemerkt
neben ihrem
normalen Leben.)
Dérkesthai hat geschrieben: ↑16 Jul 2020 10:40
hoffe, du konntest schlafen.
Der ist beides.
Ja, ich weiß. Und heute wurde mir mitgeteilt, dass es mir definitiv schlecht geht, es aber eher äußeren Umständen geschuldet ist (Depressionen kommen ja eher scheinbar grundlos und ich habe einige gute Gründe, warum es mir schlecht geht...) und daher vielleicht kein Grund für ADs besteht. Werde den vertretenden Arzt trotzdem mal aufsuchen. Mal sehen, was der sagt. Werde ich dann sagen.

Dir muss erst jemand von außen sagen, dass es dir definitiv schlecht geht, bevor du glaubst, dass es dir definitiv schlecht geht?
Oder ist das gemeint im Sinne von "X muss von außen feststellen, dass es dir schlecht geht,
damit es zu einer bestimmten Medikation kommt"?