ComebackCat hat geschrieben: ↑12 Aug 2020 18:40
Wenn jemand behauptet, dass es ohne ihn 100.000 Tote mehr gäbe, also sich die Rettung einer sechsstelligen Zahl von Menschen zuschreibt, ist das schon eine Art Heldeninszenierung. In jedem Fall aber ein recht großkotziger, selbstgefälliger auftritt.
Gibt mal eine Quelle für diese Behauptung.
ComebackCat hat geschrieben: ↑12 Aug 2020 18:40
Der Rest deines Beitrags ist wohl nur argumentum ad hominem, wie die coolen Internet-Kids es wohl heutzutage ausdrücken.
Erwartest du etwas anders, nachdem du und andere permanent auf diesem Level argumentierst?
Calliandra hat geschrieben: ↑12 Aug 2020 20:17
Naja, bei diesem ganzen Drosten-Bashing, was da immer so abgeht, denke ich mir auch immer, oh Mann, ich möchte da auch echt nicht in seiner Haut stecken. Er wurde da einfach reinkatapultiert und musste plötzlich mit all dem umgehen, was da auf ihn einprasselte und war dabei einem immensen Druck ausgesetzt – durch die Gefahr, den Zeitdruck, die Ungewissheit, die Öffentlichkeit, die Konsequenz seiner Arbeit für politische Entscheidungen und für eine Menge Menschenleben … und das, obwohl diese Situation für ihn total neu war.
Er konnte es nur falsch machen. Empfiehlt er die falschen Maßnahmen, wird ihm jeder Tote angekreidet. Empfiehlt er die richtigen Maßnahmen, die dann auch noch wirken, wird ihm angekreidet dass er ein Panikmacher ist. So oder so, als wissenschaftlicher Berater in Krisenzeiten bist du auf gut deutsch gesagt am Ar
Calliandra hat geschrieben: ↑12 Aug 2020 20:17
Fehler hätte in der Situation wohl jeder gemacht, aber ich finde, er ist da sehr besonnen rangegangen und hat sich weder richtig heftige Patzer zu Schulden kommen lassen, noch wirkt er total abgehoben, obwohl er ja schon innerhalb von ein paar Wochen unfreiwillig zu einem Medienstar aufgestiegen ist. Und da ist es auch normal, dass es auch viele Meckerer oder Hater gibt. Zumal in dieser Situation, wo man nicht mal eben die ideale Lösung des Problems aus dem Hut zaubern kann.
So ist es nämlich. Da haben sich andere "Experten" ganz anders verhalten.
Fakt ist, Drosten hat den Hype ja nicht gewollt. Er ist nun mal der Top-Experte. Auch wenn das Leute wie Kekule und Streeck sicher nicht so gerne wahr haben wollen. Drosten macht das, was ein guter Wissenschaftler tut er passt sich den Erkenntnissen an.
Calliandra hat geschrieben: ↑12 Aug 2020 20:17
Ich kann jedenfalls total nachvollziehen, dass man dann auch bei der ganzen Meckerei mal das Gefühl hat, dem was entgegenzusetzen und zu sagen, was eigentlich auch gut gelaufen ist.
Die Meckerei basiert eigentlich worauf? Hauptargument ist doch meistens dass Drostens Maßnahmen unnütz sind, weil er ständig seine Meinung ändert. Fakt ist aber, nicht er ändert seine Meinung, sondern die Erkenntnisse veranlassen ihn dazu etwas neue überdenken. Die Meckerei basiert also eher auf der Tatsache, dass sich plötzlich zig Millionen Hobbyvirologen zu Wort melden, die alles besser wissen als der Experte. Der Dunning-Kruger-Effekt lässt grüßen
Reinhard hat geschrieben: ↑12 Aug 2020 20:24
Die Sprachrohrfunktionen merken so einige. Richtig. Was noch dazukommt ist der "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht" Effekt. Und da kann man auch so einiges finden. Selbst wenn es nur ein vergleichsweise harmloser Fehler war, kommt dann oft eine Tendenz der Journalisten (wobei das andere Menschen auch haben) zum Tragen, sich trotzdem als richtig darzustellen, wodurch die Glaubwürdigkeit noch mehr leidet.
Die Frage ist ja aber nun, warum? Es wäre doch glaubwürdiger, sich auch mal selbstkritisch zu hinterfragen und zu sagen "okay, das war falsch". Stattdessen wird dann gemäß "Angriff ist die beste Verteidigung" sogar noch drauf gelegt.
Reinhard hat geschrieben: ↑12 Aug 2020 20:24
Oder viele schließen sich einer aktuellen durchs Dorf getriebenen Sau an und wenn das einem auffällt, dass man über irgendwas auch differenzierter berichten könnte, dann erkennt man überhaupt einerseits, dass es etwas gibt, das man so als Mainstream bezeichnet, und man sucht sich auch andere Informationsquellen (die von komplementär reichen über alternativ bis hin zu seiner eigenen Filterblase).
Differenziert berichten bringt nur wenig Auflage. Und Verkaufen hat auch was mit manipulieren zu tun. Speziell dann, wenn man das Gut eigentlich nicht braucht. Da ist es besser dem Mainstream zu folgen und so die Auflage zu erhöhen.
Reinhard hat geschrieben: ↑12 Aug 2020 20:24
Das wiederum kann ich nicht so gut verstehen. Der Wissenschaftsbetrieb ist doch einigermaßen abgekoppelt von den Medien und da wird manchmal auch was erforscht und dokumentiert, was den Medien eher nicht so passt (beispielsweise sozialwissenschaftliche Erkenntnisse, die den üblichen politischen Linien zuwiderlaufen).
Das wäre im Alltag so. Aber wir haben keine alltägliche Situation. Das Virus ist, wie man im Englischen so schön passend sagt "viral"

. Da wird natürlich ganz genau drauf geachtet. Im Normalfall würde das keinen interessieren, aber hier bilden die Medien im Prinzip das Bindeglied zwischen Wissenschaft und normalem Bürger.
Reinhard hat geschrieben: ↑12 Aug 2020 20:24
Der Weg zur Aufklärung ist steinig.
Das ist er. Und er wird jeden Tag steiniger. Danke Social Media
Reinhard hat geschrieben: ↑12 Aug 2020 20:24
Das ist ja wenig, im Vergleich dazu, wie sich die Corona-ist-Fake-Medien auf Christian Drosten eingeschossen haben (vielleicht wollte die Bild von dem Kuchen ein Stück abhaben?). Da wird so getan, als wäre er schon mindestens seit der "Schweinegrippe" von 2009 von der Pharmaindustrie gekauft und als hätte er eigenhändig den Lockdown verursacht und sei für dessen Folgen verantwortlich (die auch gerne mal übertrieben werden, aber das ist meine Wertung).
Diese Personalisierung auf Drosten finde ich sowas von übertrieben und zugleich unnötig, dass ich es als Marker nehme, dass jemandem vermutlich die Sachargumente ausgegangen sind. Auf unterstellte Motive wie Ruhm, Bereicherung oder was weiß ich zu schießen ist ja auch viel einfacher im Vergleich.
Drosten ist halt das Gesicht der Krise. Muss man so konstatieren. Ungewollt hat er als Experte eine gewisse Stellung inne, die aber eben auch eine Erwartungshaltung seitens der Bürger und Medien inhäriert. Dass Drosten so hart beschossen wird, hat sich ja erst im Laufe der Zeit ergeben. Nämlich ab dem Zeitpunkt, ab dem die Fallzahlen tatsächlich auch wieder gesunken sind.
Leider hat es irgendwo dann ausgesetzt. Und aus "Maßnahmen zur Senkung der Fallzahlen" wurde dann "Maßnahmen zur Kontrolle der Bürger". Unglücklicherweise haben einfachere Gemüter die Kausalkette nicht verstanden und konnten daher nicht zurückschließen, dass es die Maßnahmen sind die Die Zahlen niedrig halten und nicht weil Corona keine Gefahr darstellt.
Drosten ist der Sündenbock, eine Strohpuppe. Das Gesicht, dem man die Schuld geben kann.
안녕하세요. 저는 악솔로틀입니.