Hm, also ich bin da jetzt kein Experte und kann nur vermuten (das Buch ist noch nicht draußen, sorry, dass ich diese Empfehlung so früh ausgesprochen habe. Es war nur so on the go, weil es mir halt in Bezug auf das Forum passend vorkam
Bis Dezember hätte ich es ggf. wieder vergessen gehabt.).
1) Was sind denn nun die "modernen" Geschlechterrollen bzw. wo unterscheiden die sich von früher?
Ich würde sagen, dass es heute sowohl für Frauen als auch für Männer eine größere Bandbreite von Handlungs/Verhaltens/Entscheidungsoptionen gibt, was die eigene Lebensführung betrifft. Das ist einerseits toll, weil man nicht mehr so festgelegt ist und andererseits herausfordernd, weil man mit mehr Komplexität umgehen muss. Ich habe schon den Eindruck, dass grade die neueren Lebensmodelle auf beiden Seiten (bei Männern wie Frauen) zu Überforderung führen. Und meine Annahme ist, dass das Buch in recht interessanter Weise darauf eingeht (in dem Fall mit Fokus auf Männer).
2) Wer prägt/bestimmt die denn nun?
Naja, wir alle, oder? Die Gesellschaft, die Politik, die Medien (klassische wie auch social media, wo Menschen sich austauschen, inszenieren, kommentieren). Ich denke, dass Menschen sich davon durchaus in ihren (Lebens-)entscheidungen beeinflussen (inspirieren?) lassen. Sie sehen vielleicht (im Vergleich zu früher) "neue" Optionen für sich (z.B. Frau macht Karriere, Mann steckt zurück oder beide arbeiten reduziert, auch Männer dürfen emotional sein, etc.). Mit neuen Lebensmodellen kommen evtl. auch neue Schwierigkeiten und es werden neue/andere Lösungen diskutiert. Und idealerweise stehen dann eben verschiedene Lebensmodelle zur Verfügung und man entscheidet sich (gemeinsam) für eine individuell passende Lösung.
3) Was haben die so geformten dann persönlich davon?
Was meinst du damit? Es geht weniger darum, jemanden zu formen als eine größere Bandbreite an Handlungsoptionen zu bieten und damit idealerweise freiere, glücklichere Jungs zu erziehen, die zu glücklicher(en), (mehr) in sich ruhenden Männern heranwachsen. (Wenn ich's jetzt mal auf Männer beziehe).
3a) Und das insbesondere bezüglich ihres Erfolgs beim anderen Geschlecht - insbesondere, wenn sie von der sonstigen Attraktivität her schon zu kämpfen haben. Wie werden diese neuen Rollen für das graue Mittelmaß in der Praxis am "Beziehungsmarkt" angenommen?
Es steht ja immer noch jedem frei sich seine Rolle und Lebensumstände nach eigenem Gusto zu gestalten - die Freiheit ist m.E. größer als sie das früher war. Auf wen man dann damit attraktiv oder unattraktiv wirkt hängt vom Gegenüber ab. Ich bin nicht sicher, was du mit dem "Markt" meinst. Meiner Meinung nach sollte man werden was man selbst gern sein will und dann zieht man die richtigen Personen an. Wenn du quasi rational die Wahrscheinlichkeit maximieren möchtest, eine bestimmte Zielgruppe zu "treffen", dann müsstest du deren Bedürfnisse kennen. Fraglich allerdings ob das was bringt, denn authentisch wäre es ja nicht, wenn du ein Männerbild vertrittst, mit dem du dich gar nicht wohl fühlst
Kann aber sein, dass ich dich da falsch verstanden habe. Ganz klar ist mir nicht, was du meinst.