Lieblose hat geschrieben: ↑02 Sep 2020 06:19
Glaubt ihr noch daran, daß ihr den Absprung schafft und kein AB bleiben werdet?
Bei realistischer Einschätzung der Situation würde ich mich zu den Bahnfahrern gesellen. Offensichtlich ist ausgerechnet dieser Zug pünktlich abgefahren. Und nun stehe ich am Bahnhof und schaue hinterher, wie er Stück für Stück am Horizont kleiner wird, bis er hinter der nächsten Kurve verschwindet und kein Geräusch mehr zu vernehmen ist.
In einem Film würde der Darsteller nun vielleicht zum Smartphone greifen und sagen: "Ich nehme den nächsten Zug. Ich komme etwas später." Nun scheint das Drehbuch des Lebens jedoch keinen Anschlusszug vorzusehen, so dass der Begriff 'später' eine ganz neue Bedeutung gewinnt. Im Hintergrund läuft: "Es fährt kein Zug nach Irgendwo", woraufhin es Probleme mit den Rechten geben wird.
Lieblose hat geschrieben: ↑02 Sep 2020 06:19
Warum kann man nicht einfach sagen, daß man keine Erfahrung hat und vielleicht Angst und dadurch vieles falsch macht? Weil es doch keiner verstehen wird.
Es ist schwierig, weil es für die meisten Menschen eine Situation ist, die sie nicht kennen, die sie sich für sich selbst nicht vorstellen können, die sie sich bei anderen (daher auch) nicht vorstellen können. Es ist daher auch verständlich, dass sie sich keine Gedanken darüber machen.
Doch hier im Forum gibt es Menschen, die die Situation aus eigener (Nicht-)Erfahrung nachempfinden können oder, selbst wenn sie keine AB (mehr) sind, nachfühlen können, wie es sich anfühlt, bzw. wie es sich nicht anfühlt.
Lieblose hat geschrieben: ↑02 Sep 2020 06:19
Ich frage mich heute, warum ausgerechnet ich? Ich werde und bin schon genau das, was ich nie werden wollte: eine verschrobene alte Jungfer ohne Mut und ohne Kraft. Alles weg. Vor lauter Angst was falsch zu machen traut man sich ja überhaupt nichts mehr zu oder mag nichts mehr erzählen. Es könnte ja sein, daß man aufgrund irgendeines Punktes gleich aussortiert wird.
Das ist eine teufelskreisähnliche Situation.
Lieblose hat geschrieben: ↑02 Sep 2020 06:19
Glaubt ihr, ihr habt noch Chancen? Meint ihr, da kommt noch was? Kämpft ihr noch?
Der Gedanke, warum es jetzt noch funktionieren sollte, wenn es doch die letzten Jahrzehnte nicht so war, verblasst von Tag zu Tag, bis er eines Tages vollständig verschwimmen wird. Den Kampf trage ich einzig und allein mit mir selbst aus. Da wird niemand einbezogen.
Die einzig vage Hoffnung wäre wäre wäre, wenn ein Linguist, von mir aus auch ein Student in seiner Abschlussarbeit, darauf aufmerksam machen würde, dass der Begriff 'Ehe für alle' ein wenig missverständlich ist
. Vielleicht würde daraufhin ein Entwurf erstellt werden, der jedem per Gesetz gestattet, einen Ehepartner zugewiesen zu bekommen (wenn er möchte).
Doch 'alle' ist nicht dasselbe wie 'jede/r', und deshalb wird das nicht passieren und bliebe allenfalls ein Ansatz für den Plot eines Romans oder eines Films, womit der Bogen zu oben wieder zurückgeschlagen werden mag.
Alles Gute für Dich
und für Euch