Korrekt, die größten Hysteriker und Verbotsrufer sind meines Eindrucks nach jene, die ganz gut verpartnert wohnen (gerne mit Garten/Balkon), ihre jugendliche Sturm&Drang Zeit bereits lange verdrängt haben und auch ohne Corona schon nicht häufiger als 1-2x im Monat irgendwas unter Menschen gemacht haben. Es lässt sich leicht alles verbieten, was einem selbst unwichtig ist. Die Leute, deren Existenzen dadurch kaputt gehen, haben dann halt leider Pech gehabt. Weil ist ja alles alternativlos. Auch in 5 Jahren noch, wenn das Virus sich nicht in Luft auflöst oder ein zauberhaft wirksamer Impfstoff mit zig Milliarden Dosen verfügbar ist?Dagdieb hat geschrieben: ↑20 Okt 2020 12:41 Ganze Branchen sind am Aussterben (global >100 Millionen nun zusätzlich am Verhungern) und das Coronakonforme Leben passt ja gut für diejenigen, die verpartnert sind, darüber hinaus eh kaum Kontakte pflegen wollen, selten verreisen, wildes um die Häuser ziehen nur aus dem TV kennen, Kulturveranstaltungen meiden und in großen Wohnungen/Häusern leben, aber das gilt halt nicht für jeden.
Die Jugend hat aktuell keine Jugend mehr, Singles bleiben nun erst recht Single und was das alles mittel- und langfristig mit der Psysche unserer Gesellschaft macht, wenn schon Kleinkinder aktuell so sozialisiert werden, dass man sich von anderen "fernhalten" muss, will ich mir auch nicht ausmalen. Wenn da nicht gegengesteuert wird, haben wir in 5 Jahren eine total verschlossene Biedermeier-Gesellschaft, wo sich außerhalb von wenigen formalen Umgebungen und Ereignissen kaum noch Menschen gegenseitig kennenlernen werden. Pech dann für diejenigen, die leider keinen tollen Freundeskreis aus Schule/Studium oder sonstwo haben, denn soziale Events wird es im Dauer-Ausnahmezustand mit Maske im Gesicht wohl kaum noch geben. Zumindest nicht in der kalten Jahreszeit, wo wir dann bis zum Sankt Nimmerleinstag jedes Jahr aufs Neue einen soften Lockdown haben werden.Dagdieb hat geschrieben: ↑20 Okt 2020 12:41 Mir tut insbesondere die junge Generation leid, wer jetzt Teenager ist oder gerade im Studium angefangen hat, wird sehr viele Erfahrungen nie machen können. Gut beschrieben u.a. hier: https://www.nzz.ch/meinung/jugend-bezah ... ld.1582410
Die Ergebnisse seit Corona bzgl. Einsamkeit im Studium, Bewegungsmangel bei Kindern etc. sehen nicht gut aus.
Tagsüber Arbeit, abends Netflix, soziales Leben über Zoom und wenn Herr Söder mal ein Auge zudrückt, darf man raus?
Ich weiß auch nicht wieso Matthias Schrappe auf nur 60k Impfungen pro Tag kommt, aber er war immerhin der stellvertretende Vorsitzende des Sachverständigenrats Gesundheit der Bundesregierung und das ist ja auch nicht alleine auf seinem Mist gewachsen, sondern mit anderen Kollegen simuliert worden.Dagdieb hat geschrieben: ↑20 Okt 2020 12:41 Ich glaube auch nicht, dass das Impfen ansich 1000 Tage dauern würde. Wenn ein Wille da ist, geht das auch in (unter) 6 Monaten. Ein Problem sehe ich eher daran, dass ein Impfstoff überhaupt erstmal bereit stehen muss. Die WHO hat erst vorgestern ihre Prognose auf "Impfstoffe verfügbar ab Mitte 2021" korrigiert und meine Kontakte beim PEI sind auch weniger zuversichtlich als manch' Politikers Durchhalteparolen ("noch dieses Jahr"). Ehrlich gesagt: Halbwegs flächendeckend vor 2022 würde mich stark überraschen, Worstcase 2023/24.
Vielleicht gibt es Parameter, die starken Einfluss auf eine mögliche Impfgeschwindigkeit haben? Eventuell ist es auch alleine schon das von dir angesprochene Problem der Verfügbarkeit? Es werden ca. 8Mrd. Dosen für die Welt benötigt, falls man mehrere Dosen einnehmen muss, ver-x-facht sich der Bedarf, wenn die Immunität nur ein Jahr hält, nächstes Jahr wieder aufs Neue.
Zudem werden sich viele Menschen nicht impfen lassen wollen (ich auch nicht), da gehe ich lieber das Covid-Risiko ein.
Normalerweise werden Impfstoffe 5-10 Jahre lang getestet, da es sich dabei um einen sehr heiklen Eingriff in das Immunsystem handelt. Ich lasse mir doch nicht was spritzen, das im Hauruck-Verfahren in einem Zehntel der Zeit durchgepeitscht worden ist und da werde ich nicht der Einzige sein.
So oder so: wir werden es nicht mehr los und wir müssen damit leben lernen.