Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Benutzeravatar
desigual
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2444
Registriert: 05 Feb 2009 21:11
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Männern interessiert.
Ich suche hier ...: eine(n) Partner/in.
Wohnort: Sachsen

Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von desigual »

Der Corona-Thread ist zwar geschlossen, aber mir geht es überhaupt nicht um irgendeine politische Dimension, sondern um Austausch, wie man unter den aktuellen Umständen seinen Alltag angenehm gestalten kann.

Als Ex-Abine und Dauersingle kämpfe ich ohnehin oft gegen die Einsamkeit. Als Lehrerin kommt noch dazu, dass der Aufwand für die Schule grundsätzlich ein Fass ohne Boden darstellt. Außerdem brauche ich Druck, um zielstrebig arbeiten zu können. Ich habe eine Reihe von Strategien entwickelt, um meine Arbeit stundenmäßig nicht zu sehr ausufern zu lassen. (Grundsätzlich kann man an jeder zu haltenden Unterrichtsstunde ewig sitzen, besser geht da immer; auch bei Korrekturen ist das so.)

So gehe ich dreimal die Woche abends zu Sportkursen, die ein fester Termin sind und dazu führen, dass die Arbeit bis zu einer gewissen Uhrzeit erledigt sein muss. Das fällt aktuell natürlich flach. Oft sehe ich auch zu, dass ich einen Teil der Aufgaben noch im Lehrerzimmer nach Unterrichtsschluss erledige, um zu Hause nur noch einen überschaubaren Aufwand zu haben. Das vermeide ich, weil es ja auch schon Covid-Fälle im Kollegium gab und sicher auch mal wieder geben wird. Unser Lehrerzimmer entspricht nicht wirklich den Hygienevorgaben, sodass ich mich da nicht unbedingt mehr als nötig aufhalten will.

Auch andere Verabredungen habe ich aktuell kaum, sodass ich, wenn ich irgendwann zwischen eins und halb fünf nach Hause komme, nichts habe, was mich antreibt berufliche aber auch private Pflichten zügig zu erledigen. Ich setze mich zwar meist direkt an den Schreibtisch, trödele dann aber und bin auch viel zu perfektionistisch. Diese Woche, in der ich eigentlich nicht besonders viel zu tun hatte, saß ich so jeden Abend bis kurz vor acht im Büro und das obwohl ich ja immer schon früh um sieben in der Schule war!
Die Aussicht auf die nächsten Wochen macht mir etwas Angst, zumal die deutlich arbeitsintensiver werden.
An den Wochenenden läuft es ähnlich. Ich brauche einfach Termine und Verabredungen, um schulische aber auch häusliche Arbeiten zügig zu erledigen. Unangenehmes zögere ich sonst lange heraus, außerdem lasse ich mich auch schnell ablenken.

An Hobbys, die ich zu Hause und allein machen kann, fehlt es mir nicht. Auch führe ich fast täglich lange Telefonate mit mir wichtigen Menschen. Mir Zeit für diese Dinge zu nehmen, schaffe ich aber nicht oft.

Was macht ihr, um nicht im Alleinsein zu versumpfen? Wie gestaltet ihr euren Alltag allein zu Hause?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Benutzeravatar
Cornerback
Kommt fast täglich vorbei
Beiträge: 706
Registriert: 11 Nov 2018 21:30
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Cornerback »

Ich finde gut, dass du deinen Beruf und damit die Unterrichtsvorbereitung so ernst nimmst. Aber es werden dir die Schüler auch verzeihen, wenn du mal keine Traumstunde hälst. Aber ich glaube, das ist auch weniger dein Problem, sondern es geht mehr darum:
Ich setze mich zwar meist direkt an den Schreibtisch, trödele dann aber und bin auch viel zu perfektionistisch. (...)
Unangenehmes zögere ich sonst lange heraus, außerdem lasse ich mich auch schnell ablenken.
Das hört sich eigentlich relativ natürlich an, grade heutzutage, wo durch überall verfügbares Internet kurzweilige Ablenkungen überall so leicht zu finden sind. Ich kenne einen jungen Lehrer, der genau das gleiche Problem hat. Hat auch immer geflucht und tut es noch immer, dass er keine festen Arbeitszeiten hat. Der hat es dann auch irgendwann so gemacht, dass er dann möglichst viel immer schon im Lehrerzimmer erledigt hat.
Selbst kenne ich es auch, allerdings eher Phasenweise. Mal läuft es eine Zeit problemlos und dann ist es wochenlang wieder ein zähes Zähneziehen. Bei mir ist das Problem, dass niemand kontrolliert (oder es überhaupt interessiert) ob ich nach der Arbeit noch lerne und man kann es dann auch mal aufschieben, aber DIE Prüfung kommt halt mit jedem Tag unweigerlich näher und eigentlich ist jede investierte Stunde sinnvoll.
Was macht ihr, um nicht im Alleinsein zu versumpfen? Wie gestaltet ihr euren Alltag allein zu Hause?
Ehrlichgesagt macht es mir im Moment etwas angst, es ist nun am Wochenende schon mal vorgekommen, dass ich an einzelnen Tagen nicht ein Wort gesprochen habe. Und ich hab ein bisschen Angst da wieder in eine Negativspirale zu fallen; gerade was eigentlich weitgehend gelöste sozialphobische Anwandlungen angeht. Zum einen steigt zwar in mir zwar spürbar der Druck nach sozialkontakten, was eigentlich ziemlich positiv ist, weil ich das solange ich bei meiner Mutter gewohnt habe nicht wirklich kannte, zum anderen ist im Moment auch die schlechteste Zeit dafür, kein soziales Umfeld zu haben. Mein Bruder, der sowas wie mein bester Freund ist, hat jetzt seit kurzem eine neue Beziehung, was auch nicht optimal für mich ist.

Meinen Alltag zuhause gestalte ich im Moment noch überwiegend damit, mich hier an die selbstständigkeit in der eigenen Wohnung zu gewöhnen (was noch einiges an Zeit in Anspruch nimmt), ich versuche zu lernen so viel ich mich aufraffen kann und ansonsten lasse ich mich auch nur viel ablenken, derzeit vorzugsweise damit die Auszählungsstände bei den US-Wahlen zu verfolgen. Manchmal auch durch Austausch hier im Forum oder zaghafte Versuche beim Online-Dating.
Informatiker

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Informatiker »

Ich vergrabe mich in die Arbeit. Dieses Jahr wird das nichts mehr. :sadman:
Benutzeravatar
Ringelnatz
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3417
Registriert: 05 Mär 2014 09:07
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Ringelnatz »

desigual hat geschrieben: 06 Nov 2020 22:08 Ich brauche einfach Termine und Verabredungen, um schulische aber auch häusliche Arbeiten zügig zu erledigen. Unangenehmes zögere ich sonst lange heraus, außerdem lasse ich mich auch schnell ablenken.

An Hobbys, die ich zu Hause und allein machen kann, fehlt es mir nicht. Auch führe ich fast täglich lange Telefonate mit mir wichtigen Menschen. Mir Zeit für diese Dinge zu nehmen, schaffe ich aber nicht oft.
Ich kann dich gut verstehen! Liebe zwar die Freiheit im Home Office, aber es passiert mir auch, dass ich mich ablenken lasse oder plötzlich viel zu perfektionistisch ewig an einer Aufgabe sitze... und mich dann über mich selbst ärgere, weil ich mir wieder einen langen Arbeitstag eingebrockt habe. Mir fallen folgende Sachen ein:

- Sowas wie ein Telefonat ist ja auch ein Termin - hilft es dir, das Telefonat auf deinen Feierabend hin zu timen (z.B. auf 18:00 Uhr legen und vorher willst du fertig sein mit allem?)

- Kennst du die "Pomodoro Technik"? Da geht es letztlich darum, dass man sich einen Timer stellt und in dieser Zeit intensiv loslegt. Wenn's klingelt ist es vorbei (bzw. Pause). Klassischerweise ist das immer 25 Min. Arbeit + 5 Min. Pause. Das kann man aber nach eigenem Rhythmus auch anpassen (z.B. 45 + 10). Das kann man für Arbeit, aber auch für Haushalt nutzen. Bei Haushalt hilft es mir sogar manchmal so in der Art "stelle Timer auf 20 Minuten und schaue, was ich in der Zeit alles schaffe!". Bei mir geht oft einfach darum, mich aufzuraffen.
desigual hat geschrieben: 06 Nov 2020 22:08 Was macht ihr, um nicht im Alleinsein zu versumpfen? Wie gestaltet ihr euren Alltag allein zu Hause?
Was ich im Home Office echt nicht gut mache ist das Rausgehen bei Tageslicht. Es scheitert vor allem daran, dass ich eine gemütliche Jogginghose trage, mit der ich nicht rausgehen würde (bei Telefonkonfernzen muss man ja nur obenrum ordentlich aussehen ;)). Mir passiert es leider sehr häufig, dass ich irgendwann merke "mist, draußen ist es dunkel und du hast es wieder nicht geschafft". Grade seit der Zeitumstellung. Da habe ich auch schon mal überlegt, mir einen Wecker zu stellen oder einen Termin in den Kalender zu legen "Umziehen und an die frische Luft!".

Zum Thema soziale Kontakte: Ich habe zwar einen Partner, den ich aber unter der Woche aktuell kaum zu Gesicht bekomme. Daher treffe ich ich mit einem kleinen Kreis von ca. 3 Freundinnen ab und zu zum Spazierengehen draußen im Park (meist jeweils mit einer auf einmal). Bei einer Freundin, von der ich weiß, dass sie auch gut aufpasst, traue ich ich auch mit in die Wohnung. Ansonsten mache ich außer Supermarkt-Einkäufen und notwendigen Fahrten mit den Öffis auch nichts weiter. Ich möchte gern bald einen Online Yoga-Kurs starten...
In a world where you can be anything, be kind.
Benutzeravatar
Girassol
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1566
Registriert: 22 Aug 2015 16:52
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Girassol »

Ich neige leider auch etwas zum Versumpfen und sitze bei der Arbeit dann auch manchmal länger als notwendig an irgendwelchen Aufgaben, weil ich noch x-mal drüberlese, obwohl das auch ohne passen sollte.

Inzwischen versuche ich, mir selbst Deadlines zu setzen, in dem ich überlege, wie lange ich für Aufgabe x brauchen sollte und mir dann in meinen Kalender einen Termin für die Aufgabe und die entsprechende Dauer setze. In der Zeit mache ich dann nur x und nichts anderes und wenn die Zeit um ist, bin ich fertig und es kommt was anderes dran.

Privat versuche ich auch, mich zu strukturieren und immer ein paar Tage im Voraus zu planen. Beispielsweise so:
Montag: Dunkle Wäsche waschen, einkaufen
Dienstag: Bad putzen, mit Freundin x um 18:00 telefonieren
Mittwoch: Kehrwoche im Haus, Papierkram erledigen
...

Ich schreibe mir das dann auch alles so auf und wenn das wo steht, dann mache ich das auch. :mrgreen: Ohne feste Termine ist es bei mir echt schwierig und ich hänge nur aufm Sofa bis mir irgendwann einfällt, dass ich ja x oder y hätte machen sollen. Dann ist es aber meist schon dunkel und ich vertage es...

Ansonsten "treffe" ich meine Freunde fast ausschließlich online, manchmal einzeln zum Quatschen auf Skype, mal in größerer Runde. Wir haben in den letzten Monaten auch ein paar Online-Spieleabende oder Escape Rooms online gemacht. Das war immer sehr lustig.
Yesterday is history, tomorrow is a mystery, but today, today is a gift. That's why we call it present.
Blau
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1607
Registriert: 12 Okt 2010 09:04
Geschlecht: weiblich

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Blau »

Ich habe letzten Monat den Arbeitsplatz gewechselt, habe jetzt tolle Kollegen, spannende Aufgaben und wahnsinnig viel Arbeit - und jetzt werde ich ausgebremst, weil eine Erzieherin im Kindergarten meiner Kinder positiv getestet wurde und die Kinder nun zwei Wochen lang unter Quarantäne stehen und das Haus nicht verlassen dürfen. Also wieder Homeoffice mit gleichzeitiger Kinderbetreuung und noch nicht mal der Möglichkeit mal auf den Spielplatz zu gehen oder die Kinder mit zum einkaufen zu nehmen :sadwoman:
Daniog
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1154
Registriert: 18 Jan 2015 22:03
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Daniog »

Mir fehlt im Moment nur der Sport zum Ausgleich.

Im Gegensatz zum Frühjahr habe ich in der Firma ein Home Office Verbot ausgesprochen. Ich will nicht wieder wochenlang im Büro campieren um einen geregelten Ablauf sicher zu stellen.

Der Rest läuft fast normal. Eigentlich hatte ich mit meiner Freundin ausgemacht, dass wir die Mittagspause zusammenverbringen und essen gehen. Das läuft wegen dem Lockdown nicht wie geplant, aber man kann auch mit Sandwiches im Büro mittagmachen.
ComebackCat

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von ComebackCat »

desigual hat geschrieben: 06 Nov 2020 22:08 Der Corona-Thread ist zwar geschlossen, aber mir geht es überhaupt nicht um irgendeine politische Dimension, sondern um Austausch, wie man unter den aktuellen Umständen seinen Alltag angenehm gestalten kann.

Als Ex-Abine und Dauersingle kämpfe ich ohnehin oft gegen die Einsamkeit. Als Lehrerin kommt noch dazu, dass der Aufwand für die Schule grundsätzlich ein Fass ohne Boden darstellt. Außerdem brauche ich Druck, um zielstrebig arbeiten zu können. Ich habe eine Reihe von Strategien entwickelt, um meine Arbeit stundenmäßig nicht zu sehr ausufern zu lassen. (Grundsätzlich kann man an jeder zu haltenden Unterrichtsstunde ewig sitzen, besser geht da immer; auch bei Korrekturen ist das so.)

So gehe ich dreimal die Woche abends zu Sportkursen, die ein fester Termin sind und dazu führen, dass die Arbeit bis zu einer gewissen Uhrzeit erledigt sein muss. Das fällt aktuell natürlich flach. Oft sehe ich auch zu, dass ich einen Teil der Aufgaben noch im Lehrerzimmer nach Unterrichtsschluss erledige, um zu Hause nur noch einen überschaubaren Aufwand zu haben. Das vermeide ich, weil es ja auch schon Covid-Fälle im Kollegium gab und sicher auch mal wieder geben wird. Unser Lehrerzimmer entspricht nicht wirklich den Hygienevorgaben, sodass ich mich da nicht unbedingt mehr als nötig aufhalten will.

An Hobbys, die ich zu Hause und allein machen kann, fehlt es mir nicht. Auch führe ich fast täglich lange Telefonate mit mir wichtigen Menschen. Mir Zeit für diese Dinge zu nehmen, schaffe ich aber nicht oft.

Was macht ihr, um nicht im Alleinsein zu versumpfen? Wie gestaltet ihr euren Alltag allein zu Hause?
Als Lehrer hast du doch noch sehr viel Glück gehabt, dass der Lockdown nicht auf die Herbstferien gefallen ist. Und im Sommer konntest du ca. sechs Wochen lang fast überall in Europa hinreisen. Das sind schon große Privilegien, finde ich.
Daniog
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1154
Registriert: 18 Jan 2015 22:03
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Daniog »

ComebackCat hat geschrieben: 07 Nov 2020 18:15 Als Lehrer hast du doch noch sehr viel Glück gehabt, dass der Lockdown nicht auf die Herbstferien gefallen ist. Und im Sommer konntest du ca. sechs Wochen lang fast überall in Europa hinreisen. Das sind schon große Privilegien, finde ich.
Wohin sollte man denn dieses Jahr in Urlaub fahren?

In der Schule fände ich es im Moment nicht prickelnd, wenn ich sehe wie viele Mitarbeiter sich in den letzten Wochen krankgemeldet haben wegen Coronnaverdacht beim Schulfreund, Banknachbar des Kindes.
Benutzeravatar
Finnlandfreundin
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5426
Registriert: 10 Jun 2019 09:41
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Sachsen

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Finnlandfreundin »

ComebackCat hat geschrieben: 07 Nov 2020 18:15
desigual hat geschrieben: 06 Nov 2020 22:08 Der Corona-Thread ist zwar geschlossen, aber mir geht es überhaupt nicht um irgendeine politische Dimension, sondern um Austausch, wie man unter den aktuellen Umständen seinen Alltag angenehm gestalten kann.

Als Ex-Abine und Dauersingle kämpfe ich ohnehin oft gegen die Einsamkeit. Als Lehrerin kommt noch dazu, dass der Aufwand für die Schule grundsätzlich ein Fass ohne Boden darstellt. Außerdem brauche ich Druck, um zielstrebig arbeiten zu können. Ich habe eine Reihe von Strategien entwickelt, um meine Arbeit stundenmäßig nicht zu sehr ausufern zu lassen. (Grundsätzlich kann man an jeder zu haltenden Unterrichtsstunde ewig sitzen, besser geht da immer; auch bei Korrekturen ist das so.)

So gehe ich dreimal die Woche abends zu Sportkursen, die ein fester Termin sind und dazu führen, dass die Arbeit bis zu einer gewissen Uhrzeit erledigt sein muss. Das fällt aktuell natürlich flach. Oft sehe ich auch zu, dass ich einen Teil der Aufgaben noch im Lehrerzimmer nach Unterrichtsschluss erledige, um zu Hause nur noch einen überschaubaren Aufwand zu haben. Das vermeide ich, weil es ja auch schon Covid-Fälle im Kollegium gab und sicher auch mal wieder geben wird. Unser Lehrerzimmer entspricht nicht wirklich den Hygienevorgaben, sodass ich mich da nicht unbedingt mehr als nötig aufhalten will.

An Hobbys, die ich zu Hause und allein machen kann, fehlt es mir nicht. Auch führe ich fast täglich lange Telefonate mit mir wichtigen Menschen. Mir Zeit für diese Dinge zu nehmen, schaffe ich aber nicht oft.

Was macht ihr, um nicht im Alleinsein zu versumpfen? Wie gestaltet ihr euren Alltag allein zu Hause?
Als Lehrer hast du doch noch sehr viel Glück gehabt, dass der Lockdown nicht auf die Herbstferien gefallen ist. Und im Sommer konntest du ca. sechs Wochen lang fast überall in Europa hinreisen. Das sind schon große Privilegien, finde ich.
Ja ja, die Lehrer haben ja genauso lange frei wie die Schüler.
Melli

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Melli »

Mein Alltag verändert sich nicht so schnell... Ich arbeite am liebsten mit einer gewissen Muße und Raum für Details. Also am liebsten zuhause und ungestört, daher oft nachts. Wie es mal geschafft habe, den Focus auf Selbstorganisiertheit zu legen, war eine längere Entwicklung, fing damit an, daß ich mich als Teenager sehr intensiv mit musikalischer Praxis und Theorie auseinandersetzte. Da war ich schon ganz gut mit beschäftigt.

Ein Disziplinproblem habe ich eher derart, daß ich mich nicht gerne unterbreche, wenn ich gerade mal so schön mittendrin bin. Manchmal habe ich mich schon geärgert, daß ich mir nachmittags Kaffee und Kuchen entgehen ließ ☕🍰 Heute ist das mal so, mal so 🤷🏾‍♀️

Sonst sind bereits bestehende gesundheitliche Einschränkungen vielleicht ausschlaggebender als erst drohende, aber das kann auch den letzten Ausschlag dafür geben, warum ich nicht vor die Tür gehe 👩🏾‍🦽 Glücklicherweise ist es hier aber ganz gut auszuhalten :oops:
Maverick

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Maverick »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 07 Nov 2020 22:04 Ja ja, die Lehrer haben ja genauso lange frei wie die Schüler.
Und morgens haben sie recht und mittags Feierabend :mrgreen:
Euclidyx

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Euclidyx »

desigual hat geschrieben: 06 Nov 2020 22:08 Was macht ihr, um nicht im Alleinsein zu versumpfen? Wie gestaltet ihr euren Alltag allein zu Hause?
Sehr gute Frage, als Hochrisikogruppe (der die Pandemie sehr ernst nimmt!) fehlt mir in diesem Jahr leider selber so ein bisschen die Antwort. Wobei das Problem bei mir eher gegenteilig ist als bei den meisten Schreibern hier, ich arbeite eher zu wenig als zu perfektionistisch und versinke leider auch so ein bisschen in meiner Depression. Habe in diesem Jahr leider auch meine Promotion aufgegeben - gut, wenn ich ehrlich bin war die schon seit 2 Jahren in einem desolaten Zustand, aber ich kann nicht ausschließen, dass auch die Zustände in diesem Jahr erheblich zu meinem Scheitern beigetragen haben.

Lange Telefonate etc. sind bei mir ehrlich gesagt auch eher die Ausnahme, habe leider keinen besonders stabilen Freundeskreis, aber immerhin ein paar Menschen, mit denen ich ab und zu online ein Spiel o. ä. spielen kann.
Hast du irgendwelche Hobbys wie zum Beispiel Spiele, die du online mit Menschen gestalten kannst?

Manchmal kann Letzteres auch als Belohnung herhalten.
Benutzeravatar
Two-Tone
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 925
Registriert: 25 Apr 2018 20:09
Geschlecht: männlich
AB-Status: Hardcore AB
Ich bin ...: unfassbar.

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Two-Tone »

desigual hat geschrieben: 06 Nov 2020 22:08 Was macht ihr, um nicht im Alleinsein zu versumpfen? Wie gestaltet ihr euren Alltag allein zu Hause?
Nichts, weil mein Tag schon vor Corona immer so abgelaufen ist: Von oben links nach unten rechts
Benutzeravatar
Antonia
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2563
Registriert: 31 Jan 2012 21:21
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Hamburg

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Antonia »

desigual hat geschrieben: 06 Nov 2020 22:08 Der Corona-Thread ist zwar geschlossen, aber mir geht es überhaupt nicht um irgendeine politische Dimension, sondern um Austausch, wie man unter den aktuellen Umständen seinen Alltag angenehm gestalten kann.

Was macht ihr, um nicht im Alleinsein zu versumpfen? Wie gestaltet ihr euren Alltag allein zu Hause?

Ich nehme mir für jedes Wochenende was Schönes vor und verabrede mich meistens mit einer Freundin, manchmal auch mit einer anderen zum Wandern in der Natur. Heute waren wir im Duvenstedter Brook und haben bei herrlichem Sonnenschein eine tolle Wanderung unternommen. Dann war ich gestern frust-shoppen und habe mir ein paar neue Klamotten gegönnt und neue Assessoires für mein Badezimmer. Bin gerade dabei, meine Wohnung zu verschönern. Außerdem schaue ich mir abends jetzt interessante Filme an anstatt mich mit Freunden zu treffen und lese viel mehr als noch vor Corona-Zeiten. Muss mich zur Zeit auch wieder intensiv mit meiner Ernährung befassen und probiere neue gluten-, fructose-, milch- , soja- und zuckerfreie Rezepte aus. Zeit zum selber kochen habe ich ja jetzt viel mehr als früher. Bei der Arbeit hat sich nichts geändert, wir arbeiten immer noch zu dritt im Büro und haben regen Publikumsverkehr....
Früher bin ich mit der U-Bahn zur Arbeit gefahren, jetzt fahre ich fast nur noch mit dem Rad und habe dafür mehr Bewegung.

Aber der Sport im Fitnessstudio fehlt mir sehr, das Singen im Chor und ich würde auch soooo gerne mal wieder tanzen gehen....
Zwei Gefangene sahen durch's Gitter in die Ferne,
der eine sah nur Schmutz, der andere die Sterne.
Benutzeravatar
Finnlandfreundin
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 5426
Registriert: 10 Jun 2019 09:41
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Sachsen

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Finnlandfreundin »

Maverick hat geschrieben: 08 Nov 2020 10:11
Finnlandfreundin hat geschrieben: 07 Nov 2020 22:04 Ja ja, die Lehrer haben ja genauso lange frei wie die Schüler.
Und morgens haben sie recht und mittags Feierabend :mrgreen:
Na klar :lol:
ComebackCat

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von ComebackCat »

Finnlandfreundin hat geschrieben: 07 Nov 2020 22:04


Ja ja, die Lehrer haben ja genauso lange frei wie die Schüler.
Kommt auf die Schüler an, da gibt es sicher auch welche, die trödeln oder zu perfektionistisch sind wie Desigual. Wenn diese dann in den Ferien noch irgendwelche Kurse absolvieren sowie an Jugend forscht-Projekten und Wettbewerben teilnehmen, haben sie vielleicht weniger "frei" als die Lehrer.
Hanuta

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Hanuta »

ComebackCat hat geschrieben: 08 Nov 2020 18:35
Finnlandfreundin hat geschrieben: 07 Nov 2020 22:04


Ja ja, die Lehrer haben ja genauso lange frei wie die Schüler.
Kommt auf die Schüler an, da gibt es sicher auch welche, die trödeln oder zu perfektionistisch sind wie Desigual. Wenn diese dann in den Ferien noch irgendwelche Kurse absolvieren sowie an Jugend forscht-Projekten und Wettbewerben teilnehmen, haben sie vielleicht weniger "frei" als die Lehrer.
Bist du Lehrer oder woher weißt du denn, dass sie da kaum Stress haben?
2 Freunde von mir sind im Referendariat und die befinden sich am Rande des Burn-Outs.
Benutzeravatar
Kalypso
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 4076
Registriert: 15 Feb 2015 17:31
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Berlin

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von Kalypso »

Lehrerbashing ist doch ein allseits beliebtes Hobby. :roll:
Dabei würden es Menschen wie Comeback Cat wahrscheinlich keine drei Monate in dem Beruf aushalten.
'Cause we're the masters of our own fate
We're the captains of our own souls
There's no way for us to come away
NBUC
Eins mit dem Forum
Beiträge: 12630
Registriert: 26 Okt 2009 16:25
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Kulturhauptstadt2010

Re: Neuer Alltag in Corona-Zeiten

Beitrag von NBUC »

Kalypso hat geschrieben: 08 Nov 2020 18:53 Lehrerbashing ist doch ein allseits beliebtes Hobby. :roll:
Dabei würden es Menschen wie Comeback Cat wahrscheinlich keine drei Monate in dem Beruf aushalten.
Viele Leute machen halt gerne das, wo sie Übung haben. Die meisten haben mit ungefähr 6 angefangen ... :coolsmoke:
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!