Seb-X hat geschrieben: ↑04 Dez 2020 16:09
Obelix hat geschrieben: ↑04 Dez 2020 16:00
Seb-X hat geschrieben: ↑04 Dez 2020 15:38
Du meinst Belehrungen. Viele glauben, die Probleme der anderen zu kennen, weil sie diese angeblich genauso erlebt haben. I.d.R. stimmt das nicht. Viele dieser Belehrungen laufen am Ende immer auf eines hinaus: Du musst dich zwingen!
Wie man es auch nennen mag. Letztlich ist eine gezielte Veränderung nie ohne Anstrengung zu haben. Die Frage ist halt, ob man gewillt ist und sich in der Lage sieht, diese Anstrengung auf sich zu nehmen. Und wenn der Wille und/oder die Energie nicht da ist, dann hat es meines Erachtens keinen Sinn, auf jemanden weiter einzureden.
Welchen Sinn haben Veränderungen, die keine Freude machen, aber eine Quälerei sind? Und worin besteht der Unterschied zur aktuellen Quälerei? Das konnte mir bisher noch keiner erklären. Noch niemand konnte mir den Unterschied zwischen gutem und schlechtem Sich-zwingen erklären. Mehr Antrieb kann man nicht erzwingen. Das ist ein Widerspruch in sich. Die Veränderung, die ich bräuchte, ist mehr Antrieb, mehr Lust. Sich zu einer Veränderung zu zwingen, bedeutet für mich, genauso weiter zu machen wie bisher. Und somit ist es keine Veränderung. Das Sich-zwingen ist eine feste Säule meines Alltags. Es ist für mich völlig egal, WOZU ich mich zwingen muss. Außerdem gibt's Hierarchien im Leben. Erwerbsarbeit muss nun mal sein. Dann ist man davon abhängig, wieviel Energie diese noch übriglässt. Das ist bei mir nicht viel. Und das wäre bei jeder Erwerbsarbeit bei mir der Fall. Eine Veränderung, die Quälerei beinhaltet, ist für mich keine. Was ist denn anders, wenn es immer noch keine Freude macht?
Veränderungen finden doch immer statt. Selbst wenn man aktiv versucht seinen momentanen Lebensstil beizubehalten wird man doch altern, vielleicht krank werden und manche Dinge nicht mehr tun können oder anders erledigen müssen. Das momentane Umfeld wird auch früher oder später sich auflösen (Menschen sterben oder gehen aus anderen Gründen). Die Arbeit wird irgendwann wegfallen (durch Kündigung, Krankheit oder Rente), manche Hobbys gehen ebenfalls...
Und manchmal ist ein eher taoistischer Ansatz vielleicht nicht verkehrt, bei dem man den Weg geht der einem richtig erscheint, mit dem Flow geht, und nicht dagegen ankämpft oder sich versucht auf andere Wege zu quälen. Und manchmal ist der Weg erkennbar und richtig, aber etwas in einem blockiert so sehr, dass man ihn nur unter großer Anstrengung gehen kann. Dann folgt man vielleicht dem (psychologisch durchaus fundierten) Ansatz "Motivation folgt auf Aktion. Nicht umgekehrt!" Jeder braucht da wohl einen anderen Ansatz, manchmal mit Qualen, manchmal ohne. Wohl dem, der den harten Weg gehen will. Er wird dran zerbrechen oder immens wachsen, denke ich.
Was die Methoden zur Selbstliebe angeht: Ich empfehle das Buch "Love yourself like your life depends on it" - Hat mir persönlich oft geholfen: Sage dir ununterbrochen, jedes Mal und andauernd "Ich liebe mich selbst" bis die Gedanken derart "Ich hasse mich" aus dem System verdrängt wurden, bis man nicht anders kann, als es auch zu glauben, dass man sich selbst liebt. Und dann sage/denke es alleine in der nächsten Stunde noch 100 weitere male. Mache daraus gar eine Meditation (vergleichbar mit der Metta Meditation?). Mir hat es geholfen, wäre einen Versuch wert für viele andere.