Menelaos hat geschrieben: ↑24 Dez 2020 11:51Aber man kann sich immer entscheiden ob man kämpft und noch so viel wie möglich aus seinem Leben raus holt (vielleicht sogar geheilt wird) oder ob man sich einfach zum Sterben verkriecht.Strange Lady hat geschrieben: ↑24 Dez 2020 11:34Du hast im Grunde so argumentiert, wie viele Nichtbetroffene: Depression sei eine Frage des Willens und Handelns.. Man müsse nur genug wollen. Und den Arsch hochkriegen.
Es ist wie Krebs ... Krebs der Seele ... manchmal wird man geheilt, manchmal verreckt man auch langsam vor sich hin.
Ja, eine richtige Depression macht Ersteres sehr sehr schwer, vielleicht sogar unmöglich, aber es zumindest zu versuchen, oder eben auch nicht, ist dennoch eine Entscheidung.
Du, sehe ich genauso.
Aber es gibt eine ziemlich üble leistungsorientierte Selbstwert-Variante der Depression, die durch "mehr kämpfen" immer nur schlimmer wird.
Bei mir schleicht sich der Leustungs-/Selbstoptimierungdgedanke (das antreibende, einpeitschende Über-Ich) sogar in die Therapie ein ... hatte sogar schon mal sowas wie Therapieburnout (drei Therapien gleichzeitig).
Und bei diesen agitierten Formen macht manchmal das Nichtstun mehr Sinn.
Die Kunst dabei: Nichtstun, nicht mehr ständig an sich selbst zerren, sich selbst in Ruhe lassen können - ohne ins bodenlose Nichts abzustürzen.
Wenn die Stimme des einpeitschenden Über-Ichs wegfällt, bleibt bei einigen von uns einfach nur noch der dunkle Abgrund des allumfassenden Nichts.