Seb-X hat geschrieben: ↑16 Jan 2021 18:00
ComebackCat hat geschrieben: ↑15 Jan 2021 22:23
Wenn jemand keinen Raucher als Partner möchte, geht es doch auch nicht wirklich um dessen eventuell geschädigte Lunge, sondern um den störenden Qualm, etc.
Also bei einem Raucher geht es bei der Ablehnung vielen sicher auch darum, dass es das Leben stark verkürzen kann, also bestimmte Erkrankungen durch das Rauchen wahrscheinlicher werden.
Bei einem Menschen, für den man nichts empfindet, ist einem aber für gewöhnlich egal, wie lange dieser lebt und wie gesund er dabei ist. Bei einem Menschen, den man gern hat, macht man sich wegen jeder Art von gesundheitsgefährdendem Verhalten Sorgen. Egal ob Rauchen oder Übergewicht. Aber der erste Instinkt ist dann für gewöhnlich nicht Trennung, sondern Unterstützung beim Abgewöhnen / Abnehmen.
Beim Kennenlernen gibt es im Wesentlichen folgende Konstellationen:
- man mag diesen Menschen einfach nicht - sprich, man fühlt sich in dessen Gegenwart nicht wohl und sieht keinen Grund, Zeit mit ihm zu verbringen -> dann geht man einfach wieder auseinander
- man mag den Menschen und fühlt sich in seiner Gegenwart wohl, aber fühlt bei Berührung keinerlei Erregung -> dann kann es eine Freundschaft werden
- man mag den Menschen und fühlt sich in seiner Gegenwart wohl, fühlt bei Berührung durchaus Erregung, aber tiefere Gefühle sind (noch) nicht da -> das könnte ne tolle Plusfreundschaft sein
- man mag den Menschen und fühlt sich in seiner Gegenwart wohl, fühlt bei Berührung durchaus Erregung, tiefere Gefühle sind auch da, aber es gibt signifikante Gründe, die gegen eine Beziehung sprechen -> dann versucht man gemeinsam, diese Gründe aus dem Weg zu räumen, und wenn das nicht geht, geht man schweren Herzens auseinander.
So zumindest der traditionelle Ansatz. Heute auf den Singlebörsen geht der Trend irgendwie dahin, das Prinzip umzukehren - man schaut erst einmal, ob es eventuell signifikante Gründe geben könnte, die gegen eine Beziehung sprechen, und entscheidet dann, ob man herausfinden möchte, ob man sich in der Gegenwart des Anderen wohl fühlt. Und dann werden irgendwie Gründe wie "hat mehr als ein paar Kilo zu viel", "raucht", "ist 5 cm kleiner als ich" oder "wohnt 500km weit weg" zu signifikanten Gründen. Also Dinge, für die man einen Menschen, den man liebt, niemals verlassen würde, sondern die man zu ändern versuchen würde. Und da irgendwas bekanntlich immer ist, bleibt man ziemlich lange allein