Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Zwerg
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1459
Registriert: 28 Aug 2016 14:12
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Wohnort: Hinter den sieben Bergen

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Zwerg »

Gerade solche Begriffe unterliegen einem Bedeutungswandel. Das legt es nahe, dem Kontext mehr Beachtung zu schenken als einer Wortanalyse.
Reinhard
Tippt schneller als der eigene Schatten
Beiträge: 9401
Registriert: 07 Jan 2016 10:53
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: verdammt bissig.
Wohnort: Oberpfalz

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Ich schiebe jetzt das Antworten auf diesen Thread schon eine Weile vor mir her, weil die Antworten persönlich ziemlich unbefriedigend sind. Ihr habt euch sicher Mühe gegeben, aber irgendwie sind die Antworten so auf dem Niveau von "wir bezeichnen als Ausstrahlung alles, was wir nicht genau fassen können aber (positive) Emotionen erzeugt". Als Platzhalterwort quasi. :?

inVinoVeritas hat geschrieben: 12 Mär 2021 09:55 Zunächst sollten wir uns darauf einigen, dass es - anders als in "harten" Gebieten wie z.B. der Physik - hier keine punktgenauen und exakt verifizierbaren Kriterien gibt. Es ist schlichtweg unmöglich ein Experiment aufzubauen, welches bei jeder Wiederholung treffsicher aufzeigt, dass Stimmlage x, Gesichtsausdruck y und Körperhaltung z bei jeder Testperson für Ausstrahlungswert 12345 sorgt.

Weil es die individuellen Unterschiede gibt, würde man eine große Anzahl Teilnehmer nehmen und Mittelwerte der Bewertungen nehmen (und/oder andere Statistikdaten) und die Bewertung würde man als wiederholbar gelten lassen, wenn am Ende die Messreihen ungefähr auf den gleichen Mittelwert kommen (oder man einen bestimmten Einflussfaktor identifiziert hat, oder sowas).

Bei Aussehensbewertung hat man sowas gemacht und da kamen einigermaßen klare Resultate raus. In dem Gebiet ist aber wohl auch wesentlich einfacher.

Nonkonformist hat mal als Beispiel (auf eine ähnliche Frage) geantwortet, bei den Zeichentrickcharakteren sei es recht gut erkennbar, wer welche Rolle spiele. Zumindest irgendeine Art Operationalisierbarkeit muss es also eigentlich schon geben.


Hanuta hat geschrieben: 11 Mär 2021 22:56 Die Tatsache, dass jemand Antworten nicht akzeptiert, weil sie nicht nach wissenschaftlichen Maßstäbe geprüft und korrekt dargestellt wurden macht eine Antwort nicht obsolet, wenn mit den Beschreibungen andere Menschen etwas anfangen können.
Aber wenn ich mit der Antwort nichts damit anfangen kann ... :gruebel: naja ... dann kann ich mich nur für die anderen freuen, die was damit anfangen können.

Hanuta hat geschrieben: 11 Mär 2021 22:56 Auf die Frage über Musik und Filmcastings bist du nicht eingegangen, obwohl die die Problematik sehr gut herausstellen.
Warum gibt es denn Filmcastings für jede Filmrolle, wenn doch jeder Profi ist?
Und kannst du selbst Musik beschreiben, die jemand komponieren/schreiben soll und dir auch zu 100% sehr gut gefallen wird?

Warum es Filmcastings gibt, weiß ich nicht und musst du wohl eher die fragen, die sie durchführen.

Und im Bereich der Musik gibt es doch sehr viel Material dazu, welche Klänge als harmonisch gelten und welche Melodien als ästhetisch und so weiter. Dass ein bestimmtes Musikstück das Potential zu einem Hit hat kann man wohl herausfinden, während der Zuschnitt auf eine bestimmte Person schon ein bisschen viel verlangt ist. Aber umgekehrt: wenn jemand hier im Forum "seine Ausstrahlung verbessern" will, dann will derjenige eher selten auf nur eine Person attraktiv wirken, sondern allgemein für eher viele. Da wären Ergenisse einer Ausstrahlungsforschung sicher interessanter als Gegenfragen, was einem denn selbst gefallen würde.
Make love not war!
Benutzeravatar
Calliandra
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 4528
Registriert: 21 Aug 2018 12:05
Geschlecht: weiblich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: offen für alles.

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Calliandra »

Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Ich schiebe jetzt das Antworten auf diesen Thread schon eine Weile vor mir her, weil die Antworten persönlich ziemlich unbefriedigend sind. Ihr habt euch sicher Mühe gegeben, aber irgendwie sind die Antworten so auf dem Niveau von "wir bezeichnen als Ausstrahlung alles, was wir nicht genau fassen können aber (positive) Emotionen erzeugt". Als Platzhalterwort quasi. :?
Wenn du die befriedigende Antwort hättest, was würdest du dann damit machen? Oder anders gefragt, warum ist dir die genaue Definintion so wichtig und wie würde sie sich weiterbringen?

Es ist nun mal so, dass es so Dinge gibt, die sich in Grauzonen bewegen und die man nicht klar benennen oder abgrenzen kann.
Ich würde übrigens auch einigen Antworten hier nicht unbedingt zustimmen. Diese Sache, dass Ausstrahlung gute Laune und positive Grundeinstellung sei, finde ich nicht richtig. Ich finde, es gibt durchaus Menschen, die eine Wahnsinnsausstrahlung haben, aber eher so was mysteriöses an sich haben oder sogar ganz schön miesepetrig rüberkommen können.
Ich finde, es ist halt eher sowas wie ein starker Charakter oder eine spürbare Präsenz. Und das kann ja in verschiedene Richtungen ausschlagen.

Wenn aber über Ausstrahlung in Bezug auf Partnersuche gesprochen wird, dann geht es ja meist eher um eine besonders männliche resp. feminine oder erotische oder sympathische … Ausstrahlung. Und manche haben die eben mehr als andere. Aber auch bei einem selbst ändert sich ja der Grad der Ausstrahlung je nach Phase, Gefühlslage, Enstpannung, Situation, emotionalem Zustand etc.
Ich finde auch, dass man die Unterschiede an sich selbst merken kann. Es gibt einfach Tage, wo man sich gut/stark/erfolgreich/schön oder sonstwas fühlt und das auch ausstrahlt. Und es gibt Tage, wo man in sich gekehrt ist und andere einen kaum wahrnehmen.
Reinhard
Tippt schneller als der eigene Schatten
Beiträge: 9401
Registriert: 07 Jan 2016 10:53
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: verdammt bissig.
Wohnort: Oberpfalz

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Calliandra hat geschrieben: 14 Mär 2021 14:06
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Ich schiebe jetzt das Antworten auf diesen Thread schon eine Weile vor mir her, weil die Antworten persönlich ziemlich unbefriedigend sind. Ihr habt euch sicher Mühe gegeben, aber irgendwie sind die Antworten so auf dem Niveau von "wir bezeichnen als Ausstrahlung alles, was wir nicht genau fassen können aber (positive) Emotionen erzeugt". Als Platzhalterwort quasi. :?
Wenn du die befriedigende Antwort hättest, was würdest du dann damit machen? Oder anders gefragt, warum ist dir die genaue Definintion so wichtig und wie würde sie sich weiterbringen?

Ich weiß nicht, was Leute meinen, wenn sie von Ausstrahlung reden und meinen, damit könne man (insbesondere: Mann) soviel kompensieren.

Für mich ist das einfach nur eine Behauptung, die ich halt hinterfrage.

Calliandra hat geschrieben: 14 Mär 2021 14:06 Es ist nun mal so, dass es so Dinge gibt, die sich in Grauzonen bewegen und die man nicht klar benennen oder abgrenzen kann.
Ich würde übrigens auch einigen Antworten hier nicht unbedingt zustimmen. Diese Sache, dass Ausstrahlung gute Laune und positive Grundeinstellung sei, finde ich nicht richtig. Ich finde, es gibt durchaus Menschen, die eine Wahnsinnsausstrahlung haben, aber eher so was mysteriöses an sich haben oder sogar ganz schön miesepetrig rüberkommen können.
Ich finde, es ist halt eher sowas wie ein starker Charakter oder eine spürbare Präsenz. Und das kann ja in verschiedene Richtungen ausschlagen.

Das finde ich als Antwort auch schwierig, weil man einen Charakter erst nach einer Weile kennengelernt hat, und dann sagen kann, was man an dem Charakter stark findet, während Ausstrahlung etwas ist, das man jemandem zuschreibt, bevor man ihn lange genug kennengelernt hat. Vielleicht ist Ausstrahlung dann eher sowas wie "Vorahnung eines interessanten Charakters" (was sich dann aber im Lauf der Zeit auch als falsch herausstellen kann).

"Spürbare Präsenz" wäre eher etwas körperlich besonderes. :gruebel:


Calliandra hat geschrieben: 14 Mär 2021 14:06 Wenn aber über Ausstrahlung in Bezug auf Partnersuche gesprochen wird, dann geht es ja meist eher um eine besonders männliche resp. feminine oder erotische oder sympathische … Ausstrahlung. Und manche haben die eben mehr als andere. Aber auch bei einem selbst ändert sich ja der Grad der Ausstrahlung je nach Phase, Gefühlslage, Enstpannung, Situation, emotionalem Zustand etc.
Ich finde auch, dass man die Unterschiede an sich selbst merken kann. Es gibt einfach Tage, wo man sich gut/stark/erfolgreich/schön oder sonstwas fühlt und das auch ausstrahlt. Und es gibt Tage, wo man in sich gekehrt ist und andere einen kaum wahrnehmen.

Naja, aber dass man sich selbst so fühlt, als würde man was ausstrahlen, heißt nicht, dass man was ausstrahlt.

Wenn man sich positiv fühlt und dann positive Dinge verstärkt wahrnimmt, liegt das nicht unbedingt daran, dass diese wahrgenommenen Dinge durch die eigene positive Ausstrahlung erst positiv geworden sind. Das ist dann Fehlattribution.
Make love not war!
Benutzeravatar
Calliandra
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 4528
Registriert: 21 Aug 2018 12:05
Geschlecht: weiblich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: offen für alles.

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Calliandra »

Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 14:28 Das finde ich als Antwort auch schwierig, weil man einen Charakter erst nach einer Weile kennengelernt hat, und dann sagen kann, was man an dem Charakter stark findet, während Ausstrahlung etwas ist, das man jemandem zuschreibt, bevor man ihn lange genug kennengelernt hat. Vielleicht ist Ausstrahlung dann eher sowas wie "Vorahnung eines interessanten Charakters" (was sich dann aber im Lauf der Zeit auch als falsch herausstellen kann).

"Spürbare Präsenz" wäre eher etwas körperlich besonderes. :gruebel:
Ja, die Bezeichnung "Vorahnung eines … Charakters" geht vielleicht in die Richtung, wie ich es meine.
Ich finde nicht, dass spürbare Präsenz unbedingt was körperliches sein muss.
Naja, aber dass man sich selbst so fühlt, als würde man was ausstrahlen, heißt nicht, dass man was ausstrahlt.

Wenn man sich positiv fühlt und dann positive Dinge verstärkt wahrnimmt, liegt das nicht unbedingt daran, dass diese wahrgenommenen Dinge durch die eigene positive Ausstrahlung erst positiv geworden sind. Das ist dann Fehlattribution.
Ich finde aber schon, dass an Tagen, an denen man selbst spürbar mehr Ausstrahlung hat, die Reaktionen anderer teilweise spürbar anders ausfallen und ich denke nicht, dass das nur damit zu tun hat, dass man positive Dinge verstärkt wahrnimmt, sondern dass es sich gegenseitig bedingt.
Benutzeravatar
Menelaos
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3357
Registriert: 13 Nov 2019 11:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Menelaos »

Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 14:28 Ich weiß nicht, was Leute meinen, wenn sie von Ausstrahlung reden und meinen, damit könne man (insbesondere: Mann) soviel kompensieren.

Für mich ist das einfach nur eine Behauptung, die ich halt hinterfrage.
Bezweifelst du grundsätzlich dass Ausstrahlung real ist, oder möchtest du es nur klarer umreißen können?
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
Hanuta

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hanuta »

Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Ich schiebe jetzt das Antworten auf diesen Thread schon eine Weile vor mir her, weil die Antworten persönlich ziemlich unbefriedigend sind.
Gab es jemals Antworten, die etwas mit Emotionen zu tun haben und für dich persönlich befriedigend war?
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Weil es die individuellen Unterschiede gibt, würde man eine große Anzahl Teilnehmer nehmen und Mittelwerte der Bewertungen nehmen (und/oder andere Statistikdaten) und die Bewertung würde man als wiederholbar gelten lassen, wenn am Ende die Messreihen ungefähr auf den gleichen Mittelwert kommen (oder man einen bestimmten Einflussfaktor identifiziert hat, oder sowas).
Die gibt es zu den einzelnen Kriterien doch. Bei Stimmlage wird z.B. eine tiefe Stimme als attraktiv gesehen. Ein ernsterer Gesichtsausdruck bei Männern scheint ebenso attraktiver zu sein. Das gilt natürlich auch für die restlichen Kriterien.
Doch wie willst du Ausstrahlung messen, wenn all diese Kriterien aber wiederum keinen erheblichen Einfluss auf die "Ausstrahlung" haben?
D.h. es gibt eine überwältigende Anzahl an Menschen, die genau diesen Kriterien entsprechen, aber von denen keine besondere Präsenz ausgeht und sie in der Masse untertauchen.
Und wenn wir schon über Emotionen reden, dann ist es auch nicht verkehrt damit zu argumentieren ;)
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Bei Aussehensbewertung hat man sowas gemacht und da kamen einigermaßen klare Resultate raus. In dem Gebiet ist aber wohl auch wesentlich einfacher.
Wundert ja nicht.
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Nonkonformist hat mal als Beispiel (auf eine ähnliche Frage) geantwortet, bei den Zeichentrickcharakteren sei es recht gut erkennbar, wer welche Rolle spiele. Zumindest irgendeine Art Operationalisierbarkeit muss es also eigentlich schon geben.
Da geht es aber nicht um Ausstrahlung, sondern einfach um die Bestätigung von Bildern von bestimmten Rollen des Zuschauers. Da gibt es natürlich Klischees von denen man Gebrauch macht, aber auch kein "Wir"-Gefühl beim Zuschauer erzeugt, sondern lediglich eine Glaubwürdigkeit der Rolle untermauert.
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Aber wenn ich mit der Antwort nichts damit anfangen kann ... naja ... dann kann ich mich nur für die anderen freuen, die was damit anfangen können.
Das kommt natürlich ganz darauf an welche Erwartungen du an die Diskussion knüpfst.
Konstruktiv wäre eine Offenheit gegenüber der Position der anderen, in dem man auch stets seine Gedanken nochmal selbst vergleicht.
Destruktiv wäre eine vermeintlich offene Haltung, wo lediglich gewartet wird bis der "zu erwartende" Teil kommt, um dann im passenden Moment einzuspringen, um zu sagen, dass das alles Quatsch ist, weil so und so.

Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Warum es Filmcastings gibt, weiß ich nicht und musst du wohl eher die fragen, die sie durchführen.
Ich frage ja dich. Immerhin hat das ja entfernt etwas mit der Thematik zu tun. Warum gibt es die denn deiner Meinung nach?

Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Und im Bereich der Musik gibt es doch sehr viel Material dazu, welche Klänge als harmonisch gelten und welche Melodien als ästhetisch und so weiter.
Jap, die gibt es. Genau so wie bestimmte Stimmlagen, Gesichtsausdrücke, Aussehen, Eigenschaften von Menschen etc. als attraktiv gewertet werden. Ist ja keine Schwierigkeit das herauszufinden. Es geht doch aber gerade um Vorhersagen und die Frage, ob du mit deinen Ergebnissen voraussagen kannst, ob es auch zwischenmenschlich klappt.
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Aber umgekehrt: wenn jemand hier im Forum "seine Ausstrahlung verbessern" will, dann will derjenige eher selten auf nur eine Person attraktiv wirken, sondern allgemein für eher viele. Da wären Ergenisse einer Ausstrahlungsforschung sicher interessanter als Gegenfragen, was einem denn selbst gefallen würde.
Ob jemand deiner Meinung nach positive Ausstrahlung hat, hat ganz viel mir dir selbst zu tun und es ist sinniger sich Menschen anzuschauen, die auf einen selbst eine gewisse Präsenz haben, anstatt es an vermeintlichen Kriterien festzumachen, die bei objektiver Befolgung nichts an der eigenen Ausstrahlung ändern, da es wohl doch nicht das entscheidende Kriterium war. Das kann man beliebig oft auf alle anderen Kriterien asuweiten.
Und Soziopathen sind doch ein Paradebeispiel dafür, dass es sinnvoller ist andere Menschen zu beobachten.
Wie ich aber auch schon gesagt habe. Selbst die Big Five sind nur sehr grob in die Kategorien eingeteilt und gehen auch nur nach einem Punktesystem, weshalb du scheinbar selbst bei solchen Traits nicht klar sagen kannst was das jetzt ist. Nicht umsonst werden nur Sätze vorgeschlagen mit denen man sich eher identifizieren kann.
Benutzeravatar
Ringelnatz
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3388
Registriert: 05 Mär 2014 09:07
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Ringelnatz »

Reinhard hat geschrieben: 09 Mär 2021 21:30 Was ist denn Ausstrahlung eigentlich? Was ist damit gemeint?
Für mich: Wie ein Mensch auf andere wirkt.
Reinhard hat geschrieben: 09 Mär 2021 21:30 Und wie könnte man es gegebenenfalls verbessern, wenn man das möchte?
Ich würde sagen: Schauen, wie du jetzt auf andere wirkst (ggf. in unterschiedlichen Situationen, z.B. im Arbeitskontext, in der Familie, mit Freunden, auf Fremde... und auch je nach deinem Gemütszustand). Wie beschreiben dich andere? Wie ist es für sie, mit dir zusammen zu sein? Was daran ist konsistent, was variabel je nachdem, wen du fragst? Sehr spannend ist es auch, wenn du jemanden fragst, der (noch) nichts über dich weiß. Solche Übungen gibt es manchmal in entsprechenden Seminaren (TN kennen sich noch nicht und spekulieren darüber, was die andere Person z.B. beruflich macht, welche Hobbies sie privat hat, wie sie wohnt, was ihr wichtig ist, etc.).

Dann: Wie siehst und beschreibst du dich selbst in unterschiedlichen Kontexten?

Und dann kannst du ja schauen, ob du damit glücklich bist bzw. wo du gerne Veränderung hättest. Z.B. mehr Begeisterung oder Empathie zeigen (falls du als sehr nüchtern/sachorientiert/analytisch beschrieben wirst bzw. dich so siehst und das gerne in manchen Situationen verändern würdest) oder gelassener reagieren (falls du als impulsiver Hitzkopf beschrieben wirst bzw. dich so siehst, der seine Stimmung immer sofort ausagieren muss). Je konkreter du selbst oder andere beschreiben können, was genau an deinem Verhalten/Aussehen so wirkt, desto konkreter ergeben sich Ansatzpunkte. Sich völlig von links auf rechts zu drehen wäre sicher sehr schwierig und nicht authentisch. Ein bißchen Varianz reinzubringen ist aber möglich.
Reinhard hat geschrieben: 09 Mär 2021 21:30 Ich finde ja, zwischen Aussehen, Verhalten, Ausdrucksweise und Umgang mit Dritten gibt es nicht mehr viel Raum, den man dem Konzept einer eigenständigen Ausstrahlung zuordnen könnte. Sieht für mich so aus, als wäre Ausstrahlung aus diesen vier zusammengesetzt, und vielleicht noch etwas, das mir nicht einfällt. Aber dann wäre es doch viel hilfreicher, wenn man zu einem dieser Einzelpunkte Vorschläge macht.
Kann man doch auch tun. Ich würde auch sagen, dass das alles Faktoren sind, die beeinflussen wie eine Person auf andere wirkt. Du kannst ja selbst entscheiden, an welchem dieser Einflussfaktoren zu sinnvollerweise ansetzen möchtest.
In a world where you can be anything, be kind.
Reinhard
Tippt schneller als der eigene Schatten
Beiträge: 9401
Registriert: 07 Jan 2016 10:53
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: verdammt bissig.
Wohnort: Oberpfalz

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Menelaos hat geschrieben: 14 Mär 2021 16:16
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 14:28 Ich weiß nicht, was Leute meinen, wenn sie von Ausstrahlung reden und meinen, damit könne man (insbesondere: Mann) soviel kompensieren.

Für mich ist das einfach nur eine Behauptung, die ich halt hinterfrage.
Bezweifelst du grundsätzlich dass Ausstrahlung real ist, oder möchtest du es nur klarer umreißen können?

Ich will es verstehen. Wenn eine große Wirkung behauptet wird, sollte auch die Ursache doch klar fassbar sein, statt irgendwelche Vermutungen anstellen zu müssen. Und vielleicht kann man auch konkretere Teile des Gesamtpakets als ursächlich benennen.
Make love not war!
Reinhard
Tippt schneller als der eigene Schatten
Beiträge: 9401
Registriert: 07 Jan 2016 10:53
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: verdammt bissig.
Wohnort: Oberpfalz

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Hanuta hat geschrieben: 14 Mär 2021 19:43
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Ich schiebe jetzt das Antworten auf diesen Thread schon eine Weile vor mir her, weil die Antworten persönlich ziemlich unbefriedigend sind.
Gab es jemals Antworten, die etwas mit Emotionen zu tun haben und für dich persönlich befriedigend war?

Nein. :D

Naja, genaugenommen weiß ich das nicht, weil ich darüber keine Daten sammle. Oder die Frage ist zu ungenau, als dass ich jetzt eine Gelegenheit assoziere, wo das gewesen sein könnte.

Frag mich doch nicht so'nen Kram. :pfeif:

Hanuta hat geschrieben: 14 Mär 2021 19:43
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Weil es die individuellen Unterschiede gibt, würde man eine große Anzahl Teilnehmer nehmen und Mittelwerte der Bewertungen nehmen (und/oder andere Statistikdaten) und die Bewertung würde man als wiederholbar gelten lassen, wenn am Ende die Messreihen ungefähr auf den gleichen Mittelwert kommen (oder man einen bestimmten Einflussfaktor identifiziert hat, oder sowas).
Die gibt es zu den einzelnen Kriterien doch. Bei Stimmlage wird z.B. eine tiefe Stimme als attraktiv gesehen. Ein ernsterer Gesichtsausdruck bei Männern scheint ebenso attraktiver zu sein. Das gilt natürlich auch für die restlichen Kriterien.
Doch wie willst du Ausstrahlung messen, wenn all diese Kriterien aber wiederum keinen erheblichen Einfluss auf die "Ausstrahlung" haben?
D.h. es gibt eine überwältigende Anzahl an Menschen, die genau diesen Kriterien entsprechen, aber von denen keine besondere Präsenz ausgeht und sie in der Masse untertauchen.
Und wenn wir schon über Emotionen reden, dann ist es auch nicht verkehrt damit zu argumentieren ;)

Das spricht dafür, dass es eine unabhängige Eigenschaft ist, die nur schwer beschreibbar und messbar ist. Und damit dann auch schlecht verbesserbar.


Hanuta hat geschrieben: 14 Mär 2021 19:43
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Aber wenn ich mit der Antwort nichts damit anfangen kann ... naja ... dann kann ich mich nur für die anderen freuen, die was damit anfangen können.
Das kommt natürlich ganz darauf an welche Erwartungen du an die Diskussion knüpfst.
Konstruktiv wäre eine Offenheit gegenüber der Position der anderen, in dem man auch stets seine Gedanken nochmal selbst vergleicht.
Destruktiv wäre eine vermeintlich offene Haltung, wo lediglich gewartet wird bis der "zu erwartende" Teil kommt, um dann im passenden Moment einzuspringen, um zu sagen, dass das alles Quatsch ist, weil so und so.

Naja, ich habe schon eine aktuelle Meinung dazu, aber aber die ist eher so, dass dem Begriff einfach viele Eigenschaften angehängt werden, weil er schon etabliert ist und irgendwie so wischi-waschi, dass es nichts ausmacht, wenn er noch für eine Sache mehr verwendet wird.


Hanuta hat geschrieben: 14 Mär 2021 19:43
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Warum es Filmcastings gibt, weiß ich nicht und musst du wohl eher die fragen, die sie durchführen.
Ich frage ja dich. Immerhin hat das ja entfernt etwas mit der Thematik zu tun. Warum gibt es die denn deiner Meinung nach?

Ich würde sagen eine Mischung daraus, dass man jede Rolle nur mit einem Schauspieler besetzen kann, und man nicht jede Kombination abdrehen kann um dann die ansprechendste zu nehmen. Also man muss man an der Stelle selektieren und kann sich das auch was an Aufwand kosten lassen.

Ob es soviel ausmacht, weiß ich nicht. Wenn man die ungeeigneten Kandidaten ausgeschlossen hat, könnte man die finale Entscheidung vermutlich auch auswürfeln. :gruebel:


Hanuta hat geschrieben: 14 Mär 2021 19:43
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Und im Bereich der Musik gibt es doch sehr viel Material dazu, welche Klänge als harmonisch gelten und welche Melodien als ästhetisch und so weiter.
Jap, die gibt es. Genau so wie bestimmte Stimmlagen, Gesichtsausdrücke, Aussehen, Eigenschaften von Menschen etc. als attraktiv gewertet werden. Ist ja keine Schwierigkeit das herauszufinden. Es geht doch aber gerade um Vorhersagen und die Frage, ob du mit deinen Ergebnissen voraussagen kannst, ob es auch zwischenmenschlich klappt.

Naja, das wäre doch die Frage, die man eher an die Leute stellen müsste, die die Ausstrahlung als wichtig behaupten: ist eine "gute" Ausstrahlung auch ein Vorhersageinstrument dafür, dass es dann mit der Beziehung klappt?


Hanuta hat geschrieben: 14 Mär 2021 19:43
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 13:48 Aber umgekehrt: wenn jemand hier im Forum "seine Ausstrahlung verbessern" will, dann will derjenige eher selten auf nur eine Person attraktiv wirken, sondern allgemein für eher viele. Da wären Ergenisse einer Ausstrahlungsforschung sicher interessanter als Gegenfragen, was einem denn selbst gefallen würde.
Ob jemand deiner Meinung nach positive Ausstrahlung hat, hat ganz viel mir dir selbst zu tun und es ist sinniger sich Menschen anzuschauen, die auf einen selbst eine gewisse Präsenz haben, anstatt es an vermeintlichen Kriterien festzumachen, die bei objektiver Befolgung nichts an der eigenen Ausstrahlung ändern, da es wohl doch nicht das entscheidende Kriterium war. Das kann man beliebig oft auf alle anderen Kriterien asuweiten.
Ich kann feststellen, dass extravertierte und redelustigere Personen deutlich besser als ich in Gruppen integriert werden als ich. Aber ich sehe keinen Grund, das als "Ausstrahlung" zu bezeichnen, wenn ich schon spezifischere Einordnungen habe. Es sei denn, Ausstrahlung ist genau intendiert, als Oberbegriff für solche Eigenschaften hergenommen zu werden.


Hanuta hat geschrieben: 14 Mär 2021 19:43 Und Soziopathen sind doch ein Paradebeispiel dafür, dass es sinnvoller ist andere Menschen zu beobachten.
??? :gruebel:

Hanuta hat geschrieben: 14 Mär 2021 19:43 Wie ich aber auch schon gesagt habe. Selbst die Big Five sind nur sehr grob in die Kategorien eingeteilt und gehen auch nur nach einem Punktesystem, weshalb du scheinbar selbst bei solchen Traits nicht klar sagen kannst was das jetzt ist. Nicht umsonst werden nur Sätze vorgeschlagen mit denen man sich eher identifizieren kann.
Make love not war!
Hanuta

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hanuta »

Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36Nein.
Warum sollte sich das also jemals ändern? ;)
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36 Das spricht dafür, dass es eine unabhängige Eigenschaft ist, die nur schwer beschreibbar und messbar ist. Und damit dann auch schlecht verbesserbar.
Oder es spricht dafür, dass es eine Eigenschaft ist, die erst im Erleben der Person deutlich wird und natürlich kann man irgendwo Gemeinsamkeiten ausmachen, aber jede von ihnen äußert sich bei den jeweiligen Personen eben anders, aber weckt in gewisser Weise ähnliche Gefühle. Das hat aber wiederum hängt mit der Zusammensetzung der Persönlichkeitsstruktur zusammen. Von daher wird es da für die Wissenschaft schwierig sein zufriedenstellende Ergebnisse wie in Physik zu produzieren. Ich meine die Attraktivitätsforschung zeigt ja wohl gut, dass selbst eine Erfüllung aller Attraktivitätskriterien keine zuverlässige Vorhersage über Erfolg verspricht.
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36 Naja, ich habe schon eine aktuelle Meinung dazu, aber aber die ist eher so, dass dem Begriff einfach viele Eigenschaften angehängt werden, weil er schon etabliert ist und irgendwie so wischi-waschi, dass es nichts ausmacht, wenn er noch für eine Sache mehr verwendet wird.
Im Grunde sagst du damit ja nur, dass du lediglich deine Meinung bestätigt sehen wolltest und ob sich "Emotionsmenschen" wieder mal ein neues Modewort dafür ausgedacht haben, um das Gleiche mit anderen Worten zu beschreiben und sich damit wiederholt einreden zu können es läge ja an magischen Gegebenheiten, die ihre Welt erschüttern würden, wenn sie merkten, dass das alles doch simpler ist als sie sich zusammenfantasiert haben ;)
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36 Ich würde sagen eine Mischung daraus, dass man jede Rolle nur mit einem Schauspieler besetzen kann, und man nicht jede Kombination abdrehen kann um dann die ansprechendste zu nehmen. Also man muss man an der Stelle selektieren und kann sich das auch was an Aufwand kosten lassen.
Was ist denn die "ansprechendste" Kombination? Wonach wird das denn gemessen?
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36 Ob es soviel ausmacht, weiß ich nicht. Wenn man die ungeeigneten Kandidaten ausgeschlossen hat, könnte man die finale Entscheidung vermutlich auch auswürfeln.
Was ist denn jetzt ein "ungeeigneter" Kandidat? Es sind alles Millionäre und seit über Jahrzehnten im Business. Zusätzlich haben ihre Gesichter auch einen gewissen Ruf. Warum dann nicht einfach den Kandidaten nehmen, der am bekanntesten ist?
Hinzu kommt, dass es genügend Diskussionen online darüber gibt welcher Schauspieler das am besten gespielt hat. Ja, wonach wird das denn nun gemessen?
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36 Naja, das wäre doch die Frage, die man eher an die Leute stellen müsste, die die Ausstrahlung als wichtig behaupten: ist eine "gute" Ausstrahlung auch ein Vorhersageinstrument dafür, dass es dann mit der Beziehung klappt?
Ne, die Frage stelle ich ja an die Leute, die glauben, dass Wissenschaft in der Lage ist Präsenz anhand von X Kriterien universell zu beschreiben.
Wie wertvoll ist Wissenschaft überhaupt für das praktische Leben, wenn ihre Erkenntnisse gar keinen nennenswerten Erfolg für das Individuum erzielt, obwohl es doch wissenschaftlich nachgewiesen ist? Ob eine Beziehung deswegen funktioniert hat ja nichts mit der Ausstrahlung zu tun.
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36 Ich kann feststellen, dass extravertierte und redelustigere Personen deutlich besser als ich in Gruppen integriert werden als ich. Aber ich sehe keinen Grund, das als "Ausstrahlung" zu bezeichnen, wenn ich schon spezifischere Einordnungen habe. Es sei denn, Ausstrahlung ist genau intendiert, als Oberbegriff für solche Eigenschaften hergenommen zu werden.
Das sind ja nicht notwendigerweise Menschen mit besonders viel Ausstrahlung. Ich kenne auf Anhieb mehr als eine Hand voll Menschen, die extrovertiert und doch eher redselig sind, aber halt keine besondere Ausstrahlung haben. Dass sie beim anderen Geschlecht auch besser ankommen, kann ich auch nicht wirklich beobachten. Mehr Aufmerksamkeit haben die sicherlich, aber ob sie auch interessanter als potentieller Partner sind konnte ich jetzt nicht zufriedenstellend beobahten.
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36???
Soziopathen haben durch ihre Persönlichkeitsstruktur ein Talent dafür zu erkennen was den Menschen wichtig ist und sind in der Lage sich somit den Menschen anzupassen und immer die Rolle zu spielen, die gerade viel Vorteile für sie bringt.
Sie haben alleine durch die Beobachtung anderer Menschen herausgefunden welche Nuancen Menschen für besonders wichtig halten und können es somit glaubhaft reproduzieren.
Ich sehe es als einen wichtigen Aspekt der Ausstrahlung an sich auch auf Mitmenschen in geeignetem Maße einzulassen bzw. auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Das ist eine Sache, die man erst im Umgang mit vielen verschiedenen Menschen lernt. Hier könnte man ja wieder behaupten, dass Empathie eine Rolle spielt und es daran festmachen. Nur funktioniert das andersrum wiederum gar nicht. Empathie bedeutet ja nicht gleichzeitg, dass jemand eine positive Ausstrahlung hat.
Benutzeravatar
Menelaos
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3357
Registriert: 13 Nov 2019 11:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Menelaos »

Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 21:43
Menelaos hat geschrieben: 14 Mär 2021 16:16
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 14:28 Ich weiß nicht, was Leute meinen, wenn sie von Ausstrahlung reden und meinen, damit könne man (insbesondere: Mann) soviel kompensieren.

Für mich ist das einfach nur eine Behauptung, die ich halt hinterfrage.
Bezweifelst du grundsätzlich dass Ausstrahlung real ist, oder möchtest du es nur klarer umreißen können?
Ich will es verstehen. Wenn eine große Wirkung behauptet wird, sollte auch die Ursache doch klar fassbar sein, statt irgendwelche Vermutungen anstellen zu müssen. Und vielleicht kann man auch konkretere Teile des Gesamtpakets als ursächlich benennen.
Die große Wirkung ist hoffentlich für jeden beobachtbar, an sich selbst und an anderen. Manche Menschen hauen einen regelrecht um wenn man ihnen begegnet, andere wirken unheimlich, wieder andere wirken bemitleidenswert, ohne dass man auch nur ein Wort mit ihnen gewechselt hat. Körpersprache, Kleidung, Mimik, das würde ich als die äußeren Merkmale der Ausstrahlung bezeichnen, aber sie spiegeln in meinen Augen nur eine dementsprechende innere Einstellung wieder. (oder auch nicht, denn manche Menschen sind ja fähig das zu faken)

Aber wieso denkst du dass die Ursache klar fassbar sein muss? Schau in die Physik! Da gibt es auch Phänomene mit enormer Wirkung, deren Ursache sich aber bisher unserem Verständnis entzieht. Oder um es mit Neil Degrasse Tysons Worten zu sagen: "Das Universum ist nicht verpflichtet für dich Sinn zu ergeben."
Daraus ergibt sich natürlich nicht dass es keine Antwort gibt, sondern nur dass du, oder ich, oder sonst wer, eventuell nicht fähig ist sie zu begreifen. :hammer:
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
halbkaputt
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1412
Registriert: 03 Sep 2020 20:10
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Ich suche hier ...: PN Kontakte.
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von halbkaputt »

Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 06:36
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 21:43
Menelaos hat geschrieben: 14 Mär 2021 16:16

Bezweifelst du grundsätzlich dass Ausstrahlung real ist, oder möchtest du es nur klarer umreißen können?
Ich will es verstehen. Wenn eine große Wirkung behauptet wird, sollte auch die Ursache doch klar fassbar sein, statt irgendwelche Vermutungen anstellen zu müssen. Und vielleicht kann man auch konkretere Teile des Gesamtpakets als ursächlich benennen.
Die große Wirkung ist hoffentlich für jeden beobachtbar, an sich selbst und an anderen. Manche Menschen hauen einen regelrecht um wenn man ihnen begegnet, andere wirken unheimlich, wieder andere wirken bemitleidenswert, ohne dass man auch nur ein Wort mit ihnen gewechselt hat. Körpersprache, Kleidung, Mimik, das würde ich als die äußeren Merkmale der Ausstrahlung bezeichnen, aber sie spiegeln in meinen Augen nur eine dementsprechende innere Einstellung wieder. (oder auch nicht, denn manche Menschen sind ja fähig das zu faken)

Aber wieso denkst du dass die Ursache klar fassbar sein muss? Schau in die Physik! Da gibt es auch Phänomene mit enormer Wirkung, deren
ich fühl mich jetzt einfach Mal angesprochen, weil ich der Meinung bin, dass es so sein muss und zwar aus einem ganz einfachen Grund: auch diese Menschen können nicht zaubern, sondern haben nur die Mittel zur Hand, die die Physik in diesem Universum gebietet. oder konkreter: die Bewegung der Extremitäten, Tonerzeugung(Sprache), Mimik, Augenkontakt, Duft, usw.
Benutzeravatar
Siegfried
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 2047
Registriert: 01 Apr 2010 22:34
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Siegfried »

Ich finde hier wird was Ausstrahlung ausmacht sehr gut beschrieben.

https://www.brigitte.de/liebe/persoenli ... 63976.html
Benutzeravatar
Hoppala
Meisterschreiberling
Beiträge: 6235
Registriert: 30 Nov 2014 16:56
Geschlecht: männlich
Wohnort: Die nördlichen Elblande

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hoppala »

Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 21:43 Ich will es verstehen. Wenn eine große Wirkung behauptet wird, sollte auch die Ursache doch klar fassbar sein, statt irgendwelche Vermutungen anstellen zu müssen. Und vielleicht kann man auch konkretere Teile des Gesamtpakets als ursächlich benennen.
Du beschränkst deinen Erkenntnisgewinn auf wissenschaftliche Nachweisfähigkeit. Damit fällst du hinter Wissenschaft zurück, die ""weiß", dass Nachweis immer nur einen Teil der erkennbaren Phänomene abbilden kann.
So gesehen willst du - entgegen deiner Behauptung - nicht verstehen. Du willst wissenschaftliche Nachweisfähigkeit.
Wie gesagt: damit gehst du die Sache im Grunde schon unwissenschaftlich an.

Es ist ja nicht so, als wenn Wissenschaft behauptet: was nicht methodisch einwandfrei nachweisbar ist, das gibt es nicht. Dafür müsste erst der Beweis der Nichtnachweisbarkeit erbracht werden. Kannst du das zum Beispüiel "Ausstrahlung"? Nachweisen, dass es die nicht gibt, und auch die Idee vieler Menschen, dass es die gäbe, solche nicht generiert, sondern alles nur irngespinst ohne Substanz ist?

Interessant finde ich hier einen Satz aus Wikipedia-"Erkenntnis":
"Erkenntnis beinhaltet immer die Beziehung zwischen einem erkennenden Subjekt und etwas Erkanntem (Objekt). Erkenntnis kann sich ebenso auf einen Sachverhalt wie auf einen Prozess beziehen."
Schon wieder geht's um Beziehung und damit immer auch subjektive Phänomene. Und Prozesse: Veränderliches.
Du versuchst deine Beziehungen zur Welt zu rationalisieren über das Mittel, wissenschaftliche Nachweisbarkeit zum Fetisch zu erheben. Dass da der innere Widerspruch offen zu Tage liegt, siehst du selbst.
Und machst weiter so :-)

Auch hier:
"Wissen ist eine personale Kategorie. Aus Scht der Erkenntnistheorie schließt die Frage nach Kriterien der Erkenntnis notwendig den rekurs auf das Wissenssubjekt mit ein, ...."
(Lara Huber, Standards und Wissen, https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9 ... -kriterien).

Kurz: es ist Reinhard, und manche Wahrheiten erkennt er nicht, denn will nur wissenschaftliche Methodik für erkenntnisproduzierend halten.
Wie gesagt: ich denke, du erkennst das Problem selbst.

Nur weil es schwer beschreibbar ist, muss es noch nicht auch schwer verbesserbar sein. Der Mensch kann vieles auch jenseits der Analyse. Ein Kleinkind z. B. hat echte Schwierigkeiten, zu beschreiben, wie Laufen und Sprache funktioniert - und verbessert sich doch fortwährend, und später als Erwachsener in einigen Dingen manchmal auch über alle Vorbilder hinaus - Analyse kann, muss aber nicht dabei sein. Oft genug würde sie nur stören (hint!).
halbkaputt hat geschrieben: 15 Mär 2021 08:56 ich fühl mich jetzt einfach Mal angesprochen, weil ich der Meinung bin, dass es so sein muss und zwar aus einem ganz einfachen Grund: auch diese Menschen können nicht zaubern, sondern haben nur die Mittel zur Hand, die die Physik in diesem Universum gebietet. oder konkreter: die Bewegung der Extremitäten, Tonerzeugung(Sprache), Mimik, Augenkontakt, Duft, usw.
Und ein beschränktes Hirn. Mit noch mehr Beschränkung, wenn man sich auf analytische oder gar beweisbare physikalische Betrachtung beschränkt.

Verfallt doch bitte nicht in den Glauben, der Mensch sei Gott ode rkönne es sein, weil er alles und jedes in nachweisbare Bausteine zerlegen könne - und kann er's nicht, gibt es nix. Bisschen vermessen, finde ich.
Nutzungsregeln: Mediale Äußerungen von Menschen ersetzen keine Begegungen. Was du hier schreibst, bist nicht du. Was ich hier schreibe, bezieht sich nicht auf dich. Nur auf deinen Beitrag. Ich schreibe meine Meinung, deren Bedeutung in deinem eigenen Ermessen liegt. Vergiss, was dir nichts nützt.
Benutzeravatar
Ringelnatz
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3388
Registriert: 05 Mär 2014 09:07
Geschlecht: weiblich
AB-Status: am Thema interessiert
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Ringelnatz »

Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 06:36 Körpersprache, Kleidung, Mimik, das würde ich als die äußeren Merkmale der Ausstrahlung bezeichnen, aber sie spiegeln in meinen Augen nur eine dementsprechende innere Einstellung wieder.
Das finde ich auch einen wichtigen Punkt.

Gibt es denn jemanden in deinem Umfeld, Reinhard, dem du eine sehr positive Ausstrahlung (ggf. in deiner 4-Faktoren-Logik oder auch darüber hinaus) attestieren würdest? Was konkret trägt dazu bei?
In a world where you can be anything, be kind.
Benutzeravatar
Menelaos
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3357
Registriert: 13 Nov 2019 11:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Menelaos »

halbkaputt hat geschrieben: 15 Mär 2021 08:56
Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 06:36
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 21:43

Ich will es verstehen. Wenn eine große Wirkung behauptet wird, sollte auch die Ursache doch klar fassbar sein, statt irgendwelche Vermutungen anstellen zu müssen. Und vielleicht kann man auch konkretere Teile des Gesamtpakets als ursächlich benennen.
Die große Wirkung ist hoffentlich für jeden beobachtbar, an sich selbst und an anderen. Manche Menschen hauen einen regelrecht um wenn man ihnen begegnet, andere wirken unheimlich, wieder andere wirken bemitleidenswert, ohne dass man auch nur ein Wort mit ihnen gewechselt hat. Körpersprache, Kleidung, Mimik, das würde ich als die äußeren Merkmale der Ausstrahlung bezeichnen, aber sie spiegeln in meinen Augen nur eine dementsprechende innere Einstellung wieder. (oder auch nicht, denn manche Menschen sind ja fähig das zu faken)

Aber wieso denkst du dass die Ursache klar fassbar sein muss? Schau in die Physik! Da gibt es auch Phänomene mit enormer Wirkung, deren
ich fühl mich jetzt einfach Mal angesprochen, weil ich der Meinung bin, dass es so sein muss und zwar aus einem ganz einfachen Grund: auch diese Menschen können nicht zaubern, sondern haben nur die Mittel zur Hand, die die Physik in diesem Universum gebietet. oder konkreter: die Bewegung der Extremitäten, Tonerzeugung(Sprache), Mimik, Augenkontakt, Duft, usw.
Schon, aber Physik ist ab einem gewissen Level verdammt kompliziert, da macht es Sinn dass nicht mehr alle Menschen mitkommen können, egal wie gut man es ihnen erklären würde.
Vielleicht können manche Menschen Ausstrahlung halt nicht in der selben Weise begreifen wie der Großteil der Menschheit, und müssen sich quasi mit rationalen Erklärungen und logischen Eselsbrücken ein grobes Verständnis zu einer zutiefst subjektiven Sache erarbeiten.
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."
Hanuta

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Hanuta »

Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 13:23 Schon, aber Physik ist ab einem gewissen Level verdammt kompliziert, da macht es Sinn dass nicht mehr alle Menschen mitkommen können, egal wie gut man es ihnen erklären würde.
Ich glaube man kann alles auf eine anschauliche und einfache Weise erklären, unabhängig davon wie Komplex ein Thema ist.
Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 13:23 Vielleicht können manche Menschen Ausstrahlung halt nicht in der selben Weise begreifen wie der Großteil der Menschheit, und müssen sich quasi mit rationalen Erklärungen und logischen Eselsbrücken ein grobes Verständnis zu einer zutiefst subjektiven Sache erarbeiten.
Ja, solche Menschen gibt es. Asperger Autisten haben z.B. so eine Störung, um zwischenmenschliche Kommunikation zu verstehen.
Und bei allen anderen, wo keine Störung in der Wahrnehmung zwischenmenschlicher Kommunikation existiert glaube ich eher, dass andere Faktoren dazu beitragen, dass sie diese Kommunikation nicht wahrnehmen können bzw. wollen. Menschen die z.B. hauptsächlich in ihrem eigenen Kopf leben werden viel was in ihrem Umfeld passiert nicht wahrnehmen. Menschen die sich als "Übermenschen" sehen und Emotionen als Schwäche wahrnehmen werden sich von diesen tunlichst distanzieren, da sie, im Gegensatz zu anderen Menschen, nicht Opfer ihrer Emotionen sind und alles von einer objektiven und rationalen Ebene sehen. Zumindest so der Glaube.
Letzteres sind meiner Ansicht nach also Menschen die sehr wohl Emotionen haben und diese auch wahrnehmen können, aber sich darauf nicht einlassen wollen, da das ja Kontrollverlust bedeuten würde. Hier sehe ich persönlich den Kern. "Sich darauf einlassen" bedeutet ja sozusagen einfach mal Mensch sein und das zu akzeptieren was kommt ohne vorher eine genaue Berechnung davon gemacht zu haben.
Reinhard
Tippt schneller als der eigene Schatten
Beiträge: 9401
Registriert: 07 Jan 2016 10:53
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: verdammt bissig.
Wohnort: Oberpfalz

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Reinhard »

Hanuta hat geschrieben: 15 Mär 2021 00:36
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36 Naja, ich habe schon eine aktuelle Meinung dazu, aber aber die ist eher so, dass dem Begriff einfach viele Eigenschaften angehängt werden, weil er schon etabliert ist und irgendwie so wischi-waschi, dass es nichts ausmacht, wenn er noch für eine Sache mehr verwendet wird.
Im Grunde sagst du damit ja nur, dass du lediglich deine Meinung bestätigt sehen wolltest und ob sich "Emotionsmenschen" wieder mal ein neues Modewort dafür ausgedacht haben, um das Gleiche mit anderen Worten zu beschreiben und sich damit wiederholt einreden zu können es läge ja an magischen Gegebenheiten, die ihre Welt erschüttern würden, wenn sie merkten, dass das alles doch simpler ist als sie sich zusammenfantasiert haben ;)
Naja, mehr als einen ziemlich unpräzisen Sprachgebrauch nachzuweisen wird nicht drin sein. Und selbst wenn ich das Forum davon überzeugen könnte, gibt es noch ein paar Millionen mehr da draußen, die sich von meinen Ansichten überhaupt nicht beeindruckt zeigen. Das ist die Kehrseite davon, einfach überhaupt nicht wichtig zu sein.

Wäre aber andererseits nicht schlecht, ein bisschen Bestätigung zu kriegen, dass da was dran ist, dass unter Ausstrahlung einfach viel zusammengerührt wird, was da nicht hingehört. Aber als ich die Threaderöffnung geschrieben habe, habe ich eigentlich eher den üblichen Gegenwind erwartet anstatt Bestätigung. (Ist im Wesentlichen auch so eingetroffen, immerhin kenne ich das Forum doch schon eine Weile.)

Hanuta hat geschrieben: 15 Mär 2021 00:36
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36 Ich würde sagen eine Mischung daraus, dass man jede Rolle nur mit einem Schauspieler besetzen kann, und man nicht jede Kombination abdrehen kann um dann die ansprechendste zu nehmen. Also man muss man an der Stelle selektieren und kann sich das auch was an Aufwand kosten lassen.
Was ist denn die "ansprechendste" Kombination? Wonach wird das denn gemessen?

Warum sollte ich das wissen? Ich stelle nur Vermutungen an, dass das vielleicht der Grund ist. Und selbst wenn ich annehmen würde, dass das entschieden wird aufgrund von VFE-Kriterien, dann würde das nichts darüber aussagen, ob ich selbst die VFE-Kriterien für geeignet halte, das zu entscheiden. (VFE = völlig frei erfunden)


Hanuta hat geschrieben: 15 Mär 2021 00:36
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36 Ob es soviel ausmacht, weiß ich nicht. Wenn man die ungeeigneten Kandidaten ausgeschlossen hat, könnte man die finale Entscheidung vermutlich auch auswürfeln.
Was ist denn jetzt ein "ungeeigneter" Kandidat?

Beispielsweise eine junge Frau für eine Alter-Mann-Rolle zu nehmen.


Hanuta hat geschrieben: 15 Mär 2021 00:36 Es sind alles Millionäre und seit über Jahrzehnten im Business. Zusätzlich haben ihre Gesichter auch einen gewissen Ruf. Warum dann nicht einfach den Kandidaten nehmen, der am bekanntesten ist?
Hinzu kommt, dass es genügend Diskussionen online darüber gibt welcher Schauspieler das am besten gespielt hat. Ja, wonach wird das denn nun gemessen?

Sag du es mir. Warum gibt es denn kein Messverfahren für "Ausstrahlung"? Dürfte auch ruhig zielgruppenbezogen sein.


Hanuta hat geschrieben: 15 Mär 2021 00:36
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36 Naja, das wäre doch die Frage, die man eher an die Leute stellen müsste, die die Ausstrahlung als wichtig behaupten: ist eine "gute" Ausstrahlung auch ein Vorhersageinstrument dafür, dass es dann mit der Beziehung klappt?
Ne, die Frage stelle ich ja an die Leute, die glauben, dass Wissenschaft in der Lage ist Präsenz anhand von X Kriterien universell zu beschreiben.
Wie wertvoll ist Wissenschaft überhaupt für das praktische Leben, wenn ihre Erkenntnisse gar keinen nennenswerten Erfolg für das Individuum erzielt, obwohl es doch wissenschaftlich nachgewiesen ist? Ob eine Beziehung deswegen funktioniert hat ja nichts mit der Ausstrahlung zu tun.

Irgendwo auf dem Weg hast du mich verloren. :?


Hanuta hat geschrieben: 15 Mär 2021 00:36
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36 Ich kann feststellen, dass extravertierte und redelustigere Personen deutlich besser als ich in Gruppen integriert werden als ich. Aber ich sehe keinen Grund, das als "Ausstrahlung" zu bezeichnen, wenn ich schon spezifischere Einordnungen habe. Es sei denn, Ausstrahlung ist genau intendiert, als Oberbegriff für solche Eigenschaften hergenommen zu werden.
Das sind ja nicht notwendigerweise Menschen mit besonders viel Ausstrahlung. Ich kenne auf Anhieb mehr als eine Hand voll Menschen, die extrovertiert und doch eher redselig sind, aber halt keine besondere Ausstrahlung haben. Dass sie beim anderen Geschlecht auch besser ankommen, kann ich auch nicht wirklich beobachten. Mehr Aufmerksamkeit haben die sicherlich, aber ob sie auch interessanter als potentieller Partner sind konnte ich jetzt nicht zufriedenstellend beobahten.

Schön. Das ist es also auch nicht. :reporter:


Hanuta hat geschrieben: 15 Mär 2021 00:36
Reinhard hat geschrieben: 14 Mär 2021 22:36???
Soziopathen haben durch ihre Persönlichkeitsstruktur ein Talent dafür zu erkennen was den Menschen wichtig ist und sind in der Lage sich somit den Menschen anzupassen und immer die Rolle zu spielen, die gerade viel Vorteile für sie bringt.
Sie haben alleine durch die Beobachtung anderer Menschen herausgefunden welche Nuancen Menschen für besonders wichtig halten und können es somit glaubhaft reproduzieren.
Ich sehe es als einen wichtigen Aspekt der Ausstrahlung an sich auch auf Mitmenschen in geeignetem Maße einzulassen bzw. auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Das ist eine Sache, die man erst im Umgang mit vielen verschiedenen Menschen lernt. Hier könnte man ja wieder behaupten, dass Empathie eine Rolle spielt und es daran festmachen. Nur funktioniert das andersrum wiederum gar nicht. Empathie bedeutet ja nicht gleichzeitg, dass jemand eine positive Ausstrahlung hat.

Die Beschreibung klingt jetzt danach, als hätten Soziopathen eine starke Ausstrahlung. Oder Empathen, aber auch die nicht unbedingt. Also doch bei den Soziopathen deutlicher.

Ich bezweifle, dass das so gemeint war. :gruebel:
Make love not war!
Benutzeravatar
Menelaos
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 3357
Registriert: 13 Nov 2019 11:23
Geschlecht: männlich
AB-Status: Softcore AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.

Re: Was ist denn nun "Ausstrahlung"?

Beitrag von Menelaos »

Hanuta hat geschrieben: 15 Mär 2021 17:54
Menelaos hat geschrieben: 15 Mär 2021 13:23 Schon, aber Physik ist ab einem gewissen Level verdammt kompliziert, da macht es Sinn dass nicht mehr alle Menschen mitkommen können, egal wie gut man es ihnen erklären würde.
Ich glaube man kann alles auf eine anschauliche und einfache Weise erklären, unabhängig davon wie Komplex ein Thema ist.
Wenn man ein grobes Verständnis des Themas haben will ja, aber nicht wenn es um so detaillierte Erklärungen geht wie Reinhard sie haben will.
Ja, solche Menschen gibt es. Asperger Autisten haben z.B. so eine Störung, um zwischenmenschliche Kommunikation zu verstehen.
Und bei allen anderen, wo keine Störung in der Wahrnehmung zwischenmenschlicher Kommunikation existiert glaube ich eher, dass andere Faktoren dazu beitragen, dass sie diese Kommunikation nicht wahrnehmen können bzw. wollen. Menschen die z.B. hauptsächlich in ihrem eigenen Kopf leben werden viel was in ihrem Umfeld passiert nicht wahrnehmen. Menschen die sich als "Übermenschen" sehen und Emotionen als Schwäche wahrnehmen werden sich von diesen tunlichst distanzieren, da sie, im Gegensatz zu anderen Menschen, nicht Opfer ihrer Emotionen sind und alles von einer objektiven und rationalen Ebene sehen. Zumindest so der Glaube.
Letzteres sind meiner Ansicht nach also Menschen die sehr wohl Emotionen haben und diese auch wahrnehmen können, aber sich darauf nicht einlassen wollen, da das ja Kontrollverlust bedeuten würde. Hier sehe ich persönlich den Kern. "Sich darauf einlassen" bedeutet ja sozusagen einfach mal Mensch sein und das zu akzeptieren was kommt ohne vorher eine genaue Berechnung davon gemacht zu haben.
Macht alles Sinn, da gibt es sicher viele verschiedene Gründe. Man muss ja auch immer bedenken dass in diesem Forum eine überdurchschnittliche Anzahl an schrägen Vögeln und Sonderfällen landet, deren Probleme sicher nicht alltäglich sind.
"Humility is not thinking less of yourself, but thinking of yourself less."