Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 16:12
Weil sie letztenendes doch nichts erklärt.
Doch. Du willst die Argumente nur nicht akzeptieren.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 16:12
Meinst du die Frage danach, ob ich schon mal bei anderen Leuten eine Ausstrahlung bemerkt habe? Die habe ich schon mit Nein beantwortet ...
(Kann aber auch daran liegen, dass ich nicht so sonderlich viele Leute kenne.)
Da du Ausstrahlung an sich anzweifelst, wirst du Fragen dazu auch nicht beantworten können.
Die Frage war aber über konkrete Erlebnisse und nicht die Frage nach "Hast du schon mal Ausstrahlung bemerkt?"
Ringelnatz hatte dir da z.B. eine Frage gestellt und ich im Übrigen auch. Meine hast du aber wiederum deutlich relativiert und es von einer "persönlichen" Ebene auf eine sehr allgemeine und generelle Ebene verlagert.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 16:12
Da hätte ich dann mehr erwartet. Ich hätte von den befragten Personen, die die Ausstrahlung wahrnehmen wenigstens erhofft, dass sie etwas dazu angeben können, auf welche Weise diese Wahrnehmung der positiven Ausstrahlung erfolgt ist.
Naja, deine Erwartung liegt darin Kausalitäten zu erkennen. Demnach wirst du also immer enttäuscht werden.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 16:12
Findet eigentlich noch jemand außer mir, dass der Begriff "Selbstbewusstsein" ziemlich irreführend ist? Wenn ich meiner Selbst bewusst bin, also weiß, wer oder was ich bin, dann weiß ich um meine Stärken aber auch um meine Schwächen. Und wenn die Schwächen überwiegen sollten (was sie bei mir in sozialen Situation vermutlich tun), dann ist ein Selbstbewusstsein doch eigentlich schlecht.
Zu Selbstbewusstsein gehört ja nicht nur sich selbst zu kennen, sondern auch sich selbst zu akzeptieren. Stärken/Schwächen können nie überwiegen, wenn man sich nicht mit anderen Menschen ständig vergleicht. Stärken/Schwächen definieren eine Person und sind auch höchst subjektiv. Es reicht also zu wissen, dass man Stärken so wie Schwächen hat und diesen Umstand zu akzeptieren. Erst der Vergleich mit anderen Menschen führt zu Minderwertigkeitsgefühlen, was dann wiederum die Frage aufwirft, ob man sich selbst akzeptiert oder lieber nach etwas strebt was die Gesellschaft als wünschenswert propagiert. Letzteres ist ja gerade nicht "selbstbewusst".
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 16:12
Passendere Begriffe sind dann Selbstbehauptungsfähigkeit, Stärke, Dominanz oder sowas.
Bei solchen Begriffen fragst du dich nicht nach ihrer objektiven Bewertbarkeit?
Das sind alles Eigenschaften, die aus Selbstbewusstsein resultieren können, aber nicht müssen. Hier auch wieder. Keine Kausalität.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 16:12
Es beinhaltet aber doch, in die Privatsphäre der Menschen einzudringen und Dinge herauszufinden, die mich eigentlich nichts angehen.
Außerdem, wenn ich mir Dinge einbilde, die gar nicht zutreffen, dann habe ich nichts verbessert. Höchstens meine Phantasie trainiert. Spätestens beim Abgleich, wie gut ich beim Beobachten bin, bei dem ich dann herausfinden will, ob meine Einbildungen zutreffen, da wird es dann creepy.
Eigentlich beinhaltet es nur menschliche Emotionen und ihre Bedürfnisse lesen zu können. Und wenn man in der Lage ist die Emotionen korrekt zu lesen, dann kann man auch entsprechend darauf reagieren. Und wie erfolgreich diese Lesefähigkeit ist, zeigt sich ja anhand der Reaktion des Gegenübers.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 16:12
Ich weiß aber nicht, ob das jetzt ausschließen soll, dass cholerische Hitzköpfe niemals eine Ausstrahlung haben können? Glaube ich jetzt auch nicht. Aber vielleicht haben die dann eine eine andere Art Ausstrahlung, weil sie stark ihre Meinung vertreten können.
Inwiefern ist "ruhig bleiben in einer hitzigen Diskussion" Voraussetzung für Ausstrahlung?
"Cholerische Hitzköpfe" können ja trotzdem eine Ausstrahlung haben, da es noch genügend weitere Faktoren gibt, die das begünstigen.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 16:12
Wieso meinst du, ich würde Gefühlswelt anderer Menschen ausschließen?
Oder Emotionen generell als Humbug betrachten?
Du sprichst bei dem Lesen von Emotionen von "Einbildung". Du sprichst von Emotionen und zwischenmenschlicher Kommunikation so als gäbe es nichts außer die verbale Ebene. Alle weiteren Arten der Kommunikation obliegen lediglich der Fantasie und seien daher nicht existent. Zumindest nicht in zuverlässiger Form, da keine Kausalität besteht.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 20:06
Ja, ich weiß, dass es gerne behauptet wird, und auch daran geforscht wurde, aber das ist wiederum in der Forschung auch schwer replizierbar.
Der Placeboeffekt ist doch genau das.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 20:06
Gegengedanken: wenn es so einfach wäre, würde es jeder machen.
Theorie ist einfach. Umsetzung ist schwer.
Das zeigt vor allem, dass ein Mensch sich schwer gegen seine Emotionen wehren kann. Daher schaffen es auch nur wenige Selbstbewusstsein zu faken. Es wird leichter, wenn man seine Perspektive wechselt und daher mit einer anderen Motivation rangeht. Im Prinzip also die eigenen Gedanken austricksen.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 20:06
Ja, genau. Eventuell weiß das auch keiner, wie man das gezielt ausstrahlen soll, und die Schauspielerei ist schwerer als tatsächlich das SBw. zu verbessern.
Meiner Ansicht nach liegt das Problem in sich selbst. Selbstbewusstsein setzt ja gerade voraus, dass man nur sich selbst als Maßstab setzt und das ist für jeden ja individuell verschieden. Das Endresultat ist aber dann trotzdem eine Person, die eben selbstbewusst rüberkommt.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 20:11
Hmmmm. Und was für einen Zustand? Den, in dem ich über mich selbst nachdenke?
Vielleicht braucht es noch einen Thread "was ist Selbstbewusstsein?"
Da wirst du zu genau den gleichen Ergebnissen kommen wie in diesem Thread
Der Zustand ist einer in dem man sich selbst als Individuum mit all seinen Ecken und Kanten akzeptiert und erkennt, dass jeder Mensch seine eigenen individuellen Stärken/Schwächen hat, weshalb ein Vergleich nach besser/schlechter sinnlos ist.
Der Kern liegt hier auf "Akzeptanz".
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 20:38
Das mit der Ecke war eine Übertreibung, für die Leute intendiert, die behaupten, dass man jemandem die Ausstrahlung schon ablesen kann, ohne sich zu kennen oder dass derjenige viel gesagt hat. Die etwas entschärftere Variante wäre wohl, ich bin gerade zur Tür reingekommen, und stelle mich irgendwo zu einem der Grüppchen an Leuten und höre zu.
Habe ich dann Ausstrahlung und woran merken die Anwesenden das?
Das kann man so pauschal natürlich nicht beantworten. Das kommt auf die individuelle Ausprägung an.
Körpersprache, Mimik, Gestik, Tempo etc.
Und ja, wenn du eine Tür reinkommst und dich irgendwo dazu stellst, dann erkennt man schon auf non-verbaler Ebene schon einige Signale.
"Wie stellst du dich dazu?"
"Stellst du dich vor? Und wenn ja, wie?"
"Wie schaust du die Leute an?"
"Wie grüßt du die Leute?"
"Wie ist deine Körsprache?"
"Wie ist deine Mimik?"
"Wie hörst du zu?"
etc.
Alles Dinge die in wenigen Sekunden bereits etwas über deine Ausstrahlung sagen.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 20:38
Aber eigentlich ist das doch meine Frage: was soll ich denn noch tun außer zuhören?
Aktiv zuhören. Dich auf andere Menschen und ihre Gedanken einlassen. Das bedeutet z.B. die betreffenden Personen ausreden zu lassen, dann das Gesagte zu rekapitulieren und letztlich seine eigenen Gedanken in Verbindung zu den bereits geäußerten Gedanken kund zu tun.
Dabei können vielleicht neue Sichtweisen eröffnet werden und man kommt zusammen zu einem Ergebnis. Das erfordert natürlich ein Typus Mensch, der nicht vorverurteilend wirkt, so dass andere Menschen auch ein Interesse haben ihre Gedanken zu teilen.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 21:04
Man sollte also vielmehr ein beeindruckenderer Mensch werden als an irgendwelchen sekundären Wahrnehmungen herumzuschrauben.
Man sollte vielmehr ein beeindruckenderer Mensch für sich selbst sein als sich danach zu richten was andere angeblich von einem verlangen. Eine positive Außenwirkung wird sich dann meiner Ansicht nach zwangsläufig einstellen, wenn man von den Gedanken wegkommt, ob man für andere Menschen "genug" war. Stattdessen würde man sich stets die Frage stellen, ob man für sich selbst genug war und ob es den eigenen Ansprüchen entspricht.
Reinhard hat geschrieben: ↑21 Mär 2021 21:04
Die Vorgeschichte des Threads ist eigentlich, dass ich an manchen Stellen in anderen Forumsdiskussionen nicht wusste, worüber reden die Leute jetzt schon wieder?
Kontext ist sozusagen: was wird hier im Forum unter "Ausstrahlung" verstanden.
Wirkte auf mich nicht so, denn ansonsten hättest du die Antworten doch auch einfach so akzeptieren können oder wenigstens unter der Annahmen der Paradigmen deine Fragen gestellt, um ein tieferes Verständnis zu bekommen. Stattdessen kommst du mit der standardmäßigen Grundsatzdebatte und der Kritik, dass es keine Kausalität gibt und alles deshalb nur blabla ist.