GymT hat geschrieben: ↑08 Apr 2021 07:48
inVinoVeritas hat geschrieben: ↑08 Apr 2021 07:06
GymT natürlich verallgemeinert Hoppala hier, aber seine Aussage hat doch einen wahren Kern?
Wie ich schon sagte, sehe ich nicht so. Ich kenne genug Informatiker, die auch feiern gegangen sind und nicht die ganze Zeit an PCs rumgeschraubt haben. Das war früher vielleicht mal, noch vor meiner Studienzeit.
Dass es Hardcore-Nerds gibt, bestreitet ja keiner.
Aber trotzdem ist es bestimmt nicht so, dass alle, die etwas Technisches studieren, soziale Krüppel sind. Ich bezweifle sogar, dass die Mehrheit das ist.
Nee das habe ich damit auch nicht gemeint und ich stimme dir voll und ganz zu, dass dies eine falsche Annahme wäre!
Innerhalb ihrer Bubble können sich die meisten MINTler recht gut vernetzen, aber was ist mit all dem, was außerhalb der Technik-Bubble existiert? Bei krassem Männerüberschuss wie z.B. an einer TU kommt es dann unweigerlich zu den Beobachtungen, die hier im Thread bereits geschildert wurden.
Da schließt sich für mich mein Gedanken-Zirkel: es sind überwiegend MINTler, die nur wenig mit Themen, Aktivitäten und Menschen außerhalb ihres Interessengebietes anfangen können und das führe ich auf jenen Werdegang zurück, der erst zu diesem Studium geführt hat.
Als Kontrast dazu, sei wie gesagt die non-MINT-Studentin genannt:
GymT hat geschrieben: ↑08 Apr 2021 07:48
Aber warum soll die Pädagogik-/Kunst-/Literatur-Studentin automatisch breitgefächerte Interessen haben? In der Regel bewegt die sich doch auch in ihrer Blase.
Ihre "Bubble" ist einfach nicht so eng gefasst und sehr viel durchlässiger, so zumindest meine Beobachtung. Deshalb ist es bei ihr auch kein Beinbruch, wenn es kaum Männer im Studiengang gibt, da sie sich in viel mehr Netzwerken bewegt bzw. Kontakte dahin knüpft.
Ich versuche hier lediglich zu beschreiben, warum üblicherweise der Männerüberschuss im MINT-Umfeld sehr viel härt reinhaut, als der Frauenüberschuss im non-MINT-Umfeld. Es liegt an den jeweiligen Akteuren und die Art, wie diese mit den Grenzen ihrer eigenen Bubble umgehen.
GymT hat geschrieben: ↑08 Apr 2021 07:48
inVinoVeritas hat geschrieben: ↑08 Apr 2021 07:06
Was macht die Pädagogik-/Kunst-/Literatur- Studentin? Die hat breitgefächerte Interessen und ist offener dafür, mal über den Tellerrand zu schauen, ist von ihren social Skills besser aufgestellt und macht genau das, was Blau beschrieben hat.
Liegt auch einfach daran, dass man so einen Studiengang nicht mit Physik/Mathematik/Informatik/Chemie etc. vergleichen kann. Der Aufwand, den man in ein MINT-Studienfach stecken muss, liegt einfach ungemein höher.
Das dürfte wohl unbestritten sein, reicht meiner Meinung nach aber als Begründung nicht aus.
Kaum ein MINT-Student ist jeden Abend so sehr an seinem Schreibtisch gefesselt, dass er nicht die Möglichkeit hätte auch mal in gänzlich anderen Gefilden fischen zu gehen. Es ist überwiegend halt das mangelnde Interesse an vielen non-MINT-Bereichen, die dafür sorgt dass er seine Freizeit überwiegend mit MINT-Themen und mit MINT-Leuten (=> alle männlich, alle ähnlich tickend) verbringt.
Ich bezweifle, dass die Literatur-Studentin analog dazu ihre Abende mit reinen Frauenrunden in der Bibliothek verbringt. Die unternimmt dann häufiger etwas, das garnichts mit diesem Interessensgebiet zu tun hat.
GymT hat geschrieben: ↑08 Apr 2021 07:48
Ich wollte auch mal Germanistik studieren, wäre vielleicht besser gewesen, zumindest was Frauen angeht. Was die späteren Verdienstmöglichkeiten angeht aber mit Sicherheit nicht. Von daher ist so eine Entscheidung letztlich auch immer eine Abwägungssache. Ich würde aber trotzdem nicht meine Entscheidung von der Anzahl der Frauen in einem Studiengang abhängig machen.
Zustimmung, man sollte seine Entscheidung definitiv nicht von der Anzahl der Frauen abhängig machen!
Allerdings kann man MINT - ist jetzt nur ein Beispiel - auch in Köln studieren, wo insgesamt ein sehr ausgeglichenes M:W-Verhältnis herrscht, anstatt dafür nach Stuttgart oder Aachen an eine TU zu gehen, wo täglich Würstchen-Party angesagt ist.
Mag sein dass die TUs einen besseren Ruf als gemischte Universitäten haben, aber ich bezweifle dass ein Kölner Informatik-Absolvent auch nur einen Cent weniger im späteren Beruf verdient, nur weil er nicht an einer Hardcore-TU seinen Abschluss gemacht hat.
Und selbst wenn dem so sein sollte: ich würde 45k Einstiegshalt kombiniert mit vielen schönen Studentenjahren bevorzugen, als 50k Einstiegsgehalt in Aachen, wo man die Frauen in der Studi-Kneipe mit der Lupe hat suchen müssen.