inVinoVeritas hat geschrieben: ↑13 Jan 2022 14:19
Hoppala hat geschrieben: ↑10 Jan 2022 18:39
dr_Levelboss hat geschrieben: ↑10 Jan 2022 18:03
Grundsätzlich habe ich auch nicht von spezifischen Merkmalen gesprochen, sondern von einer ähnlichen Attraktivität. Ich denke man kann das aber auch auf Merkmale runterbrechen.
Das ist ein ziemlich weitreichendes "ich denke mal" ... Welches die wissenschaftliche Fundierung - falls so gegeben wie du behauptest - reichlich zerschießt, sofern nicht auch entsprechend hinreichend belegbar.
Ich persönlich sehe überwiegend draußen im echten Leben Paare, wo beide Partner einer sehr ähnlichen "Attraktivitätsklasse" zugehörig sind.
Ich denke, das kommt sehr auf den "voreingestellten" Blickwinkel an. Wenn ich Ähnlichkeiten sehen will, finde ich die. Wenn ich Unterschiede sehen will, finde ich die. Natürlich gibt es auch die "eindeutigen" Extremfälle, in alle Richtungen.
inVinoVeritas hat geschrieben: ↑13 Jan 2022 14:19
In der Wissenschaft nennt man das "assortative Paarung“ (assortative mating): Menschen suchen sich dabei einen Partner, der ungefähr ihrem eigenen wahrgenommenen Attraktivitätsniveau entspricht. Je länger sich zwei Menschen vor Beginn ihrer Partnerschaft kennen, desto weniger spielt jedoch das Aussehen der beiden Partner eine Rolle.
Das wäre doch ein wichtiger Zusammenhang, insbesondere wenn man meint, irgendwie "äußerliche Attrativitätsprobleme" zu haben, sei es, weil man sich nicht hübsch genug findet, oder.meint, Hübschere finden zu müssen.
Jetzt ist die zentrale Frage: was heißt "länger"? Ist das irgendwie/irgendwo beantwortet?
Ich gehe nämlich davon aus, dass "länger" vor allem "intensiver" heißt. Das heißt, der Zeitfaktor ist nur unterstützend: wer schneller das "gute Kennenlernen" initiiert, braucht halt nicht so lange. Nun hängt "gutes Kennenlernen" -. mal so grob gesagt - von 2 Faktoren ab: der eigenen Offenheit (oha, schon wieder!) und der Fertigkeit, die auch kommunikativ rüberzubringen; und der entsprechenden Offenheit des Gegenübers. Und dann muss es natürlich überhaupt noch passen. Die Offenheit des Gegenübers kann ich initial kaum beeinflussen.
Somit hätte man wenigstens eine Stellschraube. Und dann muss es die Zahl der Versuche machen. Manche gewinnen beim ersten Mal im Lotto, andere nie. Beides ist sehr selten. Wrr nicht mitspielt, gewinnt sicher nicht (außer den gesparten Einsatz, immerhin). Anders als beim Lotto, kann man selbst unter Corona-Bedingungen ne ziemliche Menge "Beziehungsgewinner" sehen.Die generellen Chancen scheinen also nicht ganz so schlecht.
Da steht: "Kann der "Beziehungsmarkt" sich im freien Spiel seiner Kräfte entfalten, tritt normalerweise ein Phänomen auf, das Evolutionspsychologen als "assortative Paarung" bezeichnen"
Man fragt, sich was das in einer entwickelten Gesellschaft sein soll, "freies Spiel der Kräfte des Beziehungsmarkts" ? ...
Und ich frage mich weiter, warum "näheres Kennenlernen" nicht zu diesem freien Spiel gehört - denn erst wenn ich das auklammere, geschieht ja lt. dieser Studienwiedergabe "assortative Paarung"?
Mir sind das zu diffuse und realitätsferne Vorannahmen, um das Ergebnis irgendwie ernst nehmen zu können. Das ist die Kunstwelt eines Labors, um überhaupt aussagefähige "Ergebnisse" zu erhalten.
inVinoVeritas hat geschrieben: ↑13 Jan 2022 14:19
Experimente wie das hier genannte gab es schon viele und sie zeigen immer wieder, dass beide Partner einen ähnlichen Attraktivitäts-Score haben.
Kann sein. Mir fehlen bisher noch die Experimente, die realitätsnah genug sind.
inVinoVeritas hat geschrieben: ↑13 Jan 2022 14:19
Dies lässt sich auch ganz gut auf das Thema Onlinedating übertragen, wo beim ersten Date sehr früh entschieden wird, ob man sich überhaupt nochmal wiedersehen will. Wenn da die Attraktivität des Dates nicht wenigstens auf dem eigenen Niveau ist, macht sich sofort Enttäuschung breit. (kenne ich auch von mir selbst)
Online-Dating ist eine sehr spezifische "Kennenlern"-Form. Zuerst lernt man sich gar nicht kennen. Entwickelt aber eine Vorstellung vom anderen und eventuell Erwartungen (Kopfkino). Und dann trifft man sich einmal. Die Chancen, dass das jenseits sehr einfach abzuklärender Erwartungen (Sex) klappt, sind gering. "Längeres Kennenlernen" fällt dabei in den allermeisten Fällen von vornherein aus. Und "äußerliche Attraktivität" beschränkt sich auf die Cleverness beim Profilerstellen, sowie die ersten paar Sekunden eines eventuellen Treffens, in denen Vorstellung und Erwartung mit der Wirklichkeit abgeglichen werden. Es geht also auch hier weniger um Attraktivtät, als um das Gemessenwerden an den zuvor im Kopf des anderen entstandenen Ideen.
Immerhin auf die kann man - wenn man sehr geschickt mit den Medien umzugehen versteht - in gewissen Maß kontrolliert Einfluss nehmen. Für den "geschickten Umgang" wiederum wäre m. E. ein gerüttelt Maß Menschenkenntnis und Kommunikationserfahrung erforderlich. Hm.
Mir scheint da eine schlaue Strategie, beim Profil etwas tiefer zu stapeln, sodass bei einem ersten Treffen die ohnehin nicht zu hohen Erwartungen im ersten Eindruck übertroffen werden können. Ab dann besteht die Chance auf längeres Kennenlernen.
Was mir allerdings eine "antizyklische" Strategie zu sein scheint

im Forum jedenfalls geht es immer darum das Profil so attraktiv wie möglich zu gestalten. Was fast zwangsläufig zu einer gewissen "Fallhöhe" beim ersten Treffen führt ... Umgekehrt werden "etwas bescheidenere" Profile zu weniger Treffen führen. Das Auszutarieren, ist ne Kunst für sich.
Eine Mühe, die ich dann doch lieber in meine Reallife-Kennenlern-Fertigkeiten stecken würde.
Online-Suche is a bitch. (No offense, Ladies ...)
Mir scheint sowieso diese "wissenschaftliche Passungseigenschaften-Suche" ein zweifelhaftes Forschungsfeld. Woifür und warum will das jemand wissen? Partnerbörsen? Bevölkerungskontrolle? (Ich glaub, nicht mal die Chinesen machen das auf diesem Niveau?). Welches allgemeine, quasi "objektive" Erkenntnisinteresse gibt es daran, zu erfahren, mit welcher Wahrscheinlichkeit Lena und Sven zueinander finden?
Bis auf Weiteres fallen mir da nur dubiose Zwecke ein. Die einer wie der andere praktisch zwangsläuifig dazu führen, dass entsprechende Studien von vornherein "passgenau" modelliert sind, um das zu finden, was man finden will. Und Ergebnisse, die besagen "Nee, das kann so gar nicht sein, wir gehen das völlig falsch an" gar nicht erst entstehen zu lassen. Ne Art Filterblase. Bis man soviele Studien dieser Art hat, dass es heißt: "guck, es gibt so viele Studien, da muss was dran sein" ...
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