Wollen Abs gar nicht viel Sex?

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Sternenwanderer
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Sternenwanderer »

Also die letzten Aussagen in diesem Thread zeigen deutlich warum es den meisten Menschen unangenehm ist überhaupt über ihre psychischen Probleme zu sprechen. Da werden dann oft Pauschalaussagen gefällt, wie zum Beispiel das man sie am besten fallen lässt, da sie einem ja nichts bringen. Schon harter Tobak.

Nur mal so, die meisten depressiven Menschen wollen eben keine Belastung für ihr Umfeld sein und ziehen sich deswegen zurück anstatt Freunde die sie haben den ganzen Tag vollzujammern, sie leiden leise. Was ihre Probleme nur noch verschlimmert.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Reinhard »

Leon hat geschrieben: 21 Jan 2022 19:21 Klar, jeder kann doch mal schlecht drauf sein. Wenn es aber ein Dauerzustand ist, sollte diese Person sich selbst erst einmal hinterfragen - und es nicht auf eine schlechte Kindheit etc... schieben.

Da gibt es Leute, die haben ein Problem in ihrem Leben. Sie strengen sich dann an herauszufinden, wo die Ursache für ihr Problem liegt. Und sie finden was in ihrer Kindheit. Vielleicht hilft ihnen diese Erkenntnis, vielleicht auch nicht. Das weiß man aber erst hinterher, muss man halt ausprobieren ...


Aber aus deiner Sicht ist das dann kein Hinterfragen? Sondern "auf eine schlechte Kindheit schieben" ... :roll:
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Kleiner Mann »

Sternenwanderer hat geschrieben: 21 Jan 2022 20:53 Nur mal so, die meisten depressiven Menschen wollen eben keine Belastung für ihr Umfeld sein und ziehen sich deswegen zurück anstatt Freunde die sie haben den ganzen Tag vollzujammern, sie leiden leise. Was ihre Probleme nur noch verschlimmert.
Meiner Meinung nach gibt es aber einen Unterschied zwischen Volljammern und Bestätigung suchen.

Und Sex für eine Mitleidsnummer? Naja.
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Sternenwanderer
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Sternenwanderer »

Kleiner Mann hat geschrieben: 21 Jan 2022 21:24 Meiner Meinung nach gibt es aber einen Unterschied zwischen Volljammern und Bestätigung suchen.

Und Sex für eine Mitleidsnummer? Naja.
Ich hab keine Ahnung wo von du sprichst. in meinem Beitrag ging es nicht um Sex und in den vorangegangenen auf die ich mich bezog auch nicht.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Kleiner Mann »

Sternenwanderer hat geschrieben: 21 Jan 2022 21:39
Kleiner Mann hat geschrieben: 21 Jan 2022 21:24 Meiner Meinung nach gibt es aber einen Unterschied zwischen Volljammern und Bestätigung suchen.

Und Sex für eine Mitleidsnummer? Naja.
Ich hab keine Ahnung wo von du sprichst. in meinem Beitrag ging es nicht um Sex und in den vorangegangenen auf die ich mich bezog auch nicht.
Der erste Teil war auf deinen Beitrag bezogen. Der zweite Teil eher auf die generelle Diskussion.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Menelaos »

Daniel84 hat geschrieben: 21 Jan 2022 17:57
Aber jeder von uns - auch du - wird bevorzugt mit jenen Menschen Umgang pflegen wollen, mit denen er eine gute Zeit zusammen haben kann. Man kann auch mal jemanden mit einbeziehen, bei dem man den Kontakt eher aus Mitgefühl hält, und die einen emotional eher runter ziehen, aber wenn das nicht durch andere Bekanntschaften kompensiert wird, macht man sich selbst auf Dauer unglücklich.
Wenn Mitgefühl "emotional runterzieht" und dazu führt, dass man "auf Dauer unglücklich" wird, dann hat man ein Problem. Das liegt dann aber vielleicht auch in einem selbst und nicht in dem Menschen, der Leid erfährt oder von Depression betroffen ist. Es muss doch möglich sein, sich NICHT vor dem Leid anderer zu verschließen und trotzdem nicht dauerhaft unglücklich zu werden?! Hoffe ich jedenfalls. Sonst könnten tatsächlich nur oberflächliche Menschen glücklich werden; das fände ich traurig.
Mitgefühl ist nun mal ein zweischneidiges Schwert. Es motiviert uns dem Leidenden zu helfen, weil wir sein Leid nachempfinden können, aber gleichzeitig fühlen wir uns halt auch schlechter, eben weil wir sein Leid nachempfinden können. Der unglückliche Mensch zieht den Mitfühlenden demnach mehr oder weniger stark runter, und idealerweise zieht der Mitfühlende ihn hoch, vielleicht sogar genug um ihm aus der Krise herauszuhelfen.
Aber der Mitfühlende braucht eben auch die andere Seite, er braucht auch die Kraft von glücklichen Menschen in seiner Umgebung, die ihn emotional eben nicht runter ziehen, sondern aufbauen.
Ein Mensch mit einem Helferkomplex, könnte (in meinen Augen) diese Balance nicht herstellen, weil er unbewusst viel zu stark zu den Leidenden neigt, und sein eigenes Bedürfnis nach Glück zu sehr in den Hintergrund stellt.
Persönlich neige ich dazu den Kontakt zu negativen Menschen abzubrechen,
"negative Menschen" ist eine unzulässige Abwertung. :dont:
Ich bin offen für Vorschläge was die Bezeichnung angeht.
Wenn Du Dich in der Verantwortung siehst, zu helfen, oder gar Einsamkeit des anderen zu bekämpfen (!) und dann noch die Erwartung hast, dass sich dann aber auch schnell genug für Dich sichtbar die Person/ihre Stimmung ändern muss, dann wundert es nicht, dass Du befürchtest, (emotional) überfordert zu werden. Das kannst Du nicht leisten und diese Angst ist dann auch berechtigt.
Ich sehe mich nicht unbedingt in der Verantwortung, aber zu helfen bedeutet eben auch etwas zu bewirken... aber dazu muss man halt auch was bewirken, und das setzt für mich eine Verbesserung beim anderen voraus. Ich habe allergrößten Respekt vor Menschen, die beispielsweise Menschen mit schweren Behinderungen pflegen, in dem sicheren Wissen, dass sich dieser Zustand niemals verbessern wird.
Es ist mit Sicherheit notwendig und gut für die Betroffenen, aber ich weiß ich könnte das nicht.
Nur: Es ist ja gar nicht Deine Verantwortung, die Probleme des anderen zu lösen, auch nicht als Freund oder Partner! Du bist auch nicht sein/ihr Therapeut. Vielleicht würde Dich der Kontakt ja weniger runterziehen, wenn Du diesbezüglich Deine Einstellung überdenkst.
Das mach ich auch, da brauchst du nicht besorgt sein.
Man darf Grenzen ziehen und kann trotzdem ein sehr guter Freund sein. Und wenn man mal aufhört, sich den Druck zu machen, dass man jetzt aber schnell genug was an der Stimmung oder den Problemen des anderen ändern muss, dann wird man vielleicht auch feststellen, dass der Mensch eigentlich ein toller Typ ist und man sehr wohl von dem Kontakt auch profitieren kann.
Und der "tolle Typ" ist dann halt genau das was ich mich "Was ist für mich drin?" gemeint habe, denn wenn er das ist, dann gebe ich mich ja nicht nur aus Mitleid mit ihm ab.
Es gibt aber auch Menschen, die weder von meiner Hilfe zu profitieren scheinen, noch angenehm im Umgang sind.
Aber auch hier beschreibst du in meinen Augen eher ein Extrem, scheinst es aber als die andere Seite der Münze darzustellen, so als ob alle glücklichen Menschen so sind.
Vielleicht nicht. Aber es zeigt, dass auch der Kontakt zu glücklichen Menschen unglücklich machen kann, bzw. unangenehm sein kann.
Touchee!
Zusammenfassend ist daher für mich dieser kausale Zusammenhang, den Du aufgestellt hast "Kontakt zu unglücklichem Menschen -> selbst unglücklich" nicht so klar. Aber es kann natürlich gut sein, dass viele Leute dennoch auch so denken und deshalb Leute als potentielle Partner von vornherein ablehnen, die keinen glücklichen Eindruck machen. Wobei ich vermute, dass da auch sowas reinspielt, dass Frauen halt einen "starken" Mann wollen, der sie beschützt und für sie da ist und Depression halt oft auch als Schwäche interpretiert wird (der soll sich nicht so anstellen / endlich mal zusammenreißen / nicht so ein Jammerlappen sein, etc.).
Wie gesagt, ein Partner ist dann nochmal eine ganz andere Geschichte. Ich glaube so gut wie jeder Mensch möchte in Situationen der eigenen Schwäche gerne von seinem Partner unterstützt und bestärkt werden, und das geht halt nicht, wenn der Partner selbst permanent auf diese Stütze angewiesen ist, und niemals die Kraft hat selbst zu helfen.
Eine gute Beziehung setzt da für mich ein gewisses Gleichgewicht voraus.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Menelaos »

Daniel84 hat geschrieben: 21 Jan 2022 19:00
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 21 Jan 2022 18:45 Ich finde solche Menschen eher bewundernswert, weil sie sich eben nicht von allem möglichen herunterziehen lassen. Grund genug seine Gedanken eintrüben zu lassen gibt es genug. Die Tagesschau am Abend reicht, um genug Treibstoff für seine Sorgen zu bekommen. Wenn man sich dann noch seinen persönlichen Problemen hingibt, dann ist man sehr schnell ziemlich deprimiert und der Weg zu einer handfesten Depression ist nicht mehr weit! :surprise:
Wäre schön, wenn die Leute mal aufhören würden, Depression auf so ne Weise lächerlich zu machen und zu verharmlosen. Das ist ne Krankheit, die kann verschiedene Ursachen haben (u.a. genetisch, Kindheit, Missbrauch usw.). Eine "handfeste Depression" kommt nicht einfach mal "sehr schnell", weil man zu viel Nachrichten schaut und sich "seinen persönlichen Problemen hingibt". Frechheit. :fluchen:
Vorsicht, wir haben hier nicht ausschließlich von Menschen mit Depressionen geredet. Schließlich ist nicht jeder ständig mies gelaunte Mensch gleich depressiv.
irgendwann will auch niemand mehr mit einem etwas zu tun haben, wenn man ständig negativ gestimmt ist.
"niemand"? Weil Du das Maß aller Dinge bist?
Das ist eine Redewendung, und muss nicht wörtlich gemeint sein. Persönlich benutze ich recht ausgiebig Relativierungen, und halte sie auch für wichtig. Aber ich denke man muss auch mal ein Auge zudrücken können, wenn klar ist, was gemeint war.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Menelaos »

Einzelgänger hat geschrieben: 21 Jan 2022 20:36 Also zusammengefasst:
Menschen, denen es schlecht geht und deshalb eine negative Sicht auf die Welt haben, verdienen es nicht einen Partner zu kriegen, weil ihre Existenz schädlich für andere ist. Die Gründe für diese Denkweise werden ignoriert.
Sie sollen sich einfach mal zusammenreißen und alles positiv sehen.
Ich glaube niemand sprach von "verdienen" oder "nicht verdienen", was im Falle einer Partnerschaft ja auch gar nicht geht. Was jeder von uns verdient, worauf er ein Recht hat, ist die Suche nach dem eigenen Glück.
Wenn du bei der Suche eines anderen nach dessen Glück ausgesiebt wirst, dann mag das aus unfairen Gründen geschehen, aber dieser andere Mensch hat nun mal das Recht diese Wahl völlig frei zu treffen.
Dass ein Partner ihnen helfen könnte, weil wie ein Mensch behandelt zu werden positive Auswirkungen auf ihren Gesundheitsstatus haben könnte, kann natürlich nicht sein. Dafür bräuchte man jemanden mit krankhaftem Helferkomplex.
Das kann schon sein, aber man kann es auch niemandem übel nehmen, der das nicht will. Manche wollen es vielleicht dennoch, auch ohne Helferkomplex. Aber es gibt eben auch jene, bei denen das dann doch ins Krankhafte und Selbstverleugnende ausufert.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Menelaos »

Generell schlage ich vor, dass wir alle uns ein wenig mehr bemühen die Aussagen der anderen sorgfältig zu lesen, und uns Mühe zu geben sie nicht unvollständig zu interpretieren. Das scheint jetzt ein paar Mal vorgekommen zu sein.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Daniel84 »

Menelaos hat geschrieben: 21 Jan 2022 23:26
Persönlich neige ich dazu den Kontakt zu negativen Menschen abzubrechen,
"negative Menschen" ist eine unzulässige Abwertung. :dont:
Ich bin offen für Vorschläge was die Bezeichnung angeht.
Traurig, pessimistisch, leidend, unglücklich...
Daniel84

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Daniel84 »

Menelaos hat geschrieben: 21 Jan 2022 23:34
Daniel84 hat geschrieben: 21 Jan 2022 19:00
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 21 Jan 2022 18:45 Ich finde solche Menschen eher bewundernswert, weil sie sich eben nicht von allem möglichen herunterziehen lassen. Grund genug seine Gedanken eintrüben zu lassen gibt es genug. Die Tagesschau am Abend reicht, um genug Treibstoff für seine Sorgen zu bekommen. Wenn man sich dann noch seinen persönlichen Problemen hingibt, dann ist man sehr schnell ziemlich deprimiert und der Weg zu einer handfesten Depression ist nicht mehr weit! :surprise:
Wäre schön, wenn die Leute mal aufhören würden, Depression auf so ne Weise lächerlich zu machen und zu verharmlosen. Das ist ne Krankheit, die kann verschiedene Ursachen haben (u.a. genetisch, Kindheit, Missbrauch usw.). Eine "handfeste Depression" kommt nicht einfach mal "sehr schnell", weil man zu viel Nachrichten schaut und sich "seinen persönlichen Problemen hingibt". Frechheit. :fluchen:
Vorsicht, wir haben hier nicht ausschließlich von Menschen mit Depressionen geredet. Schließlich ist nicht jeder ständig mies gelaunte Mensch gleich depressiv.
Auf wen/was beziehst Du Dich hier? In dem Beitrag, auf den ich mich bezog, war ja explizit von einer "handfesten Depression" die Rede, die da lächerlich gemacht wurde.

Übrigens gilt Deine Aussage auch umgekehrt: Nicht jeder depressive Mensch ist ständig mies gelaunt.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Menelaos »

Daniel84 hat geschrieben: 22 Jan 2022 08:20
Menelaos hat geschrieben: 21 Jan 2022 23:26
"negative Menschen" ist eine unzulässige Abwertung. :dont:
Ich bin offen für Vorschläge was die Bezeichnung angeht.
Traurig, pessimistisch, leidend, unglücklich...
Ich glaube die meisten Menschen helfen gerne - vor allem einer nahestehenden Person - wenn diese leidet, traurig ist, oder unglücklich. Aber ich denke auch, dass Pessimismus wie ein Gift ist, das der Betroffene selbst bereitwillig und in großen Mengen herunterstürzt.
Will man einem Pessimisten helfen, dann versucht er meist den Helfenden davon zu überzeugen, dass der Pessimismus völlig gerechtfertigt ist. Ich verstehe natürlich, dass das erstmal nur eine Rechtfertigung des eigenen Handelns und Denkens ist, aber ich glaube man kann das gar nicht tun, ohne gleichzeitig dem Helfenden zu sagen: "Pessimismus ist die einzig vernünftige Einstellung für mich, weil es die einzig vernünftige Einstellung überhaupt ist, und somit auch die einzig vernünftige Einstellung für DICH."

Insofern denke ich, dass ich vor allen Dingen über Pessimisten gesprochen habe, denn ob sie es wollen oder nicht, sobald sie anfangen zu erläutern warum sie so denken, sickert diese Botschaft mit in ihre Worte ein, auch ohne dass sie es wollen, oder auch nur bemerken.

Also korrigiere ich meine ursprüngliche Aussage: Menschen dulden nur ein begrenztes Maß an Pessimismus in ihrer Umgebung, andernfalls werden sie selbst krank. Ein wenig Pessimismus ist tolerierbar, wenn der Mensch sonst sehr angenehm ist, aber zu viel davon, und der einzige Grund sich mit so jemandem abzugeben, ist (in meinen Augen) ein fehlgeleiteter - weil selbstzerstörerischer und sinnloser - Sinn für Mitgefühl.
Exzessiven Pessimismus saugt geradezu die Lebensfreude aus dem Betroffenen, und aus allen Menschen in ihrem Umfeld. Und nein, die Betroffenen sind nicht in dem Sinne Schuld daran, aber ebenso wenig kann man den Menschen in ihrem Umfeld vorwerfen, wenn sie sich selbst vor diesem "negativen" Einfluss schützen, indem sie sich emotional vom Pessimisten abkanzeln.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Menelaos »

Daniel84 hat geschrieben: 22 Jan 2022 08:24
Menelaos hat geschrieben: 21 Jan 2022 23:34
Daniel84 hat geschrieben: 21 Jan 2022 19:00
Wäre schön, wenn die Leute mal aufhören würden, Depression auf so ne Weise lächerlich zu machen und zu verharmlosen. Das ist ne Krankheit, die kann verschiedene Ursachen haben (u.a. genetisch, Kindheit, Missbrauch usw.). Eine "handfeste Depression" kommt nicht einfach mal "sehr schnell", weil man zu viel Nachrichten schaut und sich "seinen persönlichen Problemen hingibt". Frechheit. :fluchen:
Vorsicht, wir haben hier nicht ausschließlich von Menschen mit Depressionen geredet. Schließlich ist nicht jeder ständig mies gelaunte Mensch gleich depressiv.
Auf wen/was beziehst Du Dich hier? In dem Beitrag, auf den ich mich bezog, war ja explizit von einer "handfesten Depression" die Rede, die da lächerlich gemacht wurde.

Übrigens gilt Deine Aussage auch umgekehrt: Nicht jeder depressive Mensch ist ständig mies gelaunt.
Ich beziehe mich auf die Unterhaltung als Ganzes, in der Depression zwar erwähnt wurde, aber ich habe das nie als den alleinigen Fokus der Unterhaltung verstanden.

Der Beitrag den du dich bezogen hast, sprach auch von einem "Weg in die handfeste Depression", eben über die ständige, negative Sicht auf die Welt, das ständige Sich Sorgen Machen, das dauernde Zweifeln an allem was einem je gesagt wird. Anders ausgedrückt: Er nennt die Depression als das Endergebnis ständigen Mies-gelaunt-seins.
Nun, ich weiß dass Depressionen nicht so funktionieren... zumindest bin ich mir recht sicher dass es nicht so ist. Aber du musst auch bedenken, dass das Wort "Depression" von Laien oft allzu lax verwendet wird, eben weil die meisten Menschen nicht so genau wissen was es bedeutet, und wie es dazu kommt.

Was ich damit sagen will ist: Häng dich nicht an der Verwendung dieses Wortes auf, wenn er anscheinend ja nicht über tatsächliche Depression spricht, sondern nur über das was Laien meist darunter verstehen.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Anne13 »

Eine Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung! Zum Glück sprechen immer mehr Betroffene öffentlich darüber. Ansonsten werden diese Menschen nicht wirklich wahrgenommen, weil die meisten sich zurückziehen und nur noch beschränkt am sozialen Leben teilnehmen.

Ich war viele Jahre mit einem Menschen mit Depressionen zusammen. Bei ihm kamen die Schübe ca. aller 3 Monate. Diese haben bei ihm zu einer deutlichen Wesensveränderung geführt. Aggression, Selbstmordgedanken, Schlaflosigkeit, Emotionslosigkeit auch seinen Kindern gegenüber.....
Klar möchte man dem Partner helfen, ihm beistehen. Aber schlussendlich kann nur eine Therapie evtl. mit Medikation zu einer Besserung führen. Ich habe gekämpft bis ich am Ende ein stark depressives Burnout hatte und selber Psychopharmaka brauchte, weil mich seine Erkrankung so ausgelaugt hatte. Ansich bin ich ein sehr optimistischer Mensch, doch bei allem Verständnis und bei aller Unterstützung ist diese Beziehung an seiner psychischen Erkrankung gescheitert. Wenigstens hat er danach endlich eine Therepie angefangen. Trotzdem traurig, daß alles so gekommen ist.

Was ich damit sagen will, der Partner ist kein Therapieersatz!
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Hallo zusammen :winken:
Daniel84 hat geschrieben: 21 Jan 2022 19:00 Wäre schön, wenn die Leute mal aufhören würden, Depression auf so ne Weise lächerlich zu machen und zu verharmlosen. Das ist ne Krankheit, die kann verschiedene Ursachen haben (u.a. genetisch, Kindheit, Missbrauch usw.). Eine "handfeste Depression" kommt nicht einfach mal "sehr schnell", weil man zu viel Nachrichten schaut und sich "seinen persönlichen Problemen hingibt". Frechheit. :fluchen:
Ich empfinde es ehrlich gesagt als Frechheit, wenn man positiv gestimmte Menschen verachtet, ihnen Oberflächlichkeit & Kaltherzigkeit unterstellt! Wie du ja schon richtig geschrieben hast gibt es verschiedene Ursachen für Depressionen. Allerdings bezog sich mein Beitrag nicht explizit auf an Depression erkrankte Menschen, sonder auf Pessimisten. Also Menschen, die immer nur das negative sehen. Sie es das Wetter, die Politik, das Fernsehprogramm und und und.
Das Problem an der Sache ist, dass man irgendwann in eine Strudel gerät und überhaupt nicht mehr in der Lage ist, das Schöne zu sehen. Irgendwann ist man so konditioniert den Regen zu sehen, dass man die Sonne gar nicht mehr wahrnimmt. Wenn man dann nicht aufpasst, dass kann das Ergebnis durchaus eine Depression sein. Streich meinetwegen das "sehr schnell", es ist eher ein schleichender Prozess, bei dessem Ende der Übergang vom Pessimisten zum depressiven fliessend ist.

Im übrigen habe ich Depressionen weder lächerlich gemacht noch verharmlost! :dont: Ich habe im Bekannten- und Freundeskreis durchaus schon Erfahrung mit Menschen machen müssen, die depressiv waren. Und das ist alles andere als lustig. Vor allem dann, wenn es sich bei der Person um eine langjährige Freundin handelt, die durch den Tod des Partners in die Depression gerutscht ist, Selbstmordgedanken äußert und man selber hilflos daneben steht und man nichts tun kann. Also unterstell mir bitte nicht, ich würde Depressionen verharmlosen und mich darüber lustig machen!
irgendwann will auch niemand mehr mit einem etwas zu tun haben, wenn man ständig negativ gestimmt ist.
"niemand"? Weil Du das Maß aller Dinge bist? Offenbar haben Du und ich doch ganz unterschiedliche Präferenz und finden unterschiedliche Eigenschaften bei anderen Menschen sympathisch. Also kannst Du ja wohl nicht davon ausgehen, dass alle es so sehen wie Du und "niemand" das will, nur weil Dich persönlich negative Stimmung "nervt".
Ich kenne zumindest keinen, der wirklich gerne mit negativ gestimmten (nicht krankhaft depressiven(!)) Personen zu tun hat. Natürlich soll und muss man für Menschen da sein, denen es gerade schlecht geht. Natürlich soll man diesen Menschen versuchen zu helfen. Wenn aber jedes Hilfsangebot ausgeschlagen wird und jeder Vorschlag zurückgewiesen wird, dann ist es ziemlich schwierig zu helfen. Wenn darüber hinaus ausschließlich negativ Themen auf den Tisch kommen, dann kommt man irgendwann an den Punkt, wo es auch um den Selbstschutz geht. Nämlich dann, wenn man merkt, dass einem diese Person nicht gut tut und man selber schon anfängt negativ zu denken. Dann heißt es aufpassen und auch mal an sich selber zu denken.

Es ist nunmal so, dass Menschen, die immer nur negativ gestimmt sind (nochmal: ich spreche hier nicht von krankhafter Depression), nicht gerade anziehend auf andere wirken. Das sollten diese Leute sich bewusst machen und versuchen an sich selbst zu arbeiten. Sollte es so sein, dass man nicht allein aus dem Tief kommt, so sollte man nicht davor zurückschrecken sich professionelle Hilfe zu holen. Diese kann einem im Zweifel wahrscheinlich sowieso mehr helfen, wie ein Laie.
Leon hat geschrieben: 21 Jan 2022 19:21
Wieso sollte man mit einer Person, die ständig oder einen Großteil der Zeit schlecht drauf ist / nörgelt etc... irgendetwas zu tun haben wollen? Persönlich habe ich mich mit 18 oder 19 dafür entschieden, nur noch Leute um mich herum haben zu wollen, die mir gut tun.
Ich finde, da hat man auch eine gewisse Verantwortung sich selbst gegenüber. Wenn man bemerkt, dass einem gewisse Menschen nicht gut tun und einem sogar schaden, dann muss man reagieren.
Mal ein Beispiel: Vor ein paar Jahren war ich mit meinen Eltern und einem bekannten Ehepaar im Theater. Danach habe ich uns noch zum Essen eingeladen. Wir sitzen also um Restaurant und unsere Bekannten sind nur am nörgeln. Der Tisch gefällt nicht, der bestellte grüne Salat ist zu grün (kein Scherz, das wurde wirklich so bemängelt!), der Kellner war zu unfreundlich und und und. Ich habe mich in diesem Moment echt so geärgert. Man lädt zum Essen ein und es wird nur gemeckert. Das war dann auch meine letzte Einladung an diese Bekannten.
Leon hat geschrieben: 21 Jan 2022 19:29
Ich finde, dass eine positive Lebenseinstellung gepaart mit einer gewissen Resilienz sicher nicht schadet. Als Beispiel nehme ich mal den Beginn der Pandemie. Die einen haben sich hysterisch irgendwo eingeschlossen oder gejammert dass der Malle-Urlaub ins Wasser fällt, die anderen haben einfach mal die wunderschönen Wanderwege im Landkreis erkundet. Das sind so Sachen, die man schon immer mal machen wollte, aber niemals Zeit dafür hatte und das Leben in der schwierigen Zeit bereichert haben.
Meine Mutter lebt nach dem Motto: "Jedes negativ hat auch sein positiv!". Ich bewundere meine Mutter dafür. Ich stelle aber auch immer wieder fest, dass sie irgendwie Recht hat. Mal ein Beispiel: Als ich noch klein war ist meine Mutter regelmäßig zur Fußpflege gegangen. Eines Tages hat sich meine Mutter den Fuß gebrochen und konnte den Termin bei der Fußpflege nicht wahrnehmen, hat abgesagt. Und was war? Genau zu dem Termin, an dem meine Mutter bei der Fußpflege gesessen hätte, wurde eben diese überfallen und niedergestochen! :shock: So ärgerlich der gebrochene Fuß auch war, so ein Glück war es im Nachhinein dann für meine Mutter.
Einzelgänger hat geschrieben: 21 Jan 2022 20:36 Menschen, denen es schlecht geht und deshalb eine negative Sicht auf die Welt haben, verdienen es nicht einen Partner zu kriegen, weil ihre Existenz schädlich für andere ist. Die Gründe für diese Denkweise werden ignoriert.
Sie sollen sich einfach mal zusammenreißen und alles positiv sehen.

Dass ein Partner ihnen helfen könnte, weil wie ein Mensch behandelt zu werden positive Auswirkungen auf ihren Gesundheitsstatus haben könnte, kann natürlich nicht sein. Dafür bräuchte man jemanden mit krankhaftem Helferkomplex.

Ein Partner kann aber auch nur in begrenztem Rahmen helfen. Die betroffene Person muss auch bereit sein sich helfen zu lassen! Vor allem muss die betroffene Person sich aber auch bewusst sein, dass sie Hilfe braucht und diese dann auch annehmen.

Natürlich haben es auch negativ gestimmte Menschen verdient einen Partner zu bekommen. Nur ist das halt sehr schwer. Wer möchte schon einen Partner, der nie lacht und immer mies drauf ist? Man könnte aber auch fragen: Haben es Menschen, die ungepflegt sind, die unrasiert sind, die lange, fettige Haare haben, in abgeranzten Klamotten rumlaufen und müffeln, weil sie seit Tagen nicht geduscht haben, nicht verdient einen Partner zu finden? Auf diese Frage würde wahrscheinlich nie jemand kommen!
Mit der Seele ist es halt ziemlich ähnlich. Man muss sie pflegen. Liegt der Fokus mehr oder weniger ausschließlich auf negativen Dingen, dann wirkt das nunmal nicht sehr anziehend. Hier kann nur helfen, dass man das erkennt und handelt. Sei es, dass man selber diese Denkweise angeht oder sich professionelle Hilfe sucht.
Daniel84 hat geschrieben: 22 Jan 2022 08:24
Menelaos hat geschrieben: 21 Jan 2022 23:34
Daniel84 hat geschrieben: 21 Jan 2022 19:00 Wäre schön, wenn die Leute mal aufhören würden, Depression auf so ne Weise lächerlich zu machen und zu verharmlosen. Das ist ne Krankheit, die kann verschiedene Ursachen haben (u.a. genetisch, Kindheit, Missbrauch usw.). Eine "handfeste Depression" kommt nicht einfach mal "sehr schnell", weil man zu viel Nachrichten schaut und sich "seinen persönlichen Problemen hingibt". Frechheit. :fluchen:
Vorsicht, wir haben hier nicht ausschließlich von Menschen mit Depressionen geredet. Schließlich ist nicht jeder ständig mies gelaunte Mensch gleich depressiv.
Auf wen/was beziehst Du Dich hier? In dem Beitrag, auf den ich mich bezog, war ja explizit von einer "handfesten Depression" die Rede, die da lächerlich gemacht wurde.
Lieber Daniel, könntest du mir einen Gefallen tun? Zeig mir bitte mal die Stelle, an der ich mich über Depressionen lächerlich gemacht habe! :brille1: Danke.
Anne13 hat geschrieben: 22 Jan 2022 09:16 Eine Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung! Zum Glück sprechen immer mehr Betroffene öffentlich darüber. Ansonsten werden diese Menschen nicht wirklich wahrgenommen, weil die meisten sich zurückziehen und nur noch beschränkt am sozialen Leben teilnehmen.
Ich glaube, dass es für Menschen, die von einer Depression betroffen sind, der einzig gangbare Weg ist, darüber zu reden. Wie sollen sie sonst da raus kommen? Wie soll man ihnen sonst helfen? Wichtig ist nur, dass diese Menschen auch bereit sind, sich helfen zu lassen.
Was ich damit sagen will, der Partner ist kein Therapieersatz!
So sehe ich das auch. Denn 1. belastet den Partner das ganze auch und führt dann im Endeffekt dazu, dass der Partner auch in die Depression reingerissen wird und 2. hat man als Laie auch kein Ahnung, was man tun soll.
Im Falle negativer Gedanken oder gar einer Depression gibt es eigentlich nur eine Person, die einem helfen kann und das ist man selbst. Man muss erkennen, dass man Hilfe braucht und man muss diese Hilfe dann auch annehmen. Solange man das nicht tut, kann kein Partner und auch kein Therapeut helfen.
Amor gib mir den verdammten Pfeil, ich mach' den Scheiß jetzt selber!
Daniel84

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Daniel84 »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 22 Jan 2022 13:26 Allerdings bezog sich mein Beitrag nicht explizit auf an Depression erkrankte Menschen, sonder auf Pessimisten.
Du hast explizit von "handfester Depresssion" geschrieben. Das ist schon ein ziemlich expliziter Bezug zu an Depression erkrankten Menschen...
Also Menschen, die immer nur das negative sehen. Sie es das Wetter, die Politik, das Fernsehprogramm und und und.
Das Problem an der Sache ist, dass man irgendwann in eine Strudel gerät und überhaupt nicht mehr in der Lage ist, das Schöne zu sehen. Irgendwann ist man so konditioniert den Regen zu sehen, dass man die Sonne gar nicht mehr wahrnimmt. Wenn man dann nicht aufpasst, dass kann das Ergebnis durchaus eine Depression sein. Streich meinetwegen das "sehr schnell", es ist eher ein schleichender Prozess, bei dessem Ende der Übergang vom Pessimisten zum depressiven fliessend ist.

Im übrigen habe ich Depressionen weder lächerlich gemacht noch verharmlost! :dont: Ich habe im Bekannten- und Freundeskreis durchaus schon Erfahrung mit Menschen machen müssen, die depressiv waren. Und das ist alles andere als lustig. Vor allem dann, wenn es sich bei der Person um eine langjährige Freundin handelt, die durch den Tod des Partners in die Depression gerutscht ist, Selbstmordgedanken äußert und man selber hilflos daneben steht und man nichts tun kann. Also unterstell mir bitte nicht, ich würde Depressionen verharmlosen und mich darüber lustig machen!
Du hattest geschrieben, eine Depression würde sehr schnell dadurch entstehen, dass man die Nachrichten verfolgt und sich dann noch "seinen persönlichen Problemen hingibt". Für mein Dafürhalten machst Du Depression dadurch lächerlich und stellst Depressive als solche hin, die selbst schuld sind an ihrer Krankheit, denn sie hätten ja bloß nicht so viele Nachrichten schauen und sich vor allem nicht ihren "persönlichen Problemen hingeben" müssen, dann wären sie auch nicht depressiv. Und jetzt wiederholst Du Deine Theorie nochmals in abgeschwächter Form und behauptest wieder, dass Depression halt ne Folgeerscheinung von Pessimismus ist. Und das obwohl Du selbst bei Deiner Freundin gesehen hast, dass die Realität eine ganz andere ist. Sie hat vmtl. weder zu viele Nachrichten geschaut, noch sich "persönlichen Problemen hingegeben". Sie hat Scheiße erlebt und muss jetzt irgendwie damit klarkommen.
Im Falle negativer Gedanken oder gar einer Depression gibt es eigentlich nur eine Person, die einem helfen kann und das ist man selbst. Man muss erkennen, dass man Hilfe braucht und man muss diese Hilfe dann auch annehmen. Solange man das nicht tut, kann kein Partner und auch kein Therapeut helfen.
Erst schreibst Du, niemand kann einem helfen, man muss sich selbst helfen. Und dann soll man aber trotzdem erkennen, dass man Hilfe braucht und diese dann auch annehmen. Klingt widersprüchlich.
Das sind so Floskeln, die depressive Menschen (und ja, auch hier sprichst Du explizit von Depression) oft genug hören und sich wie ein Tritt anfühlen, wenn man eh schon am Boden liegt.
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Einsamkeit_is_doof
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Daniel84 hat geschrieben: 22 Jan 2022 17:03
Du hattest geschrieben, eine Depression würde sehr schnell dadurch entstehen, dass man die Nachrichten verfolgt und sich dann noch "seinen persönlichen Problemen hingibt". Für mein Dafürhalten machst Du Depression dadurch lächerlich und stellst Depressive als solche hin, die selbst schuld sind an ihrer Krankheit, denn sie hätten ja bloß nicht so viele Nachrichten schauen und sich vor allem nicht ihren "persönlichen Problemen hingeben" müssen, dann wären sie auch nicht depressiv. Und jetzt wiederholst Du Deine Theorie nochmals in abgeschwächter Form und behauptest wieder, dass Depression halt ne Folgeerscheinung von Pessimismus ist.
Ich finde es ehrlich gesagt unverschämt, dass du mir nach wie vor unterstellst, dass ich mich über depressive Menschen lustig machen würde.
Ich versuche es dir mal mit anderen Worten zu erklären: Wenn man sich ausschließlich negativen Dingen hingibt, dann können das Risikofaktoren sein, die eine Depression begünstigen. Nachrichten zu schauen ist ja nicht schlecht, wenn man aber den Mord und Todschlag, den man da zu sehen bekommt, zu sehr an sich heranlässt, dann kann einen das schon betrüben. Kommen noch negative Glaubenssätze wie "Die Welt ist grausam!", "Das Leben ist hart!", "Ich bin nicht gut genug!", "Das Leben ist ungerecht!", dazu, dann hebt das nicht gerade die Stimmung. Hier gilt es sich um seine Seelengesundheit zu kümmern und sich auch mal mit positiven Dingen zu beschäftigen. Tut man das nicht, kann daraus durchaus eine Depression entstehen, da man irgendwann das Schöne und positive aus den Augen verliert und ausschließlich das negative wahrnimmt.

Ich vergleiche das ein bisschen mit körperlicher Gesundheit. Jemand der viel raucht muss auch damit rechnen, dass er dadurch schwer krank werden kann, da Rauchen ein Risikofaktor ist. Ähnlich sind negative Gedanken ein Risikofaktor für die Seele. Die Krankheiten, die man durch das rauchen bekommen kann, kann man natürlich auch bekommen, wenn man nicht raucht. Ähnlich bei einer Depression. Auch wenn man keine negativen Gedanken hat, kann man eine Depression bekommen. Negative Gedanken sind ein Risikofaktor, der eine Depression begünstigen kann.
Und das obwohl Du selbst bei Deiner Freundin gesehen hast, dass die Realität eine ganz andere ist. Sie hat vmtl. weder zu viele Nachrichten geschaut, noch sich "persönlichen Problemen hingegeben". Sie hat Scheiße erlebt und muss jetzt irgendwie damit klarkommen.
Das finde ich jetzt interessant. Ständig negative Gedanken können also deiner Meinung nach keine Depressionen auslösen, der Tod eines Angehörigen sehr wohl?! Das klingt widersprüchlich, denn laut deiner Aussage gibt es keine äusseren Einflüsse für Depressionen.
Den Partner zu verlieren oder ein anderes traumatisches Erlebnis ist schlimm und kann einen seelisch umhauen. Hier kommt es sicherlich auf die seelische Stabilität des einzelnen an, denn der eine kann damit besser umgehen, der andere nicht.
Allerdings muss man auch sagen, dass jemand, der in seinem Alltag die Schönen Dinge nicht sieht und sich ausschließlich auf die negativen Dinge fokussiert, sein Leben auch als "Scheiße" erlebt.
Erst schreibst Du, niemand kann einem helfen, man muss sich selbst helfen. Und dann soll man aber trotzdem erkennen, dass man Hilfe braucht und diese dann auch annehmen. Klingt widersprüchlich.
Das sind so Floskeln, die depressive Menschen (und ja, auch hier sprichst Du explizit von Depression) oft genug hören und sich wie ein Tritt anfühlen, wenn man eh schon am Boden liegt.
Mir scheint, du möchtest mich nicht verstehen. :gruebel: Wie dir ja sicher bekannt ist, kann man Menschen nur helfen, wenn sie sich auch helfen lassen wollen. Um beim Beispiel Depression zu bleiben: Wenn ein Depressiver nicht selber erkennt, dass er Hilfe braucht und auch dazu bereit ist diese anzunehmen, dann kann der beste Therapeut nichts für ihn tun. Deshalb muss der Betroffene erstmal selber erkennen, dass er Hilfe braucht.
So war es übrigens bei meiner Freundin. Sie war nicht bereit sich helfen zu lassen. Wir haben versucht ihr zu helfen, aus der Nachbarschaft haben ihr viele Hilfe angeboten, auch professionelle Hilfe wurde ihr angeboten. Aber sie wollte nicht. Sie hat das alles nicht gesehen und sich beklagt, dass ihr niemand helfen will und man sie allein lässt. Ganz ehrlich, es tat weh, das zu sehen und nicht helfen zu können. Und genau das meinte ich. Sie hätte sich nur selber helfen können, in dem sie die Hilfe, die ihr angeboten wurde, auch angenommen hätte.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von AviferAureus »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 23 Jan 2022 12:45 .... Wenn man sich ausschließlich negativen Dingen hingibt, dann können das Risikofaktoren sein, die eine Depression begünstigen...
Soll so sein, dass die negativen Dinge gerade (aus Sicht der Betroffenen) nicht beeinflussbar sind und man sich diesen ausgeliefert fühlt. Bin da aber auch nicht drin in dem Thema.

Zum Threadthema: wollen schon, aber es bleibt beim Wollen. Mittlerweile bin ich auch schon zu alt und gebe ich mich da nur meinen Träumereien hin (in denen die Zeit stehen geblieben ist, das OdB immer noch so jung und knackig wie vor Jahrzehnten ist und ich selber auch :shy: ). In der Schule hatten wir mal einen Mythos zum Thema, in denen ein göttliches Wesen (Gott oder Nymphe oder so) einen Wunsch frei hatte und sich für das OdB das ewige Leben wünschte. Ewige Jugend wäre besser gewesen, denn das OdB wurde dann im Laufe weniger Jahrzehnte zum Tattergreis oder zur Tattergreisin.
Daniel84

Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Daniel84 »

Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 23 Jan 2022 12:45 laut deiner Aussage gibt es keine äusseren Einflüsse für Depressionen.
So eine Aussage habe ich nie getätigt.
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Re: Wollen Abs gar nicht viel Sex?

Beitrag von Einsamkeit_is_doof »

Daniel84 hat geschrieben: 23 Jan 2022 14:36
Einsamkeit_is_doof hat geschrieben: 23 Jan 2022 12:45 laut deiner Aussage gibt es keine äusseren Einflüsse für Depressionen.
So eine Aussage habe ich nie getätigt.
Also gibt es deiner Meinung nach doch äussere Einflüsse!? Dann verstehe ich ehrlich gesagt noch weniger, was dich an meiner Aussage, dass negative Gedanken ein Risikofaktor für Depressionen sind, so aufregt?! :gruebel:
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