Partnersuche ohne Kinderwunsch

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time4change
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von time4change »

Kisuli hat geschrieben: 16 Aug 2022 19:18... 31-jährige Frau (Ex-Abine) ohne Kinderwunsch ... und empfinde es als zunehmend schwierig, im Bezug auf Partnersuche mit dem nicht vorhandenen Kinderwunsch umzugehen.

es schränkt zumindest die "Auswahl" ein ...

(bei meinem letzten "richtigen" Date vor mittlerweile 4 1/2 Jahren wurde deshalb nix weiter draus, weil sie einen Vater für ihre noch zu zeugenden Kinder wollte, und ich DIESE Rolle nicht einnehmen wollte)
Kisuli hat geschrieben: 16 Aug 2022 19:18Es scheint so gut wie keine Männer zu geben, die meine Ansichten und Bedürfnisse diesbezüglich teilen.
moment mal:
willst Du damit sagen, dass ich (so gut wie) kein Mann bin?!
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
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Liebestheorie
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Liebestheorie »

Hm, spätestens ab Mitte 30 nimmt die Zahl der Männer mit Kinderwunsch massiv ab, so ist jedenfalls meine Erfahrung. Das hat mich fast um den Verstand gebracht. Viele kommen dann wieder auf den Markt und haben bereits Kinder.
Da wirst du dann sicherlich schneller fündig.
Ehrlichkeit bei diesem Thema finde ich total wichtig. Auf der Singlebörse, wo ich zuletzt jahrelang, wenn auch mit Unterbrechungen, aktiv war, konnte man das angeben und ich habe außerdem in Profiltexten immer deutlich gemacht, wie wichtig mir das Thema ist. Ich habe alle Männer ohne Kinderwunsch aussortiert , da der Kinderwunsch meine oberste Priorität war und bei 'vielleicht' direkt nachgefragt, was das bedeutet.
Da kam dann oft, dass der Wunsch nicht ausgeprägt ist, man sich mit der richtigen Partnerin aber eine Familiengründung vorstellen könnte, was für mich dann auch okay war.
Allerdings sollte man bedenken, dass dieser Wunsch auch einfach kommen und gehen kann... Was heute so ist, kann morgen schon ganz anders sein, auch bei Männern.
Darf ich dich mit Textmarker bemalen? Du bist mir wichtig! :umarmung2:

:shylove: Dennis :shylove:
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Xiangni
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Xiangni »

Schon seit Teenagerjahren bin ich aus diversen Gründen überzeugt davon, dass ich nie Kinder haben möchte. Ich nahm immer an, dass ich damit als Frau bei den Männern heiss begehrt sein würde, da ich davon ausging (keine Ahnung woher), dass Männer eigentlich lieber keine Kinder wollen.

2021 habe ich dann den Schritt ins Online Dating gewagt. Unter anderem habe ich "Bumble" heruntergeladen. Dort kann man folgendes angeben: möchte irgendwann Kinder / möchte keine Kinder / habe schon welche, gerne mehr / habe schon welche, möchte keine mehr. Wenn ich die kostenlosen Filter auf "Beziehung" und "keine Kinder" stellte, er hielt ich vielleicht 10 Treffer. Stellte ich den Filter auf "gerne Kinder" schien die Anzahl Männer fast endlos. Ich war sehr überrascht und irgendwie auch schockiert, da ich mir immer vorgestellt hatte, dass es mit meiner Einstellung als Frau zur Kinderfrage einfach werden würde. Aber nein: Wir sind in der Unterzahl.

Ich kann somit empfehlen Bumble zu nutzen, da man hier entsprechende Filter eingeben kann und das Thema so nicht mehr direkt besprechen muss.

Ich finde auch, dass es ab 30 schwieriger wird bezüglich Kinderfrage und Beziehung: da muss man sich fast einig sein, weil sich das Kinderkriegen-Fenster langsam zu schliessen beginnt, man ja meist eine gefestigte Beziehung von mind. 2 Jahren haben möchte.

Nun zu mir: Ich habe über Tinder meinen jetzigen Freund kennen gelernt. Er wusste schon vor dem 1. Date aufgrund eines "Witzes", dass ich keine Kinder möchte. Trotzdem trafen wir uns. Long story short: Beim 3. Date (ich schon fast verliebt, er schien auch Interesse zu haben) sagte er mir, dass er unbedingt Kinder wolle und darum eine Beziehung mit mir nicht in Frage käme. Wir einigten uns auf Freundschaft. Er hingegen konnte es nicht lassen und wollte immer wieder abmachen. Es kam wie es kommen musste: wir kamen uns näher, verliebten uns. Er entschied (ohne Druck meinerseits) schliesslich dafür das Ganze doch ernst zu machen.

Aktueller Stand: Er möchte unbedingt Kinder, ich nicht. Wir sind uns nachwievor nicht einig. Es ist eine Scheisssituation. Beide hoffen, dass der andere seine Meinung noch ändert. Wir geniessen aktuell die Zeit zusammen und sprechen nicht darüber.

Für mich ist die aktuelle Situation okay, da er von Anfang an wusste, dass ich keine Kinder will und er sich bewusst trotzdem für eine Beziehung mit mir entschieden hat. Er ist zudem erst 31 Jahre alt. Sollten wir nun also 3 Jahre zusammen sein und uns dann doch trennen, weil wir in der Kinderfrage immer noch noch übereinstimmen und er unbedingt Kinder will, so ist meine Trost, dass er als Mann noch jung genug wäre, um noch eine andere, kinderwillige Frau zu finden, mit ihr eine Beziehung von 2-4 Jahren zu haben bis es dann zu Kindern kommt. Ich erhielt von einer Freundin mit Kindern nämlich schon den Vorwurf, dass ich mich gar nicht hätte auf ihn einlassen dürfen, dass ich ihm Zeit stehle, dass es ja sowieso nichts bringt etc.

Ich geniesse die Zeit mit meinem Freund sehr, mag ihn sehr und hasse es, dass uns diese eine Frage dermassen trennt. Ich hasse es, dass wir uns nicht früher kennen gelernt haben, so dass wir mehr Jahre gehabt hätten, um die Zeit zusammen zu geniessen. Ich gehe in meinem Fall davon aus, dass wir uns vllt in 2-3 Jahren trennen müssen aufgrund der Kinderfrage, wenn es dann ernst für ihn wird, respektive für mich auch biologisch zu spät sein wird.

Ich sehe es so, dass ich von Anfang aufrichtig zu ihm war, er wusstd worauf er sich einlässt und hat es trotzdem getan. Darum muss ich mir nichts vorwerfen und habe auch kein schlechtes Gewissen.

Vielleicht hilft dir meine Geschichte resp. mein Tipp mit Bumble (nur für den Fall, was wir nicht hoffen wollen, dass du wieder von vorne beginnen musst.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Nephthys79 »

Xiangni hat geschrieben: 20 Aug 2022 05:57

Aktueller Stand: Er möchte unbedingt Kinder, ich nicht. Wir sind uns nachwievor nicht einig. Es ist eine Scheisssituation. Beide hoffen, dass der andere seine Meinung noch ändert. Wir geniessen aktuell die Zeit zusammen und sprechen nicht darüber.

Hui, heftig.
Ähnlich wie du, hatte ich auch die für mich überraschende Erfahrung gemacht, dass Männer doch sehr interessiert an dem Kinderthema sind. Ich hätte mich mangels Eigeninteresse damit gar nicht weiter beschäftigt, wenn ich nicht Interesse für das andere Geschlecht entwickelt hätte und mich dann mit Verhütung/was-passiert-wenn befassen musste. Ich habe in meinen 30ern nicht einen Mann getroffen, der explizit keine Kinder wollte, das war sehrt irritierend. Vielmehr erinnere ich mich noch mit Grauen an eine Situation, in der ich befürchtete, dass "etwas schief gelaufen ist" und der Kommentar von der anderen Seite dazu nur war "Wäre auch nicht schlimm". :shock:
Ich bin jetzt in den 40ern und jetzt haben Männer meistens schon Kinder und dann muss man sich von der Seite damit beschäftigen :lol:
Was ich allerdings nicht gemacht habe war, ein Kennenlernen weiterzuführen, wenn er einen Kinderwunsch hatte. Das find ich ziemlich schwierig, ich hoffe, ihr bekommt das hin...
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Kisuli »

time4change hat geschrieben: 19 Aug 2022 09:18
Kisuli hat geschrieben: 16 Aug 2022 19:18Es scheint so gut wie keine Männer zu geben, die meine Ansichten und Bedürfnisse diesbezüglich teilen.
moment mal:
willst Du damit sagen, dass ich (so gut wie) kein Mann bin?!
Natürlich nicht :umarmung2:
Aber ich habe halt bisher in meinem Datingleben erst einen Mann getroffen, der bezgl. dem Thema indifferent war, und den Kontakt konnte ich aus anderen Gründen nicht weiterverfolgen. Alle anderen wollten mindestens 2 biologische Kinder.
Liebestheorie hat geschrieben: 19 Aug 2022 10:35 Hm, spätestens ab Mitte 30 nimmt die Zahl der Männer mit Kinderwunsch massiv ab, so ist jedenfalls meine Erfahrung. Das hat mich fast um den Verstand gebracht. Viele kommen dann wieder auf den Markt und haben bereits Kinder.
Da wirst du dann sicherlich schneller fündig.
Ehrlichkeit bei diesem Thema finde ich total wichtig. Auf der Singlebörse, wo ich zuletzt jahrelang, wenn auch mit Unterbrechungen, aktiv war, konnte man das angeben und ich habe außerdem in Profiltexten immer deutlich gemacht, wie wichtig mir das Thema ist.
Auch nicht so schön, der Gedanke... bis Mitte 30 Single sein und dann ggf. eine Stiefmutter-Rolle einnehmen zu müssen. Ich habe selber als Kind nicht so gute Erfahrungen mit meinen Stiefeltern gemacht und habe große Zweifel, ob ich das besser machen könnte. Also grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, auf nicht-leibliche Kinder aufzupassen, aber es wäre schön, wenn auch der Partner dann nicht der leibliche Vater wäre und man sozusagen auf einem Level wäre...
Auf Singlebörsen habe ich, wenn ich dort aktiv war, das Thema auch immer direkt ins Profil geschrieben. Allerdings funktionieren Singlebörsen für mich nicht wirklich und den aktuellen Mann habe ich im echten Leben kennengelernt. Das macht es komplizierter.
Xiangni hat geschrieben: 20 Aug 2022 05:57 ...
Danke für deine Geschichte! Da sind wir in einer ähnlichen Situation... Das fühlt sich echt beschissen an, wenn das Thema so über einem schwebt und im Hintergrund jeden schönen Moment vermiest. Ich habe auch Angst, dass ich mich in einem schwachen Moment doch in eine Schwangerschaft reinquatschen lasse, obwohl allein der Gedanke an Schwangersein, Geburt und Stillen und das Gefangensein in einem monotonen Alltag mit Baby und Kleinkind bei mir fast eine Panikattacke auslöst.
Der aktuelle Mann hat das Thema gestern nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub auf einem Spaziergang nochmal angesprochen. Er hat im Urlaub darüber nachgedacht und ist sich sicher, dass wir da nicht auf einen Nenner kommen, da er mindestens 2 eigene Kinder möchte. Er sei sich sicher, dass ich eine gute Mutter wäre und ich müsse nicht so viele Bedenken bezgl. der Belastung haben, da wir ja alles zu zweit machen würden, und das Wichtigste in einer Familie sei, dass es genug Liebe gebe. Hm. Ich bin nicht besonders überzeugt.
Der Rest des Spaziergangs war dann recht still. Und dann haben wir glaube ich jeder für sich beschlossen, vorerst den Kopf in den Sand zu stecken, denn beim Abendessen haben wir über mögliche gemeinsame Reisen im Herbst gesprochen.

Ich dachte früher übrigens auch, dass die meisten Männer eher keine Kinder wollen und habe mir nicht vorstellen können, dass das so ein Problem wird. Allerdings frage ich mich auch, ob Männer sich wirklich darüber im Klaren sind, was da auf einen zukommt, oder ob viele nicht eher einfach den abstrakten Gedanken an eine eigene Familie ästhetisch finden, und die enorme Arbeit und Fremdbestimmtheit, die damit verbunden sind, ausblenden oder vielleicht sogar unbewusst bereits davon ausgehen, dass die Partnerin den Löwenanteil übernimmt. Viele Trennungen kommen ja dann auch gerade, wenn das Kind ein paar Jahre alt ist, weil man sich das wohl doch anders vorgestellt hat.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Sternenwanderer »

Kisuli hat geschrieben: 20 Aug 2022 08:16 Ich dachte früher übrigens auch, dass die meisten Männer eher keine Kinder wollen und habe mir nicht vorstellen können, dass das so ein Problem wird. Allerdings frage ich mich auch, ob Männer sich wirklich darüber im Klaren sind, was da auf einen zukommt, oder ob viele nicht eher einfach den abstrakten Gedanken an eine eigene Familie ästhetisch finden, und die enorme Arbeit und Fremdbestimmtheit, die damit verbunden sind, ausblenden oder vielleicht sogar unbewusst bereits davon ausgehen, dass die Partnerin den Löwenanteil übernimmt. Viele Trennungen kommen ja dann auch gerade, wenn das Kind ein paar Jahre alt ist, weil man sich das wohl doch anders vorgestellt hat.
Ich denke das keine Kinder wollen ist bei jüngeren Männern verbreiteter. Ich konnte mir bis Ende 20 nicht mal ansatzweise vorstellen jemals Vater zu werden. Ich dachte da auch das die meisten Frauen sowas nicht wollen würden, weil die meisten eben doch Kinder wollen.

Es ist ja auch nicht getan damit das man mal schnell ein Kind macht. Mit der Geburt und den vielen schlaflosen Nächten die man danach hat. Man hat dann mindestens 18 Jahre die Verpflichtung für das körperliche und auch geistige Wohl des Kindes zu sorgen bis es in der Lage ist auf eigenen Beinen zu stehen. (Und seien wir mal ehrlich, wie viele Kinder ziehen gleich an ihrem 18 Geburtstag aus und haben dann ihr Leben voll im Griff. Nee, das ist eigentlich ne lebensläange Verpflichtung.) Dann kommt da noch die wichtige Frage der Erziehung hinzu. Ob man das Kind nach irgendeinem speziellen Modell erzieht oder einfach irgendwie und auch das beste hofft. Welche Werte man unbedingt vermitteln will und kann. Ob man zu streng ist und wie viel Freiraum man dem Kind einräumt. Auch grade heutzutage mit dem Internet kann man als Elternteil schon mal einiges übersehen an Themen mit denen sich das Kind zu früh beschäftigt (zum Beispiel das es auf Pornos stößt und dann ein merkwürdigen Verhältnis zu Liebe und Sexualität entwickelt.)
Meine größte Angst wäre wohl das Kind einfach falsch zu erziehen im schlimmsten Falle so sehr das es dann am Ende ne Therapie oder so etwas braucht und darüber hinweg zukommen. Ich finde allgemein das man Kinder bekommen/Kindererziehung nicht auf die leichte Schulter nehmen kann.

Aber wenn du dir sehr sicher bist mit deiner Entscheidung jemals keine Kinder haben zu wollen und er sich wiederum sicher ist das er unbedingt Kinder haben will hat eure Beziehung ein Ablaufdatum. So hart es auch klingt. Ihr könnt dem Thema vielleicht noch ein Weilchen ausweichen, aber irgendwann wird es wieder auf den Tisch kommen. Tut mir leid für dich. Grade nach deiner letzten Beziehung. Ich finde es immer so schwer mal jemandem zu begegnen wo es menschlich einfach passt aber dann die Zukunfspläne einfach nicht zusammenpassen.
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Xiangni
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Xiangni »

Kisuli hat geschrieben: 20 Aug 2022 08:16 Auch nicht so schön, der Gedanke... bis Mitte 30 Single sein und dann ggf. eine Stiefmutter-Rolle einnehmen zu müssen. Ich habe selber als Kind nicht so gute Erfahrungen mit meinen Stiefeltern gemacht und habe große Zweifel, ob ich das besser machen könnte. Also grundsätzlich könnte ich mir vorstellen, auf nicht-leibliche Kinder aufzupassen, aber es wäre schön, wenn auch der Partner dann nicht der leibliche Vater wäre und man sozusagen auf einem Level wäre...

Eine Bekannte (33) hat einen Freund (34), der mit seiner Ex ein Kind (5) hat (war ein Unfall). Sie ist nun sozusagen auch "Stiefmutter" und das ist alles andere als leicht. Sie sind nun zusammen gezogen und das Kind wohnt 3 Tage die Woche bei ihnen. Und dann gibt es halt so Situationen wie: Kind weint in der Nacht, klettert zum Vater ins Bett, das er mit meiner Bekannten teilt. Es ist ja nicht ihr Kind, auch wenn sie es mag, da ist eine Distanz da. Ständig Kontakt zur Ex und deren Familie wegen dem Kind. Kind nimmt Paarzeit weg. Wie sehr darf sich meine Bekannte bei der Erziehung einbringen?

Alles sehr schwierig, finde ich. Ich weiss nicht, ob ich einen Partner haben könnte, der (noch kleine) Kinder hat.
Danke für deine Geschichte! Da sind wir in einer ähnlichen Situation... Das fühlt sich echt beschissen an, wenn das Thema so über einem schwebt und im Hintergrund jeden schönen Moment vermiest. Ich habe auch Angst, dass ich mich in einem schwachen Moment doch in eine Schwangerschaft reinquatschen lasse, obwohl allein der Gedanke an Schwangersein, Geburt und Stillen und das Gefangensein in einem monotonen Alltag mit Baby und Kleinkind bei mir fast eine Panikattacke auslöst.
Ja, es ist wirklich alles andere als einfach. Ich hatte damals irgendwie auch nicht so wirklich auf dem Schirm, dass die Kinderfrage bei Beziehungen ü30 dermassen wichtig ist.

Es ist einfach sehr selten, dass mir ein Typ gefällt. Dann kam mein Freund und ich merkte, dass ich ihm auch gefalle und das war Jackpot für mich. Ich war sehr enttäuscht als er meinte, dass er mir keine Beziehung anbieten könne, weil ich keine Kinder wolle. Und freute mich dann natürlich umso mehr als er mich dann doch wollte.

Und klar ja, ich gehe eigentlich schon davon aus, dass wir uns in ein paar Jahren wieder trennen werden, auch wenn es weh tut. Ich will ja auch nicht, dass er mir zuliebe auf Kinder verzichtet wenn es sein Herzenswunsch ist oder ich Kinder auf die Welt stelle, die ich nicht will.

Sei einfach stark und mache nichts, das du nicht willst oder nicht fühlst. Kinder kannst du nicht zurückgeben und ich finde, es wäre gegenüber den Kindern auch nicht fair, sie nicht zu wollen und sie trotzdem auf die Welt zu stellen.

Der aktuelle Mann hat das Thema gestern nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub auf einem Spaziergang nochmal angesprochen. Er hat im Urlaub darüber nachgedacht und ist sich sicher, dass wir da nicht auf einen Nenner kommen, da er mindestens 2 eigene Kinder möchte. Er sei sich sicher, dass ich eine gute Mutter wäre und ich müsse nicht so viele Bedenken bezgl. der Belastung haben, da wir ja alles zu zweit machen würden, und das Wichtigste in einer Familie sei, dass es genug Liebe gebe. Hm. Ich bin nicht besonders überzeugt.
Der Ball ist meiner Meinung nach bei ihm (wie auch in meiner Situation bei meinem Freund). Unsere Männer müssen entscheiden wie wichtig ihnen ihr Kinderwunsch ist. Wichtig ist, dass er über deine Ansichten Bescheid weiss. Dann kann er auch entscheiden wie er handeln will.
Ich dachte früher übrigens auch, dass die meisten Männer eher keine Kinder wollen und habe mir nicht vorstellen können, dass das so ein Problem wird. Allerdings frage ich mich auch, ob Männer sich wirklich darüber im Klaren sind, was da auf einen zukommt, oder ob viele nicht eher einfach den abstrakten Gedanken an eine eigene Familie ästhetisch finden, und die enorme Arbeit und Fremdbestimmtheit, die damit verbunden sind, ausblenden oder vielleicht sogar unbewusst bereits davon ausgehen, dass die Partnerin den Löwenanteil übernimmt. Viele Trennungen kommen ja dann auch gerade, wenn das Kind ein paar Jahre alt ist, weil man sich das wohl doch anders vorgestellt hat.
Ich muss sagen, dass ich mich mit dem Kinderthema um einiges intensivier beschäftigt habe seit ich meinen Freund kenne. Ich habe mir konkreter Gedanken gemacht, warum ich nicht möchte und in diversen Foren Berichte dazu gelesen.

Aufgrund dessen stellen sich mir auch viele Fragen:
- die Eltern meines Freundes sind aus einer anderen Kultur. Ich kenne sie noch nicht. Welchen Einfluss hätten sie auf unser Kind und dessen Erziehung?
- Mein Freund verdient das doppelte von mir. Also wäre es nur mehr als logisch wenn ich zuhause bleiben würde. Will ich das?
- Ich lebe vegan, er nicht. Natürlich möchte ich meinem Kind meine Werte mitgeben. Wäre er damit einverstanden?
- Wie würde sich unsere Beziehung als Mutter/Vater entwickeln? Ich habe soooo viele Berichte in Foren gelesen, die beschrieben, dass sie nur noch für die Kinder leben. Ich will das nicht.
- Wir leben aktuell getrennt. Ich weiss (haben befristet 2 Monate zusammen gewohnt bis ich in meine neue WG ziehen konnte), dass wir den Haushalt aktuell 50/50 schaffen. Das ist für mich wichtig. Aber ich habe sooo viele Berichte gelesen von Frauen, die nach der Geburt grösstenteils für Kind und Haushalt zuständig waren, obwohl die Männer sich zuvor nicht so verhielten. Die Männer nahmen automatisch an, Frau wisse in allen Kinderbelangen Bescheid und verliessen sich auf sie. Die Frauen trugen gemäss Beschreibung den ganzen Mental Load. Durch die Blume haben mir dies auch schon Freundinnen berichtet. Darauf habe ich keine Lust. Wie wäre das bei meinem Freund?
- Mein Freund geht aktuell 5x die Woche in verschiedene Trainings/Kurse. Wie wird dies aussehen wenn ein Kind da wäre?
- Wie würde unser Alltag aussehen? Wer wäre für was zuständig? Wer kümmert sich? Hätten wir daneben auch noch genügend Zeit für unsere Liebesbeziehung?

Okay, ich habe ihm diese Fragen noch nie so gestellt. Aber auch ich hatte den Eindruck, dass er einfach die Vorstellung eines Kindes schön findet, aber sich gar nicht bewusst ist, was dies alles mit sich bringt. Als ich meinte, dass das eine riesige Verantwortung wäre, meinte er, dass wir ja beide gute Familien haben und uns diese unterstützen können. Klar ja, aber 24/7 könnten wir das Kind ja nicht an unsere Eltern abschieben. Oder würde ich zumindest auch nicht wollen.

Der religiöse Ehemann einer Freundin ist genauso: eigentlich im Innern noch ein Kind und nicht wirklich zuverlässig, möchte aber unbedingt Kinder, weil sich das ja gehört. Meine Freundin hat ihm dann mal alles aufgezählt, was mit einem Kind so nicht mehr möglich wäre, oder was sich ändern würde. Er war dann ganz schockiert, weil er sich dies so noch gar nicht überlegt hatte. Seither hat er davon abgelassen sie in dieser Hinsicht zu drängen.

Ich denke auch heutzutage ist es leider noch oft so, dass viel an der Frau hängen bleibt. Teilweise ist dies auch strukturbedingt (Männer "dürfen" nicht Teilzeit arbeiten, eine Frau, die abends was für sich machen will uny Zeit für sich braucht, ist seitens der Gesellschaft gesehen eine "Rabenmutter", bei einem Mann hingegen ist es akzeptiert wenn er mal eine Auszeit von den Kinder braucht).

Ich persönlich weiss einfach nicht, ob ich mein jetziges Leben, meine Freiheit und meinen Körper aufgeben möchte. Ich habe auch riesige Angst, dass man sich als Paar trennt wenn man Kinder kriegt, eben weil man nicht immer einer Meinung ist oder der andere weniger macht und man sich dann übereinander ärgert etc. Ich möchte auch nicht nur "Mutter" sein. Ich finde, es ist eine riesige Verantwortung und ich weiss wirklich nicht, ob ich diese tragen kann und will.

Von daher kann ich dich voll und ganz verstehen.
Nephthys79 hat geschrieben: 20 Aug 2022 06:35 Hui, heftig.
Ähnlich wie du, hatte ich auch die für mich überraschende Erfahrung gemacht, dass Männer doch sehr interessiert an dem Kinderthema sind. Ich hätte mich mangels Eigeninteresse damit gar nicht weiter beschäftigt, wenn ich nicht Interesse für das andere Geschlecht entwickelt hätte und mich dann mit Verhütung/was-passiert-wenn befassen musste. Ich habe in meinen 30ern nicht einen Mann getroffen, der explizit keine Kinder wollte, das war sehrt irritierend. Vielmehr erinnere ich mich noch mit Grauen an eine Situation, in der ich befürchtete, dass "etwas schief gelaufen ist" und der Kommentar von der anderen Seite dazu nur war "Wäre auch nicht schlimm". :shock:
Ich bin jetzt in den 40ern und jetzt haben Männer meistens schon Kinder und dann muss man sich von der Seite damit beschäftigen :lol:
Was ich allerdings nicht gemacht habe war, ein Kennenlernen weiterzuführen, wenn er einen Kinderwunsch hatte. Das find ich ziemlich schwierig, ich hoffe, ihr bekommt das hin...
Ja, es ist alles andere als optimal. :-/ Aber eben, ich sehe es so: er wollte die Beziehung, obwohl er wusste, dass ich keine Kinder will. Er ist aber noch jung genug, falls er sich doch noch trennen und eine Familie gründen will.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Tania »

Kisuli hat geschrieben: 20 Aug 2022 08:16 .... obwohl allein der Gedanke an Schwangersein, Geburt und Stillen und das Gefangensein in einem monotonen Alltag mit Baby und Kleinkind bei mir fast eine Panikattacke auslöst.
Naja, er will Kinder. Du nicht. Warum solltest Du dann diejenige sein, die ihren Alltag aufgibt und sich um Baby und Kleinkind kümmert? Frag ihn doch einfach mal, was er davon hält, wenn Du sofort nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gehst, und er Vollzeitpapa wird und auch später der Hauptverantwortliche für die Familienarbeit ist. Also anfangs derjenige ist, der Elternzeit nimmt, der nachts aufsteht, Dir das Würmchen evtl. zum Stillen in der Pause ins Büro bringt, und später den ganzen Kram mit Kinderbetreuung, Arztbesuchen, Krankenpflege, Spielplatztreffen, Kindergeburtstagen etc. organisiert (natürlich kannst Du ihn dabei ein bisschen unterstützen). Und der das Kind im Fall einer Trennung behält. Ist sein Kinderwunsch dafür stark genug?
Xiangni hat geschrieben: 20 Aug 2022 12:32 Kind nimmt Paarzeit weg.
Nicht nur das. Kind nimmt unglaublich viel Zeit in Anspruch, und in der verbleibenden Zeit muss man sich auch ziemlich stark an seinen Bedürfnissen orientieren. Wer nicht bereit ist, das zu akzeptieren und damit klarzukommen, dass im Zweifel immer das Kind zuerst kommt, wird es sehr schwer haben.
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Kisuli »

Tania hat geschrieben: 20 Aug 2022 13:04
Naja, er will Kinder. Du nicht. Warum solltest Du dann diejenige sein, die ihren Alltag aufgibt und sich um Baby und Kleinkind kümmert? Frag ihn doch einfach mal, was er davon hält, wenn Du sofort nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gehst, und er Vollzeitpapa wird und auch später der Hauptverantwortliche für die Familienarbeit ist. Also anfangs derjenige ist, der Elternzeit nimmt, der nachts aufsteht, Dir das Würmchen evtl. zum Stillen in der Pause ins Büro bringt, und später den ganzen Kram mit Kinderbetreuung, Arztbesuchen, Krankenpflege, Spielplatztreffen, Kindergeburtstagen etc. organisiert (natürlich kannst Du ihn dabei ein bisschen unterstützen). Und der das Kind im Fall einer Trennung behält. Ist sein Kinderwunsch dafür stark genug?
Er hat sogar schon von sich aus gesagt, dass er gern zu Hause bleiben und sich um Kinder kümmern würde und ist auch hinsichtlich meiner Karriereambitionen sehr unterstützend. Wie das genau aussehen könnte, habe ich ihn allerdings noch nicht gefragt - also ob er tatsächlich bereit wäre, über einen längeren Zeitraum und auch im Trennungsfall die Hauptverantwortung zu übernehmen. Andererseits würde ich mir mit so einer Aufteilung auch schäbig vorkommen. Wenn es da ein Kind gäbe, hätte ich schon gern eine gute Beziehung zu diesem. Damit klarkommen zu müssen, dass der Vater die Hauptbezugsperson fürs Kind ist, während ich irgendwie halt auch noch da bin, würde mich glaube ich auch ziemlich belasten. Ich sehe das ja bei mir selber - mein Vater war nach der Scheidung relativ wenig präsent und ich habe heute ein deutlich distanzierteres Verhältnis zu ihm als zu meiner Mutter. Ob er sich das so vorgestellt hat? Und die Dinge, die mein Leben aktuell lebenswert machen - z.B. längere Reisen, ausgedehnte Wandertouren in den Bergen - würde ich auch in so einer Konstellation wahrscheinlich größtenteils zugunsten familienfreundlicher Freizeitgestaltung aufgeben müssen.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Tania »

Kisuli hat geschrieben: 20 Aug 2022 14:27 Wenn es da ein Kind gäbe, hätte ich schon gern eine gute Beziehung zu diesem. Damit klarkommen zu müssen, dass der Vater die Hauptbezugsperson fürs Kind ist, während ich irgendwie halt auch noch da bin, würde mich glaube ich auch ziemlich belasten.
Mein Vater war beruflich sehr viel unterwegs (Montage, er war wochenlang weg), dafür war meine Mutter Vollzeit zu Hause. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich von einem von beiden weniger geliebt gefühlt habe oder dass mir einer weniger wichtig gewesen wäre.

Und die Dinge, die mein Leben aktuell lebenswert machen - z.B. längere Reisen, ausgedehnte Wandertouren in den Bergen - würde ich auch in so einer Konstellation wahrscheinlich größtenteils zugunsten familienfreundlicher Freizeitgestaltung aufgeben müssen.
Hmmm ... :gruebel: Da in der Liste der Dinge, die Dein Leben aktuell lebenswert machen, Dein Partner gar nicht auftaucht, ist es nicht nötig, dass Du über einen möglichen Kompromiss nachdenkst. Unter diesen Umständen kannst Du es einfach laufen lassen, bis er sagt "Tschüss, ich such mir eine, die Kinder will."

Aber sollte je der Tag kommen, an dem er das Wichtigste ist, das Dein Leben lebenswert macht, dann ließe sich in diesem Punkt sicher ein Kompromiss finden. Es gibt gute Familienhotels mit einer tollen Kinderbetreuung - da kannst Du tagsüber mit Deinem Partner ausgiebig wandern, und die Kinder sind beschäftigt. Oder Du fährst mal ne Woche allein weg. Oder es gibt eine Oma, die gern babysittet. Wo ein Wille ist ...
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Kisuli »

Xiangni hat geschrieben: 20 Aug 2022 12:32
Aufgrund dessen stellen sich mir auch viele Fragen:
- die Eltern meines Freundes sind aus einer anderen Kultur. Ich kenne sie noch nicht. Welchen Einfluss hätten sie auf unser Kind und dessen Erziehung?
- Mein Freund verdient das doppelte von mir. Also wäre es nur mehr als logisch wenn ich zuhause bleiben würde. Will ich das?
- Ich lebe vegan, er nicht. Natürlich möchte ich meinem Kind meine Werte mitgeben. Wäre er damit einverstanden?
- Wie würde sich unsere Beziehung als Mutter/Vater entwickeln? Ich habe soooo viele Berichte in Foren gelesen, die beschrieben, dass sie nur noch für die Kinder leben. Ich will das nicht.
- Wir leben aktuell getrennt. Ich weiss (haben befristet 2 Monate zusammen gewohnt bis ich in meine neue WG ziehen konnte), dass wir den Haushalt aktuell 50/50 schaffen. Das ist für mich wichtig. Aber ich habe sooo viele Berichte gelesen von Frauen, die nach der Geburt grösstenteils für Kind und Haushalt zuständig waren, obwohl die Männer sich zuvor nicht so verhielten. Die Männer nahmen automatisch an, Frau wisse in allen Kinderbelangen Bescheid und verliessen sich auf sie. Die Frauen trugen gemäss Beschreibung den ganzen Mental Load. Durch die Blume haben mir dies auch schon Freundinnen berichtet. Darauf habe ich keine Lust. Wie wäre das bei meinem Freund?
- Mein Freund geht aktuell 5x die Woche in verschiedene Trainings/Kurse. Wie wird dies aussehen wenn ein Kind da wäre?
- Wie würde unser Alltag aussehen? Wer wäre für was zuständig? Wer kümmert sich? Hätten wir daneben auch noch genügend Zeit für unsere Liebesbeziehung?

Okay, ich habe ihm diese Fragen noch nie so gestellt. Aber auch ich hatte den Eindruck, dass er einfach die Vorstellung eines Kindes schön findet, aber sich gar nicht bewusst ist, was dies alles mit sich bringt. Als ich meinte, dass das eine riesige Verantwortung wäre, meinte er, dass wir ja beide gute Familien haben und uns diese unterstützen können. Klar ja, aber 24/7 könnten wir das Kind ja nicht an unsere Eltern abschieben. Oder würde ich zumindest auch nicht wollen.

Der religiöse Ehemann einer Freundin ist genauso: eigentlich im Innern noch ein Kind und nicht wirklich zuverlässig, möchte aber unbedingt Kinder, weil sich das ja gehört. Meine Freundin hat ihm dann mal alles aufgezählt, was mit einem Kind so nicht mehr möglich wäre, oder was sich ändern würde. Er war dann ganz schockiert, weil er sich dies so noch gar nicht überlegt hatte. Seither hat er davon abgelassen sie in dieser Hinsicht zu drängen.

Ich denke auch heutzutage ist es leider noch oft so, dass viel an der Frau hängen bleibt. Teilweise ist dies auch strukturbedingt (Männer "dürfen" nicht Teilzeit arbeiten, eine Frau, die abends was für sich machen will uny Zeit für sich braucht, ist seitens der Gesellschaft gesehen eine "Rabenmutter", bei einem Mann hingegen ist es akzeptiert wenn er mal eine Auszeit von den Kinder braucht).

Ich persönlich weiss einfach nicht, ob ich mein jetziges Leben, meine Freiheit und meinen Körper aufgeben möchte. Ich habe auch riesige Angst, dass man sich als Paar trennt wenn man Kinder kriegt, eben weil man nicht immer einer Meinung ist oder der andere weniger macht und man sich dann übereinander ärgert etc. Ich möchte auch nicht nur "Mutter" sein. Ich finde, es ist eine riesige Verantwortung und ich weiss wirklich nicht, ob ich diese tragen kann und will.

Von daher kann ich dich voll und ganz verstehen.
Ja, das sind auch fast alles 1:1 meine Sorgen.
- Die Familie des aktuellen Mannes kommt aus einem etwas konservativeren asiatischen Land und insbesondere seine Mutter drängt ihn ziemlich in Richtung Heirat und Kinderkriegen, da sie unbedingt Oma werden möchte. Wie wäre das, wenn sie in unsere Nähe ziehen würde und einen großen Einfluss auf die Kinder hätte? Einerseits wäre es eine gute Unterstützung, andererseits auch ein großer Eingriff in unsere Privatsphäre und man wäre ihr konstant zu Dankbarkeit und Entgegenkommen verpflichtet. Ist das gut?
- Er verdient auch fast das doppelte wie ich. Finanziell würde es wenig Sinn machen, dass er zu Hause bleibt, obwohl er darauf wohl eher Lust hat als ich. Mir ist es auch sehr wichtig, meine finanzielle Unabhängigkeit zu behalten.
- Thema Mental Load finde ich auch schwierig. Ich finde es ehrlich gesagt schon als beruftstätiger Single schwierig, alle Fäden in der Hand zu behalten und mich neben Job noch um Haushalt, Weiterbildung, Gesundheit, Freizeitgestaltung, Elternbesuche, Organisatorisches etc. zu kümmern, und fühle mich schnell gestresst. Wenn da noch die Belange der Kinder oben drauf kommen, habe ich keine Ahnung, wie ich das noch managen sollte, ohne mich komplett selbst aufzugeben.
- Der aktuelle Mann ist auch gern spontan und viel unterwegs, mit Freunden oder am Wochenende in den Bergen. Würde er wirklich damit klarkommen, das auf nicht absehbare Zeit massiv einzuschränken?

Eine andere Frage, die ich mir stelle: Würde er mich verlassen, wenn ich z.B. nach dem ersten Kind oder bereits während der Schwangerschaft merke, dass mich das alles über die Maßen belastet und er aber unbedingt trotzdem noch ein zweites Kind möchte?

Fragen über Fragen...

Auf der anderen Seite ist der aktuelle Mann sehr entgegenkommend und tolerant, was meine diversen Macken betrifft. Er hat bisher kein Problem damit, dass ich sehr introvertiert bin und integriert mich gern in sein Leben und sein soziales Umfeld, was ich ihm hoch anrechne und alles andere als selbstverständlich ist, wie ich aus Erfahrung mit anderen Männern weiß. Da ich selber bis auf meine schon ziemlich alten Eltern keine mir nahestehende Familie und keine engen Freunde habe, wäre die Beziehung & Familiengründung für mich nochmal eine Möglichkeit auf eine langfristig bessere soziale Einbindung. Aber ob das funktionieren könnte und ob es das langfristig wert ist, finde ich tatsächlich sehr schwer abzuschätzen.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Kisuli »

Tania hat geschrieben: 20 Aug 2022 15:17 Hmmm ... :gruebel: Da in der Liste der Dinge, die Dein Leben aktuell lebenswert machen, Dein Partner gar nicht auftaucht, ist es nicht nötig, dass Du über einen möglichen Kompromiss nachdenkst. Unter diesen Umständen kannst Du es einfach laufen lassen, bis er sagt "Tschüss, ich such mir eine, die Kinder will."

Aber sollte je der Tag kommen, an dem er das Wichtigste ist, das Dein Leben lebenswert macht, dann ließe sich in diesem Punkt sicher ein Kompromiss finden. Es gibt gute Familienhotels mit einer tollen Kinderbetreuung - da kannst Du tagsüber mit Deinem Partner ausgiebig wandern, und die Kinder sind beschäftigt. Oder Du fährst mal ne Woche allein weg. Oder es gibt eine Oma, die gern babysittet. Wo ein Wille ist ...
Das waren ja nur Beispiele, wobei ich jetzt von meinem Leben als Single ausgegangen bin. Den aktuellen Mann kenne ich erst seit 2 Monaten und bin noch nicht an dem Punkt, wo ich klar sagen kann, dass er das Wichtigste in meinem Leben ist. Eben auch weil ich aufgrund früherer Erfahrungen Angst habe, mich zu verlieben und dann wieder auf die Schnauze zu fallen. Im Übrigen weiß ich, dass er dieselbe Angst hat, von daher sind wir wenigstens diesbezüglich auf einem Level.
Ich weiß auch nicht, ob ich den Ansatz so gut finde - emotional so sehr vom Partner abhängig zu sein, dass man ihm zuliebe die eigenen Bedürfnisse unterdrückt, um ihn zu halten? Hmm... Ich hoffe, dass es bei mir nicht so weit kommt und ich mir da ein Stück Lebensqualität auch unabhängig vom Partner erhalten kann.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von MFGMitleser »

Kisuli hat geschrieben: 16 Aug 2022 19:18
Ich bin eine 31-jährige Frau (Ex-Abine) ohne Kinderwunsch (die Gründe sind vielfältig aber wohl nicht wirklich relevant...) und empfinde es als zunehmend schwierig, im Bezug auf Partnersuche mit dem nicht vorhandenen Kinderwunsch umzugehen. Meine beiden ersten Beziehungen sind - nicht ausschließlich, aber doch zu einem gewissen Anteil - daran gescheitert, dass meine Partner sich eine Frau wünschten, die im Hinblick auf Familiengründung das Zepter in die Hand nimmt und aktiv daraufhin plant.
Ehrlich gesagt, ich bin ein wenig erstaunt. Ich selbst hatte nie den Wunsch, Kinder zu haben, zunächst fehlte es dazu auch an der passenden Mutter dieser Kinder und dann stellten wir gemeinsam fest, keine Kinder haben zu wollen. Ich bin nun wieder allein und halte mich für zu alt, mit einer neuen Partnerin Kinder zu haben. Auf absurde Weise ist es nun geradezu segensreich, dass ich keine Kinder habe.

Ich hätte erwartet, dass es zumindest einen merkbaren Anteil Männer geben sollte, der keine Kinder hat und auch keine möchte. Aus Altersgründen, aus allen möglichen Gründen. Insofern tut es mir für Dich leid, dass Du ausschließlich Männer kennengelernt hast, die eine komplette Familie mit Dir wollten.

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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Tania »

Kisuli hat geschrieben: 20 Aug 2022 15:34 Den aktuellen Mann kenne ich erst seit 2 Monaten und bin noch nicht an dem Punkt, wo ich klar sagen kann, dass er das Wichtigste in meinem Leben ist.
Das ist dann natürlich schwierig. Es sind einfach noch zu viele "vielleicht" im Spiel, um irgendwelche Entscheidungen zu treffen.
Ich weiß auch nicht, ob ich den Ansatz so gut finde - emotional so sehr vom Partner abhängig zu sein, dass man ihm zuliebe die eigenen Bedürfnisse unterdrückt, um ihn zu halten? Hmm... Ich hoffe, dass es bei mir nicht so weit kommt und ich mir da ein Stück Lebensqualität auch unabhängig vom Partner erhalten kann.
Es geht doch nicht ums "halten". Wahrscheinlich gibt es auf der Welt kein einziges Paar, das exakt die gleichen Wünsche, Ziele und Vorstellungen hat. Schon gar nicht, wenn man eine lebenslange Beziehung anstrebt.

Aber wenn man einen Menschen liebt, dann möchte man auch, dass der glücklich ist. Und in manchen Situationen wird das nur möglich sein, wenn man seine eigenen Wünsche zurückstellt, um seinen näher zu kommen. Nicht völlig unterdrücken (man selbst soll ja auch glücklich sein), aber auf halbem Weg entgegenkommen. Zumindest im Schnitt - manchmal wird man selbst ein größeres Stück gehen müssen, manchmal er.

Wenn Du jetzt und für alle Zeit kategorisch ausschließen kannst, ihm im Punkt "Kinder" entgegen zu kommen, dann dürfte es schwer für euch werden. Aber wenn Du das Gefühl hast, dass Du vielleicht, wenn er Dir eines Tages wichtig sein wird, doch irgendeinem Kompromiss zustimmen könntest, dann ist es die Sache vielleicht wert. Auch wenn für euch beide das Risiko groß ist, wieder auf die Schnauze zu fallen, wenn es trotz gewachsenen Gefühlen einfach keinen für beide akzepablen Weg geben sollte ...
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Xiangni »

Kisuli hat geschrieben: 20 Aug 2022 15:22 Ja, das sind auch fast alles 1:1 meine Sorgen.
- Die Familie des aktuellen Mannes kommt aus einem etwas konservativeren asiatischen Land und insbesondere seine Mutter drängt ihn ziemlich in Richtung Heirat und Kinderkriegen, da sie unbedingt Oma werden möchte.
Das mit der Kultur ist bei mir gleich. Seinen Eltern hat er seine Ex-Freundinnen (allesamt eben nicht aus dieser Kultur) nie vorgestellt, da er fürchtete, dass sie ihn aus dem Haus werfen würden/sofort auf eine Hochzeit drängen würden. Nicht einfach. Hast du seine Eltern schon kennen gelernt?
Wie wäre das, wenn sie in unsere Nähe ziehen würde und einen großen Einfluss auf die Kinder hätte? Einerseits wäre es eine gute Unterstützung, andererseits auch ein großer Eingriff in unsere Privatsphäre und man wäre ihr konstant zu Dankbarkeit und Entgegenkommen verpflichtet. Ist das gut?
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Immerhin ein Vorteil an DE, da wohnt man teilweise so weit auseinander. Ich, er, meine Eltern, seine Eltern leben hier in der Schweiz max 30min per Auto auseinander... Ich frage mich eben auch wie gross da der kulturelle Einfluss wäre. Muss man dann jedes Wochenende zu den Schwiegereltern?
- Er verdient auch fast das doppelte wie ich. Finanziell würde es wenig Sinn machen, dass er zu Hause bleibt, obwohl er darauf wohl eher Lust hat als ich. Mir ist es auch sehr wichtig, meine finanzielle Unabhängigkeit zu behalten.
Kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich möchte auch nicht abhängig sein.
- Thema Mental Load finde ich auch schwierig. Ich finde es ehrlich gesagt schon als beruftstätiger Single schwierig, alle Fäden in der Hand zu behalten und mich neben Job noch um Haushalt, Weiterbildung, Gesundheit, Freizeitgestaltung, Elternbesuche, Organisatorisches etc. zu kümmern, und fühle mich schnell gestresst. Wenn da noch die Belange der Kinder oben drauf kommen, habe ich keine Ahnung, wie ich das noch managen sollte, ohne mich komplett selbst aufzugeben.
Sehe ich genauso. Ich fand es schon als berufstätiger Single, der gerne viel macht und einige Freunde hat, schwierig allen gerecht zu werden und gleichzeitig genug Zeit für sich zu haben. Nun habe ich einen Freund und verbringe viel Zeit mit ihm. Meine Freunde sehe ich weniger. Wenn nun noch ein Kind da wäre, wäre mein Kind wohl mein Hobby (Freizeitgestaltung) und gleichzeitig sozialer Kontakt. Auch schade am ganzen Muttersein finde ich, dass man sich dann meist einen neuen Freundeskreis sucht: lauter Frauen, die auch schon Kinder haben oder auch gerade schwanger sind. Freundinnen, die ich zuvor teils 1x/Woche traf, sehe ich heute wo sie Kinder haben vllt noch 4x/Jahr wenns hochkommt. Die Interessen verlagern sich logischerweise auch als Mutter: Gespräche über Erziehung, Schule, Kinder etc sind dann halt wichtiger als Dinge, die Singles interessieren.
- Der aktuelle Mann ist auch gern spontan und viel unterwegs, mit Freunden oder am Wochenende in den Bergen. Würde er wirklich damit klarkommen, das auf nicht absehbare Zeit massiv einzuschränken?
Das frage ich mich eben auch. Ich glaube einfach, dass viele sich der Einschränkungen nicht bewusst sind oder denken, dass das dann schon irgendwie geht... eine Freundin hat jetzt gerade ein 1 jähriges Kind. Sie und ihr Mann haben jeweils einen Abend pro Woche "kinderfrei". Aber in diesen einen Abend lassen sich ja nicht fünf Hobbys und 5 Freunde quetschen... Man muss einfach massiv zurückstecken, was ein Kind ja auch definitiv verdient hat, aber ich weiss nicht, ob das den meisten so bewusst ist. Ausserdem haben viele Männer, dünkt mich, diese "es wird schon irgendwie klappen" Haltung...
Eine andere Frage, die ich mir stelle: Würde er mich verlassen, wenn ich z.B. nach dem ersten Kind oder bereits während der Schwangerschaft merke, dass mich das alles über die Maßen belastet und er aber unbedingt trotzdem noch ein zweites Kind möchte?
Gute Frage. Ich habe gelesen, dass das erste Jahr mit einem Kind am anstrengendsten ist, weil man sich in seiner Mutter/Vaterrolle zurecht finden muss und wenig Schlaf kriegt. Da kann es dann gut vorkommen, dass man sich in die Haare kriegt oder das Gefühl hat, der Partner mache zu wenig. Und wenn man die Kurve da nicht kriegt, fürchte ich, kommt man schnell zu der Situation, wo man sich al Frau und Mann auseinander lebt...
Auf der anderen Seite ist der aktuelle Mann sehr entgegenkommend und tolerant, was meine diversen Macken betrifft. Er hat bisher kein Problem damit, dass ich sehr introvertiert bin und integriert mich gern in sein Leben und sein soziales Umfeld, was ich ihm hoch anrechne und alles andere als selbstverständlich ist, wie ich aus Erfahrung mit anderen Männern weiß. Da ich selber bis auf meine schon ziemlich alten Eltern keine mir nahestehende Familie und keine engen Freunde habe, wäre die Beziehung & Familiengründung für mich nochmal eine Möglichkeit auf eine langfristig bessere soziale Einbindung. Aber ob das funktionieren könnte und ob es das langfristig wert ist, finde ich tatsächlich sehr schwer abzuschätzen.
Ob es wirklich funktioniert, würden wir erst merken, wenn wir es probieren würden. Nur kann man leider nicht testweise schwanger sein oder testweise ein eigenes Kind haben. Es ist ja oder Nein Entscheidung, bei der es kein Zurück gibt und das macht es so schwierig.
Schön, dass dein Freund (?) dich so gut behandelt. Das finde ich schön!
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Kisuli »

Xiangni hat geschrieben: 21 Aug 2022 09:34
Kisuli hat geschrieben: 20 Aug 2022 15:22 Ja, das sind auch fast alles 1:1 meine Sorgen.
- Die Familie des aktuellen Mannes kommt aus einem etwas konservativeren asiatischen Land und insbesondere seine Mutter drängt ihn ziemlich in Richtung Heirat und Kinderkriegen, da sie unbedingt Oma werden möchte.
Das mit der Kultur ist bei mir gleich. Seinen Eltern hat er seine Ex-Freundinnen (allesamt eben nicht aus dieser Kultur) nie vorgestellt, da er fürchtete, dass sie ihn aus dem Haus werfen würden/sofort auf eine Hochzeit drängen würden. Nicht einfach. Hast du seine Eltern schon kennen gelernt?
Wie wäre das, wenn sie in unsere Nähe ziehen würde und einen großen Einfluss auf die Kinder hätte? Einerseits wäre es eine gute Unterstützung, andererseits auch ein großer Eingriff in unsere Privatsphäre und man wäre ihr konstant zu Dankbarkeit und Entgegenkommen verpflichtet. Ist das gut?
ein Vorteil an DE, da wohnt man teilweise so weit auseinander. Ich, er, meine Eltern, seine Eltern leben hier in der Schweiz max 30min per Auto auseinander... Ich frage mich eben auch wie gross da der kulturelle Einfluss wäre. Muss man dann jedes Wochenende zu den Schwiegereltern?
Ich habe die Eltern auch noch nicht kennengelernt, was aber auch daran liegt, dass sie in seinem Heimatland wohnen und noch nie in DE gelebt haben. Und wenn ich mir vorstelle, dass seine Mutter mit ihrem dringenden Enkelkindwunsch hierher zieht (oder man das Kind zeitweise zu ihr schickt), wäre das eh nochmal ein größerer Act mit unvorhersehbaren Auswirkungen auf die Gesamtsituation. Ich werde sie wahrscheinlich im September treffen. Vielleicht hilft das auch schon, klarer zu sehen.
Xiangni hat geschrieben: 21 Aug 2022 09:34 Ausserdem haben viele Männer, dünkt mich, diese "es wird schon irgendwie klappen" Haltung...
"Irgendwie" klappen tut es ja immer, die Kinder werden ja so oder so groß. Ist nur die Frage, ob man dann am Ende vor einer zerrütteten Familie steht und sich fragt, wofür man da Jahrzehnte seines Lebens investiert hat. Ich denke mir bei meinen eigenen Eltern auch oft, dass sie wahrscheinlich ohne mich glücklicher gewesen wären, obwohl ich ein Wunschkind war.
Xiangni hat geschrieben: 21 Aug 2022 09:34 Schön, dass dein Freund (?) dich so gut behandelt. Das finde ich schön!
Ja, das finde ich auch schön :)
Dabei haben wir für uns ja noch gar nicht geklärt, ob wir überhaupt ein Paar sein wollen. Und ich habe das starke Gefühl, dass die Beantwortung der Paar-Frage essentiell von der Beantwortung der Kinder-Frage abhängt.

An der Stelle finde ich aber diesen Satz von Tania sehr schön und vielleicht sage ich ihm den so:
Tania hat geschrieben: 20 Aug 2022 21:22 Aber wenn Du das Gefühl hast, dass Du vielleicht, wenn er Dir eines Tages wichtig sein wird, doch irgendeinem Kompromiss zustimmen könntest, dann ist es die Sache vielleicht wert.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Finnlandfreundin »

Kisuli hat geschrieben: 16 Aug 2022 19:18 Ich bin eine 31-jährige Frau (Ex-Abine) ohne Kinderwunsch (die Gründe sind vielfältig aber wohl nicht wirklich relevant...) und empfinde es als zunehmend schwierig, im Bezug auf Partnersuche mit dem nicht vorhandenen Kinderwunsch umzugehen. Meine beiden ersten Beziehungen sind - nicht ausschließlich, aber doch zu einem gewissen Anteil - daran gescheitert, dass meine Partner sich eine Frau wünschten, die im Hinblick auf Familiengründung das Zepter in die Hand nimmt und aktiv daraufhin plant. Das Thema ist für mich daher inzwischen ein sehr wunder Punkt, über den ich mit einem neuen Partner am liebsten gar nicht nachdenken oder sprechen will. ...

In Konsequenz stelle ich mir auch die Frage, wie ich bei der Partnersuche damit umgehen soll. Direkt beim ersten Date ansprechen und wenn es nicht passt - sofort next? Wahrscheinlich wäre das die vernünftigste Herangehensweise, aber das bringe ich einfach nicht übers Herz. Ich möchte ja einen Menschen kennenlernen und mich verlieben und nicht eine Checkliste abhaken. Zumal für eine Beziehung noch so viel mehr passen muss als nur dieser eine Faktor und ich einen Mann lieber langsam und allmählich kennenlerne. Andererseits heißt mangelnde Passung in diesem Punkt eben auch, dass es keine Zukunft für uns als Paar gibt, also warum Zeit verschwenden? Obwohl ich mir Kompromisslösungen eventuell vorstellen könnte, z.B. könnte ich darüber nachdenken, mich gemeinsam mit einem Partner um nicht-leibliche Kinder zu kümmern - aber auch das kommt nach meiner Erfahrung für Männer eher nicht in Frage.

Der Anlass für das Thema ist ein aktueller - ich lerne gerade seit ein paar Monaten einen Mann kennen, den ich sehr toll finde und es scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Aber, wie sollte es anders sein - er möchte in den nächsten Jahren ein Haus kaufen und Kinder großziehen. Ich habe ihm nach längerem Ausweichen letzte Woche gesagt, dass meine Prioritäten anders liegen, und jetzt warte ich eigentlich nur noch darauf, dass er es beendet. Das Thema steht wie ein riesengroßer Elefant im Raum und da er gerade im Urlaub ist und ich Zeit zum Nachdenken habe, kreisen meine Gedanken darum und ich fühle mich sehr niedergeschlagen und kraftlos, insbesondere weil mein Selbstbewusstsein nach meiner letzten gescheiterten Beziehung nicht das beste ist. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende? Spreche ich das Thema nochmal an oder warte ich darauf, dass er es tut?
Nach meiner Erfahrung kommt das Thema Kinder recht schnell, weil es irgendwie zur Lebensgestaltung gehört. Ein Mann, der in den nächsten paar Jahren keinen Kinderwunsch hegt, passt aktuell nicht. Das ändert sich automatisch ins Gegenteil, wenn es für mich zu spät für Kinder ist.

Chancen könntest du haben, wenn ein Mann schon Kinder hat und wenn sie schon Erwachsen sind, leben sie auch nicht in deinem zukünftigen Haushalt, kommen lediglich mal zu Besuch.
Und ansonsten gibt es auch Männer, die überhaupt keine Kinder wollen, aber das bekommt man erst beim Kennenlernen raus.
Wenn es dir wichtig ist, solltest du es zeitnah ansprechen, was du getan hast. Ich würde es nochmal ansprechen, denn es ist dir wichtig.
Undomiel

Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Undomiel »

Das Kinderthema ist echt schwierig. Ich habe mir da nie ernsthafte Gedanken drüber gemacht, weil das bis letztes Jahr so weit weg von meiner Lebensrealität war. Ich war eigentlich auch der Überzeugung, dass ich da mangels Partner kaum eine Entscheidung werde treffen müssen. Und dass ich nicht ohne Partner Mutter werden wollte war mir definitiv klar. I
Jetzt ist da auf einmal doch jemand aufgetaucht. Und zwar während das Zeitfenster noch offen ist, aber nur noch knapp. Für eine Entscheidung also nicht sonderlich viel Zeit bleibt. Ich habe ehrlich gesagt noch keine Ahnung, was ich tun werde. Der Gedanke daran Mutter zu werden macht mir Angst, die Auswirkungen auf mein Leben, die Paarbeziehung etc. Andererseits ist doch erheblicher sozialer Druck da 🙁 diese Frage ist gerade der größte Stressfaktor für mich in meinem Leben.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von LonesomeCoder »

Undomiel hat geschrieben: 21 Aug 2022 20:30 Der Gedanke daran Mutter zu werden macht mir Angst, die Auswirkungen auf mein Leben, die Paarbeziehung etc. Andererseits ist doch erheblicher sozialer Druck da 🙁 diese Frage ist gerade der größte Stressfaktor für mich in meinem Leben.
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Re: Partnersuche ohne Kinderwunsch

Beitrag von Zwerg »

Undomiel hat geschrieben: 21 Aug 2022 20:30 ..
Ich kann mich da LSC anschließen. Druck, etwa von Eltern, sollte keine Rolle spielen.

Sokrates würde sagen: Es ist gleich, wie Du dich entscheidest. Nachher wirst Du es sowieso bereuen ....

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