zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

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Hoppala
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 06 Sep 2022 11:07
Hoppala hat geschrieben: 06 Sep 2022 11:01
NBUC hat geschrieben: 05 Sep 2022 20:37
Zusammengefasst: überwiegend Unzurechnungsfähigkeit und/oder Verzweiflungstat an der Resterampe ... ???
Und wie macht es der höher entwickelte Mensch (,) NBUC?
Oder ist diese Erläuterung jenseits des Horizonts der Unzurechnungsfähigen und "ach egal jetzt!"-Verzweifelten?

Dein Menschenbild ist wirklich interessant.
Es ist vor allem weit über dem Horizont von jemandem, dem dazu aus seinem Elfenbeinturm nur so ein Schwachsinn mit "höher entwickeltem Menschen" einfällt.
Eine ausweichende Antwort, die lediglich die Ausgangsbehauptung ergänzt.
Dann anders gefragt: gibt es jemanden, die/der deiner Ansicht nicht unzurechnungsfähig und/oder als Verzweiflungstäter an/der Resterampe an jemanden gekommen ist oder kommen kann "den sie lieben können und von dem sie geliebt werden?" (Tania, auf die du geantwortet hattest).
Und könntest du diese Jemand spezifizieren?
Ggf. deine relative Mengeneinschätzung geben?
Wen umfasst deine - nicht sonderlich wertschätzende (könnte man sich darauf einigen?) - Darstellung nicht?
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Dr. House
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Dr. House »

Sex wird sowieso innerhalb der nächsten 10,20 Jahre für die Mehrheit d. Männer zu einem seltenen Gut werden.

Das wird darauf hinauslaufen, dass nur noch X Prozent der Männer (sagen wir 20-25%) ihren Spaß mit x Prozent der Frauen haben werden. Und natürlich muss Frau sich dann die Alphas mit anderen Damen teilen, aber immernoch besser sich einen Alpha zu teilen, als dauerhaft einen Loser an sich zu haben. Der Mensch, Männer wie Frauen, ist ein Tier. Und gäbe es Gesetze und Normen nicht, würden wir uns auch noch genauso verhalten wie vor X tausend Jahren - und das gilt auch und insbesondere für die Fortpflanzung. Es geht einfach um Arterhaltung und Erbgut verteilen. Und das können halt nicht alle (sieht man ja auch in der Tierwelt . Die „schwachen“ oder „anderen“ haben halt Pech. Paradoxerweise haben Dating Plattformen wie Tinder genau diesen Urtrieb oder dieses uralte Selektions- und Paarungsverhalten aufgegriffen und mittels gamification wieder populär gemacht.
Sie sprechen quasi das Tier in uns wieder an.

Die Analyse aus dem Video ist daher nicht wirklich neu, es ist bisher einfach noch nicht so sehr aufgefallen, weil es noch zu keinen großen Problemen oder Verwerfungen in der Gesellschaft führt. Irgendwann wird dieses Thema sicherlich deutlich öffentlicher werden (Demografie, Rente (ok, die ist ja jetzt schon ein Thema) usw.).

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LöwinNRW
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von LöwinNRW »

Dr. House hat geschrieben: 09 Sep 2022 05:19 Sex wird sowieso innerhalb der nächsten 10,20 Jahre für die Mehrheit d. Männer zu einem seltenen Gut werden.

Das wird darauf hinauslaufen, dass nur noch X Prozent der Männer (sagen wir 20-25%) ihren Spaß mit x Prozent der Frauen haben werden. Und natürlich muss Frau sich dann die Alphas mit anderen Damen teilen, aber immernoch besser sich einen Alpha zu teilen, als dauerhaft einen Loser an sich zu haben. Der Mensch, Männer wie Frauen, ist ein Tier. Und gäbe es Gesetze und Normen nicht, würden wir uns auch noch genauso verhalten wie vor X tausend Jahren - und das gilt auch und insbesondere für die Fortpflanzung. Es geht einfach um Arterhaltung und Erbgut verteilen. Und das können halt nicht alle (sieht man ja auch in der Tierwelt . Die „schwachen“ oder „anderen“ haben halt Pech. Paradoxerweise haben Dating Plattformen wie Tinder genau diesen Urtrieb oder dieses uralte Selektions- und Paarungsverhalten aufgegriffen und mittels gamification wieder populär gemacht.
Sie sprechen quasi das Tier in uns wieder an.

Die Analyse aus dem Video ist daher nicht wirklich neu, es ist bisher einfach noch nicht so sehr aufgefallen, weil es noch zu keinen großen Problemen oder Verwerfungen in der Gesellschaft führt. Irgendwann wird dieses Thema sicherlich deutlich öffentlicher werden (Demografie, Rente (ok, die ist ja jetzt schon ein Thema) usw.).

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Diese Argumentation nennt man "Biologistisch". Das ist ein nicht anerkanntes Erklärungsmodell für soziokulturelle Phänomene. Vielleicht schaust du dir die Kritik an diesem Modell mal an.
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Menelaos »

Dr. House hat geschrieben: 09 Sep 2022 05:19 Sex wird sowieso innerhalb der nächsten 10,20 Jahre für die Mehrheit d. Männer zu einem seltenen Gut werden.

Das wird darauf hinauslaufen, dass nur noch X Prozent der Männer (sagen wir 20-25%) ihren Spaß mit x Prozent der Frauen haben werden. Und natürlich muss Frau sich dann die Alphas mit anderen Damen teilen, aber immernoch besser sich einen Alpha zu teilen, als dauerhaft einen Loser an sich zu haben.
Ich will dich jetzt nicht beleidigen, aber ich finde solche Prognosen immer sehr... weltfremd. Es klingt wie die Gedankengänge eines Aliens, der sich ein paar Zahlen und Daten angeschaut hat, aber noch nie echte Menschen und echte menschliche Paare gesehen hat, jemanden der den Kontakt zwischen den Geschlechtern ausschließlich auf den Austausch von DNS reduziert.

Da du aber ein Mensch bist muss ich mich fragen: Verstehst du das Bedürfnis nach einer romantischen Beziehung, oder ist für dich alles jenseits von Sex fremd und uninteressant?
Und wenn du dieses Bedürfnis verstehst, warum glaubst du dass Frauen eine Position im Harem lieber wäre als eine tiefe, monogame Beziehung? Wäre es dir denn umgekehrt lieber im Harem eines Bikinimodels zu sein, mit der du nicht eine einzige, echte Unterhaltung geführt hast, oder in einer monogamen Beziehung mit einer durchschnittlichen Frau die gut zu dir passt, und in der du sehr viel Schönheit sehen kannst, innerlich wie äußerlich?

Menschen funktionieren nicht so simpel wie du es hier darstellst. Ihre Wünsche sind nicht ausschließlich banal und oberflächlich.
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Reinhard »

Menelaos hat geschrieben: 09 Sep 2022 06:08 Da du aber ein Mensch bist muss ich mich fragen: Verstehst du das Bedürfnis nach einer romantischen Beziehung, oder ist für dich alles jenseits von Sex fremd und uninteressant?
Serielle Monogamie. :hierlang:

Frauen sind dann 30% der Zeit in einer Beziehung. Mit 30% der Männer.
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Menelaos »

Reinhard hat geschrieben: 09 Sep 2022 06:40
Menelaos hat geschrieben: 09 Sep 2022 06:08 Da du aber ein Mensch bist muss ich mich fragen: Verstehst du das Bedürfnis nach einer romantischen Beziehung, oder ist für dich alles jenseits von Sex fremd und uninteressant?
Serielle Monogamie. :hierlang:

Frauen sind dann 30% der Zeit in einer Beziehung. Mit 30% der Männer.
Ich stelle die Frage ob jemand das Bedürfnis nach einer romantischen, monogamen Beziehung versteht, und du glaubst eine mathematisch machbare Organisation, die die emotionalen Bedürfnisse aber auch wieder ausklammert, ist eine Antwort?

Menschen verhalten sich nicht so, weil sie es nicht wollen, weil es ihnen nicht das gibt was sie sich wünschen.
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Reinhard »

Menelaos hat geschrieben: 09 Sep 2022 06:54 Ich stelle die Frage ob jemand das Bedürfnis nach einer romantischen, monogamen Beziehung versteht, und du glaubst eine mathematisch machbare Organisation, die die emotionalen Bedürfnisse aber auch wieder ausklammert, ist eine Antwort?

Menschen verhalten sich nicht so, weil sie es nicht wollen, weil es ihnen nicht das gibt was sie sich wünschen.
Das Bedürfnis gibt es aber auch jetzt bereits? Oder?

Und trotzdem sind nicht alle immer in einer Beziehung ...
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Menelaos »

Reinhard hat geschrieben: 09 Sep 2022 08:02
Menelaos hat geschrieben: 09 Sep 2022 06:54 Ich stelle die Frage ob jemand das Bedürfnis nach einer romantischen, monogamen Beziehung versteht, und du glaubst eine mathematisch machbare Organisation, die die emotionalen Bedürfnisse aber auch wieder ausklammert, ist eine Antwort?

Menschen verhalten sich nicht so, weil sie es nicht wollen, weil es ihnen nicht das gibt was sie sich wünschen.
Das Bedürfnis gibt es aber auch jetzt bereits? Oder?

Und trotzdem sind nicht alle immer in einer Beziehung ...
Ich erkenne nicht in welchem Zusammenhang das zu dem steht was du oder ich vorher gesagt haben. Falls das ein Argument sein soll, wäre es wohl besser wenn du es ausformulierst.
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Dr. House »

Menelaos hat geschrieben: 09 Sep 2022 06:54
Reinhard hat geschrieben: 09 Sep 2022 06:40
Menelaos hat geschrieben: 09 Sep 2022 06:08 Da du aber ein Mensch bist muss ich mich fragen: Verstehst du das Bedürfnis nach einer romantischen Beziehung, oder ist für dich alles jenseits von Sex fremd und uninteressant?
Serielle Monogamie. :hierlang:

Frauen sind dann 30% der Zeit in einer Beziehung. Mit 30% der Männer.
Ich stelle die Frage ob jemand das Bedürfnis nach einer romantischen, monogamen Beziehung versteht, und du glaubst eine mathematisch machbare Organisation, die die emotionalen Bedürfnisse aber auch wieder ausklammert, ist eine Antwort?

Menschen verhalten sich nicht so, weil sie es nicht wollen, weil es ihnen nicht das gibt was sie sich wünschen.
Ich verstehe dieses Bedürfnis nach Nähe, Romantik und Emotionalität absolut. Ich bin genauso. Sex ist für mich nicht allzu wichtig. Ich erkenne aber auch die Realitäten an und versuche sie mir irgendwie zu erklären (vielleicht auch, um mich selbst wenigstens ein bisschen zu trösten).

Aber praktisch sind wir alle den gesellschaftlichen Regeln, Normen, Moral und Gesetzten erlegen. Sind diese Dinge weg, verhalten wir uns so wie vor tausend Jahren auch. Gruppen, Anführer, Gefolgsleute usw. Als wäre die Sexualität von diesem Verhaltensmuster nicht betroffen (?) Nur so sind wir überhaupt erst soweit gekommen.

Und mit Einzug von Moral, Anstand, gemeinschaftlichem Miteinander sind eben irgendwo auch monogame Beziehungen entstanden. Aber schaut man sich mal Nachrichtenportale an, immer öfter stößt man auf Artikel zum Thema offene Beziehung. Das ist doch genau das, worüber wir sprechen. Es dreht sich alles wieder rückwärts (viele Sexpartner) mit eben der Konsequenz, dass einige Leute halt auf der Strecke bleiben. Ist bei den Tieren so und war bei den Menschen auch so. Der Anführer darf halt seine Gene weitergeben. Auch wenn Frau sich emotionale Stabilität dann im Nachgang vielleicht woanders holt.
Gut finden tue ich das nicht, aber was soll’s. Und vielleicht rede ich mir das auch alles nur ein :hut:
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von NBUC »

Menelaos hat geschrieben: 09 Sep 2022 10:00
Reinhard hat geschrieben: 09 Sep 2022 08:02
Menelaos hat geschrieben: 09 Sep 2022 06:54 Ich stelle die Frage ob jemand das Bedürfnis nach einer romantischen, monogamen Beziehung versteht, und du glaubst eine mathematisch machbare Organisation, die die emotionalen Bedürfnisse aber auch wieder ausklammert, ist eine Antwort?

Menschen verhalten sich nicht so, weil sie es nicht wollen, weil es ihnen nicht das gibt was sie sich wünschen.
Das Bedürfnis gibt es aber auch jetzt bereits? Oder?

Und trotzdem sind nicht alle immer in einer Beziehung ...
Ich erkenne nicht in welchem Zusammenhang das zu dem steht was du oder ich vorher gesagt haben. Falls das ein Argument sein soll, wäre es wohl besser wenn du es ausformulierst.
Es gehen auch jetzt schon Leute ohne die gewünschte Beziehung aus, auch mehr als der reine Männerüberschuss anzeigen würde.

Früher hat - was seine eigenen unschönen Folgen hatte - gesellschaftliche Normierung und sozialer Druck dafür gesorgt, dass sich die Leute zusammenraufen mussten und damit der Anteil der - so lala - versorgten entsprechend hoch war, sie aber dafür auch brav ihr sonstiges Säckel getragen haben.
Die nun eingetretene (aus individueller Sicht natürlich positive) Freiheit, hat diese kollektiven Beschränkungen nun überwunden, geht aber mit entsprechenden Nebenwirkungen des "Raubtierkapitalismus" am Beziehungsmarkts einher.
Und hier wie da gibt es dabei zahlreiche Leute, die dabei (zusätzlich) - hintenüber fallen und wenn von denen ein zu großer Teil dann aus dem Rest der sozialen Lastenbedienung aussteigen oder gar kriminell werden, hat die Gesamtgesellschaft ein Problem.

Das als Zustandsbeschreibung, nicht als Appell für irgend eine Lösung.
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Menelaos »

Dr. House hat geschrieben: 09 Sep 2022 10:15 Und mit Einzug von Moral, Anstand, gemeinschaftlichem Miteinander sind eben irgendwo auch monogame Beziehungen entstanden. Aber schaut man sich mal Nachrichtenportale an, immer öfter stößt man auf Artikel zum Thema offene Beziehung.
Strikte Monogamie entspricht wohl tatsächlich nicht so ganz der menschlichen Natur, und die Neigung zum Seitensprung scheint eher die Regel als die Ausnahme zu sein. Dennoch bin ich nicht in der Lage mich in meinem Bekanntenkreis umzuschauen ohne dabei festzustellen, dass sich die überwiegende Mehrheit eine tiefe und damit notwendigerweise weitgehend monogame Beziehung wünscht. (soweit ich das von außen betrachtet halt sagen kann)
GERADE unsere moderne Gesellschaft die die indiviuellen Freiheiten so hoch hält, gibt uns allen doch viel mehr als je zuvor die Chance das Partnerschaftsmodell zu wählen das wir wollen.
Klar, es gibt polygame Beziehungen, die heute akzeptiert werden, wie es vor 50 Jahren noch nicht möglich gewesen wäre. Aber die allermeisten Menschen scheinen es noch immer zu bevorzugen die Nummer eins für einen monogamen Partner zu sein, als die Nummer drei/vier/fünf für einen womöglich noch viel attraktiveren Partner.
Die Medien stürzen sich natürlich auf diese eher ungewöhnlichen Beziehungsmodelle, eben weil sie so ungewöhnlich sind.

Die Frage die ich den vielen Männern stellen möchte, die speziell den Frauen dieses Verhalten unterstellen (denn meistens ist es ja diese Konstellation) ist: Würdet ihr selbst es so wollen? Würdet ihr es bevorzugen im Harem einer extrem attraktiven Frau zu sein, oder in einer monogamen Beziehung mit einer durchschnittlichen Frau?
Das ist doch genau das, worüber wir sprechen. Es dreht sich alles wieder rückwärts (viele Sexpartner) mit eben der Konsequenz, dass einige Leute halt auf der Strecke bleiben.
Wieso sollte das die Konsequenz sein? Hast du einen Mann mit 10 Partnerinnen, und eine Frau mit 10 Partnern, dann ist dein Geschlechterverhältnis dennoch ausgeglichen. Und wenn du meinst dass die unattraktivsten Männer übrig bleiben, dann gilt das doch wohl auch für die unattraktivsten Frauen, oder nicht?
Ist bei den Tieren so und war bei den Menschen auch so. Der Anführer darf halt seine Gene weitergeben.
Ähm nein, das ist nur bei eher wenigen Tierarten so. Die stärksten Männchen haben lediglich größere Gelegenheiten ihre Gene weiter zu geben als die schwächeren, aber auch die kommen hier und da zum Zug, was auch für die Art (und damit die Nachkommen der stärkeren Männchen) gut ist, denn genetische Diversität ist durchaus wichtig.
Aber hey, es gibt ja auch heute noch indigene Völker die in weitgehend steinzeitlichen Gesellschaftsformen leben. Hast du ein Beispiel für eine solche Kultur in der sich nur der Anführer fortpflanzen darf?
Auch wenn Frau sich emotionale Stabilität dann im Nachgang vielleicht woanders holt.
Gut finden tue ich das nicht, aber was soll’s. Und vielleicht rede ich mir das auch alles nur ein :hut:
Joa, oder halt auch gar nicht mehr, weil sich viele Männer gar nicht auf eine feste Beziehung mit einer Frau einlassen, die den Ruf hat von einem Bett ins nächste zu hüpfen.
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Desiised »

Die Einschätzungen die hier größtenteils geschildert werden hören sich tatsächlich so an als hättet Ihr Euch noch nie im Leben mit einer Frau unterhalten oder Euch für Ihr Leben oder Ihre Wünsche interessiert.
Ich kenne nicht eine Frau die Lust auf eine offene Beziehung mit ständig wechselnden Alpha-Tieren hat.

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Hoppala
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Hoppala »

NBUC hat geschrieben: 09 Sep 2022 10:30 Es gehen auch jetzt schon Leute ohne die gewünschte Beziehung aus, auch mehr als der reine Männerüberschuss anzeigen würde.

Früher hat - was seine eigenen unschönen Folgen hatte - gesellschaftliche Normierung und sozialer Druck dafür gesorgt, dass sich die Leute zusammenraufen mussten und damit der Anteil der - so lala - versorgten entsprechend hoch war, sie aber dafür auch brav ihr sonstiges Säckel getragen haben.
Die nun eingetretene (aus individueller Sicht natürlich positive) Freiheit, hat diese kollektiven Beschränkungen nun überwunden, geht aber mit entsprechenden Nebenwirkungen des "Raubtierkapitalismus" am Beziehungsmarkts einher.
Und hier wie da gibt es dabei zahlreiche Leute, die dabei (zusätzlich) - hintenüber fallen und wenn von denen ein zu großer Teil dann aus dem Rest der sozialen Lastenbedienung aussteigen oder gar kriminell werden, hat die Gesamtgesellschaft ein Problem.

Das als Zustandsbeschreibung, nicht als Appell für irgend eine Lösung.
Mal ganz von der vereinfachenden und zudem falschen historisierenden "Zustandsbeschreibung" abgesehen.
Das Argument: "Es gibt manche, die gehen leer aus" (was absolut richtig ist) als Basis zu nehmen für ein: "demnach gehen aufgrund XYZ bald die meisten leer aus" ist .... ähem ...denn:
"Es gibt viele, die heute nicht leer ausgehen."ist ebenso richtig. Übers Leben gerechnet, sogar die allermeisten.

Wobei so oder so geklärt werden müsste, was "leer ausgehen" eigentlich heißt? Als Momentaufnahme? Als weniger als 1 x Poppen nach EInsetzen der Pubertät? Weniger als eine "selbst als solche in Gegenseitigkeit bezeichnete Beziehung"? Letzteres wäre wohl am Realistischsten, enthält aber gleichzeitiog ein hohes Maß Subjektivität und wäre insofern als objektivierbare statistsiche "Recheneinheit" nur mit höher Unsicherheitsmarge verfügbar (von den möglichen Fehlern bei der empirischen Erfassungsmethodik noch ganz abgesehen).

Diese Zahlenspielchen führen im Ansatz in die Irre. Wesentliche Prozesse menschlichen Zusammenlebens beiben dabei notwendigerweise ausgeklammert.

Spannend: die Naturwissenschaft hat Probleme herauszufinden, wie man Wasser am schnellsten gefrieren lässt.
https://www.spektrum.de/news/mpemba-eff ... es/2054358

Das nur als eins von vielen Beispielen, das die Grenzen bzw. limitierenden Paradigmen "unserer" Modelle über die Funktionswelt stets mitgedacht werden müssen, weil sie ntowendigerweise Realität nicht nur definieren, sondern zwecks verinfachter Handhabung immer auch ausschließen (was nicht heißt, dass da was Relevantes zu finden sei; man weiß es eben nicht, da unberücksichtigt). Umso mehr, wenn Millionen und Milliarden eigenständig erkennender, handelnder, weltbeschreibender Individuen beteiligt sind. Und (fast) alle haben Bedürfnis nach mindestens einem Partner.
Da scheint die Annahme bzw. das "Ergebnis", 70% der Bevölkerung blieben bei sowas komplett außen vor, schlicht unrealistisch. Vielleicht in einem gewaltsamen Unterdrückungsregime.
DIe Herleituing so eines Ergebnisses müsste deutlich sorgfälrtiger, überzeugender und von weniger leicht auszuhebelnden Beobachtungen ausgehend daherkommen, um mehr als ein Scherzbeitrag zu sein.
Denn ersten kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Desiised hat geschrieben: 09 Sep 2022 11:11 Die Einschätzungen die hier größtenteils geschildert werden hören sich tatsächlich so an als hättet Ihr Euch noch nie im Leben mit einer Frau unterhalten oder Euch für Ihr Leben oder Ihre Wünsche interessiert.
Ich kenne nicht eine Frau die Lust auf eine offene Beziehung mit ständig wechselnden Alpha-Tieren hat.

Vielleicht fangt ihr damit an Euch einfach mal mit Frauen zu unterhalten.
Ich könnte das als prägnante Kurzform meiner komplizierten Betrachtung akzeptieren :-)
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Milchbub »

Desiised hat geschrieben: 09 Sep 2022 11:11 Die Einschätzungen die hier größtenteils geschildert werden hören sich tatsächlich so an als hättet Ihr Euch noch nie im Leben mit einer Frau unterhalten oder Euch für Ihr Leben oder Ihre Wünsche interessiert.
Ich kenne nicht eine Frau die Lust auf eine offene Beziehung mit ständig wechselnden Alpha-Tieren hat.

Vielleicht fangt ihr damit an Euch einfach mal mit Frauen zu unterhalten.
:gruebel:
Als Mann unterhalte ich mich hin und wieder gerne mit Frauen und Männer. Lust auf wechselnde Beziehungen möchte ich ganz bestimmt nicht haben.
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von NBUC »

Desiised hat geschrieben: 09 Sep 2022 11:11 Die Einschätzungen die hier größtenteils geschildert werden hören sich tatsächlich so an als hättet Ihr Euch noch nie im Leben mit einer Frau unterhalten oder Euch für Ihr Leben oder Ihre Wünsche interessiert.
Ich kenne nicht eine Frau die Lust auf eine offene Beziehung mit ständig wechselnden Alpha-Tieren hat.

Vielleicht fangt ihr damit an Euch einfach mal mit Frauen zu unterhalten.
Vielleicht schauen manche Frauen sich mal um, was außerhalb ihrer Wunschwelt passiert.

Einmal: Um ein Problem zu werden, müssen solche Missstände bei weitem nicht alle Lewute betreffen, sondern es reicht, dass es genügend sind um eben doch gesamtgesellschaftliche Missstände zu produzieren.
Zunehmende Sexlosigkeit heißt ja auch nicht keiner.

Und das Wünschen ist eins, das praktische Verhalten/Erleben das andere. All die Frauen, die sich dann über die "Schweine" etc. beschweren, wenn sie von einem Kerl verarscht worden sind bzw. anderweitig dann genext wurden, haben auch nicht unbedingt gedacht, dass es sie dann trifft.
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Reinhard »

Menelaos hat geschrieben: 09 Sep 2022 10:00
Reinhard hat geschrieben: 09 Sep 2022 08:02 Das Bedürfnis gibt es aber auch jetzt bereits? Oder?

Und trotzdem sind nicht alle immer in einer Beziehung ...
Ich erkenne nicht in welchem Zusammenhang das zu dem steht was du oder ich vorher gesagt haben. Falls das ein Argument sein soll, wäre es wohl besser wenn du es ausformulierst.

Das Bedürfnis nach Monogamie --- also eine Eins-zu-Eins-Beziehung zu einem gegebenen Zeitpunkt --- widerspricht sich doch nicht damit, dass ein Mann im Lauf der Zeit mit insgesamt mehr als einer Frau(*) eine Beziehung führen kann. Soweit das Stichwort "Serielle Monogamie".

Und weil du das nochmal nachgefragt hast, wie das mit ihren Wünschen zusammenpasst, habe ich dann ausgeführt, dass da ja auch heute schon so ist, dass Frauen(**) im Schnitt nur n% der Zeit in einer Beziehung sind, mit n<100. Obwohl die Wünsche der Frauen angenommenerweise ja auch schon gelten müssen. Womit der Schritt auf n=30 kein qualitativer mehr ist, dem dieses Argument entgegenstehen würde (aber vielleicht ein anderes).

----------

(*) Frauen mit Männern auch, ist für die Frage aber irrelevant
(**) Männer auch, ist für die Frage aber irrelevant
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Menelaos »

Reinhard hat geschrieben: 09 Sep 2022 15:51
Menelaos hat geschrieben: 09 Sep 2022 10:00
Reinhard hat geschrieben: 09 Sep 2022 08:02 Das Bedürfnis gibt es aber auch jetzt bereits? Oder?

Und trotzdem sind nicht alle immer in einer Beziehung ...
Ich erkenne nicht in welchem Zusammenhang das zu dem steht was du oder ich vorher gesagt haben. Falls das ein Argument sein soll, wäre es wohl besser wenn du es ausformulierst.

Das Bedürfnis nach Monogamie --- also eine Eins-zu-Eins-Beziehung zu einem gegebenen Zeitpunkt --- widerspricht sich doch nicht damit, dass ein Mann im Lauf der Zeit mit insgesamt mehr als einer Frau(*) eine Beziehung führen kann. Soweit das Stichwort "Serielle Monogamie".

Und weil du das nochmal nachgefragt hast, wie das mit ihren Wünschen zusammenpasst, habe ich dann ausgeführt, dass da ja auch heute schon so ist, dass Frauen(**) im Schnitt nur n% der Zeit in einer Beziehung sind, mit n<100. Obwohl die Wünsche der Frauen angenommenerweise ja auch schon gelten müssen. Womit der Schritt auf n=30 kein qualitativer mehr ist, dem dieses Argument entgegenstehen würde (aber vielleicht ein anderes).

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(*) Frauen mit Männern auch, ist für die Frage aber irrelevant
(**) Männer auch, ist für die Frage aber irrelevant
Reinhard, ich habe bei dir leider sehr oft das Gefühl, dass du dich unklar ausdrückst. Und wenn man dich dann bittet klarzustellen was du meinst, wird die Erklärung in der Regel sogar noch unverständlicher. Das hinterlässt bei mir leider nicht den Eindruck dass du wirklich verstanden werden willst, und ich selbst verliere auch das Interesse daran dich zu verstehen.
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Galip »

Ich habe den Eindruck, hier stehen sich zwei Lager gegenüber: Die einen halten das beschriebene Phänomen für ein kollektives, gesellschaftliches Problem, die anderen halten es für ein rein individuelles, persönliches Problem. Dabei ist das vielleicht gar kein Widerspruch - vielleicht ist ja einfach beides richtig?

Um einen (hinkenden) Vergleich zu ziehen: Ungewollte Arbeitslosigkeit ist ja auch sowohl ein Problem des Einzelnen (den es betrifft), als auch der Gesellschaft insgesamt. Für den Einzelnen ist das kein unvermeidliches Schicksal: Durch entsprechenden Einsatz, Motivation, Weiterbildung, Mobilität, etc. kann er da rauskommen. So wie der unfreiwillige Single ja auch eine Beziehung finden kann. Trotzdem würden die wenigsten Leute soweit gehen, zu sagen, die Arbeitslosigkeit wäre ein Problem, das primär von den Arbeitslosen selbst verschuldet ist. Immerhin gibt es Rahmenbedingungen, die der Einzelne nicht in der Hand hat, und die trotzdem einen großen Einfluss auf sein Leben nehmen.

Um den Bogen zur "Statistik" zu spannen: Wenn die Arbeitslosigkeit von 5% auf 10% steigt, oder von 10% auf 5% fällt, dann hat das vermutlich wenig damit zu tun, dass sich der Einzelne plötzlich ganz anders verhält als davor. Es ist eher getrieben durch die Konjunktur, die Demographie, den Außenhandel, etc. Wenn unfreiwillige Beziehungs- oder Sexlosigkeit zunimmt, dann kann das ja auch Gründe haben, die außerhalb des Verhaltens des Einzelnen liegen?

Vielleicht ist das ja v.a. ein Anpassungsproblem? Gesellschaftliche Rahmenbedingungen haben sich verändert, aber die Individuen haben sich noch nicht ausreichend daran angepasst? Bei der Partnersuche ist z.B. das Online Dating ein relativ neues kollektives Phänomen, und vielleicht haben wir Menschen einfach noch nicht so ganz herausgefunden, wie wir das am besten für uns nutzbar machen könnten. Vielleicht gelingt es uns ja aber irgendwann demnächst, und der Trend kehrt sich wieder um. Oder es passiert die nächste fundamentale Umwälzung.

Der wichtigste praktische Unterschied zwischen der "kollektivistischen" und der "individualistischen" Sichtweise besteht aber eigentlich in den Konsequenzen. Denkt man über die zunehmende Sexlosigkeit als gesellschaftliches Phänomen nach, dann ist das von theoretischer Seite her höchst interessant, bringt einen selbst nur leider keinen Millimenter weiter. Man findet dann zwar eine Erklärung für seine Situation (ob richtig oder falsch), betont dabei aber v.a. die eigenen Ohnmacht. Man ist dann zwar nicht "selber Schuld", man kann aber auch nichts machen. Sieht man in der Sexlosigkeit eher ein individuelles Problem, ist es genau umgekehrt: Man trägt dann selbst die Verantwortung, kann aber auch selbst Einfluss nehmen auf sein Schicksal.

Um also eine Synthese vorzuschlagen: Vielleicht sind wir ja nicht selbst Schuld an unserer Situation, können aber trotzde etwas daran ändern? Das wäre doch was ;)
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von halbkaputt »

Galip hat geschrieben: 10 Sep 2022 09:56 Um also eine Synthese vorzuschlagen: Vielleicht sind wir ja nicht selbst Schuld an unserer Situation, können aber trotzde etwas daran ändern? Das wäre doch was ;)
bin ich vollkommen bei dir. dir Frage, die sich daraus ergibt ist aber, sollte der Staat da nicht die Rahmenbedingungen "verbessern" - in welcher Form ist sicher diskutabel, aktuell scheint es sich aber lediglich auf eine bessere Steuerklasse nach der Heirat zu beschränken. und um ein anderes Beispiel eines gesellschaftlichen Problems heranzuziehen. gegen die Überalterung der Gesellschaft, die in allen Industrienationen ein Problem ist, wird Zuwanderung diskutiert, aber das Thema des threads ist ja nicht einmal Gegenstand irgendeiner Diskussion außerhalb unserer Blase
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Re: zunehmende Sexlosigkeit bei Männern

Beitrag von Finnlandfreundin »

Galip hat geschrieben: 10 Sep 2022 09:56 Ich habe den Eindruck, hier stehen sich zwei Lager gegenüber: Die einen halten das beschriebene Phänomen für ein kollektives, gesellschaftliches Problem, die anderen halten es für ein rein individuelles, persönliches Problem. Dabei ist das vielleicht gar kein Widerspruch - vielleicht ist ja einfach beides richtig?

Wenn unfreiwillige Beziehungs- oder Sexlosigkeit zunimmt, dann kann das ja auch Gründe haben, die außerhalb des Verhaltens des Einzelnen liegen?

Vielleicht ist das ja v.a. ein Anpassungsproblem? Gesellschaftliche Rahmenbedingungen haben sich verändert, aber die Individuen haben sich noch nicht ausreichend daran angepasst? Bei der Partnersuche ist z.B. das Online Dating ein relativ neues kollektives Phänomen, und vielleicht haben wir Menschen einfach noch nicht so ganz herausgefunden, wie wir das am besten für uns nutzbar machen könnten. Vielleicht gelingt es uns ja aber irgendwann demnächst, und der Trend kehrt sich wieder um. Oder es passiert die nächste fundamentale Umwälzung.

Der wichtigste praktische Unterschied zwischen der "kollektivistischen" und der "individualistischen" Sichtweise besteht aber eigentlich in den Konsequenzen. Denkt man über die zunehmende Sexlosigkeit als gesellschaftliches Phänomen nach, dann ist das von theoretischer Seite her höchst interessant, bringt einen selbst nur leider keinen Millimenter weiter. Man findet dann zwar eine Erklärung für seine Situation (ob richtig oder falsch), betont dabei aber v.a. die eigenen Ohnmacht. Man ist dann zwar nicht "selber Schuld", man kann aber auch nichts machen. Sieht man in der Sexlosigkeit eher ein individuelles Problem, ist es genau umgekehrt: Man trägt dann selbst die Verantwortung, kann aber auch selbst Einfluss nehmen auf sein Schicksal.

Um also eine Synthese vorzuschlagen: Vielleicht sind wir ja nicht selbst Schuld an unserer Situation, können aber trotzde etwas daran ändern? Das wäre doch was ;)
Da mag was Wahres dran sein. Die Gesellschaft hat sich verändert. Früher hat man seinen Partner aus der Menge gewählt, wo man aufgewachsen und gelebt hat. Gab es Probleme in der Beziehung oder war nicht alles so perfekt, schloss man Kompromisse und gab eine Beziehung nicht so schnell auf wie das heute oft ist. Bis zu meiner Elterngeneration war das noch der Fall. Heutzutage sucht man nahezu weltweit unter völlig Unbekannten. Durch die Breite wird einem die große Wahl vorgegaukelt und man sieht jede Menge schöne Menschen, die (scheinbar) Single sind. Früher sah man nur die normalen Menschen um sich rum. Das ist ein geändertes gesellschaftliches Phänomen. Durch die Eindrücke verändert sich auch der Geschmack des Einzelnen. Und dennoch finden sich auch viele Paare auf herkömmlichen Weg und in ihrem alltäglichen Umfeld. Wenn man sich diese so anschaut, kann man sagen gleich und gleich gesellt sich. Die Mehrheit erkennt bereits in ihrer Jugend, wo habe ich welche Chancen und diese ergreifen sie, sammeln positive Erfahrungen.

Jedes einzelne Individuum macht die Gesellschaft aus. Aber die Mehrheit der Gesellschaft findet ihren Partner. Jedoch aufgrund der vorgegaukelten vermehrten Chancen bleiben die, die nach mehr streben als das Umfeld bietet oder nach etwas anderem, auf der Stecke.

Würde jeder Einzelne sagen, oh hier ist noch ein Single, wir tun uns zusammen, gäbe es keine Singles. Funktioniert nur, wenn Singlesein das einzige Kriterium ist, was angesetzt wird - nicht Alter, Schönheit, Bildung, Größe, Gewicht, Hautfarbe, Charakter, Haarfarbe, sexuelle Anziehung, ...
Zuletzt geändert von Finnlandfreundin am 10 Sep 2022 10:39, insgesamt 2-mal geändert.

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