Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

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Tania
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Tania »

Egil hat geschrieben: 25 Feb 2023 05:55
Ich glaube, "Stabil" ist zurück.
Und inzwischen wieder Single? Wie schade ...

Ich hörte eher aus der Ferne ein leises Glockenspiel ... :pfeif:
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Wasserkaktus »

Ohne den Thread ganz durchgelesen zu haben: Ich empfinde die chronische Partnerlosigkeit wie eine Krankheit. Etwas, das an mir haftet und mich von einem großen und wichtigen Teil des Lebens ausschließt.
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Two-Tone
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Two-Tone »

Momo hat geschrieben: 25 Feb 2023 04:27 Beziehungslosigkeit ist kein Verbrechen. Da gibt es keine Schuldigen und kein "Verweigern".
Und noch mal, es ging mir darum, Gefühle anzuerkennen und zu akzeptieren, die eine Situation/ein Zustand/ein Ereignis auslösen, nicht um den Auslöser an sich.
Eigentlich hast du Recht, und doch ist Beziehungslosigkeit aus Sicht der Gesellschaft ein Verbrechen. Das sagt man einigen Leuten aber nicht: Ewige Singles sollen sich keine Hoffnungen machen, die arme Frau wenn Forever Alones eine abkriegen, die Friendzone, das Leben sei auch beziehungslos schön. In Wahrheit alles Plattitüden und weiteres, damit man einer toxischen Person nicht sagen muss, sie sei toxisch.

Alleine, dass mangelnde Liebe Krankheiten begünstigt muss schon ein Grund sein, Beziehungslosigkeit zu verdammen.

Und es ist für Verbrecher, wie mich (und ja ich wurde, weil ich ein Forever Alone bin, mehrmals zu einer gewalttätigen Gruppe gezählt) eine Schande, mit diesem Makel herumzulaufen. Wenn 50% aller Menschen lebenslang beziehungslos bleiben, dann ist es kein Makel. Doch die Gesellschaft ist immernoch stark auf Beziehungen sozialisiert. Und ich weiß, ich bin kein Verbrecher. Auch Strange Lady nicht.
Hab ich doch gesagt.
Mir ist klar, dass es wohl meistens tröstend gemeint ist, aber was soll daran tröstend sein?
Das hast du gesagt, aber mit der Antwort bin ich nicht zufrieden, weil du nach deinem Anschein urteilst. Weil du davon ausgehst, der Mann der tröstet, interessiere sich nicht für das Belangen der Frau.
Ich dagegen würde mich für ihr Belangen interessieren. Und alles dafür tun, damit die Traurigkeit der Person so schnell wie möglich beendet wird. Das kann ich beweisen, wenn eine Frau sich freiwillig mich in meine Nähe begibt.

Und: Jeder Versuch zählt. Jede gut gemeinte Äußerung. Die mitunter so gut tut, dass die Frau sich in der Nähe wohlfühlen wird.
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Momo »

Two-Tone hat geschrieben: 27 Feb 2023 08:42Eigentlich hast du Recht, und doch ist Beziehungslosigkeit aus Sicht der Gesellschaft ein Verbrechen. Das sagt man einigen Leuten aber nicht: Ewige Singles sollen sich keine Hoffnungen machen, die arme Frau wenn Forever Alones eine abkriegen, die Friendzone, das Leben sei auch beziehungslos schön. In Wahrheit alles Plattitüden und weiteres, damit man einer toxischen Person nicht sagen muss, sie sei toxisch.
Da komme ich nicht mehr mit...
Wer sieht da deiner Meinung nach wen als Verbrecher? Was ist das Verbrechen? Wer ist toxisch?
Und was hat das alles mit uns als Beziehungsunerfahrene zu tun?
Alleine, dass mangelnde Liebe Krankheiten begünstigt muss schon ein Grund sein, Beziehungslosigkeit zu verdammen.
Es ist Einsamkeit, die einen negativen Effekt auf die Gesundheit hat, nicht explizit das Fehlen einer Paarbeziehung. Das ist bei weitem nicht dasselbe.
Und es ist für Verbrecher, wie mich (und ja ich wurde, weil ich ein Forever Alone bin, mehrmals zu einer gewalttätigen Gruppe gezählt) eine Schande, mit diesem Makel herumzulaufen. Wenn 50% aller Menschen lebenslang beziehungslos bleiben, dann ist es kein Makel. Doch die Gesellschaft ist immernoch stark auf Beziehungen sozialisiert. Und ich weiß, ich bin kein Verbrecher. Auch Strange Lady nicht.
... Es ist kein Makel, richtig.
Dass Menschen da Vorurteile haben, ist bedauerlich und unfair, sagt aber nichts über dich aus, und ist sicher nicht allgemein verbreitet.
Das hast du gesagt, aber mit der Antwort bin ich nicht zufrieden, weil du nach deinem Anschein urteilst. Weil du davon ausgehst, der Mann der tröstet, interessiere sich nicht für das Belangen der Frau.
Dass meine Antwort dir nicht gefällt, ändert sie nicht.
Und nein, tue ich nicht nicht. Ich habe geschrieben, wie ich den Satz auffassen würde. Weder habe ich vorhandenes oder nicht vorhandenes Interesse erwähnt, noch habe ich es auf die Konstellation "Mann tröstet, Frau wird getröstet" eingegrenzt.
Ich dagegen würde mich für ihr Belangen interessieren. Und alles dafür tun, damit die Traurigkeit der Person so schnell wie möglich beendet wird.
Alles...
Wenn du versuchst, jemanden (explizit geschlechtsunspezifisch) mit dem Satz "Sei nicht traurig." zu trösten, und von der Person kommt ein frustriertes bis verärgertes "Das hilft mir nicht." zurück, wie würdest du reagieren?
"Oh, tut mir Leid, da habe ich wohl einen Nerv getroffen..."
"Wie kann ich dir stattdessen helfen?"
"Was würde dich trösten?"
"Was brauchst du gerade?"

Oder doch eher empört, dass dein Gegenüber deine Absicht, zu trösten, nicht würdigt?
Und: Jeder Versuch zählt. Jede gut gemeinte Äußerung.
Zählt wofür?
Ich dachte, es geht darum, die Person zu trösten. Nicht darum, sich selbst auf die Schulter zu klopfen oder im Gegenzug etwas von der Person (wiederum, geschlechtsunspezifisch) zu bekommen.
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Seb-X »

Momo hat geschrieben: 02 Mär 2023 04:09 Es ist Einsamkeit, die einen negativen Effekt auf die Gesundheit hat, nicht explizit das Fehlen einer Paarbeziehung. Das ist bei weitem nicht dasselbe.
Nein, es ist eine ungesündere Lebensweise, welche viele einsamen Menschen haben.
"Im innersten Gehäuse des Humanismus, als dessen eigene Seele, tobt gefangen der Wüterich, der als Faschist die Welt zum Gefängnis macht."
(aus "Schwabenstreiche", Theodor W. Adorno, Minima Moralia)
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Mannanna »

Mittlerweile als erfreulich stressfrei.
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Egil »

Seb-X hat geschrieben: 02 Mär 2023 18:05
Momo hat geschrieben: 02 Mär 2023 04:09 Es ist Einsamkeit, die einen negativen Effekt auf die Gesundheit hat, nicht explizit das Fehlen einer Paarbeziehung. Das ist bei weitem nicht dasselbe.
Nein, es ist eine ungesündere Lebensweise, welche viele einsamen Menschen haben.
Sowohl als auch. Hormone wie Oxytocin, ein erfülltes Sexleben oder auch allgemein Zufriedenheit haben einen positiven Effekt auf das Immunsystem, wohingegen Einsamkeit, Grübeln etc. die Werte von Stresshormonen erhöhen. Aber ja, viele einsame Menschen leben auch ungesünder (oder zumindest halte ich das für wahrscheinlich).
Relationship between men and women is psychological. One is psycho. The other is logical. Don't try to figure out who is who.

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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Two-Tone »

Momo hat geschrieben: 02 Mär 2023 04:09 Da komme ich nicht mehr mit...
Wer sieht da deiner Meinung nach wen als Verbrecher? Was ist das Verbrechen? Wer ist toxisch?
Und was hat das alles mit uns als Beziehungsunerfahrene zu tun?
Natürlich kommst du da nicht mehr mit. Allerdings habe ich geschrieben, dass die Gesellschaft im Allgemeinen dich als etwas seltsames ansieht, wenn du noch keine Beziehung hattest.

Toxisch sind diejenigen, wie ich oder andere ewige Singles, denen man niemals, unter keinen Umständen gönnt, selbst wenn das der Weltfrieden bedeuten sollte, jemals Glück oder eine Frau an der Seite zu haben. Weil sie eine entweder von der Gesellschaft eingeimpfte Erwartung erfüllen müssen (Du musst Kinder haben!!!! Du musst eine Frau haben!!!!!!!) oder durch psychische oder sonstigen Schäden ein verzerrtes Weltbild davon haben, wie eine Beziehung funktioniert. Vom ersten Kontakt bis zur Heirat. Auch solchen Menschen wünscht man sich keine sozialen Kontakte.

... Es ist kein Makel, richtig.
Dass Menschen da Vorurteile haben, ist bedauerlich und unfair.
Halt. Hier schneide ich ab und setze einen Punkt als Satzzeichen dahinter.
Dass meine Antwort dir nicht gefällt, ändert sie nicht.
Und nein, tue ich nicht nicht. Ich habe geschrieben, wie ich den Satz auffassen würde. Weder habe ich vorhandenes oder nicht vorhandenes Interesse erwähnt, noch habe ich es auf die Konstellation "Mann tröstet, Frau wird getröstet" eingegrenzt.
Und ist deine Auffassung nun der Mittelpunkt der Welt? Oder der Gesellschaft? Kann möglich sein, aber dann ist der Mittelpunkt der Gesellschaft, oder der allgemeine Konsens auch, dass Beziehungen der Standard sind. Und wenn die Frau oder der Mann eine Beziehung nicht erhält und dadurch Traurigkeit empfindet, dann finde ich, muss man schon Mitleid zeigen, als Zeichen, dass man sich um die Gefühle der Person kümmert.

Desweiteren hast du erwähnt:
"Sie sagt in meinen Augen nur aus, das der Sprecher sich nicht mit den schwer erträglichen Gefühlen seines Gegenüber auseinander setzen kann oder will."
Nicht auseinandersetzen wollen = Kein Interesse zeigen wollen. Also rein von meinem Sinnverständnis dasselbe. Weil ich natürlich in deinen Augen eine toxische Person bin, wirst du selbstverständlich nicht zustimmen.
Wenn du versuchst, jemanden (explizit geschlechtsunspezifisch) mit dem Satz "Sei nicht traurig." zu trösten, und von der Person kommt ein frustriertes bis verärgertes "Das hilft mir nicht." zurück, wie würdest du reagieren?
"Oh, tut mir Leid, da habe ich wohl einen Nerv getroffen..."
✓ "Wie kann ich dir stattdessen helfen?"
✓"Was würde dich trösten?"
✓"Was brauchst du gerade?"

Oder doch eher empört, dass dein Gegenüber deine Absicht, zu trösten, nicht würdigt?
Zum einen empört, ja. Zum anderen würde ich diese Empörung garnicht außen vortragen, damit meine Absicht nicht gefährdet wird. Und ich würde, um weiter zu versuchen die Frau zu unterstützen, Methoden herausfinden, bis sie mit meiner Nähe zufrieden ist. Daher die gesetzten Haken. Denn jeder Mensch braucht Trost. Jeder Mensch braucht irgendeinen Halt, wenn man mal am Abgrund steht. Denke mal, das werden auch die Pfarrer in ähnlicher Weise in ihren Predigten halten, aber dafür gehe ich nicht regelmäßig genug zur Kirche.
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Tania »

Two-Tone hat geschrieben: Toxisch sind diejenigen, wie ich oder andere ewige Singles, denen man niemals, unter keinen Umständen gönnt, selbst wenn das der Weltfrieden bedeuten sollte, jemals Glück oder eine Frau an der Seite zu haben.
Wer genau ist dieser "man"? Der Großteil der Weltbevölkerung kennt Dich überhaupt nicht. Warum sollten die Dir also eine Beziehung oder allgemein Glücklichsein missgönnen? Es ist ein natürlicher Instinkt, dass sich die meisten Menschen wünschen, dass ihre Mitmenschen glücklich sind - einfach weil glückliche Menschen kaum einmal eine Bedrohung darstellen, während unglückliche/unzufriedene Menschen durchaus auf die Idee kommen könnten, sich das, was ihnen fehlt, gewaltsam zu holen. Lediglich Leuten, die bereits bewiesen haben, dass sie eine Gefahr sind, wünscht man Schlechtes.

Wenn Du mit "man" allerdings die Leute meinst, die Dich persönlich kennen - wie viele davon haben Dir bereits mitgeteilt, dass sie Dir keine Beziehung gönnen? Und aus welchem Grund? Und wie viele haben das nicht getan? Und warum sehen erstere Dich als Gefahr an?
Und wenn die Frau oder der Mann eine Beziehung nicht erhält
Von wem erhält man Beziehungen? Vom Zentralinstitut für Beziehungsvergabe? Ich dachte immer, Beziehungen führt man ...
... dann finde ich, muss man schon Mitleid zeigen, als Zeichen, dass man sich um die Gefühle der Person kümmert.
Kümmerst Du Dich um die Gefühle jedes Menschen? Zumindest hier agierst Du häufig, als wären Dir die Gefühle anderer Nutzer scheissegal. Was völlig normal ist - niemand kann sich um die Gefühle jedes Anderen kümmern. Genau normal ist aber auch, dass sich nur wenige andere Menschen um Deine Gefühle kümmern. Eigentlich tun das nur Freunde und gute Bekannte. Und Leute, die dienstlich zum Zuhören verpflichtet sind, wie Psychotherapeuten, Geistliche oder Barkeeper. Aber das Problem haben nicht nur ABs, das haben alle.

Und ich würde, um weiter zu versuchen die Frau zu unterstützen, Methoden herausfinden, bis sie mit meiner Nähe zufrieden ist.
Frau? Nähe? Es ging um Unterstützung andere Menschen, um Trost zu spenden. Du klingst so, als würdest Du nur Frauen unterstützen, in der Hoffnung, dafür Nähe zu bekommen.
Denn jeder Mensch braucht Trost. Jeder Mensch braucht irgendeinen Halt, wenn man mal am Abgrund steht.
Stimmt. Aber mit Ausnahme von professionellen Zuhörern (s. oben) bekommen wir Trost und Halt nur von Freunden und Bekannten. Und noch nicht mal von allen.
Zuletzt geändert von Anonymous am 03 Mär 2023 14:58, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: BBCode einschalten, dann klappt es auch mit den eckigen Klammern. ;)
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Hoppala »

Two-Tone hat geschrieben: 03 Mär 2023 08:27
Du bist gedanklich auf einem für dich selbst unguten Weg.
Du machst Erfahrungen und unterstellst anderen ("der Gesellschaft", aber auch einzelnen Foristen) Motivationen und Absichten, ohne solide Informationen ob das zutrifft. Außerdem wertest du vieles negativ und unterstellst dann auch gleich unfeine Absichten.
Dass du das selbst merkst, und dir dann eine Gedankenstruktur bastelst, in der diese unguten Absichten und Motivationen von den anderen quasi systemlogisch zu deinen Ungunsten vorgebracht werden, so dass du sagen kannst, du würdest diesen Menschen keine bösen Absichten unterstellen, macht es nicht besser, sondern schlimmer. Denn effektiv unterstellst du initial diese bösen Absichten, und stülpst dann ein Gedankengebäude drüber, damit du den gedanklichen (vermutlich eher: gefühlten) Ausgangspunkt (dir selbst) verleugen kannst.

Außerdem: du bemängelst, dass du gelegentlich zu einer "gewalttätigen Gruppe" gezählt wirst. Wenn du Vokabular und Denkstruktur dieser Gruppe in erkennbaren Teilen zu deinen eigenen machst, dann passiert das. Umso eher, wenn die MEnschen von "dieser Gruppe" auch nur schelcht kolportierte Bruchstücke kennen, und solche Bruchstücke mindestens leicht verwechselungsfähig von dir reproduziert werden.
Schon allein, Menschen oder sich selbst als "toxisch für die Gesellschaft" zu setzen, kann nur in eine üble Richtung gehen.
Nun magst du sagen;: "das sind die anderen, ich spreche es nur aus."
Es sind immer einzelne, die so denken, Und wer es affirmativ ausspricht, setzt sich dem berechtigten Verdacht aus, selbst so zu denken.

Wer mit Menschen positiven Kontakt sucht, sollte immer mit der Einstellung herangehen, die guten, wertvollen Seiten des anderen anzuerkennen und ansprechen zu wollen. Kurz: mit einer positiven Eistellung zum anderen. Man siehst sowieso immer nur einen Teil der Eigenschaften des anderen, und schon bei den positiven initial nur einen kleinen Ausschnitt.
Man könnte es auch "wertschätzen" nennen.
Sonst klappt es nicht. (Sagt meine irrelevante Erfahrung).


Wenn du das nicht (mehr) kannst, wäre es schlau, dich vorübergehend(!) zurückzuziehen und nicht deine negativen, sondern deine positiven Gefühle für die Welt und die Menschen zu pflegen. Denn sonst produzierst du nur noch mehr verbrannte Erde, und du selbst bist der Hauptleidtragende.
Verbitterung ist ein fieses Gift.


Und so allgemein: Es gibt auch genug Menschen in Paarbeziehung, die einsam sind.
Das hat mit (Liebes)Partnerschaft erst mal gar nichts zu tun.
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von jormun »

Die Partnerlosigkeit empfinde ich als, ich nenne es mal, "bedrückend".
Das fehlen von einer stabilen Beziehung die einen hält/auffängt wenn man "moralischen Beistand" braucht
Das fehlen von erfüllender Sexualität, die man mit jemand teilt, und sich nicht nur auf die Finger der rechten Hand beschränkt
Das fehlen von "gesellschaftlicher Akzeptanz", dem ewigen nervigen Fragen ob man ewig Single bleiben wolle, keine Pläne über Familie habe, dass man so nicht leben könne, und überhaupt
Das ist alles zuweilen sehr "müßig".

Man grübelt dann doch ob das Leben, der Weg dem man folgt, "richtig" ist, obwohl es all die Jahre sehr gut funktionierte, man mit sich selbst sehr gut klarkam, die Dinge "ihre Ordnung" hatten. Das sind freilich Gedanken die sich erst bei einem einschleichen, wenn zB so eine Jahreszeit wie jetzt herrscht und - obwohl man inzwischen den AB-Status quasi akzeptiert hat - man sich doch auf eine Art allein fühlt. Dass die Bemühung, sich dahingehend zu ändern um diesen Weg zu ändern, nicht erfolgreich sind, lässt einen mit einem Gefühl von Unzuänglichkeit? Unfähigkeit? Verbitterung? zurück. Das Empfinden ändert sich natürlich (wieder) zu einem späteren Zeitpunkt, aber der Gedanke bleibt.
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Henrietta »

jormun hat geschrieben: 03 Mär 2023 16:31 Die Partnerlosigkeit empfinde ich als, ich nenne es mal, "bedrückend".

Das fehlen von "gesellschaftlicher Akzeptanz", dem ewigen nervigen Fragen ob man ewig Single bleiben wolle, keine Pläne über Familie habe, dass man so nicht leben könne, und überhaupt
Das mit der gesellschaftlichen Akzeptanz empfinde ich mittlerweile als die unangenehmste Seite.
Ich komme gut mit mir selbst klar und würde es nicht überall Pärchen geben und dies eben die "normalste" Form des erwachsenen Lebens darstellen, dann würde ich, glaube ich, mich gar nicht als defizitär erleben. Ich habe mich sehr an das Alleine sein gewöhnt und habe mir viele Nischen geschaffen, damit ich gut klar kommen.
Weil dies aber in der Gesellschaft immer noch mindestens merkwürdig rüber kommt, denke ich immer, es muss ja was falsch sein, ich bin nicht richtig so, mir scheint was zu fehlen. Und dies bestimmt dann meinen Selbstwert anderen gegenüber.
Erst neulich musste ich erfahren, wie eine Bekannte über mich denkt. Ich stand draußen auf ihrem Balkon und sie wird davon ausgegangen sein, dass ich sie nicht hören konnte, aber ich habe gehört, was sie über mich und die fehlende Person an meiner Seite gesagt hat und das hat mich sehr verletzt.
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von LesHommes »

Bei mir ist es genau andersrum. Was die Leute über mich denken, ist mir in jeglicher Hinsicht immer gleichgültiger. Aber langsam möchte ich wirklich mal endlich bitte auch sowas wie eine Beziehung, das Single-Dasein habe ich ja nun lange genug ausgekostet. Was Neues wäre mal schön.
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Sternenwanderer »

LesHommes hat geschrieben: 03 Mär 2023 17:32 Bei mir ist es genau andersrum. Was die Leute über mich denken, ist mir in jeglicher Hinsicht immer gleichgültiger. Aber langsam möchte ich wirklich mal endlich bitte auch sowas wie eine Beziehung, das Single-Dasein habe ich ja nun lange genug ausgekostet. Was Neues wäre mal schön.
Bis dir dann die Beziehung zu viel und zu stressig wird und du das Singledasein vermisst. :lol:
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von LesHommes »

Sternenwanderer hat geschrieben: 03 Mär 2023 17:38
Bis dir dann die Beziehung zu viel und zu stressig wird und du das Singledasein vermisst. :lol:
Ja, das wird dann ein echter Kulturschock, falls es jemals passieren sollte! Und ich würde stark mit so einer Situation rechnen, denn ich brauche immer mal wieder Abstand von Menschen, sonst bin ich überfordert.
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Strange Lady »

LesHommes hat geschrieben: 03 Mär 2023 17:42
Sternenwanderer hat geschrieben: 03 Mär 2023 17:38
Bis dir dann die Beziehung zu viel und zu stressig wird und du das Singledasein vermisst. :lol:
Ja, das wird dann ein echter Kulturschock, falls es jemals passieren sollte! Und ich würde stark mit so einer Situation rechnen, denn ich brauche immer mal wieder Abstand von Menschen, sonst bin ich überfordert.
Ja, eine Beziehung auf Abstand, mit getrennten Wohnungen fände ich auch passend. Dieses ständige Aufeinanderhocken kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen ... aber vermutlich ginge es mit dem/der Richtigen?
“Happiness is like a butterfly: The more you chase it, the more it will elude you. But if you turn your attention to other things, it will come and sit quietly on your shoulder.”
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Undomiel »

Strange Lady hat geschrieben: 03 Mär 2023 20:24
LesHommes hat geschrieben: 03 Mär 2023 17:42
Sternenwanderer hat geschrieben: 03 Mär 2023 17:38
Bis dir dann die Beziehung zu viel und zu stressig wird und du das Singledasein vermisst. :lol:
Ja, das wird dann ein echter Kulturschock, falls es jemals passieren sollte! Und ich würde stark mit so einer Situation rechnen, denn ich brauche immer mal wieder Abstand von Menschen, sonst bin ich überfordert.
Ja, eine Beziehung auf Abstand, mit getrennten Wohnungen fände ich auch passend. Dieses ständige Aufeinanderhocken kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen ... aber vermutlich ginge es mit dem/der Richtigen?
Ich habe fast 9 Jahre alleine gewohnt. Seit drei Monaten jetzt in der gemeinsamen Wohnung. Und ich hatte mega Bedenken, dass mir das zu viel wird und ich mich schon zu sehr ans Alleinsein gewöhnt habe. Ist halt doch eim Unterschied, ob man sein eigenes Reich hat oder es teilt. Aber mit dem richtigen Partner überwiegen die Vorteile und schönen Seiten des Zusammenlebens definitiv. Aktuell habe ich nicht das Gefühl, meine Unabhängigkeit aufgegeben zu haben, weniger Freiheiten etc zu haben.
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von legato »

Strange Lady hat geschrieben: 03 Mär 2023 20:24
LesHommes hat geschrieben: 03 Mär 2023 17:42
Sternenwanderer hat geschrieben: 03 Mär 2023 17:38
Bis dir dann die Beziehung zu viel und zu stressig wird und du das Singledasein vermisst. :lol:
Ja, das wird dann ein echter Kulturschock, falls es jemals passieren sollte! Und ich würde stark mit so einer Situation rechnen, denn ich brauche immer mal wieder Abstand von Menschen, sonst bin ich überfordert.
Ja, eine Beziehung auf Abstand, mit getrennten Wohnungen fände ich auch passend. Dieses ständige Aufeinanderhocken kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen ... aber vermutlich ginge es mit dem/der Richtigen?
Vielleicht hilft auch eine ausreichend große Immobilie. Weil ihm ein Schloß mit zwei Flügeln fehle, so heißt es von Peter Handke, lebe er von seiner Frau räumlich getrennt. In den meisten Fällen könnte aber schon ein eigenes Zimmer (jenseits der Gemeinschaftsräume) für jeden ausreichen, denke ich. Ein Schloß nähme ich allerdings trotzdem gerne :)
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von legato »

Undomiel hat geschrieben: 03 Mär 2023 20:39 Ich habe fast 9 Jahre alleine gewohnt. Seit drei Monaten jetzt in der gemeinsamen Wohnung. Und ich hatte mega Bedenken, dass mir das zu viel wird und ich mich schon zu sehr ans Alleinsein gewöhnt habe.
Verfügt jeder von Euch über ein eigenes Zimmer als Rückzugsort? Ohne einen solchen könnte ich mir den Übergang zum Zusammenwohnen nur schwer vorstellen.
Strange Lady
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Re: Wie empfindet ihr die Partnerlosigkeit?

Beitrag von Strange Lady »

Undomiel hat geschrieben: 03 Mär 2023 20:39
Strange Lady hat geschrieben: 03 Mär 2023 20:24
LesHommes hat geschrieben: 03 Mär 2023 17:42
Ja, das wird dann ein echter Kulturschock, falls es jemals passieren sollte! Und ich würde stark mit so einer Situation rechnen, denn ich brauche immer mal wieder Abstand von Menschen, sonst bin ich überfordert.
Ja, eine Beziehung auf Abstand, mit getrennten Wohnungen fände ich auch passend. Dieses ständige Aufeinanderhocken kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen ... aber vermutlich ginge es mit dem/der Richtigen?
Ich habe fast 9 Jahre alleine gewohnt. Seit drei Monaten jetzt in der gemeinsamen Wohnung. Und ich hatte mega Bedenken, dass mir das zu viel wird und ich mich schon zu sehr ans Alleinsein gewöhnt habe. Ist halt doch eim Unterschied, ob man sein eigenes Reich hat oder es teilt. Aber mit dem richtigen Partner überwiegen die Vorteile und schönen Seiten des Zusammenlebens definitiv. Aktuell habe ich nicht das Gefühl, meine Unabhängigkeit aufgegeben zu haben, weniger Freiheiten etc zu haben.
Ach schöööön. :shylove:

Bei mir sinds halt schon paar Jährchen mehr. So 30 etwa.
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