Optimistin hat geschrieben: ↑07 Mai 2023 09:51
Ich möchte Männer und Frauen ansprechen, um Frauen sichtbar zu machen.
Das mit dem Beamten/ der Beamtin ist ein Beispiel.
Normalerweise halte ich mich bei solchen Diskussionen raus - eben weil es schnell grundsätzlich wird und weil ich als lieber "an Altem Festhaltenwollender" (Rechtschreibung, Sprechweisen, manche sagen auch vor allem in Denkweisen) nach den ersten 2 Sätzen dann mal weg bin...
Den Satz von Dir kann man aber voll unterschreiben und im Schriftlichen hat man ja auch mehr Zeit als beim Reden - warum also nicht beide Formen nennen? Sowohl als Pronomen als auch als Bezeichnung. In meiner Jugend/Schulzeit, in einem anderen nun untergegangenen Land, wurde das oft und bewußt umgedreht - also die weibliche Form zuerst genannt. Das finde ich gut und ich habe es mir auch angewöhnt. Egal ob als Wertschätzung oder als Form, die noch nicht so oft benutzt wird und vielleicht positiv angenommen werden könnte.
Natürlich kann man im Mündlichen einfach und unkompliziert verkürzen auf die einfache und dann in Bezug auf Geschlecht wertungsfreie Form - die durchaus in manchen Fällen einfach weiblich sein kann oder sollte (weil es der Realität näher kommt) oder in anderen Fällen eben männlich/neutral. Im Schriftlichen kann und sollte man vielleicht an manchen Stellen dann zweimal nachdenken, wie man es ausdrückt: ob als neutrale Umschreibung oder mit beiden Formen und dann die weibliche zuerst. Wenn es nicht gerade enorme Sachzwänge wie zB Platzmangel in Formularen ist, der etwas anderes diktiert - kann man ruhig ein oder zwei Worte mehr schreiben und lesen. Keinesfalls jedoch die rundweg verunglückten Kunstformen mit Sternchen, Klammern, großem I und was weiß ich noch alles, soll ein anderer die Liste vollständig machen.
Also liebe Foristinnen und Foristen, in diesem Sinne eine schöne Woche, auch wenn ihr wieder mal mehr Sonne habt als ich.
Und ja, bei sie/er blende ich absichtlich das es aus und mir würde es auch nie einfallen sowas wie w/m/d zu schreiben, einfach weil ich es schon wieder als eine Vereinahmung oder Vergewaltigung von nützlicher Sprache und Kommunikation halte, sorry. Nicht mal vielleicht sogar im Sinne einer sehr geringen Minderheit, sondern im Interesse von ja wie nenne ich sie ohne hier verwarnt zu werden, sagen wir modernen und lauten Wichtigtuern.