Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.

Ab welchem Alter wird es schwierig, eine Partnerin / einen Partner für zu finden?

nach der Pubertät
15
5%
ab 25 Jahren
42
13%
ab 35 Jahren
96
30%
ab 45 Jahren
31
10%
ab 55 Jahren
8
3%
ab 65 Jahren
4
1%
niemals
123
39%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 319

time4change
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von time4change »

Schelm hat geschrieben: 31 Mai 2020 15:41Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?
und
Schelm hat geschrieben: 31 Mai 2020 15:41Gibt es ein Alter, ab dem die Chancen merklich weniger werden?
sind doch ZWEI KOMPLETT UNTERSCHIEDLICHE Fragen!

Gute Chancen hätte ich gehabt ab dem Alter von 20
(nachdem ich mir am Studienort einen Bekannten- und Freundeskreis mit 50 - 60 % Frauenanteil aufgebaut hatte)
bis Anfang 30
(als ich wegen des Jobs in eine 200 km entfernte Stadt umgezogen bin)

--> SCHWIERIGER wurde es bzw. sich einfach so ergebende "Gelegenheiten" - die ich halt zuvor nicht "genutzt" hatte - verschwanden weitgehend im Alter von ca. 33 bis 35

"abgefahren" ist der "Zug" aber erst dann, wenn ich KEINE Möglichkeit mehr habe, mit einer (für mich attraktiven) Frau zusammen zu kommen
(beziehungsmäßig UND physisch)

das ist dann, wenn entweder

--> ich altersbedingt - oder todesfallbedingt - keinen mehr "hochkrieg" (ohne Libido kann ich die Liebe ja wohl nur noch sehr eingeschränkt genießen)

ODER

--> ich den (für mich attraktiven) Frauen zu alt bin

wann letzteres der Fall ist, kann ich aber nicht sagen - das liegt an den Auswahlkriterien der Frauen!
Sollten wesentliche Teile des Forums in den "Lesemodus" versetzt werden, so freue ich mich auf weiteren Austausch im
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Lazarus Long »

time4change hat geschrieben: 28 Aug 2023 08:44keinen mehr "hochkrieg" (ohne Libido ...
was du meinst ist eine Erektion Dysfuntion oder Impotenz, sprich die Fähigkeit eine Erektion zu bekommen. Das hat mit der Libido, also dem Wunsch nach Sex, nur bedingt zu tun. Männer ohne Libido können durchaus mit einer Erektion erwachen oder sie durch manuelle Stimulation erreichen - auch sehr kleine Jungs (Babyalter) haben schon Erektionen.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

Wilhelm von Humboldt
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von time4change »

Lazarus Long hat geschrieben: 28 Aug 2023 15:28was du meinst ist eine Erektion Dysfuntion oder Impotenz, sprich die Fähigkeit eine Erektion zu bekommen. Das hat mit der Libido, also dem Wunsch nach Sex, nur bedingt zu tun.
naja, ich brauche BEIDES!

wollen ohne zu können wäre (v.a. WENN sic doch noch eine Gelegenheit ergeben sollte) frustrierend ...

und können ohne zu wollen würde ja nix mehr bringen ...
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Trotzdem
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Trotzdem »

Kuscheldealer hat geschrieben: 27 Aug 2023 12:48 Ich glaube nicht, dass der Zug irgendwann abfährt.

Manche Menschen haben die emotionalen Fertigkeiten, die es braucht, andere Menschen verliebt zu machen und eine stabile Beziehung zu führen, andere nicht.

Wer diese Anlagen dazu in der frühen Kindheit nicht entwickelt, der hatte nie eine Chance.
Irgendwo habe ich in einem anderen Thema von "emotionaler Behinderung" gelesen und finde diesen Begriff sehr passend.

Andere haben diese Anlagen und können sie zu jedem Zeitpunkt im Leben weiter entwickeln.
Ob mit 20 oder 65 spielt dann keine Rolle.
Sorry, aber das ist eine monokausale und damit auch diskriminierende Erklärung, da es viele andere Erklärungen ausschließt.

Zum einen gibt es zig Ratgeber für Frauen und Männer wie man richtig flirtet bzw. anbaggert etc. so natürlich kann das alles also nicht ablaufen, wenn es diese Ratgegeber braucht. Zudem gab es auch schon seit Beginn der Menschheitsgeschichte Gruppen die Individuen bei der Parnerwahl geholfen haben bzw. als Ratgeber bei der Partnerwahl fungierten. Früher eher paternalistisch die Familie, heute Freundesgruppen etc.

Zum anderen ist es zu simpel alles auf (entwicklungs-)psychologische Ursachen zurückzuführen, da eine schlichte Sehbehinderung, was das Flirten angeht, schon viel enorm erschwert, da beim Flirten ja viel aus dem Blickwinkel und in Sekundenbruchteilen in kleinen Gesten passiert.

Drittens wenn man äußerich nicht sonderlich attraktiv ist, weiß man nie, ob das andere Geschlecht es wirklich ernst meint oder nur aus Mitleid oder Belustigung mit einem Flirtet.

Das alles sollte man bededenken, wenn man vereinfachende und pauschale Aussagen tätigt, da es nur ein paar Beispiele dafür sind, wie komplex dieses Thema eigentlich ist. Und das habe ich in diesem Forum bereits mehrmals betont. Trotzdem finde ich fast unter jedem Thread wieder diese falschen Aussagen.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von The Poet »

time4change hat geschrieben: 28 Aug 2023 18:06
Lazarus Long hat geschrieben: 28 Aug 2023 15:28was du meinst ist eine Erektion Dysfuntion oder Impotenz, sprich die Fähigkeit eine Erektion zu bekommen. Das hat mit der Libido, also dem Wunsch nach Sex, nur bedingt zu tun.
naja, ich brauche BEIDES!

wollen ohne zu können wäre (v.a. WENN sic doch noch eine Gelegenheit ergeben sollte) frustrierend ...

und können ohne zu wollen würde ja nix mehr bringen ...
💯

This!

Trotzdem hat geschrieben: 29 Aug 2023 06:48
Kuscheldealer hat geschrieben: 27 Aug 2023 12:48 Ich glaube nicht, dass der Zug irgendwann abfährt.

Manche Menschen haben die emotionalen Fertigkeiten, die es braucht, andere Menschen verliebt zu machen und eine stabile Beziehung zu führen, andere nicht.

Wer diese Anlagen dazu in der frühen Kindheit nicht entwickelt, der hatte nie eine Chance.
Irgendwo habe ich in einem anderen Thema von "emotionaler Behinderung" gelesen und finde diesen Begriff sehr passend.

Andere haben diese Anlagen und können sie zu jedem Zeitpunkt im Leben weiter entwickeln.
Ob mit 20 oder 65 spielt dann keine Rolle.
Sorry, aber das ist eine monokausale und damit auch diskriminierende Erklärung, da es viele andere Erklärungen ausschließt.

Zum einen gibt es zig Ratgeber für Frauen und Männer wie man richtig flirtet bzw. anbaggert etc. so natürlich kann das alles also nicht ablaufen, wenn es diese Ratgegeber braucht. Zudem gab es auch schon seit Beginn der Menschheitsgeschichte Gruppen die Individuen bei der Parnerwahl geholfen haben bzw. als Ratgeber bei der Partnerwahl fungierten. Früher eher paternalistisch die Familie, heute Freundesgruppen etc.

Zum anderen ist es zu simpel alles auf (entwicklungs-)psychologische Ursachen zurückzuführen, da eine schlichte Sehbehinderung, was das Flirten angeht, schon viel enorm erschwert, da beim Flirten ja viel aus dem Blickwinkel und in Sekundenbruchteilen in kleinen Gesten passiert.

Drittens wenn man äußerich nicht sonderlich attraktiv ist, weiß man nie, ob das andere Geschlecht es wirklich ernst meint oder nur aus Mitleid oder Belustigung mit einem Flirtet.

Das alles sollte man bededenken, wenn man vereinfachende und pauschale Aussagen tätigt, da es nur ein paar Beispiele dafür sind, wie komplex dieses Thema eigentlich ist. Und das habe ich in diesem Forum bereits mehrmals betont. Trotzdem finde ich fast unter jedem Thread wieder diese falschen Aussagen.
Genau, wichtiger Punkt! (@Unterstrichenes Blaues.) Manche Leute legen es auch einfach nur darauf an, einen nach Strich und Faden zu verarschen.

Bei seinem Freundes- oder besser Bekanntenkreis kann man solche Asozialen Stück für Stück erkennen und aussortieren. Beim Dating ist das extremst erschwert, da man das Gegenüber halt - meistens / so gut wie immer - noch so gar nicht kennt (v.a. bei Onlinedating-Kontakten), und man sich dann bei seinem oder seinen (Plural) ersten Treffen auf seinen "7. Sinn" bzw. seine Instinkte verlassen muss. Doof halt nur, wenn man z.B. solche Instinkte einfach nicht - oder eben, wie von dir beschrieben, Sinneseinschränkungen - hat.

Und Unterkomplexität bzw. v.a. die ganzen unterkomplexen Ratschläge (@unterstrichenes Schwarzes) gehen mir auch von Jahr zu Jahr mehr auf den Geist... genauso wie ganz allgemein unterkomplexe Analysen von so manchen Leuten (ich sag nur: Datingcoach-Bubble). Gegen die müsste man eigentlich mal irgendwas machen, dass solche Leute nicht weiter frei rumrennen und den Leuten Unsinn erzählen dürfen, aber ist halt schwierig, weil man da legal praktisch keine Handhabe hat. (Genauso wie bei Esos. Btw: Kennt schon jemand den Healy? Sooo herrlich bekloppt, dass es fast schon wieder gut ist... :lach: eine IR-Empfängerdiode für 20 Eurocent in einem vermutlich genauso billigen Gehäuse, das dann für 500 bis 5000 EUR verkauft wird ... dass da noch niemand gegen geklagt hat, wegen Betrug oder zumindest Wucher ^^... echt ein Wunder.) Klar, manche von ihnen sind vernünftig und binden einem keinen Bären auf, aber die sind wahrscheinlich wie immer in der Minderzahl, und die von den ganzen Deppen zu trennen ist echt schwer.

Naja, muss man wahrscheinlich einpreisen als "übliche Lebensrisiken", diesen Umstand. :gruebel:
=/\= Das Schicksal beschützt Narren, kleine Kinder, und Schiffe mit dem Namen Enterprise. =/\=
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Settembrini
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Settembrini »

An anderer Stelle möchte ich vielleicht später einmal von meinen vielen, vielen Erfahrungen berichten, die ich vor ca. 30 Jahren bei den damals noch üblichen Zeitungs-Annoncen erleben durfte.
In jenen Zeiten gab es das Internet mit seinen vielen Partnerschaftsbörsen noch nicht. Die Vorgehensweise lief dennoch wie stets ab: Annoncieren oder auf Annonce antworten, dann ein Anruf oder Brief (handgeschrieben), im Telefongespräch (akustischer Art) die Gemeinsamkeiten abhaken und bei Gefallen ein Treffen an einem prägnanten Ort vereinbaren.

Und dann geschah zumeist das, was hier von euch zum Teil übermittelt wurde. Es bedarf Menschenkenntnis, trotz der Hoffnung bei einem Date (in jenen fernen Tagen sagte man noch Treffen) den Menschen gegenüber richtig einschätzen zu können.
Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt
(Laotsi)
Undomiel

Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Undomiel »

Einzelgänger hat geschrieben: 27 Aug 2023 12:37
Trotzdem hat geschrieben: 26 Aug 2023 19:20
Strange Lady hat geschrieben: 26 Aug 2023 10:32
Und sich selbst lieben kann nur, wer selbst mal bedingungslos geliebt wurde.
Die Liebe unserer primären Bezugspersonen ist die Schablone, nach der wir unsere Selbstliebe formen. D.h.
Selbstliebe ist immer das Resultat einer Ur-Begegnung des Ich mit einem Du.
Das würde ich bezweifeln, denn das würde ja bedeuten, dass Generationen dazu verdammt wären nicht lieben zu können, wenn ihre Ur-ur-ur-ur-großereltern ihr Kind einmal nicht bedingungslos geliebt hätten. Und selbst die Liebe zum eigenen Kind ist ja nicht bedingungslos, sondern meist an die Blutsverwandschaft geknüpft.
Sehe das Problem nicht. Man kann doch immernoch andere Lieben ohne sich selbst lieben zu können.
Jemand wurde zu Beispiel nie von seinen Eltern bedingungslos geliebt, liebt sich also selbst nicht, kann aber doch später das eigene Kind lieben, welches sich dann wiederum selbst lieben kann.
Man muss aber auch lernen, Liebe zeigen zu können. Ich nehme mal meinen Vater als Beispiel. Seine Mutter ist eine Frau, die glaube ich niemanden je wirklich geliebt hat, ihr sind nur materielle Dinge wichtig. Dementsprechend lieblos war sie auch zu ihren Kindern, ganz besonders zu ihrem Sohn. Er wurde nur kritisiert und abgeschoben. Mein Opa war auch ein Kriegskind und darauf getrimmt, dass Männer ihre Gefühle nicht zeigen. Mein Vater hat also von seinen Eltern keine Liebe erfahren sondern nur gelernt, dass man keine Gefühle zeigt. Dementsprechend schwierig war es für ihn dann als Vater. Er hat uns von Anfang an sehr geliebt, hat sich aber lange schwer getan, dass auch zu zeigen. Weswegen ich während der Schulzeit ein ziemlich kühles Verhältnis zu ihm hatte. Das hat sich erst nach Familientherapie wirklich geändert
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Trotzdem »

Undomiel hat geschrieben: 30 Aug 2023 11:50 Man muss aber auch lernen, Liebe zeigen zu können. Ich nehme mal meinen Vater als Beispiel. Seine Mutter ist eine Frau, die glaube ich niemanden je wirklich geliebt hat, ihr sind nur materielle Dinge wichtig. Dementsprechend lieblos war sie auch zu ihren Kindern, ganz besonders zu ihrem Sohn. Er wurde nur kritisiert und abgeschoben. Mein Opa war auch ein Kriegskind und darauf getrimmt, dass Männer ihre Gefühle nicht zeigen. Mein Vater hat also von seinen Eltern keine Liebe erfahren sondern nur gelernt, dass man keine Gefühle zeigt. Dementsprechend schwierig war es für ihn dann als Vater. Er hat uns von Anfang an sehr geliebt, hat sich aber lange schwer getan, dass auch zu zeigen. Weswegen ich während der Schulzeit ein ziemlich kühles Verhältnis zu ihm hatte. Das hat sich erst nach Familientherapie wirklich geändert
Hinter diesen Aussagen steckt mMn auch ein falscher Grundgedanke, nämlich der, dass die Eltern einen so stark prägen, dass man die Partnerwahl nach diesen Vorbildern trifft oder überhaupt nicht treffen kann. Das kann ich aus meinen Bekanntenkreis so nicht bestätigen. Die einzelnen Partnerinnen meiner Kumpels waren ziemlich verschieden zu den jeweiligen Eltern dieser. Eher das Gegenteil ist der Fall: die Partnerinnen wurden so ausgewählt, dass sie das kompensiert haben, was die Eltern in dem Fall die Mütter charakterlich nicht hatten. Zudem spielt auch der Faktor Zeit eine Rolle: es dauert wesentlich länger das Verhalten einer Person zu verändern, als eine Person zu finden, die diesen Verhalten bereits an den Tag legt. Konkret eine Familientherapie mit seinen Eltern zu machen um mit diesen wieder besser klar zu kommen dauert wesentlich mehr Zeit und die Wahrscheinlichkeit, dass diese das Verhalten der Eltern grundlegend verändern ist gering, im Gegensatz dazu eine Partnerin zu finden, die das alles schon hat.

Außerdem ist ganz natürlich das Kinder ihre Elterrn zwar lieben, aber viele Eigenschaften ihrer Eltern nicht gut finden. Die Liebe zu den Eltern ist für mich auch etwas anderes, als die Liebe in einer Zweierbeziehung, in die man sich weitgehend freiwillig begeben hat. Da werden dann Äpfel mit Birnen verglichen. Zwar beides Obst, aber anderes Obst.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Undomiel »

Trotzdem hat geschrieben: 31 Aug 2023 13:48
Undomiel hat geschrieben: 30 Aug 2023 11:50 Man muss aber auch lernen, Liebe zeigen zu können. Ich nehme mal meinen Vater als Beispiel. Seine Mutter ist eine Frau, die glaube ich niemanden je wirklich geliebt hat, ihr sind nur materielle Dinge wichtig. Dementsprechend lieblos war sie auch zu ihren Kindern, ganz besonders zu ihrem Sohn. Er wurde nur kritisiert und abgeschoben. Mein Opa war auch ein Kriegskind und darauf getrimmt, dass Männer ihre Gefühle nicht zeigen. Mein Vater hat also von seinen Eltern keine Liebe erfahren sondern nur gelernt, dass man keine Gefühle zeigt. Dementsprechend schwierig war es für ihn dann als Vater. Er hat uns von Anfang an sehr geliebt, hat sich aber lange schwer getan, dass auch zu zeigen. Weswegen ich während der Schulzeit ein ziemlich kühles Verhältnis zu ihm hatte. Das hat sich erst nach Familientherapie wirklich geändert
Hinter diesen Aussagen steckt mMn auch ein falscher Grundgedanke, nämlich der, dass die Eltern einen so stark prägen, dass man die Partnerwahl nach diesen Vorbildern trifft oder überhaupt nicht treffen kann. Das kann ich aus meinen Bekanntenkreis so nicht bestätigen. Die einzelnen Partnerinnen meiner Kumpels waren ziemlich verschieden zu den jeweiligen Eltern dieser. Eher das Gegenteil ist der Fall: die Partnerinnen wurden so ausgewählt, dass sie das kompensiert haben, was die Eltern in dem Fall die Mütter charakterlich nicht hatten. Zudem spielt auch der Faktor Zeit eine Rolle: es dauert wesentlich länger das Verhalten einer Person zu verändern, als eine Person zu finden, die diesen Verhalten bereits an den Tag legt. Konkret eine Familientherapie mit seinen Eltern zu machen um mit diesen wieder besser klar zu kommen dauert wesentlich mehr Zeit und die Wahrscheinlichkeit, dass diese das Verhalten der Eltern grundlegend verändern ist gering, im Gegensatz dazu eine Partnerin zu finden, die das alles schon hat.

Außerdem ist ganz natürlich das Kinder ihre Elterrn zwar lieben, aber viele Eigenschaften ihrer Eltern nicht gut finden. Die Liebe zu den Eltern ist für mich auch etwas anderes, als die Liebe in einer Zweierbeziehung, in die man sich weitgehend freiwillig begeben hat. Da werden dann Äpfel mit Birnen verglichen. Zwar beides Obst, aber anderes Obst.
Wo geht es bei mir um die Partnerwahl? :reporter: ich rede von der Fähigkeit, eine enge Beziehung zu führen, sei es mit Partner oder Kindern. Und da hat die Prägung durch die Eltern meiner Meinung nach schon einen Einfluss.

Und die Familientherapie war tatsächlich hilfreich. Hatte aber im engeren Sinne nichts mit Partnerproblemen von uns Kindern zu tun. Sondern mit anderen Problemen, die durch diese Familiendynamik bei uns entstanden waren. Auch wenn ich der Meinung bin, dass mein AB-Problem auf jeden Fall dadurch mitverursacht wurde
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Trotzdem »

Undomiel hat geschrieben: 31 Aug 2023 14:17 Wo geht es bei mir um die Partnerwahl? :reporter: ich rede von der Fähigkeit, eine enge Beziehung zu führen, sei es mit Partner oder Kindern. Und da hat die Prägung durch die Eltern meiner Meinung nach schon einen Einfluss.

Und die Familientherapie war tatsächlich hilfreich. Hatte aber im engeren Sinne nichts mit Partnerproblemen von uns Kindern zu tun. Sondern mit anderen Problemen, die durch diese Familiendynamik bei uns entstanden waren. Auch wenn ich der Meinung bin, dass mein AB-Problem auf jeden Fall dadurch mitverursacht wurde
Naja, ich finde nicht. Eine partnerschaftliche Beziehung ist mMn wie bereits gesagt etwas anderes, als eine Eltern-Kind-Beziehung. Außerdem spielt für einen AB-ler eine größere Rolle überhaupt mal eine Partnerin zu finden, weswegen ich das Thema auf das Matching gelenkt habe. Denn wie will man wissen, ob man eine Beziehung fuhren kann oder nicht, wenn man bisher keine geführt hat?

Und nochmal zur Familientherapie: In der Kindheit und Jugend oder wenn man noch bei seinen Eltern wohnt, kann das sinnvoll sein, aber sagt mMn wenig über die Beziehunsfähigkeit aus oder hilft eine Partnerin zu finden.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Undomiel »

Trotzdem hat geschrieben: 31 Aug 2023 14:29
Undomiel hat geschrieben: 31 Aug 2023 14:17 Wo geht es bei mir um die Partnerwahl? :reporter: ich rede von der Fähigkeit, eine enge Beziehung zu führen, sei es mit Partner oder Kindern. Und da hat die Prägung durch die Eltern meiner Meinung nach schon einen Einfluss.

Und die Familientherapie war tatsächlich hilfreich. Hatte aber im engeren Sinne nichts mit Partnerproblemen von uns Kindern zu tun. Sondern mit anderen Problemen, die durch diese Familiendynamik bei uns entstanden waren. Auch wenn ich der Meinung bin, dass mein AB-Problem auf jeden Fall dadurch mitverursacht wurde
Naja, ich finde nicht. Eine partnerschaftliche Beziehung ist mMn wie bereits gesagt etwas anderes, als eine Eltern-Kind-Beziehung. Außerdem spielt für einen AB-ler eine größere Rolle überhaupt mal eine Partnerin zu finden, weswegen ich das Thema auf das Matching gelenkt habe. Denn wie will man wissen, ob man eine Beziehung fuhren kann oder nicht, wenn man bisher keine geführt hat?

Und nochmal zur Familientherapie: In der Kindheit und Jugend oder wenn man noch bei seinen Eltern wohnt, kann das sinnvoll sein, aber sagt mMn wenig über die Beziehunsfähigkeit aus oder hilft eine Partnerin zu finden.
Was bringt es in einer Diskussion auf die Aussage "eine lieblose Elternbeziehung kann Probleme mit A verursachen" zu antworten "sie kann keine Probleme mit B Verursachen"?
Und ich muss dir aus eigener Erfahrung widersprechen. Bei mir hat die Problematik zu einem nicht vorhandenen Selbstwert geführt, was wiederum Hauptursache für mein ABtum war. Es kann also durchaus miteinander zusammen hängen, auch wenn das nicht die Intention meines ursprünglichen Beitrags war, wo es nur um die Beziehungsfähigkeit ging.
Ich habe auch nie behauptet, dass eine Familientherapie der Schlüssel aus dem ABtum ist. Wie gesagt, das hatte bei uns damals einen komplett anderen Hintergrund und wir haben damals noch zuhause gewohnt.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Settembrini »

Dass die Verhaltensmuster unseres gesamten Lebens (auch) durch unsere Kindheit und somit (auch) durch die Beeinflussung durch die Eltern geprägt ist, wäre hier meines Erachtens nach zu unterstreichen. Ansonsten hätte eine Eltern-Kind-Beziehung keinen Sinn, auch nicht im positiven Bereich.
Natürlich spielt unser Verhaltensmuster aber auch in ganz anderen Erlebnissen der Vergangenheit eine Rolle, als da wären: Freundschaften, eigene Genetik und sonstige Einflüsse wie Verwandte, Lehrer, Erzieher, Zufallsbegegnungen. Denn es ist keineswegs so, dass der Mensch nur einzig und alleine durch sein Elternhaus zu dem wird, was er ist. Und doch spielt besonders in den ersten zwei bis drei Lebensjahren die so genannte „Erziehung“ eine gewichtige, eine fundamentale Rolle. Denn in diesem Alter kann sich ein Mensch zwangsläufig nur die Eltern zum Vorbild nehmen. Und Vorbilder braucht neues Leben, sonst kann es sich nicht entwickeln, zum Bösen oder zum Guten hin.

Ich kann deshalb auch der These folgen, dass eine wie auch immer geartete Eltern-Kind-Beziehung zu Problemen bei der späteren Partnersuche führen kann.
In meinem ureigensten Fall war es so, dass die gesamte Familie offenkundig aus sehr guten Freunden bestand, die kameradschaftlich und fair miteinander umgingen, sich aber niemals in Gegenwart von uns Kindern auch nur einen Kuss auf die Wangen hauchten. Und damit meine ich nicht nur den elterlichen Haushalt, sondern auch sämtliche Tanten und Verwandten rings um mich herum. Wir wurden zu Werten erzogen, dich ich aus heutiger Sicht grundsätzlich nur bejahen kann; zu Hilfsbereitschaft, Freundschaftsprioritäten und Sympathie. Uns wurde gezeigt, dass ebendiese Werte ganz oben auf der Richterskala stehen und unser Trachten dorthin gehen sollte. So habe ich mein ganzes Leben fast schon verzweifelt versucht, überall das Gute im Menschen zu sehen und mit möglichst allen Mitmenschen auch gut auszukommen. Es war für mich eine Erniedrigung, wenn ich merkte, dass es hin und wieder doch wahrhaftig welche gab, die mich nicht mochten! Unvorstellbar überhaupt! Als kleiner Junge konnte ich deshalb Laternenpfähle krumm rennen, ohne mit der Wimper zu zucken, sagte mir aber jemand, dass er mich nicht leiden mochte, flossen die Tränen.

Sexualität oder partnerschaftliche Liebe hingegen schien es nirgendwo zu geben. Als ich mit 8 Jahren in der Schule im Hau-Ruck-Verfahren allumfassend aufgeklärt wurde und erfuhr, wie die Babys denn nun wirklich in die Bäuche der Mütter hineinkamen, war ich geschockt und überlegte, dass das doch wohl nicht des Rätsels Lösung sein könne! Und es müsse ganz einfach auch andere Möglichkeiten geben. Denn mein Bruder und ich, all unsere Cousinen und Cousins – die waren für mich in einer Art unbefleckter Empfängnis in die Gebährmutter und dann auf die Welt gekommen. Ohne dass wir auch nur in irgendweiner Form religiös waren. Mir ging es in diesem Aufklärungsschock ähnlich wie dem israelischen Schriftsteller Amos Oz, und wie er es in seiner Autobiographie Eine Geschichte von Liebe und Finsternis beschrieben hat.

Was ich damit aussagen möchte: Ich war stets stark darin, bei sehr vielen Menschen als lieb und nett und sympathisch zu gelten. Später genoss ich es indessen, wenn es einige wenige gab, die mich nicht mochten. Dies waren Menschen, die ich selber verabscheute. Was ich aber niemals schaffte, war das Überschreiten der Grenze zwischen Freundschaft und Liebe. Dieser Weg war sowohl von mir zum Ziel als auch vom Ziel zu mir versperrt.

Ich weiß auch nicht, inwieweit Therapien, diese Zauberlösungen der jüngeren Vergangenheit, jemandem aus diesem Dilemma heraushelfen können. Ich habe es in einer Verhaltenstherapie damals versucht. Ich lernte wegen dieser (Einzel)-Therapie viele Frauen kennen, liebevolle, nette, langweilige und unsympathische. Und ich durfte auch im seltenen Falle dessen, dass ich mich in eine von ihnen verliebte, feststellen: Sie waren nicht fähig, mich zu lieben. Sie waren fähig, mich zu mögen. Egal, welche Offenbarungen, Liebesbriefe oder sonstige Kommunikationsmöglichkeiten ich für diese Liebeserklärungen auch anwandte.

Ich musste feststellen, dass ich hierbei nicht therapierbar bin. Und ich begriff für meine ureigenste Welt: Liebe war für mich immer mit negativen Folgen behaftet gewesen. Ich litt stets wegen ihr. Denn ich ersehnte, was es niemals gab. Bis ich erkannte, dass „keine Liebe“ für mich gesünder war als eine „unerreichbare Liebe“. Denn wegen des Zweiten wurde ich ernsthaft seelisch krank.

Und so ist es für mich im Leben geblieben: Liebe gibt es nicht. Wahrscheinlich erlaube ich sie mir aus Selbstschutz auch gar nicht mehr.
Auch der weiteste Weg beginnt mit dem ersten Schritt
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kreisel
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von kreisel »

Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22 Dass die Verhaltensmuster unseres gesamten Lebens (auch) durch unsere Kindheit und somit (auch) durch die Beeinflussung durch die Eltern geprägt ist, wäre hier meines Erachtens nach zu unterstreichen. Ansonsten hätte eine Eltern-Kind-Beziehung keinen Sinn, auch nicht im positiven Bereich.
Natürlich spielt unser Verhaltensmuster aber auch in ganz anderen Erlebnissen der Vergangenheit eine Rolle, als da wären: Freundschaften, eigene Genetik und sonstige Einflüsse wie Verwandte, Lehrer, Erzieher, Zufallsbegegnungen. Denn es ist keineswegs so, dass der Mensch nur einzig und alleine durch sein Elternhaus zu dem wird, was er ist.
Hallo Settembrini :winken:
Ich denke ebenso, dass der Umgang miteinander und auch mit Liebe und Sexualität gelernt ist.
[+] Exkurs
Ich glaube, in meinem Fall spielte auch noch eine andere Generation der Eltern (im Vergleich zu den zu mir Gleichaltrigen) eine Rolle und eine andere gesellschaftliche Blase, in der ich groß geworden bin. (Es gibt ja, hab ich aber nur von einer ehemaligen Userin hier aufgeschnappt, auch eine Ungleichzeitigkeit s. Bloch in Gesellschaften).

Heißt in meinem Fall, dass mein Vater bei der Zeugung schon 50 J alt war und mein Umfeld eher so mental und auch im Umfeld im Nachkriegszustand festhing (wohnte irgendwie zwischen Fabrikruinen, Tieren (war cool)- Mutter Analphabetin, Vater in der Fabrik gearbeitet,
beide tranken (war nicht cool :cry: ).
Als ich dann nach der Grundschule, die noch angenehm durchmischt war, auf die weiterführende Schule geriet, partout zur Hauptschule wollte,
aber von den Lehrern zwangskomplimentiert wurde zum Gymnasium, war ich wie in einer fremden Welt der Kleinbürgerlichkeit, des Mittelstands, der mit Fürsorge und mit Selbstachtung gesegneten und Hobby erprobten Gleichaltrigen, und fühlte mich da nur klein und desorientiert und auch mittellos.

Die Modelle der Beziehungsanbahnung der anderen, die ich dann als Jugendliche mitbekam, waren ebenso wie von einem anderen Stern. Wenn da die ersten Parties und Knutschereien stattfanden, wie leicht und recht selbstsicher sich da andere fanden, wie gut sie sich fanden und präsentieren konnten, wie locker umgehen, da war ich total draußen (auch in mir drin).Ich war dann introvertiert und schüchtern, unsicher, und war damit auch nicht für die "coolen Rebellen" geeignet, um mir wenigstens ein paar Drogen einzupfeifen und auf diesem Weg vielleicht die ein oder andere Erfahrung oder ein Gruppengefühl zu bekommen.

So blieb ich dann entweder A) alleine oder in meiner Phantasiewelt B) an meine Herkunftsfamilie gebunden, die zuvor schon meiner Entwicklung eher gebremst /ignoriert/ behindert hat bzw entschied mich aus Leidensdruck dann irgendwann für C) Therapie. Diese half mir, wenigstens mein Leben irgendwie halbwegs auf die Reihe zu bekommen, aber unter der Last schon von "psychischen Besonderheiten".
Mein Bild von Beziehung und auch zu mir selbst formte die Therapie eher theoretisch, da setzte ich mir dann selber Herausforderungen oder forschte hier und da nach, damit es auch mehr ins "fühlen" ging.

Einen großen Einfluss hatten in meinen 20ern auch Brieffreunde, für mich wirkten diese Freundschaften belebt, die Realität hingegen
etwas sprachlos, flach, banal. Diese Brieffreunde hatte ich übrigens auch über eine Annonce kennengelernt :) Sie waren allerdings auch eher Seitengänger in der Gesellschaft, Beobachter,....Ich fands toll. :) Brachte halt in der direkten Interaktion, die ggf lebensformend wird (dass man dann in Haus und Beziehung ist, ggf ein Kind hat), nicht weiter.
Manchmal fand ich es auch sehr schade, wenn ich manche Menschen an dieses "normale Modell" verlor, keine Zeit mehr blieb für die nichtsnutzigen Dinge, Ideen und Spinnereien.
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22 Wir wurden zu Werten erzogen, dich ich aus heutiger Sicht grundsätzlich nur bejahen kann; zu Hilfsbereitschaft, Freundschaftsprioritäten und Sympathie. Uns wurde gezeigt, dass ebendiese Werte ganz oben auf der Richterskala stehen und unser Trachten dorthin gehen sollte. So habe ich mein ganzes Leben fast schon verzweifelt versucht, überall das Gute im Menschen zu sehen und mit möglichst allen Mitmenschen auch gut auszukommen.
Das klingt nach einer guten Basis, um im Leben und mit Menschen allgemein zurecht zu kommen.
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22Sexualität oder partnerschaftliche Liebe hingegen schien es nirgendwo zu geben. Als ich mit 8 Jahren in der Schule im Hau-Ruck-Verfahren allumfassend aufgeklärt wurde und erfuhr, wie die Babys denn nun wirklich in die Bäuche der Mütter hineinkamen, war ich geschockt und überlegte, dass das doch wohl nicht des Rätsels Lösung sein könne!
Da kam dieser Aspekt, ein sexuelles Wesen zu sein, wohl nicht vor.
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22Was ich aber niemals schaffte, war das Überschreiten der Grenze zwischen Freundschaft und Liebe. Dieser Weg war sowohl von mir zum Ziel als auch vom Ziel zu mir versperrt.
Die Frage wäre vielleicht, ob man sich selber als sexuelles Wesen begreifen kann? Ob man das nachlernen kann?
Es in die Identität aufnehmen?
Könnte schon sein dass da so ein paar prüde Introjekte und Tabus auftauchen.....oder Niemandsland.
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22 Ich lernte wegen dieser (Einzel)-Therapie viele Frauen kennen, liebevolle, nette, langweilige und unsympathische.
Konkrete Treffen haben und sich das trauen und zulassen, ist doch schon ein Riesenschritt, finde ich. Andererseits kostet es auch Kraft, sobald Hoffnung involviert ist.
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22Und ich durfte auch im seltenen Falle dessen, dass ich mich in eine von ihnen verliebte, feststellen: Sie waren nicht fähig, mich zu lieben. Sie waren fähig, mich zu mögen. Egal, welche Offenbarungen, Liebesbriefe oder sonstige Kommunikationsmöglichkeiten ich für diese Liebeserklärungen auch anwandte.
Das erscheint mir etwas zu vermischt und undifferenziert.

Du schreibst dir wenn ich das so richtig lese, die Eigenschaft zu, dass das Gegenüber / die Frau dich nicht lieben kann oder dich als Mann sehen kann.Als wäre da eine feste Eigenschaft in dir, die auf ALLE Frauen so wirkt.

Das würde ich jetzt nicht glauben.
Da würde ich zum einen eher die Stichprobe größer machen (mehr als 100), zum anderen konkretes Feedback von jeder Frau einholen, wo sie gerade steht, was gerade ist im Miteinander, ob es etwas mit deiner Wirkung zu tun hat.
Es gibt ja auch genügend Gründe, die in jeder Frau liegen. Oder dass Rahmenbedingungen nicht passen, Werte nicht zusammenpassen, ect....

Natürlich kann es auch sein, dass eigene Merkmale mit beitragen, Hemmungen, Intellektualisierung, Zurückhaltung, ect, die in dem Moment
"das Feuer nicht weiter bringen". Manchmal können auch noch ältere Traumata bestimmte Gefühle und Bereiche der Lebendigkeit blockieren.

Das ist dann nicht einfach, andere Erfahrungen zu machen, aber ich sehe es nicht als fest geschrieben und völlig unmöglich an.
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22Und ich begriff für meine ureigenste Welt: Liebe war für mich immer mit negativen Folgen behaftet gewesen. Ich litt stets wegen ihr. Denn ich ersehnte, was es niemals gab. Bis ich erkannte, dass „keine Liebe“ für mich gesünder war als eine „unerreichbare Liebe“. Denn wegen des Zweiten wurde ich ernsthaft seelisch krank.
Das klingt sehr frustrierend. Und unerwiderte Liebe tut bei einem ersten Aufkeimen von Hoffnung besonders weh.
Ebenso wenn man glaubt, es liegt an einem selbst und ist unabänderlich.

Ich würde da auch nur losziehen, wenn ich eine gewisse Klarheit hätte, ein gewisses Knowhow, da innerlich was erkannt zu haben,
und zu wissen, was überhaupt ich möchte und was wohl lebbar sein könnte. Den Zug als abgefahren für immer sehe ich nicht;
genauso könnte ich mich theoretisch umentscheiden, "es lohnt sich, ich wage es", sollte sich doch etwas auftun und es ist stimmig und lockt einen Schritt in die Realität- Aber da fehlt es mir an Vorstellungskraft und Plan, wie das überhaupt vonstatten gehen sollte.
Der Zug abgefahren wäre für mich, wenn ich mein Leben nicht mehr selbständig auf die Reihe kriege und ggf. nur noch um körperliche Gebrechen kreise oder mich komplett innerlich verloren hätte.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Levyn »

Trotzdem hat geschrieben: 31 Aug 2023 13:48
Undomiel hat geschrieben: 30 Aug 2023 11:50 Man muss aber auch lernen, Liebe zeigen zu können. Ich nehme mal meinen Vater als Beispiel. Seine Mutter ist eine Frau, die glaube ich niemanden je wirklich geliebt hat, ihr sind nur materielle Dinge wichtig. Dementsprechend lieblos war sie auch zu ihren Kindern, ganz besonders zu ihrem Sohn. Er wurde nur kritisiert und abgeschoben. Mein Opa war auch ein Kriegskind und darauf getrimmt, dass Männer ihre Gefühle nicht zeigen. Mein Vater hat also von seinen Eltern keine Liebe erfahren sondern nur gelernt, dass man keine Gefühle zeigt. Dementsprechend schwierig war es für ihn dann als Vater. Er hat uns von Anfang an sehr geliebt, hat sich aber lange schwer getan, dass auch zu zeigen. Weswegen ich während der Schulzeit ein ziemlich kühles Verhältnis zu ihm hatte. Das hat sich erst nach Familientherapie wirklich geändert
Hinter diesen Aussagen steckt mMn auch ein falscher Grundgedanke, nämlich der, dass die Eltern einen so stark prägen, dass man die Partnerwahl nach diesen Vorbildern trifft oder überhaupt nicht treffen kann. Das kann ich aus meinen Bekanntenkreis so nicht bestätigen. Die einzelnen Partnerinnen meiner Kumpels waren ziemlich verschieden zu den jeweiligen Eltern dieser. Eher das Gegenteil ist der Fall: die Partnerinnen wurden so ausgewählt, dass sie das kompensiert haben, was die Eltern in dem Fall die Mütter charakterlich nicht hatten. Zudem spielt auch der Faktor Zeit eine Rolle: es dauert wesentlich länger das Verhalten einer Person zu verändern, als eine Person zu finden, die diesen Verhalten bereits an den Tag legt. Konkret eine Familientherapie mit seinen Eltern zu machen um mit diesen wieder besser klar zu kommen dauert wesentlich mehr Zeit und die Wahrscheinlichkeit, dass diese das Verhalten der Eltern grundlegend verändern ist gering, im Gegensatz dazu eine Partnerin zu finden, die das alles schon hat.

Außerdem ist ganz natürlich das Kinder ihre Elterrn zwar lieben, aber viele Eigenschaften ihrer Eltern nicht gut finden. Die Liebe zu den Eltern ist für mich auch etwas anderes, als die Liebe in einer Zweierbeziehung, in die man sich weitgehend freiwillig begeben hat. Da werden dann Äpfel mit Birnen verglichen. Zwar beides Obst, aber anderes Obst.
Naja, es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Frauen eher dazu tendieren einen Partner zu wählen, der dem Vater ähnelt. Nicht optisch, aber vom Verhalten her.
Andersrum gibt es aber keine Korrelation dazu, dass Männer Partnerinnen wählen, die ihrer Mutter ähnlich sind.
Letztendlich sollte man sich, meiner Meinung nach, vor allem mit seinen eigenen Triggerpunkten und unterbewussten Schemata beschäftigen.
Meine Mitbewohnerin hat festgestellt, dass sie, aufgrund ihrer kühlen Beziehung mit ihrem Vater, ganz stark auf die Arschlöcher steht, die emotional nicht erreichbar sind. Jetzt hat sie sich mal vorgenommen aus diesem Muster auszubrechen und ist gerade dabei einen Typen zu daten, der ihr eig. zu lieb ist und sie auch keine Gefühle der Verliebtheit für ihn hegt. Sie möchte aber austesten, ob sie auch ohne das anfängliche Verliebtheitsgefühl mehr für ihn entwickeln kann. Fand ich schon echt ein sehr starkes Stück von ihr und manchmal denke ich, dass ich mir von ihr noch ein paar Scheiben abschneiden könnte.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Settembrini »

kreisel hat geschrieben: 31 Aug 2023 20:58
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22
Sexualität oder partnerschaftliche Liebe hingegen schien es nirgendwo zu geben. Als ich mit 8 Jahren in der Schule im Hau-Ruck-Verfahren allumfassend aufgeklärt wurde und erfuhr, wie die Babys denn nun wirklich in die Bäuche der Mütter hineinkamen, war ich geschockt und überlegte, dass das doch wohl nicht des Rätsels Lösung sein könne!
Da kam dieser Aspekt, ein sexuelles Wesen zu sein, wohl nicht vor.
Nicht mit acht Jahren, nein. Mit 11 oder 12 experimentierte ich dafür umso begeisterter. Dies waren die zwei vermutlich schönsten Jahre meines Lebens. Danach war alles vorbei, denn die Zeit vom Kind zum Erwachsenen erwischten mich mit voller Wucht. Dies hier zu veröffentlichen, würde aber jeden Rahmen sprengen. Es kamen die „dunklen Jahre“ meines Lebens, die in etwa andauerten, bis ich 20 oder 21 Jahre alt wurde.
kreisel hat geschrieben: 31 Aug 2023 20:58
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22Was ich aber niemals schaffte, war das Überschreiten der Grenze zwischen Freundschaft und Liebe. Dieser Weg war sowohl von mir zum Ziel als auch vom Ziel zu mir versperrt.
Die Frage wäre vielleicht, ob man sich selber als sexuelles Wesen begreifen kann? Ob man das nachlernen kann?
Es in die Identität aufnehmen?
Könnte schon sein dass da so ein paar prüde Introjekte und Tabus auftauchen.....oder Niemandsland.
Das kann man nachlernen. Ohne Zweifel. Ich begriff mich durchaus als sexuell interessiertes Wesen. Doch es kamen Zeiten, da überwiegte zudem eine gewaltige Angst, dass zu offenbaren. Prüde konnte man mich nie nennen, aber verängstigt. Und die Zeiten flossen so lange dahin, bis ich auch die Angst verspürte, als sexuell von der Erfahrung her 12 Jahre alt gebliebener Junge ebendies einer Frau beim Schritt hinter die Freundschaft darlegen zu müssen.
kreisel hat geschrieben: 31 Aug 2023 20:58
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22 Ich lernte wegen dieser (Einzel)-Therapie viele Frauen kennen, liebevolle, nette, langweilige und unsympathische.
Konkrete Treffen haben und sich das trauen und zulassen, ist doch schon ein Riesenschritt, finde ich. Andererseits kostet es auch Kraft, sobald Hoffnung involviert ist.
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22Und ich durfte auch im seltenen Falle dessen, dass ich mich in eine von ihnen verliebte, feststellen: Sie waren nicht fähig, mich zu lieben. Sie waren fähig, mich zu mögen. Egal, welche Offenbarungen, Liebesbriefe oder sonstige Kommunikationsmöglichkeiten ich für diese Liebeserklärungen auch anwandte.
Das erscheint mir etwas zu vermischt und undifferenziert.

Du schreibst dir wenn ich das so richtig lese, die Eigenschaft zu, dass das Gegenüber / die Frau dich nicht lieben kann oder dich als Mann sehen kann.Als wäre da eine feste Eigenschaft in dir, die auf ALLE Frauen so wirkt.

Das würde ich jetzt nicht glauben.
Da würde ich zum einen eher die Stichprobe größer machen (mehr als 100), zum anderen konkretes Feedback von jeder Frau einholen, wo sie gerade steht, was gerade ist im Miteinander, ob es etwas mit deiner Wirkung zu tun hat.
Es gibt ja auch genügend Gründe, die in jeder Frau liegen. Oder dass Rahmenbedingungen nicht passen, Werte nicht zusammenpassen, ect....

Natürlich kann es auch sein, dass eigene Merkmale mit beitragen, Hemmungen, Intellektualisierung, Zurückhaltung, ect, die in dem Moment
"das Feuer nicht weiter bringen". Manchmal können auch noch ältere Traumata bestimmte Gefühle und Bereiche der Lebendigkeit blockieren.

Das ist dann nicht einfach, andere Erfahrungen zu machen, aber ich sehe es nicht als fest geschrieben und völlig unmöglich an.
Die Seele ist oft stärker als der Kopf. Vom Intellekt her weiß ich, dass Du mit dem, was Du hier ausdrückst, Recht hat. Meine Seele aber war immer um ein Vielfaches größer als mein Intellekt.
Und ich möchte hier noch einmal betonen: Dies mit der Therapie und den Erfahrungen liegt bereits über 30 Jahre zurück. Es war für einen Mann schon damals schwierig, Kontaktanzeigen so zu gestalten, dass sich interessierte Frauen fanden. Es gab noch kein Internet und Bumble oder wie die hier im Forum zitierten Plattformen nun auch alle heißen mögen. Mehr als 100, wie Du es vorschlägst, wären da unmöglich gewesen. Ich hatte damals schon eine ziemliche Fülle von Frauenbekanntschaften durch diese Inserat Sucherei, verglichen mit anderen Männern.

Und ja, natürlich lag all diese Grenzziehung bei mir und meinem Verhalten. Im Freundschaftlichen war ich Meister. Im Partnerschaftlichen hingegen war ich ein Niemand. Ebendies versuchte der Therapeut, durch dem Stellen dieser Ängste zu ändern. So, wie es bei jeder Phobie auf psychologischem Sektor geschieht.

Heute würde ich mich einer solchen Herausforderung nicht mehr stellen. Ich habe mich mit meinem Leben arrangiert und möchte auch dieses Forum nicht dazu nutzen, mich wegen meines Versagens zu bemitleiden oder auf andere zu schimpfen. Ich möchte hier Anregungen geben und Vergleiche ziehen, öffentlich machen, dass eben keineswegs alle Männer „immer nur das Eine“ wollen oder als Alphatiere und Renomierhirsche herumlaufen.
kreisel hat geschrieben: 31 Aug 2023 20:58
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22Und ich begriff für meine ureigenste Welt: Liebe war für mich immer mit negativen Folgen behaftet gewesen. Ich litt stets wegen ihr. Denn ich ersehnte, was es niemals gab. Bis ich erkannte, dass „keine Liebe“ für mich gesünder war als eine „unerreichbare Liebe“. Denn wegen des Zweiten wurde ich ernsthaft seelisch krank.
Das klingt sehr frustrierend. Und unerwiderte Liebe tut bei einem ersten Aufkeimen von Hoffnung besonders weh.
Ebenso wenn man glaubt, es liegt an einem selbst und ist unabänderlich.

Ich würde da auch nur losziehen, wenn ich eine gewisse Klarheit hätte, ein gewisses Knowhow, da innerlich was erkannt zu haben,
und zu wissen, was überhaupt ich möchte und was wohl lebbar sein könnte. Den Zug als abgefahren für immer sehe ich nicht;
genauso könnte ich mich theoretisch umentscheiden, "es lohnt sich, ich wage es", sollte sich doch etwas auftun und es ist stimmig und lockt einen Schritt in die Realität- Aber da fehlt es mir an Vorstellungskraft und Plan, wie das überhaupt vonstatten gehen sollte.
Der Zug abgefahren wäre für mich, wenn ich mein Leben nicht mehr selbständig auf die Reihe kriege und ggf. nur noch um körperliche Gebrechen kreise oder mich komplett innerlich verloren hätte.
Gut so, Kreisel! Bewahre Dir diese Haltung. Aber was für den einen Menschen machbar ist, kann für den anderen nicht zwangsweise gelten. Es tut mir leid, dass mein Geschriebenes frustriert wirkte. Ich wollte vielmehr damit ausdrücken, dass mein Leben in geordneten Bahnen verläuft und ich trotz nie erfahrener Liebe eines anderen Menschen dennoch im Dasein auf ganz anderen Ebenen Erfolge hatte. Dass ich nicht in der Lage war, die ursächlichste Empfindung der Menschheit bei mir zu wecken hat sicher am eigenen Verhaltensmuster gelegen. Nur der kann geliebt werden, der sich auch selber liebt. Und durch meine Erlebnisse in der Vergangenheit mag mir das aus für mich selber erklärbaren Gründen etwas abhandengekommen zu sein. Diese im Forum aber zu öffnen, dazu fehlt a) mir der Mut, b) der Platz hierfür ob der Gewaltigkeit, c) mir die Zeit und d) das Interesse daran.

Der Zug wird für andere nie den Bahnhof verlassen haben. Ich bin weit davon entfernt, voluntaristisch vorgehen zu wollen, da ich ebendies selber verabscheue. Eines ist mir in die Wiege gelegt worden und wurde mir im Leben auch von verschiedener Seite her mit auf den Weg gegeben: Ich habe die Begabung, mich für andere zu freuen und bin fern jeder Missgunst. Aus diesem Grunde wünsche ich euch allen hier im Forum – ja eigentlich jedem in dieser Welt, irgendwo, irgendwie und irgendwann den passenden Partner oder die passende Partnerin zu finden und glücklich zu sein bis zum menschlich vorgegebenen Ende.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von kreisel »

Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22
kreisel hat geschrieben: 31 Aug 2023 20:58 Das erscheint mir etwas zu vermischt und undifferenziert.
Die Seele ist oft stärker als der Kopf. Vom Intellekt her weiß ich, dass Du mit dem, was Du hier ausdrückst, Recht hat. Meine Seele aber war immer um ein Vielfaches größer als mein Intellekt.
Und ich möchte hier noch einmal betonen: Dies mit der Therapie und den Erfahrungen liegt bereits über 30 Jahre zurück. Es war für einen Mann schon damals schwierig, Kontaktanzeigen so zu gestalten, dass sich interessierte Frauen fanden. Es gab noch kein Internet und Bumble oder wie die hier im Forum zitierten Plattformen nun auch alle heißen mögen. Mehr als 100, wie Du es vorschlägst, wären da unmöglich gewesen. Ich hatte damals schon eine ziemliche Fülle von Frauenbekanntschaften durch diese Inserat Sucherei, verglichen mit anderen Männern.
Rein praktisch ist das auf jeden Fall schwierig, so viele Erfahrungen zu haben und "Überprüfungen anzustellen". Ich hätte ja schon für
10 nicht die Zeit/Energie/Mut, vor allem diese ganzen psychischen Folgewirkungen zu ertragen.

Außerdem bin ich so ein Mensch, der dann schnell mal bei einem "Versuch" kleben bleibt, egal wie gut, schlecht oder auch schrecklich es ist
und nicht einfach loslässt und "auf zu neuen Ufern" sich begibt. Wenn man da eher Jahre noch "nachkaut" vor dem nächsten Versuch, vergeht auch eine Menge an Lebenszeit. In der man weit neben seinen Wünschen und Bedürfnissen driftet.

Was ich mit meinem ersten Beitrag sagen wollte, war, dass mir auffiel, dass sich durch die seelischen Erfahrungen Glaubenssätze formen können, die nicht unabdingbar wahr sind. (Auch wenn sie sich so anfühlen). Diese wirklich zu ändern und hinterfragen ist jedoch sicherlich nicht einfach und auch nicht zwangsläufig möglich oder nötig.

Ich wollte dir auch nicht absprechen und unterstellen, dass du "zu wenig" getan hättest, im Gegenteil, sich in Therapie zu begeben, was in damaliger Zeit ja noch gar nicht auf öffentliches Verständnis gestoßen ist, und dann auch diese konkreten Treffen zu haben, ist ja schon vieles an Möglichkeiten und neuen Erfahrungen.
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22Heute würde ich mich einer solchen Herausforderung nicht mehr stellen. Ich habe mich mit meinem Leben arrangiert und möchte auch dieses Forum nicht dazu nutzen, mich wegen meines Versagens zu bemitleiden oder auf andere zu schimpfen. Ich möchte hier Anregungen geben und Vergleiche ziehen, öffentlich machen, dass eben keineswegs alle Männer „immer nur das Eine“ wollen oder als Alphatiere und Renomierhirsche herumlaufen.
Es kam auch gar nicht rüber als Selbstmitleid und auch nicht, dass es unbedingt geändert werden müsste oder ein "Wunder mit Happy End" geben müsste. Mir kamen nur diese Gedanken zum erlernten Verhalten, zum gebremsten Selbstbild in bestimmten Aspekten und wie sich dann dieser Glauben bilden kann "wie man selber ist" und "was das Leben für einen bereithalten wird".
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22
kreisel hat geschrieben: 31 Aug 2023 20:58 Ich würde da auch nur losziehen, wenn ich eine gewisse Klarheit hätte, ein gewisses Knowhow, da innerlich was erkannt zu haben,
und zu wissen, was überhaupt ich möchte und was wohl lebbar sein könnte. Den Zug als abgefahren für immer sehe ich nicht;
genauso könnte ich mich theoretisch umentscheiden, "es lohnt sich, ich wage es", sollte sich doch etwas auftun und es ist stimmig und lockt einen Schritt in die Realität- Aber da fehlt es mir an Vorstellungskraft und Plan, wie das überhaupt vonstatten gehen sollte.
Der Zug abgefahren wäre für mich, wenn ich mein Leben nicht mehr selbständig auf die Reihe kriege und ggf. nur noch um körperliche Gebrechen kreise oder mich komplett innerlich verloren hätte.
Gut so, Kreisel! Bewahre Dir diese Haltung. Aber was für den einen Menschen machbar ist, kann für den anderen nicht zwangsweise gelten.
De facto heißt das in meinem Fall, dass ich alleine ganz gut klar komme. Ich schätze Freundschaft, und bis auf ein paar Flausen sehe ich für mich in der Realität keinen Weg (mit den ganzen Vorbedingungen im Gepäck, mit dem diffusen "Was überhaupt" und mit entsprechend beladenen Gegenübern, die mir interessant scheinen) ein intimeres "Wir" zu leben.

Es ist nur dieses klitzekleine Offenhalten da, sollte ich doch noch andere Gedanken, Ansichten verarbeiten, die mir plötzlich etwas möglich scheinen lassen, mit einer entsprechenden Begegnung, die etwas für mich neu sortiert, die Energie und Hoffnung weckt und vor allem ein konkreteres "WIE" deutlicher macht. Ich halte es nur für sehr unwahrscheinlich.

Im Grunde ist dieses "Wir" im romantischen Sinne für mich auch kein Muss. In früheren Zeiten war es sowieso alles andere als romantisch und die heutigen Formen empfinde ich als zu anstrengend. Und als Traummotiv bleibt einem ja manches unbenommen.
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22Es tut mir leid, dass mein Geschriebenes frustriert wirkte. Ich wollte vielmehr damit ausdrücken, dass mein Leben in geordneten Bahnen verläuft und ich trotz nie erfahrener Liebe eines anderen Menschen dennoch im Dasein auf ganz anderen Ebenen Erfolge hatte.
Nein, wirkte es gar nicht. Es wirkte da schon sehr klar und im Einklang mit dir selbst. Sorry, ich wollte dich da auch nicht in die Rechtfertigung bringen.
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22Und durch meine Erlebnisse in der Vergangenheit mag mir das aus für mich selber erklärbaren Gründen etwas abhandengekommen zu sein. Diese im Forum aber zu öffnen, dazu fehlt a) mir der Mut, b) der Platz hierfür ob der Gewaltigkeit, c) mir die Zeit und d) das Interesse daran.
Natürlich, das sind ganz ureigene Entscheidungen und es ist auch nicht zwangsläufig gut (eher sogar das Gegenteil), in so etwas zu bohren und ein Leben aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ein Forum halte ich dafür zudem nicht geschützt genug.
Settembrini hat geschrieben: 31 Aug 2023 17:22 Eines ist mir in die Wiege gelegt worden und wurde mir im Leben auch von verschiedener Seite her mit auf den Weg gegeben: Ich habe die Begabung, mich für andere zu freuen und bin fern jeder Missgunst. Aus diesem Grunde wünsche ich euch allen hier im Forum – ja eigentlich jedem in dieser Welt, irgendwo, irgendwie und irgendwann den passenden Partner oder die passende Partnerin zu finden und glücklich zu sein bis zum menschlich vorgegebenen Ende.
Du hattest ja auch bei deiner Vorstellung geschrieben, dass du einfach gerne den Austausch suchst, mit deiner Sichtweise beisteuerst, und wo es geht unterstützt. :daumen: Dann auf weiteren guten Austausch. :winken:
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Dienchen »

tenorita hat geschrieben: 01 Jun 2020 12:50 ...
Du nimmst mir die Worte aus dem Mund! Also sorry aber wer so über Frauen spricht und denkt, muss sich nicht wundern, dass er keine abbekommt. Als wären Frauen nur Fleisch fürs Bett. Die Männer soll man bitte bis ins hohe Alter nehmen, aber die Dame darf höchstens 30 sein und auf keinen Fall Kinder haben!
Sucht hier überhaupt jemand eine Beziehung oder wollen alle nur ihre Pornoträumchen verwirklichen? Da kommts mir echt hoch bei solchen Aussagen.
Und dann wird noch rumgeheult, dass man keine Partnerin findet...mit so einer Einstellung werden einen die meisten ladies nichtmal mit einer Kneifzange anfassen.
Zuletzt geändert von Kolinatan am 17 Sep 2023 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat gekürzt.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Dienchen »

Das Alter bei Männern hat wenig damit zu tun, eher der Charakter. Alte Männer wollen begehrenswert sein, während sie Frauen ab 30 schon "alt, hässlich und abgenutzt" finden?!
Findet den Fehler.
Ändert einfach mal eure Sichtweise auf Frauen, dann ändert sich auch deren Verhalten euch gegenüber.

Und für Frauen ist der Zug offensichtlich schon ab 30 abgefahren, wenn man sich die Kommentare von Männern so ansieht...komischerweise konnte ich diese Erfahrung nicht machen. Mit 30 hatte ich immernoch viele Angebote und Interessenbekundungen von "Männern" die teils bis zu zehn Jahre jünger waren als ich.

Herrgott, Männlein, mit 35 fühle ich mich immernoch keinen Tag älter als mit 20. Dafür mental um einiges reifer, bodenständiger, klüger, empathischer und vor allem verständnisvoller. Mein 20-jähriges ich war nicht annähernd besser als mein 30+ ich.
Und mit 30-40 sieht eine Frau auch noch nicht alt aus, zumindest keine, die ich kenne :gruebel:

TOLLE MENSCHEN HABEN KEIN ABLAUFDATUM! Das will ich euch damit sagen. Weder Männer, noch Frauen. Der Markt wird mit dem Alter zwar etwas kleiner, aber längst nicht leergefegt. Die Scheidungsrate liegt bei 50%.
Wer sich aber an 20-jährigen Gören festbeisst und alle älteren nur als Notfallplan betrachtet, ist schon ein Stück weit selbst schuld an seiner Situation....
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von Obelix »

Dienchen hat geschrieben: 17 Sep 2023 01:07
Der von dir zitiere Beitrag ist 3 Jahre alt, und seine Autoren sind beide nicht mehr im Forum aktiv.
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Re: Ab welchem Alter ist der Zug abgefahren?

Beitrag von knopper »

Dienchen hat geschrieben: 17 Sep 2023 01:07 Du nimmst mir die Worte aus dem Mund! Also sorry aber wer so über Frauen spricht und denkt, muss sich nicht wundern, dass er keine abbekommt. Als wären Frauen nur Fleisch fürs Bett. Die Männer soll man bitte bis ins hohe Alter nehmen, aber die Dame darf höchstens 30 sein und auf keinen Fall Kinder haben!
Sucht hier überhaupt jemand eine Beziehung oder wollen alle nur ihre Pornoträumchen verwirklichen? Da kommts mir echt hoch bei solchen Aussagen.
Und dann wird noch rumgeheult, dass man keine Partnerin findet...mit so einer Einstellung werden einen die meisten ladies nichtmal mit einer Kneifzange anfassen.
ich glaube das Problem von viele AB's ist dass sie tatsächlich erstmal das ein oder andere Pornoträumchen verwirklichen wollen, da sie eben noch keinerlei Erfahrung haben. Ist das denn nicht etwas ganz Normales? Etwas was Teenies auch machen sobald sie die ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht sammeln?

Warum wird denn von einem AB der über 30 ist gleich erwartet, dass er etwas Festes, Dauerhaftes sucht so als hätte er bereits jede Menge Erfahrung gesammelt? hat er ja eben gerade nicht.
Deshalb finde ich es schwierig hier als AB gleich eine wirklich feste Beziehung zu suchen. Das kann man als Normalo machen, aber das sind wir ja eben nicht.
Ich kann also nichts Schlimmes an so einer Einstellung finden, du siehst das vermutlich aus einem anderen Standpunkt heraus.
Dienchen hat geschrieben: 17 Sep 2023 01:35 Wer sich aber an 20-jährigen Gören festbeisst und alle älteren nur als Notfallplan betrachtet, ist schon ein Stück weit selbst schuld an seiner Situation....
gibt doch aber auch genügend Normalomänner die das machen? Was ist so schlimm daran? :gruebel:
finde dies Moralkeule hier sehr unangebracht.