Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Themen zum Diskussionsklima im AB-Treff.
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Tabeo
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Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von Tabeo »

Da ich mich schon einmal geärgert habe, wie mit der Meinung von Elfriede umgegangen wird, hier ein entsprechender Kommentar zu einem aktuellen Vorfall. Es geht, um den Faden mit der Überschrift: "Ist AB-Tum ein hinreichender Grund für Suizid?".
Dazu schrieb Elfriede:
Elfriede hat geschrieben: 04 Apr 2025 16:23 Ganz klar: Nein! Ich habe einige Fälle von Suizid in meiner Umgebung miterleben müssen und es hatte verheerende Auswirkungen auf die Angehörigen. Hintergrund war immer die eine oder andere Form von Depression und ganz ehrlich: Depression ist inzwischen gut behandelbar.

Auch verstehe ich im Zusammenhang mit ABtum die Gewichtung nicht. Wer im sozialen Leben nicht das Selbstvertrauen hat, auf andere Menschen zuzugehen, soll auf der anderen Seite keine Angst haben, sich vom Dach zu stürzen oder vor den Zug? Ganz ehrlich, wer solche Gedanken hat, gehört dringend zum Arzt. Für mich als Mutter eines AB ist es eine Horrorvorstellung, dass mein Sohn solche Gedanken haben könnte. Ich würde alles daran setzen, ihn in eine Klinik zu bringen und hätte keine ruhige Minute mehr, bis ich ihn in Sicherheit weiß.

Tut euren Eltern das nicht an!
Reinhard antwortete:
Reinhard hat geschrieben: 05 Apr 2025 06:36
Elfriede hat geschrieben: 04 Apr 2025 16:23 Wer im sozialen Leben nicht das Selbstvertrauen hat, auf andere Menschen zuzugehen, soll auf der anderen Seite keine Angst haben, sich vom Dach zu stürzen oder vor den Zug?

Ja, natürlich. :hierlang:
Der Asphaltboden oder Zug will nichts von einem oder guckt dich komisch an oder lacht dich aus. Er tötet dich nur.


Ich glaub, du musst noch viel lernen ...
Ich bin froh, dass wir Elfriede im Forum haben, da ich es für wichtig halte auch eine Sicht der Dinge aus der Position eines nicht ABlers zu bekommen. Das muss einem nicht gefallen und man kann auch gerne dagegen argumentieren, aber dann niveaubehaftet. Reinhard, ich finde in dem von mir zitierten Beitrag deine Art nicht angemessen, da sie auf mich überheblich wirkt. Deine sarkastische Einleitung: "Ja, natürlich. :hierlang:" kann für den Ersteller, bzw. der Erstellerin verletzend sein, da es nicht würdigend anderer Meinung ist. Den eigenen Beitrag mit einem: "Ich glaub, du musst noch viel lernen ..." abzurunden, macht es noch schlimmer.

Elfriede spricht aus der Sicht als Mutter, die einen Sohn hat, der ABler ist. Du aus der Sicht als ABler.
Das die Meinungen zu dem Thema nicht deckungsgleich ausfallen könnten, sollte jedem klar sein.

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Levyn
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Re: Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von Levyn »

Tabeo hat geschrieben: 06 Apr 2025 13:02 Ich bin froh, dass wir Elfriede im Forum haben, da ich es für wichtig halte auch eine Sicht der Dinge aus der Position eines nicht ABlers zu bekommen. Das muss einem nicht gefallen und man kann auch gerne dagegen argumentieren, aber dann niveaubehaftet. Reinhard, ich finde in dem von mir zitierten Beitrag deine Art nicht angemessen, da sie auf mich überheblich wirkt. Deine sarkastische Einleitung: "Ja, natürlich. " kann für den Ersteller, bzw. der Erstellerin verletzend sein, da es nicht würdigend anderer Meinung ist. Den eigenen Beitrag mit einem: "Ich glaub, du musst noch viel lernen ..." abzurunden, macht es noch schlimmer.
Ich finde seine Reaktion vertretbar, weil ich die Art und Weise wie Elfriede sich hier gibt als sehr bevormundend und überheblich empfinde. Teilweise weiß ich bei so viel komischer Logik und Halbwissen gar nicht, was ich dazu sagen soll. Da werden Sachen über psychische Krankheiten vom Stapel gelassen, die mir einfach die Sprache verschlägt. Wenn man selbst nie AB war, aber sich trotzdem hier gerne einbringen möchte, dann ist man bestens damit beraten, sich wirklich auf die Sicht der anderen einzulassen und ernsthaft zu verstehen wie diese Menschen ticken.
Ich würde seine Reaktion anders interpretieren. Ich würde sagen, dass es, plump ausgedrückt, so ein "Dir fällt nicht mal auf was für einen Quark du da von dir gibst. Hör mal besser auf".
Es kann für die Menschen auch verletzend sein, wenn da jemand über etwas redet, wovon die Person keine Ahnung hat und auch ihr Gesagtes spiegelt nicht mal im Ansatz die Lebensrealität der Person wider über die sie die Aussagen getroffen hat.
Tabeo hat geschrieben: 06 Apr 2025 13:02 Elfriede spricht aus der Sicht als Mutter, die einen Sohn hat, der ABler ist. Du aus der Sicht als ABler.
Das die Meinungen zu dem Thema nicht deckungsgleich ausfallen könnten, sollte jedem klar sein.
Sie spricht als Mutter, die ihren Sohn in das ABtum begleitet hat, ja. Sie spricht vor allem auch darüber, dass sie erst seit kurzem so einen richtigen Draht zu ihrem Sohn gefunden hat. Davor gab es vor allem Unverständnis, wie man bei Normalos desöfteren zu hören bekommt.
Die Meinungen müssen nicht deckungsgleich ausfallen, aber man muss doch wenigstens das Gefühl haben, die andere Person ist interessiert daran zu erfahren wie es einem geht und nicht mit Tipps um sich schmeißen, die so gar nicht die Lebensrealität der Menschen berühren. Das wirkt halt sehr bevormundend und ich habe dabei nicht das Gefühl, dass sie wirklich versteht wie jemand tickt, der Schwierigkeiten damit hat, wenn da Sachen rausgehauen werden wie "Ja, du hast Probleme dich mit Leuten zu unterhalten?"..."Dann sei mutig und unterhalt dich einfach mit den Leuten. Hast ja nichts zu verlieren".
Ja, no shit sherlock.
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Re: Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von kaylin »

Also ich finde die Reaktion auf die Nachricht auch nicht in Ordnung, aber es wundert mich auch nicht bei solchen Aussagen. Da stellen sich einem die Nackenhaare bei soviel Unwissenheit auf. Alleine die Aussage mit der Kontaktaufnahme zu anderen mit dem Sprung von einer Brücke zu vergleichen. Das macht mich unglaublich wütend und mir fällt es da ehrlich gesagt schwer noch sachlich zu bleiben. Dann kommt sie mit dem Thema Depressionen an und dass sich dies ja gut behandeln lies. Damit tut sie indirekt das Leid betroffener Personen bagatelisieren, auch wenn es ggf. nicht so gemeint war. Das ist ein Schlag ins Gesicht für jeden mit einer schweren, ggf. mittleren Depression oder chronischen Depression, vor allem wenn er in einer depressiven Episode steckt. Auch die Aussage, dass man das ja nicht seinen Angehörigen antun soll. Ich finde diese Aussage wahnsinnig problematisch. Ihr ist überhaupt nicht bewusst, was sie in einer Person damit auslöst, die Suizidgedanken hat. Zudem berücksichtigt sie in keinster Weise durch solch eine Aussage, was für ein Leidensdruck bei der Person vorherrscht, die darüber nachdenkt sich das Leben zu nehmen.

Und mal abgesehen von dieser einen Antwort, fällt mir bei ihr auf, dass sie oft empathielose und vorurteilsbehaftete Aussagen von sich gibt. Ich habe das Gefühl sie hat einen Stereotyp eines ABlers in ihrem Kopf (ggf. ihren Sohn) und überträgt dies auf alle ABler. Das haut aber nun mal nicht hin, weil auch jeder ABler ein Individuum mit seiner eigenen Geschichte ist. Genauso wie sie ihre Geschichte mit ihrer Optik auch auf andere überträgt und glaubt, dass es anderen Frauen auch so ergehen muss, die ihr früheres Aussehen hatten oder Menschen, die nicht dem aktuellen Ideal entsprechen, automatisch weniger Chancen auf dem Datingmarkt haben.

Ich finde auch nicht, dass sie ihre Perspektive als Mutter so einbringt, wie man sie einbringen sollte und Verständnis und Empathie aufzeigt. Sie will sich mit dem Thema befassen und auseinandersetzen, was an sich ja eine gute Sache ist, aber sie kann sich aus meiner Sicht nicht in die Lage versetzen und Verständnis aufbringen.
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Re: Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von Carmen1452 »

Ich glaube das ist hier wieder das Thema was man nicht kennt kann man nicht ganz nachempfinden. Ist genauso wie mit einer Behinderung.

Wer nicht im Rollstuhl sitzt oder eine Gehbehinderung hat der kann es eben nicht ganz nachempfinden. Er kann versuchen es zu verstehen oder sich rein zu versetzen. Aber es wird nie ganz klappen.

Und nicht anders ist es bei ABs. Wer es nicht kennt noch nie eine Beziehung gehabt zu haben kann es nicht nachempfinden.

Und ABs sind so unterschiedlich wie die Gesellschaft. Manche haben einfach Pech. Andere haben soziale Probleme. Wieder andere haben vielleicht was körperliches was abschreckt. Man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Und die Lösung gibt es auch nicht. Sonst hätten wir ja alle nicht dieses Problem.
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Re: Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von kaylin »

Carmen1452 hat geschrieben: 06 Apr 2025 17:32 Ich glaube das ist hier wieder das Thema was man nicht kennt kann man nicht ganz nachempfinden. Ist genauso wie mit einer Behinderung.

Wer nicht im Rollstuhl sitzt oder eine Gehbehinderung hat der kann es eben nicht ganz nachempfinden. Er kann versuchen es zu verstehen oder sich rein zu versetzen. Aber es wird nie ganz klappen.

Und nicht anders ist es bei ABs. Wer es nicht kennt noch nie eine Beziehung gehabt zu haben kann es nicht nachempfinden.

Und ABs sind so unterschiedlich wie die Gesellschaft. Manche haben einfach Pech. Andere haben soziale Probleme. Wieder andere haben vielleicht was körperliches was abschreckt. Man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Und die Lösung gibt es auch nicht. Sonst hätten wir ja alle nicht dieses Problem.
Der Vergleich mit einer körperlichen Behinderung ist nicht ganz so passend, denn jeder Mensch war an dem Punkt, dass er noch nie eine Beziehung hatte. Zudem gibt es ja auch SC-ABler, die bereits Erfahrungen mit Beziehungen gemacht haben und die können sich ja auch in die Lage hinein versetzen. Hier mangelt es aus meiner Sicht an Wissen, Empathie und Verständnis. Es gibt nämlich sehr wohl Menschen, die das aufbringen können, auch wenn sie keine Dauersingles sind.
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Re: Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von Carmen1452 »

kaylin hat geschrieben: 06 Apr 2025 23:59
Carmen1452 hat geschrieben: 06 Apr 2025 17:32 Ich glaube das ist hier wieder das Thema was man nicht kennt kann man nicht ganz nachempfinden. Ist genauso wie mit einer Behinderung.

Wer nicht im Rollstuhl sitzt oder eine Gehbehinderung hat der kann es eben nicht ganz nachempfinden. Er kann versuchen es zu verstehen oder sich rein zu versetzen. Aber es wird nie ganz klappen.

Und nicht anders ist es bei ABs. Wer es nicht kennt noch nie eine Beziehung gehabt zu haben kann es nicht nachempfinden.

Und ABs sind so unterschiedlich wie die Gesellschaft. Manche haben einfach Pech. Andere haben soziale Probleme. Wieder andere haben vielleicht was körperliches was abschreckt. Man kann nicht alle über einen Kamm scheren. Und die Lösung gibt es auch nicht. Sonst hätten wir ja alle nicht dieses Problem.
Der Vergleich mit einer körperlichen Behinderung ist nicht ganz so passend, denn jeder Mensch war an dem Punkt, dass er noch nie eine Beziehung hatte. Zudem gibt es ja auch SC-ABler, die bereits Erfahrungen mit Beziehungen gemacht haben und die können sich ja auch in die Lage hinein versetzen. Hier mangelt es aus meiner Sicht an Wissen, Empathie und Verständnis. Es gibt nämlich sehr wohl Menschen, die das aufbringen können, auch wenn sie keine Dauersingles sind.
Doch aus meiner Sicht passt der Vergleich etwas. Welches Problem man nie hatte kann man immer nicht ganz nachvollziehen. Jemand der Problemlos 5 Kilometer ohne Pause läuft kann es schlecht verstehen oder nachempfinden warum der andere nach 200 Metern eine Pause braucht. Das ist so. Genauso wenn man in einem Rollstuhl sitzt und durch eine Eingangstür nicht durch kommt. Ein Mensch ohne Behinderung macht sich da keine Gedanken.

Und genauso ist es wenn man noch nie eine Beziehung hatte oder der Meister in Smalltalk ist. Der versteht dann auch nicht was für ein Problem der andere jetzt hat. Er kennt es ja nicht.

Kann vielleicht schon Menschen geben die das alles immer nachempfinden können aber eben nicht alle. Kommt auch drauf an ob man in seinem Leben damit schon Berührungspunkte hatte oder nicht.
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Re: Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von Einzelgänger »

kaylin hat geschrieben: 06 Apr 2025 23:59 Der Vergleich mit einer körperlichen Behinderung ist nicht ganz so passend, denn jeder Mensch war an dem Punkt, dass er noch nie eine Beziehung hatte.
Das geht für mich in Richtung "Thema verfehlt". Denn keine Beziehung haben, weil man ein Kind ist, ist doch etwas ganz anderes als mit 25+ noch unfähig zu sein, eine Beziehung einzugehen. Aus welchen Gründen auch immer.
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Re: Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von LazyEyeOzzy »

Ich finde es einfach Respektlos und armselig über das Thema in einem solchen Forum solche Sprüche von sich zu geben.
Da ist es mir auch egal woher die Depressionen kommen.
Über Depressionen sollte man einfach keine Witze machen und schon erst recht nicht über Suizid, ich habe selber genug bekannte die schon die Gedanken haben und es gab auch schon Suizidversuche in erweiterten Bekanntenkreis, da ist wirklich überhaupt nichts witzig dran.
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Re: Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von Carmen1452 »

Einzelgänger hat geschrieben: 07 Apr 2025 09:53
kaylin hat geschrieben: 06 Apr 2025 23:59 Der Vergleich mit einer körperlichen Behinderung ist nicht ganz so passend, denn jeder Mensch war an dem Punkt, dass er noch nie eine Beziehung hatte.
Das geht für mich in Richtung "Thema verfehlt". Denn keine Beziehung haben, weil man ein Kind ist, ist doch etwas ganz anderes als mit 25+ noch unfähig zu sein, eine Beziehung einzugehen. Aus welchen Gründen auch immer.
Genau so sieht das aus. Es entsteht ein Problem im Leben was ein normaler Durschnitts Mensch nicht hat. Und deswegen kann man es nicht nachempfinden.

Ist auch mit Krankheiten und Einschränkungen so. Ist man über 70 und hat die klassischen Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Arthrose in der Hüfte. Dann wird man immer jemanden unter den Freunden finden der das auch hat. Kann man also verstehen. Ist man Anfang 30 und hat Arthrose wird es schon schwieriger.

Und mit dem AB Thema ist es ähnlich. Kinder haben das Problem logischerweise noch nicht. Und mit Anfang 20 denken die Freunde der oder die ist halt Spätzünder kommt noch. War beim Kumpel auch so. Ist man dann schon über 30 oder 40 schwindet das Verständnis weil die meisten da das Problem schon gelöst haben. Also wenig Verständnis.

Man kann nur die Probleme verstehen die man selber hat oder kennt. Und da ist es egal um was es geht.
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Re: Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von kaylin »

Carmen1452 hat geschrieben: 07 Apr 2025 12:57
Einzelgänger hat geschrieben: 07 Apr 2025 09:53
kaylin hat geschrieben: 06 Apr 2025 23:59 Der Vergleich mit einer körperlichen Behinderung ist nicht ganz so passend, denn jeder Mensch war an dem Punkt, dass er noch nie eine Beziehung hatte.
Das geht für mich in Richtung "Thema verfehlt". Denn keine Beziehung haben, weil man ein Kind ist, ist doch etwas ganz anderes als mit 25+ noch unfähig zu sein, eine Beziehung einzugehen. Aus welchen Gründen auch immer.
Genau so sieht das aus. Es entsteht ein Problem im Leben was ein normaler Durschnitts Mensch nicht hat. Und deswegen kann man es nicht nachempfinden.

Ist auch mit Krankheiten und Einschränkungen so. Ist man über 70 und hat die klassischen Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Arthrose in der Hüfte. Dann wird man immer jemanden unter den Freunden finden der das auch hat. Kann man also verstehen. Ist man Anfang 30 und hat Arthrose wird es schon schwieriger.

Und mit dem AB Thema ist es ähnlich. Kinder haben das Problem logischerweise noch nicht. Und mit Anfang 20 denken die Freunde der oder die ist halt Spätzünder kommt noch. War beim Kumpel auch so. Ist man dann schon über 30 oder 40 schwindet das Verständnis weil die meisten da das Problem schon gelöst haben. Also wenig Verständnis.

Man kann nur die Probleme verstehen die man selber hat oder kennt. Und da ist es egal um was es geht.
Ich habe da einfach eine andere Meinung als du, denn mit genügend Empathie und Verstand kann man das schon nachvollziehen und verstehen. Wenn man sich zudem für die Thematik interessiert, kann man sich auch darüber belesen.

Speziell jetzt auf diese Person bezogen, geht es außerdem nicht nur um das Nicht verstehen. Die Frau trifft hochproblematische Aussagen und das macht das Ganze so schlimm an der Sache.
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Re: Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von Reinhard »

Tabeo hat geschrieben: 06 Apr 2025 13:02 Reinhard antwortete:
Reinhard hat geschrieben: 05 Apr 2025 06:36
Elfriede hat geschrieben: 04 Apr 2025 16:23 Wer im sozialen Leben nicht das Selbstvertrauen hat, auf andere Menschen zuzugehen, soll auf der anderen Seite keine Angst haben, sich vom Dach zu stürzen oder vor den Zug?

Ja, natürlich. :hierlang:
Der Asphaltboden oder Zug will nichts von einem oder guckt dich komisch an oder lacht dich aus. Er tötet dich nur.


Ich glaub, du musst noch viel lernen ...
Ich bin froh, dass wir Elfriede im Forum haben, da ich es für wichtig halte auch eine Sicht der Dinge aus der Position eines nicht ABlers zu bekommen. Das muss einem nicht gefallen und man kann auch gerne dagegen argumentieren, aber dann niveaubehaftet.

Ich finde es auch gut, dass sie im Forum ist. Sie bringt eine Perspektive rein, die sonst nicht so oft hier vorkommt.

Tabeo hat geschrieben: 06 Apr 2025 13:02 Reinhard, ich finde in dem von mir zitierten Beitrag deine Art nicht angemessen, da sie auf mich überheblich wirkt. Deine sarkastische Einleitung: "Ja, natürlich. :hierlang:" kann für den Ersteller, bzw. der Erstellerin verletzend sein, da es nicht würdigend anderer Meinung ist.

Das war nicht sarkastisch. Ich habe eine Frage mit "ja" beantwortet, und dem in der Frage ausgedrücktem Unglauben ein "natürlich" entgegengesetzt. Jemand, der gegen Sozialphobie kämpft und darüber depressiv geworden ist, für den ist es doch viel naheliegender, eher mit dem Tod zu liebäugeln als mit der netten Nachbarin.

Tabeo hat geschrieben: 06 Apr 2025 13:02 Den eigenen Beitrag mit einem: "Ich glaub, du musst noch viel lernen ..." abzurunden, macht es noch schlimmer.

Über den Satz hatte ich tatsächlich ein bisschen gegrübelt, ob ich den reinschreibe. Ich weiß ja nicht wirklich, wieviel von ihrem Auftreten echtes Unverständnis ist, oder ob es ihre Art ist, Leute wachrütteln zu wollen. Das hat dann zum "ich glaube" geführt.


Tabeo hat geschrieben: 06 Apr 2025 13:02 Elfriede spricht aus der Sicht als Mutter, die einen Sohn hat, der ABler ist. Du aus der Sicht als ABler.
Das die Meinungen zu dem Thema nicht deckungsgleich ausfallen könnten, sollte jedem klar sein.

Ich war auch nicht suizidgefährdet; soziophob weiß ich nicht. Ich finde das aber nicht wirklich schwierig nachzuvollziehen. Der eine hat vorm Tod Angst, der nächste vor Hunden und der dritte schiebt vorm Zahnarzttermin Panik. Und mancher halt auch davor, sich mit anderen Menschen auseinandersetzen zu müssen, oder sich in bestimmten Situationen wie der letzte Mensch zu benehmen.
Make love not war!
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Re: Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von Carmen1452 »

kaylin hat geschrieben: 07 Apr 2025 18:44
Carmen1452 hat geschrieben: 07 Apr 2025 12:57
Einzelgänger hat geschrieben: 07 Apr 2025 09:53

Das geht für mich in Richtung "Thema verfehlt". Denn keine Beziehung haben, weil man ein Kind ist, ist doch etwas ganz anderes als mit 25+ noch unfähig zu sein, eine Beziehung einzugehen. Aus welchen Gründen auch immer.
Genau so sieht das aus. Es entsteht ein Problem im Leben was ein normaler Durschnitts Mensch nicht hat. Und deswegen kann man es nicht nachempfinden.

Ist auch mit Krankheiten und Einschränkungen so. Ist man über 70 und hat die klassischen Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Arthrose in der Hüfte. Dann wird man immer jemanden unter den Freunden finden der das auch hat. Kann man also verstehen. Ist man Anfang 30 und hat Arthrose wird es schon schwieriger.

Und mit dem AB Thema ist es ähnlich. Kinder haben das Problem logischerweise noch nicht. Und mit Anfang 20 denken die Freunde der oder die ist halt Spätzünder kommt noch. War beim Kumpel auch so. Ist man dann schon über 30 oder 40 schwindet das Verständnis weil die meisten da das Problem schon gelöst haben. Also wenig Verständnis.

Man kann nur die Probleme verstehen die man selber hat oder kennt. Und da ist es egal um was es geht.
Ich habe da einfach eine andere Meinung als du, denn mit genügend Empathie und Verstand kann man das schon nachvollziehen und verstehen. Wenn man sich zudem für die Thematik interessiert, kann man sich auch darüber belesen.

Speziell jetzt auf diese Person bezogen, geht es außerdem nicht nur um das Nicht verstehen. Die Frau trifft hochproblematische Aussagen und das macht das Ganze so schlimm an der Sache.
Ich will sie damit nicht in Schutz nehmen oder ihre Wortwahl entschuldigen. Und ja es stimmt mit genügend Empathie und Verstand kann man manches schon nachempfinden. Aber man muss das wollen oder können. Will man das nicht kann man da auch nichts machen und dann kommt eventuell sowas bei raus. Und es spielt wirklich eine Rolle ob man mit dem Thema Berührungspunkte hat oder nicht. Ich informiere mich ja auch nicht über ein Thema was mich nicht interessiert. Aber in der Regel halte ich dann auch meine Klappe. Aber es gibt auch Menschen die gerne ihren Senf dazu geben obwohl sie überhaupt keine Ahnung haben.
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Re: Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von Levyn »

kaylin hat geschrieben: 07 Apr 2025 18:44 Ich habe da einfach eine andere Meinung als du, denn mit genügend Empathie und Verstand kann man das schon nachvollziehen und verstehen. Wenn man sich zudem für die Thematik interessiert, kann man sich auch darüber belesen.
Dem kann ich wiederum nur teilweise zustimmen. Ich erlebe es gerade an meiner Uni wie viele Leute vermeintlich der Meinung sind sie könnten sich ja in die Situation von "Minderheiten" einfühlen und dann gewisse Aussagen darüber treffen, ob diese verletzend sind oder nicht. Das hat häufig schon zu Problemen geführt, weil das meist eben Leute sind, die eine ganz ganz andere Lebensrealität haben, aber trotzdem der Meinung sind, dass sie ja Empathie und Verstand haben und es deswegen verstehen können. Natürlich ist das alles meist gut gemeint, aber man merkt halt, dass einige sich so gar nicht hineinversetzen können, weil sie noch nie eine vergleichbare Situation erlebt haben. Auch Elfriede mache ich keinen Vorwurf, dass sie es ja nicht versteht. Ich mache ihr nur den Vorwurf, dass sie es nicht versteht, aber trotzdem glaubt sie könnte ja aus ihrer eigenen Erfahrung als Nicht-AB sprechen.
kaylin hat geschrieben: 07 Apr 2025 18:44 Speziell jetzt auf diese Person bezogen, geht es außerdem nicht nur um das Nicht verstehen. Die Frau trifft hochproblematische Aussagen und das macht das Ganze so schlimm an der Sache.
Dem kann ich wiederum zustimmen. Also ich finde ihre Betrachtungsweise ist auch sehr egozentrisch, weil alles aus der eigenen Perspektive gesehen wird. Wenn man kein Social Butterfly ist, dann soll man es halt lernen.
Ich bin im sozialen Umgang mit anderen Menschen auch sehr gewandt, aber dennoch schüchtern. Beides kann zusammen existieren.
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Re: Diskussionskultur zu einem aktuellen Fall

Beitrag von Carmen1452 »

Levyn hat geschrieben: 07 Apr 2025 20:30
kaylin hat geschrieben: 07 Apr 2025 18:44 Ich habe da einfach eine andere Meinung als du, denn mit genügend Empathie und Verstand kann man das schon nachvollziehen und verstehen. Wenn man sich zudem für die Thematik interessiert, kann man sich auch darüber belesen.
Dem kann ich wiederum nur teilweise zustimmen. Ich erlebe es gerade an meiner Uni wie viele Leute vermeintlich der Meinung sind sie könnten sich ja in die Situation von "Minderheiten" einfühlen und dann gewisse Aussagen darüber treffen, ob diese verletzend sind oder nicht. Das hat häufig schon zu Problemen geführt, weil das meist eben Leute sind, die eine ganz ganz andere Lebensrealität haben, aber trotzdem der Meinung sind, dass sie ja Empathie und Verstand haben und es deswegen verstehen können. Natürlich ist das alles meist gut gemeint, aber man merkt halt, dass einige sich so gar nicht hineinversetzen können, weil sie noch nie eine vergleichbare Situation erlebt haben. Auch Elfriede mache ich keinen Vorwurf, dass sie es ja nicht versteht. Ich mache ihr nur den Vorwurf, dass sie es nicht versteht, aber trotzdem glaubt sie könnte ja aus ihrer eigenen Erfahrung als Nicht-AB sprechen.
Genauso habe ich das gemeint. Durch meine Einschränkung war ich als kleines Kind schon oft im Krankenhaus. Ich habe mit 5 oder 6 Jahren schon Kontakt zur Rollstuhlfahrern gehabt. Habe mich durch die Behandlung selber mal eine gewisse Zeit in einem Rollstuhl bewegt. Deswegen kann ich die Probleme eines Menschen im Rollstuhl gut nachvollziehen. Genauso hatte ich als Kind Kontakt zu Menschen mit einer Spastik.

Aber jemand der solchen Menschen noch nie begegnet ist kennt denen ihre Lebensrealität einfach nicht. Dafür kann er auch nichts. Aber daraus entsteht dann sowas. Jemand möchte aus Höflichkeit gute Ratschläge geben hat von dem Thema aber eigentlich keine Ahnung.

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