AnnaHeartlock hat geschrieben:kleineLampe hat geschrieben:Maybi hat geschrieben: Transplantation ist angedacht.
Hab dich deswegen mal negativ bewertet.
Ich persönlich finde Schönheits OP's überflüssig, auch wenns Transplantationen sind.
Why? Er lässt sich ja nicht Schlauchboot-artige Lippen verpassen.
Ich finde man sollte Schönheitseingriffe nicht verteufeln.....
(zb: bei Verbrennungsopfer, Krebspatienten...oder wenn man mit einem vermeintlichen Defizit nicht leben kann)
Ich bin nicht Maybi, aber es interessiert mich trotzdem... Was wäre denn so schlimm, wenn er sich
Schlauchboot-artige Lippen verpassen lassen würde? Wäre das ablehnenswert? Es ist doch sein Körper, soll er ihn doch gestalten wie er es möchte.
Ich habe mir im Alter von 14 Jahren (jaha, das geht) Unterstützung von einem plastischen Chirurgen geholt. Der Mann war sehr ehrlich zu mir und meinte, dass er das problemlos hinbekommen würde, er es aber
an sich nicht für nötig halten würde. Meine Mutter erwiderte ganz ruhig, dass er auch kein 14jähriges Mädchen sei.
Ich kann das aus der Sicht eines älteren Mannes verstehen, da das Problem für ihn marginal war und auch aus meiner eigenen heutigen Sicht würde es nicht mehr zwingend bei anderen eine OP nach sich ziehen. Aber bei mir schon. Für mich war das wichtig und hätte ich die OP nicht bereits hinter mir, würde ich sie nachholen, auch wenn ich
mit dem vermeintlichen Defizit leben könnte.
Das, was nicht so schlimm, unnötig oder marginal war, war nämlich mal ein riesen Problem. Ich wurde meine Kindheit über begleitet von Nettigkeiten wie 'Missgeburt', 'iiihhhh, was ist das denn?', 'ist ja voll eklig' oder 'wenn dich mal ein Junge nackt sieht, wird er kotzen und dann gehen'. Ich habe es mir nicht angetan, den Wahrheitsgehalt der letzten Aussage zu überprüfen.
Mir sind die altklugen Sprüche von Leuten mit der Weitsicht bis zum Tellerrand bekannt, die gerne sagen, dass ich da mal lieber in eine Therapie zur Stärkung des Selbstbewusstsein investiert hätte. Wenn ich dann hier lese, wie reflektierte Erwachsene von ihrem mangelnden Selbstbewusstsein oder auch von gescheiterten Therapieversuchen sprechen, dann frage ich mich allerdings, wie man sowas nur in derart herablassender Weise an ein Kind herantragen kann. Das Selbstbewusstsein, das habe ich danach gratis bekommen. Selbstverständlich muss das nicht bei jedem so sein, aber warum muss sich jeder, der von seiner Veränderung profitiert hat, rechtfertigen (oder auch nur bei Erwähnung des Wunsches diesbezüglich negativ bewerten lassen)?
Es geht nicht darum, die Büchse der Pandora zu öffnen und bei jeder neuen Kränkung nach Vollnarkose und Veränderung zu schreien, sondern um einen klar definierten Makel, der subjektiv eben doch mehr Auswirkung hat, also das Umfeld das wahrhaben möchte. Warum so vehement dagegen wettern, wenn Abhilfe so einfach sein kann?