ABs und der Sportunterricht

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
Steve_MUC

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Steve_MUC »

__Markus hat geschrieben:
Männlein hat geschrieben:
__Markus hat geschrieben:Aber keine Noten geben, weil es unsportliche Menschen gibt?Damit könntest du jedes Fach anzweifeln, in dem Noten verteilt werden. Denn es gibt Menschen die kein Mathe können, egal wie oft sie es lernen oder oder. Sport gehört nun mal zu unsrem Leben genauso wie Kunst, Mathe und Sprachen.
Das sehe ich anders. Schulsport ist nach meiner Meinung keine Form von Allgemeinbildung, die für das spätere Berufsleben wichtig wäre (es sein denn, man will nach der Schule Möbelpacker werden). Und Profi-Sportler wird man bestimmt nicht dank Schulsport.

Ich akzeptiere trotz schlechter, persönlicher Erfahrungen den Sinn von Schulsport, nämlich dass sich Kinder und Jugendliche etwas mehr bewegen. Trotzdem wäre es ohne Noten gerechter: Für die Unsportlichen ist es die Mobbing-Quelle schlechthin, für die besonders Sportlichen nicht selten der Freifahrtschein zum Studium, auch wenn es in den anderen Fächern schlecht läuft.

Schlussfrage: Für welche der beiden genannten Gruppen ist das AB-Risiko wohl am höchsten?

Grüße vom Männlein
Wer benötigt Kunst oder Musik im späteren Leben?
Die wenigstens
Jeder! Auch wenn man keines davon aktiv betreibt ist ein Grundverständnis von musikalischen, bildenden und darstellenden Ausdrucksformen wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wie soll sich jemand auf Dauer einen Lebenssinn jenseits unserer total durchrationalisierten Arbeitswelt schaffen der nie wenigstens mal versucht hat ein Instrument zu erlernen, zu singen, Theater zu spielen, durch zeichnen und malen abstrakte Dinge auszudrücken...? Die Leute die das ausschliesslich durch Sport erreichen sind doch nur eine kleine Minderheit.
__Markus

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von __Markus »

Steve_MUC hat geschrieben:
Jeder! Auch wenn man keines davon aktiv betreibt ist ein Grundverständnis von musikalischen und bildenden Ausdrucksformen wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wie soll sich jemand auf Dauer einen Lebenssinn jenseits unserer total durchrationalisierten Arbeitswelt schaffen der nie wenigstens mal versucht hat ein Instrument zu erlernen, zu singen, Theater zu spielen, durch zeichnen und malen abstrakte Dinge auszudrücken...? Die Leute die das ausschliesslich durch Sport erreichen sind doch nur eine kleine Minderheit.
die Aussage bezog sich auf Menschen die damit ihr täglich Brot verdienen und das hält sich mit Sport die Waage.
Denn der Fitnesstrainer oder Cutter gehören da genauso dazu. Die wirklichen Topverdiener sind auf beiden Seiten rar, wie in jedem anderen Bereich auch. Bedingt durch Knappheit.
Wenn Messi Fußball spielt ist das für mich Kunst, genauso wie Tanz bzw Kata Übungen großer Kampfsportmeister. Es ist Kunst des Körpers. Ja sogar Arnies aufgepumpe ist eine Ausdruck von Kunst durch Sport gewesen.
Die Grenzen sind schwierig zu ziehen und ich will darauf gar nicht weiter eingehen.
Aber Folgendes du hast auf der einen Seite den vollkommen unmusikalischen Sportler und auf der anderen den unsportlichen Musiker.
Beide versagen Noten technisch in den jeweiligen Fächern. Das eine sollte also benotet werden, das andere nicht?
Siehst du solange bei Musik keine Theorie dabei ist oder bei Kunst, dann ist es komplett gleichzusetzen mit dem Theoriebefreiten Sport.
Wie gesagt in den unteren Stufen lässt sich bei Kunst, Musik und Sport darüber streiten wie es zu benoten ist- Aber mit der theoretischen Grundlage sind Noten absolut sinnvoll.
Männlein

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Männlein »

__Markus hat geschrieben:Wer benötigt Kunst oder Musik im späteren Leben?
Die wenigstens
Ja, grundsätzlich richtig, wobei bei beiden Fächern vergleichsweise mehr Inhalte dabei sind, die der Allgemeinbildung dienen.
Unabhängig davon kannte ich Niemanden, der mit diesen Fächern sein Abi "gerettet" hätte.
__Markus hat geschrieben:Bei unteren Stufen könnt ich deine Argumentation verstehen, weil sie ohne Theorie ist, aber in hohe Jahrgänge ist auch Anthropologie dabei und der Körper ist Teil unserer Bildung.
Bis zum Abi hat es bei mir im Sportunterricht keinerlei Theorie gegeben (damit hätte ich mich wahrscheinlich sogar anfreunden können), aber vielleicht ist das heutzutage anders.
__Markus hat geschrieben:Du willst also das Unrecht des Mobbings, dadurch ersetzen das die sportlichen bestraft werden.
Die mit dem Freifahrtsschein sind wenige Ausnahmen und du schließt induktiv auf die Allgemeinheit. Das macht logisch keinen Sinn.
Ich will Niemanden "bestrafen", aber ich kannte einige Beispiele von durchschnittlichen Schülern, die nur dank maximaler Punktzahl im Sport-LK nach dem Abi Medizin studieren konnten, ohne dass sie beispielsweise in Biologie gute Noten gehabt hätten. Ich denke nicht, dass das gerecht war. (Es kann sein, dass sich das inzwischen geändert hat.)
__Markus hat geschrieben:Mens sana in corpore sano, sollte das Motto jedes Schulsystem sein.
Wie gut, dass ich mein Latein noch nicht völlig verlernt habe. ;)
Pauschal betrachtet ist das richtig. Aber der Umkehrschluss, dass in einem weniger gesunden Körper kein gesunder Geist stecken kann, ist wohl definitiv falsch.

Außerdem ist das mit dem gesunden Körper so eine Sache: Wenn ich sehe, wie "kaputt" einige der damaligen Sport-Musterschüler mit Mitte 40 sind, ist es für mich eine späte Genugtuung, dass ich vergleichsweise fitter bin (ohne je aktiv Sport getrieben zu haben). 8-)

Grüße vom Männlein
__Markus

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von __Markus »

Ja der Theorie Anteil wurde erhöht, wie gesagt ich halt Sport auch mit Noten für sinnvoll, ähnlich wie Kunst und Musik. Bezieht sich nur auf das Gymnasium
Reni

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Reni »

__Markus hat geschrieben:Ja der Theorie Anteil wurde erhöht, wie gesagt ich halt Sport auch mit Noten für sinnvoll, ähnlich wie Kunst und Musik. Bezieht sich nur auf das Gymnasium
Hmmm, ich hab vor 28jahren schon sportklausuren geschrieben...
Vyger

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Vyger »

Ich war im Sportunterricht auch nie besonders gut, vor allem nicht bei den Dingen die technisches Geschick erforderten wie Geräteturnen. *schauder*

Bei Mannschaftssportarten war ich auch nicht gut und wurde deswegen auch immer am Ende in die Mannschaften gewählt. Das einzige was ich besser konnte und auch bis heute (teilweise) gerne mache, sind Dinge, bei denen es primär um Kondition geht, wie Schwimmen, Laufen, Langlaufen, Radfahren, Badminton, ...

Ich wurde aber nie wegen meiner sportlichen Leistungen in der Schule ausgegrenzt (weder von Mitschülern noch Lehrern). Abgesehn vom Sport war ich sicher kein schlechter Schüler.
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Ich wage zu behaupten, daß ich alle hier Anwesenden noch untertreffen kann.

800-m-Lauf. Über 4 Minuten ist da echt schon langsam, selbst in der Quinta. Ich habe fast 7 Minuten gebraucht, kam komplett entkräftet ins Ziel und war für den Rest der Sportstunde erledigt. Von einem 800-m-Lauf, der für andere damals schon eine Art Warm-up war.

Bundesjugendspiele, um die gleiche Zeit herum. Für 5000 Punkte gab es eine Siegerurkunde. Die bekamen wirklich sehr viele, bestimmt mehr als die Hälfte. Für 6000 Punkte gab es eine Ehrenurkunde, die bekamen die wirklich Guten, aber auch nicht wenige. Ich kam auf kaum mehr als 100 Punkte. Hundert. Da fehlt keine Null.

Seit kurzer Zeit später war ich dank eines Amtsarztes (!) offiziell befreit von diesem unsäglichen „Unterricht“, weil es keinen Sinn mehr hatte, wenn ich von vornherein komplett außerstande war, mehr als eine Fünf zusammenzukriegen, meist sogar eher eine Sechs. Es gab wirklich ohne jede noch so kleine Ausnahme absolut überhaupt gar nichts, was ich an Sport konnte. Jedenfalls nicht im Rahmen des Schulsports, denn Angeln war keine schulsportliche Angelegenheit und gilt trotz allem auch als Sport, auch wenn es mir schwerfällt, das auch so zu sehen. Jedenfalls habe ich seitdem keinen richtigen Sport mehr getrieben.

Schwimmen gelernt habe ich – als Küstenbewohner, wenige Kilometer vom nächsten Badestrand entfernt – auch nur so lala, und zwar notgedrungen. Ich war nämlich, als es zum Schulschwimmen ging, der einzige, der überhaupt nicht schwimmen konnte. Mit Not habe ich außerhalb der Schule irgendwie mein Seepferdchen machen können. Ich konnte weder vom Beckenrand springen noch tauchen, schwimmen selbst auch nur äußerst amateurhaft. Und geht mir weg mit Wasser, in dem ich nicht mehr stehen konnte bzw. kann, denn in meine Schwimmkünste (von der Ausdauer mal ganz abgesehen) und den natürlichen Auftrieb des menschlichen Körpers hatte ich nie genügend Vertrauen, daß ich mich in tieferes Wasser getraut hätte, in dem ich mich nicht mehr am Grund hätte abstützen können, ohne zu ertrinken. Ich war übrigens seit mehr als 20 Jahren nicht mehr schwimmen.

Radfahren kann ich erst seit meiner Grundschulzeit. Vorher hatte ich panische Angst davor, weil ich mir nicht vorstellen konnte, daß ein Fahrrad in Bewegung ohne großes Zutun aufrecht bleibt und ich mich nicht schmerzhaft auf die Schnauze packe. Ich fuhr seitdem und fahre immer noch gern Rad, allerdings wiederum nicht sportlich. Ich bin zwar schneller als die meisten normalen Radfahrer (Dauergeschwindigkeit 20-26 km/h im Gegensatz zu 10-18 km/h), aber sportliches Radfahren beginnt unter denselben Streckenbedingungen bei weit über 35 (eher sogar 40) km/h, die ich selten genug bergab oder bei starkem Rückenwind erreiche, aber definitiv nicht in der Ebene ohne Hilfe. Außerdem fahre ich in Straßenkleidung auf einem 100% StVO-konformen, also nicht geschwindigkeitsoptimierten Rad und fahre auch weder gegen andere Radsportler noch gegen die Uhr. Wenn es nicht um Zeit und Leistung geht, kann ich Radfahren nicht als Sport durchgehen lassen, sondern nur als weitere Fortbewegungsart.

Tanzen – ich habe zwei Abzeichen – ist für mich auch erst Sport, wenn es entweder im Turnier stattfindet oder Rock & Roll ist, in letzterem Fall sogar Hochleistungssport.

Und jetzt will ich mal wieder hören, daß niemand absolut unsportlich ist, auch ich angeblich nicht.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Regenbogen »

Du siehst das viel zu verkrampft....

Ich würde Radfahren schon als Sport durchgehen lassen, vor allem bei 20-26 km/h.

Ich komme ja auch nur auf 15 km/h.... 7km/h bergauf und 25 km/h auf der Ebene.

Und ja ich sehe das als sportlich Aktivität.

Sport fängt für mich da an wo ich ins schwitzen komme und der Kreislauf in Schwung kommt.
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Onionhead89

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Onionhead89 »

Sportunterricht an sich hab ich nie gehasst...fand ich im Gegenteil sogar recht cool; und das umso mehr, je höher die Klassenstufe war. Ich ffür meine Begriffe glaube, dass es kein Fach (außer Mathe) gibt, das in der Schule so stark polarisiert hat.

Ich konnte tendenziell die Individualsportarten ganz gut; insbesondere alles, was nicht mit Kraft oder Kampfsport zu tun hatte. Leichtathletik konnte ich von Haus aus schon recht gut und im Schwimmen war ich - abgesehen von der grottigen Starttechnik :omg: - auch vergleichsweise schnell.

Bei den Mannschaftsspielen in der Schule war ich aber auch ziemlich erstaunt, wenn ich dann mal nicht als Letzter gewählt wurde. :fluchen:
Komischerweise hat mich sowas - insbesondere, wenn's Fußball war - nicht nachhaltig abschrecken können, um später nicht mehr zum Sport zu kommen. :holy:
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Regenbogen hat geschrieben:Du siehst das viel zu verkrampft....

Ich würde Radfahren schon als Sport durchgehen lassen, vor allem bei 20-26 km/h.

Ich komme ja auch nur auf 15 km/h.... 7km/h bergauf und 25 km/h auf der Ebene.

Und ja ich sehe das als sportlich Aktivität.

Sport fängt für mich da an wo ich ins schwitzen komme und der Kreislauf in Schwung kommt.
Bei Jedermann-Radsportveranstaltungen wird man mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit unter 30 km/h vom Besenwagen aufgesammelt und aus dem Rennen genommen. Und den Schnitt muß man teilweise über Stunden halten. Solange ich das nicht garantieren kann, und das kann ich nicht, kann ich es nicht Sport nennen.

Abgesehen davon ist Treppensteigen auch kein Sport. Dies zu "körperliche Anstrengung = sportliche Aktivität".
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von pilotpirx »

Regenbogen hat geschrieben:Du siehst das viel zu verkrampft....

Ich würde Radfahren schon als Sport durchgehen lassen, vor allem bei 20-26 km/h.

Ich komme ja auch nur auf 15 km/h.... 7km/h bergauf und 25 km/h auf der Ebene.

Und ja ich sehe das als sportlich Aktivität.

Sport fängt für mich da an wo ich ins schwitzen komme und der Kreislauf in Schwung kommt.
Sehr richtig. Zumal der Kandidat hier auch noch quasi eine offizielle Bestätigung (zwei Abzeichen im Tanzen) für seine Sportlichkeit hat. Natürlich kann man sich alles wegdefinieren, so à la "Sport ist jede Art von körperlicher Betätigung, in der ich schlecht bin"; dann bist du in der Tat völlig unsportlich. Aber du merkst hoffentlich selbst, wie albern das ist. ;)
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von NBUC »

Selbst Turniertänzer mit denen ich fertig bin sehen das nicht mehr als Sport :coolgun: - wir haben und auf künstlerische Betätigung geeinigt.
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Ich sollte hier auch mal wieder antworten.

Radfahren ist für mich, um es mal etwas besser abzustecken, frühestens dann Sport, wenn es tauglich ist für einen Wettkampf entweder gegen andere Sportfahrer oder gegen die Uhr. Und diejenigen, die dazu tauglich sind, tragen enge Kleidung und aerodynamisch optimierte Rennhelme, sitzen auf im Rahmen des UCI-Reglements geschwindigkeitsoptimierten – und nicht straßenzugelassenen – Rädern und überholen mich selbst bei meiner höchsten Dauergeschwindigkeit mit einem Geschwindigkeitsunterschied von mindestens 10 km/h.

Mich wundert es ehrlich gesagt, wenn mir bei einer harmlosen Überlandtour ein sichtlicher Hochleistungssportler im Windschatten fährt, statt an dem Verkehrshindernis (mir) einfach vorbeizuziehen. Ich muß dann immer glauben, ich fahre demjenigen im Weg oder in der Ideallinie oder so.
pilotpirx hat geschrieben:Zumal der Kandidat hier auch noch quasi eine offizielle Bestätigung (zwei Abzeichen im Tanzen) für seine Sportlichkeit hat. Natürlich kann man sich alles wegdefinieren, so à la "Sport ist jede Art von körperlicher Betätigung, in der ich schlecht bin"; dann bist du in der Tat völlig unsportlich. Aber du merkst hoffentlich selbst, wie albern das ist. ;)
Es ist ganz und gar nicht albern. Tanzen hat nichts mit Leistung (außer Rock & Roll), mit Ausdauer (außer Marathontanzen), mit Kraft (außer Hebefiguren), mit Geschwindigkeit (ohne Ausnahme, die Musik gibt das Tempo vor) oder mit durch Leistung erzielbare Punkte (außer Turniertanz) zu tun. Bronze- und Silberabzeichen hin und her, die damals übrigens annähernd alle Teilnehmer des Tanzkursus bekamen – Standard und Latein ist für mich kein Sport, und etwas anderes tanze ich nicht.

Wenn Tanzen immer Sport wäre, dann wäre eine Diskothek oder ein Club eine Sportanlage, und der Wiener Opernball wäre genau wie jeder Tanz in den Mai und jeder Abiball eine Sportveranstaltung.

NBUC hat das schon erheblich treffender als künstlerische Betätigung benannt. Das sehe ich ganz ähnlich. Ein bißchen künstlerisch, ein bißchen musisch, ein bißchen sozial, ein bißchen Ausdruck.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Tirak

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Tirak »

Steve_MUC hat geschrieben:
Jeder! Auch wenn man keines davon aktiv betreibt ist ein Grundverständnis von musikalischen, bildenden und darstellenden Ausdrucksformen wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wie soll sich jemand auf Dauer einen Lebenssinn jenseits unserer total durchrationalisierten Arbeitswelt schaffen der nie wenigstens mal versucht hat ein Instrument zu erlernen, zu singen, Theater zu spielen, durch zeichnen und malen abstrakte Dinge auszudrücken...? Die Leute die das ausschliesslich durch Sport erreichen sind doch nur eine kleine Minderheit.
Ach mist, nun seh ich den Beitrag jetzt erst. Aber interessante Frage und um ehrlich zu sein, ich persönlich wusste nicht, dass das womöglich so wichtig ist. Wahrscheinlich hängt es aber damit zusammen, dass ich in keinem der Bereiche ein Grundverständnis habe und in der Schule damit auch eher mit schlechten Noten abgestraft wurde. Seitdem kann ich damit auch überhaupt nichts mehr anfangen.
Kurzschluss_Panik

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Kurzschluss_Panik »

marisol hat geschrieben:Da spielt vielleicht auch der Faktor "schon in der Schule unbeliebt" eine Rolle. Eine gute Voraussetzung, um später mal AB zu werden, die auch bei mir zutraf. Wir haben in der Schule auch sehr viele Mannschaftssportarten gespielt, und natürlich wurde ich auch immer als eine der letzten gewählt, ich denke aber eher wegen Unbeliebtheit als wegen Unsportlichkeit. Wenn man aber mitbekommt, dass keiner einen in der Mannschaft haben will und man auch nie den Ball bekommt und immer nur rumsteht oder den anderen hinterherläuft, hat man auch bald keine Lust und Motivation mehr und wird dann auch wirklich ziemlich träge.
Ja, war bei mir ähnlich. Bei Mannschaftssportarten wurde ich fast immer als einer der letzten gewählt, obwohl ich sehr sportlich war. Und bei den Mannschaftsportarten wie Fußball, Handball, Volleyball und Basketball ist man nur gut und schießt Tore, wenn die Mitspieler auch dir die Bälle zuspielen.
Mondstaub

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Mondstaub »

Im Gegensatz zu euch, die mit dem Zeug abgeschlossen haben, muss ich bald wieder Schulsport machen... :roll: Weil ich mein Studium versemmelt habe und noch eine Ausbildung machen muss.

Hatte immer eine 3, aber da ich sonst bessere Noten hatte, war das für mich schlecht (ich hatte auch in manchen anderen Fächern eine 3, aber die waren trotzdem gemütlicher und angenehmer). Und wurde auch nicht als letzte gewählt oder so, trotzdem mochte ich Schulsport nie. Ich bin körperlich auch nicht geschickt.

Aber einmal an der Berufsschule wurde ich als letzte gewählt, von zwei Frauen, die wahrscheinlich einfach neidisch waren, denn ich hatte denen ja nichts getan, außer Klassenbeste zu sein, was sich früh herausgestellt hatte. Das hatte mich schon geschockt und ich habe jetzt Angst, dass das nochmal passieren wird... ist einfach beschämend. :sadman:

Ihr habt den Mist wenigstens hinter euch. Na ja, dafür haben mir die anderen Fächer Spaß gemacht, das geht anderen Leuten sicher wieder anders.

Ja, wahrscheinlich hätte es schon gegen AB-um geholfen, wenn ich ein Ass in Sachen Körpergefühl gewesen wäre. Aber Menschen sind nun mal unterschiedlich begabt und dafür liebe ich andere Sachen.

(Warum sind Sportlehrer nie so nett, dieses Wählen sein zu lassen? Sicher wurden die immer als erste gewählt und können die Demütigung für die letzten nicht verstehen.)
triangulum

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von triangulum »

Kurzschluss_Panik hat geschrieben:
marisol hat geschrieben:Wir haben in der Schule auch sehr viele Mannschaftssportarten gespielt, und natürlich wurde ich auch immer als eine der letzten gewählt, ich denke aber eher wegen Unbeliebtheit als wegen Unsportlichkeit.
Ja, war bei mir ähnlich. Bei Mannschaftssportarten wurde ich fast immer als einer der letzten gewählt, obwohl ich sehr sportlich war.
Diese Mannschaftswahlen sind eines der verabscheuungswürdigsten Details aus dem Schulsport und dem Schulleben insgesamt.
Da predigt man von Fairness, Förderung von Kameradschaft, was nicht alles, und in der Praxis manifestiert sich das in diesen Wahlen nach persönlicher Präferenz von einigen, d.h. der klaren Bevorzugung der Sportlicheren und Beliebteren.

Fairness würde beginnen, indem Mannschaften mittels zufälliger Auswahl zusammengesetzt werden!
Wer immer mit den selben in einer Mannschaft spielen will, kann dies in seiner Privatzeit außerhalb der Schule!
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Mannanna
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Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Mannanna »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben:Ich wage zu behaupten, daß ich alle hier Anwesenden noch untertreffen kann.

800-m-Lauf. Über 4 Minuten ist da echt schon langsam, selbst in der Quinta. Ich habe fast 7 Minuten gebraucht, kam komplett entkräftet ins Ziel und war für den Rest der Sportstunde erledigt. Von einem 800-m-Lauf, der für andere damals schon eine Art Warm-up war.

Bundesjugendspiele, um die gleiche Zeit herum. Für 5000 Punkte gab es eine Siegerurkunde. Die bekamen wirklich sehr viele, bestimmt mehr als die Hälfte. Für 6000 Punkte gab es eine Ehrenurkunde, die bekamen die wirklich Guten, aber auch nicht wenige. Ich kam auf kaum mehr als 100 Punkte. Hundert. Da fehlt keine Null.

Seit kurzer Zeit später war ich dank eines Amtsarztes (!) offiziell befreit von diesem unsäglichen „Unterricht“, weil es keinen Sinn mehr hatte, wenn ich von vornherein komplett außerstande war, mehr als eine Fünf zusammenzukriegen, meist sogar eher eine Sechs. Es gab wirklich ohne jede noch so kleine Ausnahme absolut überhaupt gar nichts, was ich an Sport konnte. Jedenfalls nicht im Rahmen des Schulsports, denn Angeln war keine schulsportliche Angelegenheit und gilt trotz allem auch als Sport, auch wenn es mir schwerfällt, das auch so zu sehen. Jedenfalls habe ich seitdem keinen richtigen Sport mehr getrieben.

Schwimmen gelernt habe ich – als Küstenbewohner, wenige Kilometer vom nächsten Badestrand entfernt – auch nur so lala, und zwar notgedrungen. Ich war nämlich, als es zum Schulschwimmen ging, der einzige, der überhaupt nicht schwimmen konnte. Mit Not habe ich außerhalb der Schule irgendwie mein Seepferdchen machen können. Ich konnte weder vom Beckenrand springen noch tauchen, schwimmen selbst auch nur äußerst amateurhaft. Und geht mir weg mit Wasser, in dem ich nicht mehr stehen konnte bzw. kann, denn in meine Schwimmkünste (von der Ausdauer mal ganz abgesehen) und den natürlichen Auftrieb des menschlichen Körpers hatte ich nie genügend Vertrauen, daß ich mich in tieferes Wasser getraut hätte, in dem ich mich nicht mehr am Grund hätte abstützen können, ohne zu ertrinken. Ich war übrigens seit mehr als 20 Jahren nicht mehr schwimmen.

Radfahren kann ich erst seit meiner Grundschulzeit. Vorher hatte ich panische Angst davor, weil ich mir nicht vorstellen konnte, daß ein Fahrrad in Bewegung ohne großes Zutun aufrecht bleibt und ich mich nicht schmerzhaft auf die Schnauze packe. Ich fuhr seitdem und fahre immer noch gern Rad, allerdings wiederum nicht sportlich. Ich bin zwar schneller als die meisten normalen Radfahrer (Dauergeschwindigkeit 20-26 km/h im Gegensatz zu 10-18 km/h), aber sportliches Radfahren beginnt unter denselben Streckenbedingungen bei weit über 35 (eher sogar 40) km/h, die ich selten genug bergab oder bei starkem Rückenwind erreiche, aber definitiv nicht in der Ebene ohne Hilfe. Außerdem fahre ich in Straßenkleidung auf einem 100% StVO-konformen, also nicht geschwindigkeitsoptimierten Rad und fahre auch weder gegen andere Radsportler noch gegen die Uhr. Wenn es nicht um Zeit und Leistung geht, kann ich Radfahren nicht als Sport durchgehen lassen, sondern nur als weitere Fortbewegungsart.

Tanzen – ich habe zwei Abzeichen – ist für mich auch erst Sport, wenn es entweder im Turnier stattfindet oder Rock & Roll ist, in letzterem Fall sogar Hochleistungssport.

Und jetzt will ich mal wieder hören, daß niemand absolut unsportlich ist, auch ich angeblich nicht.
Für mich war der Schulsort aus immer ein Graus und die Bundesjugendspiele der schlimmste Tag im Jahr. Und mir hat der Schulsport auch jeglichen Spaß an sportlicher Betätigung genommen. Am letzten Schultag habe ich mir geschworen: "Ich mache nie mehr Sport." Bis heute habe ich mich dran gehalten.
Nervig ist bloß: Der Schulsport ist über 25 Jahre her und ich fühle mich immer noch schei..., wenn ich dran zurückdenke.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, daß er genug davon habe. (Descartes)

"Man will immer, was man nicht hat, und wenn man's hat, ist's langweilig" (Rainald Grebe, "Krümel")
Mondstaub

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Mondstaub »

triangulum hat geschrieben: Diese Mannschaftswahlen sind eines der verabscheuungswürdigsten Details aus dem Schulsport und dem Schulleben insgesamt.
Da predigt man von Fairness, Förderung von Kameradschaft, was nicht alles, und in der Praxis manifestiert sich das in diesen Wahlen nach persönlicher Präferenz von einigen, d.h. der klaren Bevorzugung der Sportlicheren und Beliebteren.

Fairness würde beginnen, indem Mannschaften mittels zufälliger Auswahl zusammengesetzt werden!
Wer immer mit den selben in einer Mannschaft spielen will, kann dies in seiner Privatzeit außerhalb der Schule!
Völlig richtig. In einem Klassenzimmer bekommen zwar auch nicht alle Schüler gute Noten, trotzdem muss der mit der schlechtesten Noten nicht aufstehen und rufen "Ich bin der dümmste!" Da wird keiner so offensichtlich als "letzter" vor allen anderen ausgerufen.

Und keinen Sportlehrer interessiert diese Erniedrigung, weil die alle natürlich gut in Sport waren und bei den ersten waren, die gewählt wurde. :roll:
Wuselchen

Re: ABs und der Sportunterricht

Beitrag von Wuselchen »

Mondstaub hat geschrieben: Völlig richtig. In einem Klassenzimmer bekommen zwar auch nicht alle Schüler gute Noten, trotzdem muss der mit der schlechtesten Noten nicht aufstehen und rufen "Ich bin der dümmste!" Da wird keiner so offensichtlich als "letzter" vor allen anderen ausgerufen.

Und keinen Sportlehrer interessiert diese Erniedrigung, weil die alle natürlich gut in Sport waren und bei den ersten waren, die gewählt wurde. :roll:
Also ich war gut in Sport (~12 Punkte) und wurde trotzdem als Letzte gewählt..^^''. Bei uns ging das irgendwie nur nach Sympathie.. Wenn man eh schlecht ist, hat man wenigstens die Ausrede für sich selbst "Ok, ich bin ja auch schlecht.". Aber so ist das find ich umso erniedrigender. Man gehört mit zu den Besten und wird als Letzte gewählt :(.