schwarzkaeppchen hat geschrieben:@ klecks
Ich werde aus deinen Aussagen irgendwie nicht schlau. In deinem Profil steht
AB Status: AB Vergangenheit
.
Du schreibst Schmog:
So richtig GLÜCKLICH verliebt, also beidseitig verliebt, war ich auch noch nie.
![Weinen :cry:](./images/smilies/abtreff/icon_cry.gif)
Dann schreibst du aber von deiner eigenen Trauung:
Mag ich noch nie so glücklich verliebt gewesen sein im Sinne von gleichzeitig verliebt sein bei Beziehungsanbahnung. Aber mein standesamtlicher Hochzeitstag wird mir ewig in Erinnerung bleiben.
Heißt das: Im Beziehungsanbahnungs-Bereich mit deinem Mann war nur einer verliebt, es bestand keine Gegenseitigkeit und dennoch habt ihr dann geheiratet, weil dann auf einmal LIEBE da war? Wie kam das? Ich bin neugierig. Erzähl bitte mehr!
Schwarzkaeppchen, ich will dir gern den Gefallen tun, aber das ist ein sooo komplexes und auch sehr intimes Thema ..., dass ich nicht weiß, wie. Einen längeren Text habe ich gerade wieder gelöscht, weil er immer länger wurde und mir auch für ein öffentliches Forum dann doch zu intim.
Ich versuche es mal kürzer: Mit meinem späteren Ehemann war ich erst befreundet. (Er war meine zweite längere Beziehung.) D. h., ich habe ihn als Teilnehmer eines Workshops kennengelernt, den ich angeboten habe. Wir haben uns ab und zu mal zum Essen getroffen und uns sehr gut unterhalten können. Ich spürte früh, dass er ein sexuelles Interesse an mir hatte und nicht "nur" ein intellektuelles (letzteres bin ich durchaus gewöhnt, auch und gerade von Männern, aber vielleicht ist da auch bei anderen Männern hinter dem intellektuellen auch ein sexuelles Interesse vorhanden, was ich nur nicht raffe ...
![Winken ;)](./images/smilies/abtreff/icon_wink.gif)
) .
Aber ich war nicht wirklich in ihn verliebt. Und wollte eigentlich auch keine sexuelle Beziehung zu ihm.
In einer Zeit, in der er unglücklich in eine andere verliebt war, kam es zwischen uns dann doch zu einer sexuellen Affäre. Im Grunde wollte er nur von mir getröstet werden ...
![Böse :evil:](./images/smilies/abtreff/icon_evil.gif)
Die erste körperlich intime Annäherung (noch ohne Koitus) war quasi eine Art "Unfall", ein Missverständnis, was sie bedeuten sollte ... Ich verliebte mich dann durchaus, mir gefiel der Sex (
![Verlegen :oops:](./images/smilies/abtreff/icon_redface.gif)
). Ihm auch.
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/abtreff/icon_mrgreen.gif)
Aber sein Herz war nicht bei mir.
![Weinen :cry:](./images/smilies/abtreff/icon_cry.gif)
- Eine sexuelle "Beziehung" in dieser Gefühlskonstellation brauche ich nur einmal im Leben. Es fühlte sich (zumindest für mich) körperlich gut an, gefühlsmäßig aber total scheixxe ... Nie wieder!!!
![Böse :evil:](./images/smilies/abtreff/icon_evil.gif)
Aber ich habe ca. drei Monate gebraucht, ehe ICH diese Affäre beenden konnte. Gegen mein Gefühl, das diesen Mann eigentlich nicht verlieren, sondern "ganz" haben wollte.
Er zog dann mit der anderen zusammen (die wohl die Konkurrenz spürte) , nach ca. einem Jahr trennten sie sich wieder. Es war absehbar, die Beziehung war in jeder Hinsicht ein Fiasko (ich habe erst etwas später mitbekommen, dass es eine Prostituierte war, die er "retten" wollte).
Ca. 1,5 Jahre nach dem Ende unserer sexuellen Affäre haben wir uns wiedergetroffen (tatsächlich unabhängig voneinander in derselben Woche zu einander Kontakt aufgenommen, was er aber nicht wusste, weil meine sms nicht weitergeleitet wurde, weil er sich beruflich im Ausland befand). - Um es kurz zu machen: Nach ca. einem dreiviertel Jahr haben wir relativ unromantisch beschlossen: Wir genehmigen uns einen 2. Anlauf miteinander, aber wenn, dann gleich richtig: Mit Ehe und Familiengründung. Wir waren beide Ende Dreißig, "auszuprobieren" gab es nichts mehr, "nur" noch eine Beziehung wirklich zu leben.
Tja, und jetzt nach 10 Jahren leben wir im Trennungsjahr, die Initiative (eher die Konsequenz) zur Trennung ging von mir aus. Das, was wir wollten, hat gut funktioniert und wird uns vermutlich in veränderter Konstellation ein Leben lang erhalten bleiben: Wir sind Eltern von zwei Kindern geworden, wir haben gemeinsam ein Familiennest gebaut, wir sind nicht mehr die im Grunde Langzeitsingle, die wir vor Eheschließung waren. Wir haben einander geformt, Krisen bewältigt, miteinander und einzeln einen ganz anderen Stand im Leben bekommen. Wir haben sehr viel Lebens- und Beziehungserfahrung gesammelt und viel über uns selbst erfahren.
Wir sind immer noch gern miteinander Eltern. Aber Mann und Frau? Schwer zu beschreiben, keine Ahnung, ob das durch meine Zeilen nachvollziehbar wird: Da hat es immer gehakt. Von Anfang an. Und es ist nie wirklich besser oder gar gut geworden. Da war beidseitig - ohne böse Vorwürfe - immer so ein Gefühl: Könntest du nicht ein ganz anderer Mann, eine ganz andere Frau sein?
Ich hatte die romantische (ganz normale?) Vorstellung, alles aus einer Hand haben und leben zu wollen: Der Vater meiner Kinder sollte auch mein MANN sein. Und ich gestehe mir jetzt nach 10 Jahren ein: Ich kriege das so nicht gelebt. Der Vater meiner Kinder wird voraussichtlich der einzige Vater meiner Kinder sein (Ich bin nur noch mit einer minimalen Wahrscheinlichkeit fruchtbar, ganz altersgerecht). Ihm gebührt so durchaus auch eine Exklusivstellung in meinem Leben. Ich liebe den Mann als Vater meiner Kinder. Er gehört irgendwie auch lebenslang zu meiner Familie. Aber er ist nicht mein Mann.
Es war ein langer Prozess, mir das so einzugestehen. Das war schon eine heftige Lebenskrise, Ehescheidung war eigentlich ein Tabu ..., ich musste mich mit meinen ethischen Werten auseinandersetzen (und natürlich auch mit meiner Finanzsituation) - und auch damit, dass einen eigene Ansprüche an sich selbst so knebeln können, dass der "Bauch" überheftige Hilfeschreie senden muss, ehe man sich traut zu handeln. - Na ja, da spielt noch viel mit rein, was ich hier nicht schreiben möchte.
Seitdem ich es innerlich klargekriegt habe, dass ich die Elternschaft von der Wirtschaftsgemeinschaft und der Beziehung als Mann und Frau trennen kann, geht es mir wieder sehr gut. Fragezeichen an die Zukunft hin oder her.
Eine gegenseitige Anziehung zwischen uns gab es schon, es war nicht nur eine Verstandesentscheidung. Vielleicht passten einfach unsere Gene zwecks Fortpflanzung gut zu einander.
![Winken ;)](./images/smilies/abtreff/icon_wink.gif)
Da haben wir unseren Kindern mit Sicherheit eine aparte Mischung mitgegeben.
Tja, und so habe ich halt die merkwürdige Lebenssituation, dass es nicht trifft, wenn Leute sagen, meine Ehe wäre gescheitert. Ich stehe nicht wirklich vor einem Trümmerhaufen. So fühlt es sich nicht an.
Eher so, dass ich als lebenserfahrene Mutter zweier Kinder denke: Hach ja, ich hätte schon gern mal einen Mann für MICH ...
![Verlegen :oops:](./images/smilies/abtreff/icon_redface.gif)
Und da lebe ich eben lieber allein mit meinen Kindern, als mit einem Mann, der nicht mein Mann ist ...
Und ehe ich das jetzt wieder lösche, drücke ich mal auf "absenden".