BartS hat geschrieben:Ich denke mal, jeder hat das Prinzip von fixen und variablen Kosten verstanden. Wirklich erstaunt bin ich aber über Aussagen, dass die variablen Kosten zum großen Teil durch die Benzinkosten abgedeckt sind. Wer hier ernsthaft glaubt, dass durchschnittliche Werkstattkosten und Wertverlust durch zusätzlich gefahrene Kilometer nicht weiter der Rede wert sind, sollte sich doch mal ernsthaft die Ausgangsfrage aus der Überschrift selbst stellen.
Gut, dass das hier niemand ernsthaft glaubt.
Im Übrigen: Es steht außer Frage, dass Autofahren ein teures "Hobby" ist und dass öffentliche Verkehrsmittel IMMER billiger sein werden. Ein Auto wird aus Bequemlichkeite angeschafft. Man hat IMMER ein Transportmittel vor der Tür stehen, kann damit sowohl weite als auch kurze Strecken überwinden. Man braucht nicht mehr so viel schleppen oder sich per Lieferdienst kommen lassen.
Natürlich gibt es Wartungskosten und Wertverlust.
Der Wertverlust bemißt sich aber eher nach Zeitablauf (also Baujahr bzw. Erstzulassung). Wieviele Kilometer ein Auto dann noch auf dem Tacho hat (relativ mehr oder relativ weniger) ist eher Feintuning, was den Gebrauchtpreis betrifft. Außer, es sind extreme Abweichungen (junges Auto mit sehr vielen Kilometern oder altes Auto mit wenig Kilometern). Ob nun ein "normal benutztes" Auto am Ende 10.000 km mehr oder weniger auf dem Tacho hat, fällt dagegen nicht soooo sehr ins Gewicht, was den Gebrauchtwagenpreis betrifft. Das bemißt sich dann in kleinen Hunderterbeträgen, die man ggf. verliert (die man dann wieder im Vergleich zu den höheren Bahnticketpreisen sehen müßte).
Und dann zu den Wartungskosten. Ja, natürlich nutzt ein Auto mit jedem Kilometer ab. Aber das ist dann nicht die Frage, OB eine Wartung eintritt, sondern WANN. Es geht also "nur" um eine zeitliche Verschiebung.
Angenommen, bei 100.000 km fällt irgendein Verschleißteil im Auto aus. Dann kann mir das im Juli 2017 passieren, oder -weil ich öfter mal Auto statt Bahn gefahren bin- im März 2017.
Die Entscheidung, einen Verschleiß zu haben, trifft man ebenfalls bei der Kaufentscheidung für das Auto. Die Nutzung eines Autos impliziert einen Verschleiß mit entsprechenden Kosten. Ist dasselbe Prinzip wie Steuern oder Versicherung. Es sind quasi Fixkosten, die ANFALLEN WERDEN, man kann diese nicht sinnvoll umgehen. Es sei denn, man kauft sich das Auto und stellt es sofort in Plastikfolie eingeschweißt in eine klimatisierte Garage. Ein Auto aber will ich nutzen, sonst brauche ich es mir nicht zu kaufen. So, wie ich jedes andere Produkt, dass ich auch kaufe, auch nutzen will und dieses verschleißt. Jeder Fernseher, jeder Fön, jede Hose wird irgendwann "hinüber" sein. Ich mache ja einen Fernseher auch nicht weniger oft an, als ich eigentlich wollte, nur damit der ein Jahr länger hält.